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überreicht dem Pfarrer Dr. Theiner eine Adresse.. Dem Dr. Theis ner wird eine Stellung in Leipzig angetragen, welche er aber ablehnt. -Gottesdienst zu Landeshut, Vormittags in der evangelischen Kirche, Nachmittags im Betsaale. 28. In den breslauer Zeitungen erscheint die (dem Principe nach christkatholische),,Erklärung" einer gro= Ben Anzahl Protestanten aus allen Ståuden vom 21. Juni. - Erster Gottesdienst zu Hirschberg in der evangel. Kirche durch Ronge abgehalten. Szatkowicz giebt mit Czerskis Genehmigung einen deutschkatholischen Katechismus in Thorn heraus. 3u Eschborn im Nassauischen sind beinahe alle Katholiken der Gemeinde zu Wiesbaden beigetreten. In Saarbrücken erhält die Gemeinde 2300 Rthl. für 3 Jahre zugesichert. 29. Erster Gottesdienst zu Bunzlau durch Ronge in der evangel. Kirche. Würmle wird Prediger der Gemeinde zu Ulm. Dowiat hålt zu Graudenz Gottesdienst im Freien. Kaplan Edinger tritt der Gemeinde zu Wiesbaden bei. 30. Erster Gottesdienst zu Neumarkt durch Ronge. Ronge reiset nach Königsberg. — In Böhmen ist ein evangel. Pastor wegen Verbreitung Rongescher Schriften zu 6 Wochen Gefängnißstrafe in Fußeisen verurtheilt worden. Der Darmstädter Gemeinde wird die Benußung des großen Rathhaussaales durch Ministerialbefehl gestattet.

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(Wird fortgeseßt.)

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Die Bewilligung evangelischer Kirchen betreffend. Eine Königl. Kabinetsordre d. d. Sanssouci, den 8. Juli 1845, gestattet an solchen Orten, wo die Zahl der Christkatholiken sehr ange= wachsen ist und kein passendes oder hinlänglich geräumiges Lokal vorhanden oder zu beschaffen ist, weil die Abhaltung des Gottesdienstes im Freien aus polizeilichen Rücksichten wesentlichen Bedenken unterliegt, denselben in evangelischen Kirchen zu halten, sobald Patron, Pfarrer und Kirchenvorstand übereinstimmend darein willigen. Dieses trifft vorzuglich diejenigen Orte, wo bereits vor Erlaß der,,General-Verfügung" vom 17. Mai den Christkatholiken evangel. Kirchen geöffnet worden sind, aber auch solche, in welchen in Zukunft der Mangel eines anderen geeigneten Locales nachgewiesen werden wird.

Ist die christliche Kirche in Gefahr?
Ein Trostwort für unsere Zeit

von L. Müller.

Fort und fort ertönt von gewissen Seiten her die beunruhigende Klage, die christliche Kirche und der biblische Glaube seien zur Zeit in Gefahr, ja der freien Bewegung des religiösen Lebens unserer Tage

wie es sich im katholischen und protestantischen Deutschland kräftig kund giebt, macht man in Rede und Schrift alles Ernstes den Vorwurf, sie reiße gewaltsam einen Pfeiler des uralten, ehrwürdigen Gebäudes nach dem andern nieder, und es sei von Nöthen, den Strom der Zeit mit allen nur zu Gebote stehenden Mitteln zu hemmen und zu dåmmen, damit nicht geweihte Gerechtsame und geheiligte Sahungen von seinem Strudel verschlungen würden. Kein Wunder, wenn man in solcher Besorgniß zu den äußersten Mitteln der Reaction seine Zuflucht nimmt und die alten Dogmen und starren Formen auffrischt, welche bereits sich und die Zeit überlebt haben, um dadurch den augenfälligen Beweis zu liefern, man begebe sich keineswegs der innegehabten Gewalt über die Gewissen der gläubigen Menge und verstehe es meisterhaft, dem alten Gemälde von Himmelssegnungen und Höllenstrafen durch neuen Firniß und blendende Tünche den verwischten Glanz wieder zu verleihen. Daneben erheben sich zu Hauf aller Orten und Enden, vorerst in unserm Vaterlande, Gemeinden und kirchliche Gesellschaften, welche im lebhaften Gefühl des Zeitbedürfnisses und voll Sehnsucht nach freier Entwickelung ihrer höchsten Interessen Alles von der Hand weisen, was ihrem durch Gottes Wort erleuchteten Blicke als Auspuh späterer Zeit an dem schlichten Bau der urchristlichen Lehren und Gebräuche erscheint, um so ein einfaches Gotteshaus herzustellen im reinsten Styl, an dem das Auge aller Christen in Bruderliebe und Geisteseintracht gemeinsam sich erbauen möge. Mit giftblihendem Auge erhebt dagegen aus dem Schutt römischer Ruinen, wie die Schlange sich immer wieder verjůngend, die Hyder des Jesuitismus ihr neidzüngelndes Haupt und sucht, was sie verschlinge; nicht außer Deutschland allein, selbst in unsern Gauen, mit Todeshauche die Lebensatmosphäre unserer Geistesfreiheit verpestend, möchte sie durch ihre unsichtbaren Fåden und geheimen Schlingen ein Neh um die Herzen und Gewissen aller Völker ziehen, um mit Einem Zuge jede geistige Unabhängigkeit einzufangen und ihr Haupt durch Einen Schlag zu zerquetschen. Und sollte nicht auch uns bei diesen Zerwürfnissen und bedrohlichen Anzeichen bangen um die wahre ursprüngliche Kirche des Herrn?

