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Namen Benat-Allah, „Töchter Gottes", anriefen, und nennt als solche Allat, al Uzza und Manat (Sure 53).

Allat ist eine Femininform zu Allah und bedeutet einfach die Göttin". Sie wurde verehrt in Taif, wo Mohammed ihren Tempel zerstören ließ, trotzdem die Einwohner ihn flehentlich baten, ihnen doch ihr Heiligthum, wenigstens noch für einige Zeit, zu belassen. Man glaubt, daß Allat Mondgöttin war; doch war ihr auch die Palme heilig 1.

Eine Mondgöttin war auch al Uzza (die Gewaltige), deren Tempel in Nahlah stand. Im Innern desselben war der heilige Baum Samura (eine Akazie), dessen getrockneter Saft als Amulet galt. Mohammed sandte den Halid Ebn Walid aus, den Baum umzuhauen und das Gebäude zu zerstören. Die Tempelpriesterin stürzte heraus mit aufgelösten Haaren, die Hände über das Haupt erhoben, laut schreiend. Halid hieb auf sie ein, bis sie todt war; dann sprach er: „O Uzza, ich verleugne dich, nicht preise ich dich; ich habe ja gesehen, wie Allah dich erniedrigt hat." Als Mohammed den Erfolg der Sendung hörte, rief er aus: „Das ist al Uzza! Und nimmer wird sie wieder göttlich verehrt werden." 2

Die dritte unter den großen Göttinnen der alten Araber war Manat. Ihr Idol war ein großer Stein, der im achten Jahre der Hedschra von Saad Ebn Zaid umgestürzt wurde. Den Namen leitet man von einer Wurzel ab, die „opfern“ bezeichnet, und deutet ihn auf die Opfer, die in ihrem Heiligthum dargebracht wurden.

Die Götzen Wadd und Suwah, Jagut, Jahuk und Nasr haben nach dem Koran (Sure 71, 22 f.) schon zur Zeit Noes bestanden, gingen dann nach der Erzählung arabischer Schriftsteller in der Sündfluth zu Grunde, wurden aber vom Teufel wieder gefunden und verschiedenen Stämmen zur Verehrung gegeben.

Indessen wichtiger als diese Fabeln ist für uns die Thatsache, daß die Araber immer an dem Gedanken festhielten, alle diese niederen Götter jeien nur Söhne oder Töchter des Einen großen Gottes, den sie bald einfach Allah (Gott), bald Alla taala (den höchsten Gott), bald El Ga (den erhabenen Gott) nannten, so daß bedeutende Forscher mit Recht schon hieraus auf die Ursprünglichkeit des Monotheismus auch bei den Arabern geschlossen haben 3.

1 Osiander, a. a. D. S. 480 ff. 2 Ebds. S. 484 ff.
3 Vgl. Werner, Religionen und Kulte. S. 177 ff.

5. Die Völker Kleinaßiens.

Die Abkunft der verschiedenen nicht-griechischen Völkerstämme, welche im Alterthume Kleinasien bewohnten, war und ist zum Theil noch Gegenstand wissenschaftlicher Streitfragen. Dagegen kann kein Zweifel darüber obwalten, daß die Religion vieler dieser Stämme ein entschieden semitisches Gepräge trug. Dieß ist der Grund, weßhalb wir hier das Wenige zusammenstellen wollen, was wir über diese Religion wissen. Wir werden uns einfach darauf beschränken, kurz wiederzugeben, was Movers, Duncker und Andere schon längst gesammelt haben, da neue Entdeckungen auf diesem Gebiete seither nicht gemacht wurden und auch wohl so bald nicht zu hoffen sind. Für die Belegstellen verweisen wir darum einfach auf diese beiden Geschichtschreiber.

Die nächsten Nachbarn der Syrier nach Nordwesten hin waren die Kiliker. Ihre Sprache war das Phönizische, welches auch noch zur Zeit, als längst griechische Kolonien das ganze Land bedeckt hatten, ge= sprochen wurde, wie die Münzen aus jener Zeit beweisen. Ebenso war die Religion ihrem innersten Wesen nach phönizisch. Dio Chrysostomus gibt als Hauptgötter Herakles, Perseus, Apollo, Athene an. Herakles heißt auf den Münzen „Baal von Tarsus“ (der Hauptstadt des Landes), und seine Darstellung ist ganz die des olympischen Zeus; er ist also der höchste Gott. Andere Münzen geben die Umschrift „San“. Es ist dieß der assyrische Feuergott Samdan, „der Mächtige", dem ebenso wie dem Baal der Planet Saturn heilig war. Als wohlthätiger Gott bezwingt er die verheerenden Wirkungen der Sommersonne; und da der Löwe das Symbol dieser zerstörenden Sonnengluth war, so wurde der Gott als Löwentödter dargestellt 2. Daher nennen ihn die Griechen Herakles. Baal, Melkart, San, Herakles ist also bei den Kilikern der Idee nach dieselbe Gottheit. Movers sagt, der Perseus des Dio sei bestimmt der assyrische Gott. Das Fest des San wurde gerade wie das des Melkart in Syrien begangen und dauerte fünf Tage. Apollo ist Baal Chamman, der Kriegsgott (Usov); ein ihm heiliges Schwert wurde unter Feierlichkeiten im Kydnos gewaschen. Athene ist die Astarte von Tyrus.

Auf die Kiliker folgten weiter an der Küste die Solymer, von denen berichtet wird, daß sie die phönizische Sprache und Religion hatten.

1 Movers, Die Phönizier. I. Bd. 1. Kap. Duncker, Geschichte des Alterthums. 2. Buch. 15. u. 16. Kap.

2 Vgl. Lenormant, Manuel d'histoire ancienne. II. p. 184 s.

Nach Plutarch verehrten sie hauptsächlich den Saturn, also den Baal. Sie verschwanden aber schon frühzeitig aus der Geschichte.

Der nächste semitische Stamm waren die Karer, welche zuerst die Inseln und Küsten des Mittelmeeres, besonders Kreta, bewohnt hatten, aber durch die dorische Völkerwanderung nach Karien verdrängt worden waren. Sprache, Sitten, Religion kennzeichnen sie als Verwandte der Phönizier, wie denn ihr Land selbst zuweilen Phönizien genannt wurde. Nach den Berichten der Griechen hätten die Karer den Zeus, sowie eine kriegerische und eine lebenspendende Aphrodite verehrt. Zeus hatte den Beinamen Chrysaor, was im Kabirensystem der Name Baals war. Der karische Osogo war der phōnizische Usov. Sein Tempel war in der Stadt Mylassa, wo sich auch ein Heiligthum des Zeus befand. Der einheimische Name dieses Zeus war griechischen Nachrichten zufolge Labrandeus von Labrys, welches das karische Wort für Streitaxt ge= wesen sein soll. Das Bild des Gottes trug eine Doppelart. Dieser Gott hieß ebenfalls Arselus, welches das semitische Chars-El, „Gottes Beil", ist. Auch der Baal von Tars trug dieses Doppelbeil. Die Karer feierten die Adonien, zerschnitten sich bei Opferfesten mit Messern und hatten überhaupt echt phönizische Religionsgebräuche.

Die nördlichen stammverwandten Nachbarn der Karer waren die Lyder. Ihr Hauptgott war Sandon, von dem genau dieselben Mythen umgingen, wie anderswo von Baal-Herakles. Seine Gemahlin ist die grausame Omphale, d. h. die Astarte, während Blatta die phönizische Aschera war und durch denselben Kult wie diese geehrt wurde. Andere Götter waren Jardanos, ein Flußgott, zugleich König des Landes, und Tmolos, ein Berggott. Im Allgemeinen ist die religiöse Anschauung der Lyder derjenigen der Assyrier näher verwandt als irgend einer andern.

Nach alter Sage waren Kar, Lydos und Mysos Brüder, woraus hervorgeht, daß diese drei Völker sich als zum selben Stamme gehörig betrachteten und daß mithin die Myser auch Semiten waren. Sie verehrten den Gott Smintheus, der von den Griechen Apollo genannt wird. Er beschützte die Felder gegen die Mäuse, daher der Name; denn Sminthos heißt Feldmaus. Das scheue Thier scheint als Symbol irgend einer dem Lichtgotte feindlichen Gewalt gegolten zu haben. Man könnte den Smintheus mit dem Baal Zebub der Philister vergleichen. Auf dem Berge Jda wurde eine Göttin der Fruchtbarkeit, eine Aschera verehrt. In Mysien spielt bekanntlich die Sage vom Tantalus, der seinen

Sohn geschlachtet und den Göttern zum Mahle vorgesezt hatte; ebenso die Sage vom Hylas, den die Nymphen dem Herakles raubten, den aber die Myser aufzusuchen und zurückzubringen versprochen hatten; daher das jährliche Fest der Aufsuchung des Hylas.

Das östliche Kleinasien war nach Herodot von Syriern bewohnt, die aber von den Persern Kappadoker genannt wurden. Diese waren ebenfalls ein semitisches Volk mit durch und durch semitischen Sitten und Gebräuchen. Sie verehrten den Gott Men und die Göttin Ma oder Mene. Die letztere hatte ein berühmtes Heiligthum in der Stadt Komana. Zweimal im Jahre wurde hier der Göttin zu Ehren ein feierlicher Umzug gehalten, bei welchem Männer und Weiber in eine Art Verzückung oder vielmehr Raserei geriethen und sich selbst zerfleischten. Der Kult der Ma war überhaupt ähnlich dem der kriegerischen Astarte, hatte jedoch auch, besonders in Komana, die Elemente des Ascheradienstes in sich aufgenommen. Ma war eben wie die Astarte eine Zwittergottheit, verderblich und lebenspendend, männlich und weiblich zugleich. Men und Mene erscheinen auf den Münzen als ununterschieden, ein männliches Weib oder ein weiblicher Mann. Bald wird Mene als die Tochter des Herakles von Tyrus bezeichnet, bald selbst Baal genannt. Weil sie aber vorzugsweise als Kriegsgöttin verehrt wurde, so waren ihre Hierodulen bewaffnete Jungfrauen. Aus diesen Hierodulen ist die griechische Sage von den Amazonen, den mannlosen Heldenweibern, erwachsen, deren Wohnsitz die Griechen um so mehr nördlich verlegten, je mehr sie mit dem Innern Kleinasiens bekannt wurden, ohne das Volk der Amazonen zu finden. Zuleht mußten die Amazonen zu den Skythen, unter deren Namen man eben Alles vereinigte, was man sonst nicht unterzubringen wußte.

Die übrigen nichtgriechischen Völker Kleinasiens waren zwar keine Semiten, aber ihre Religion hatte so starken semitischen Einfluß erfahren, daß wir dieselbe füglich hier besprechen können.

Da ist vor Allem das große Volk der Phryger, welches die Mitte Kleinasiens bewohnte. Es ist eine uralte Überlieferung, daß die Phryger thrakischer Abkunft waren und von Europa nach Kleinasien eingewandert seien. Sitte und Sage zeigen in der That die größte Übereinstimmung zwischen Thrakern und Phrygern, ebenso die auf uns ge= kommenen sprachlichen Überreste 1.

1 Vgl. Lenormant, Les origines de l'histoire. II. p. 366 ss.

Als hervorstechendster Zug erscheint in der Religion der Phryger die Verehrung der Kybele, der Göttin des einsamen Waldgebirges. Die Klüfte und Höhlen, die Felsen und Gipfel der Berge waren ihr besonders heilig, Löwen und Pardel und andere wilden Thiere waren ihre Lieblinge. Sie war die Mutter Natur und Allgebärerin, sie die Urheberin des Wein- und Ackerbaues, die Begründerin von Städten und Burgen. Auf dem Berge Dindymon lag der heilige Fels Agdos, nach welchem die Göttin selbst Agdist is hieß. Die Sage von der Agdistis und dem Attis ist der modifizirte Adonismythus. Der Kult ist darum auch ganz ähnlich, nur viel wilder; mit tobender Musik, mit wildem Geschrei, mit brennenden Fackeln durchzogen die Verehrer der Göttin Wälder und Gebirge, verwundeten und verstümmelten sich gegenseitig. Von ihren wilden Tänzen hießen die Diener der Kybele Korybanten. Weil Kybele den von der Hera verfolgten Bacchus oder Dionysos in Schutz genommen hatte, wurde sein Kult mit dem ihrigen verbunden, weßhalb das Korybantenwesen auch zum Bacchusdienste gehört. Wenn wir damit vergleichen, was Plutarch erzählt, die Phryger glaubten, ihr Gott schlafe im Winter und erwache im Sommer, und ferner, der Kultus bestehe bald in traurigen Klagen, bald in ausgelassener Lust, so ist klar, daß semitische Elemente sich reichlich in die Religion der Phryger eingedrängt hatten. Von der andern Seite ist die Verehrung des Weingottes und die Feier der „großen Mutter" auf den Bergen ein echt thrakischer Zug. Weniger Genaues wissen wir über den Dienst des „phrygischen Zeus“, welcher Manes oder wohl auch Papas hieß. Manes soll auch zugleich der erste König des Landes gewesen sein.

Ein anderes indogermanisches Volk, welches sich im Süden Kleinasiens zwischen semitische Stämme eingeschoben hatte, waren die Lykier. Sie verehrten den Sonnengott, welchen die Griechen Apollon Lykeios nannten. Es ist nicht sicher, ob dieser Name, wie gewöhnlich geschieht, von Lykos, „Wolf", abzuleiten ist, weil der Wolf ein Sinnbild dieses Gottes war; vielmehr scheint er ursprünglich mit dem Wort Lyx, „Licht“, zusammenzuhängen. Wegen der eifrigen Verehrung des Sonnengottes wurden die Bewohner des Landes von den Griechen Lykioi genannt, da sie ursprünglich Termilen hießen. Ein berühmtes Orakel des Apollo war in der Stadt Patara, welche in der Verehrung dieses Gottes fast mit dem Heiligthume von Delos wetteifern konnte. Lykisch ist die Sage von dem Sonnenhelden Bellerophon, welcher die Chimära tödtete und die Solymer besiegte. Die zahlreichen Grabdenkmale der Lykier

Pesch, Der Gottesbegriff.

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