Wohl ist es daher bei dem Zwiespalt der Meinungen an der Zeit, sich des ursprünglichen Inhalts alles Dessen, was wir zum Wesen der christlichen Kirche rechnen, klar bewußt zu werden und die ernste Frage aufzuwerfen: ist diese Kirche ihrem Wesen nach wirklich in Gefahr? Wir antworten in lehterer Beziehung mit einem festen,,Nein!“ Unsere Vorstellung von der durchgreifenden Wirksamkeit des Evangelii und dem freien Walten des göttlichen Geistes in der Kirche ist eine viel zu erhabene, als daß wir damit übereinstimmen und uns der traurigen Ansicht hingeben könnten, das Reich Gottes in den Herzen der Menschen sei ein so vernachläßigtes und ge= drücktes, seine Macht und Gewalt erscheint uns sogar gerade jest mehr, als je, eine wiederum entfesselte, zur Freiheit und zum Siege Für christkatholisches Leben. Erster Band.

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sich erhebende. Am leichtesten werden wir dies erkennen, wenn wir uns die erste Frage:,,Was und wo ist denn die christliche Kirche? zu beantworten versuchen.

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Nach seiner Ableitung aus der fremden Sprache bedeutet,,Kirche" bekanntlich:,,Haus des Herrn," also den Ort, wo wir uns zur Ehre Gottes und Christi versammeln; ferner bezeichnet es die versammelte Gemeinde selbst, in welcher des Heilandes Geist nach Glauben und Liebe zur Ehre des himmlischen Vaters weilt und waltet; denn, sagt der Herr selbst,,,wo Zwei oder Drei versammelt find in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.' Und wäre etwa unsere Zeit arm an diesen Bestrebungen zur Vereinbarung der heiligsten Interessen? Finden wir nicht, wohin wir blicken, die innigste Theilnahme, die regste Gemeinschaftlichkeit in Wahrung dessen, was wir als wichtigstes Bedürfniß, als wahre Herzenssache erkannt? - Kaum die Tage der Reformation möchten sich in dieser Hinsicht den unsern an die Seite stellen; denn fast nie ist wohl die gute Sache der Religion zu so schnellen Fortschritten gediehen und hat eine so umfassende Bedeutsamkeit gefunden, als gerade jekt. Ueberall Kampf und Sieg in Wort und Schrift, in Privat- und öffentlichen Kreisen, überall Erbauung in Gotteshäusern wie im Tempel der Natur, überall Erörterung und Lauterung der Ideen von wahrer Gottesverehrung und ursprünglichem Christenthum. — Sollte da, wo dieses frische religiöse Leben sich regt, dieses ernste Streben nach Wahrheit hervortritt, die Kirche in Gefahr sein? Wir müßten dann überhaupt an allem Fortschritt des Menschengeschlechts und dessen Vervollkommnungsfähigkeit verzweifeln. Im weiteren Sinne des Wortes genommen, umfaßt aber ferner das Wort ,,Kirche" die ganze Christenheit oder Alle insgesammt, welche nach Christi Vorschrift Gott anbeten, die Segnungen seiner Heilslehre gläubig erfassen und gleiche Hoffnung und Anwartschaft haben auf die durch Jesu Erlösung uns gewordene ewige Seligkeit. So faßt Paulus den Begriff der Allgemeinheit und Einheit unserer Kirche, wenn er sagt: In Jesu gilt blos der Glaube, der durch die Liebe thätig ist," und wenn er den Ephesern zuruft:,,Ein Herr, Ein Glaube, Eine Taufe! So wie ihr auch berufen seid zu einerlei Hoffnung eures Berufs." Und so möchten wir auch unsere Zeit und Glaubensgenossen fragen: „Haben wir nicht Alle Einen Vater, hat uns nicht Ein Gott erschaffen? Warum verachten wir denn Einer den Andern und entheiligen den Bund, mit unsern Våtern gemacht? Glauben wir nicht Alle, ohne Unterschied der Confef= sion, an diesen Einen Schöpfer und an unsern Erlöser und den Geist, der fort und fort im großen Gottesreiche schafft und wirkt? Wer nach diesem Bekenntniß in sich Idee und Vorbild des Stifters unserer Religion zu verwirklichen und zu verherrlichen strebt, gehört zu dieser großen, sichtbaren Kirche des Herrn. und mehrt sich die Zahl solcher Bekenner nicht etwa täglich, sehen wir nicht ganze Schaaren zu

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dem Hause des Herrn strömen, um Gott im Geist und in der Wahrheit anzubeten? Welcher geheimen Macht sollte es gelingen, diesen hei= ligen Drang zu ersticken und uns wieder in jene geistesstumpfe Lauheit zu versenken, welche die Ertödtung alles christlichen Lebens zur Folge hat? - Der es verheißen hat: „Ich bleibe bei euch bis ans Ende der Tage" wird auch uns nicht verlassen, noch versäumen, und mit seiner unendlichen Gottesliebe die Herzen der Menschen gewinnen, daß sie sich den Seinen zuzählen und in dieser Gemeinschaft gern auch seinen Namen vor Andern bekennen. Wahrlich, die Kirche ist auch als diese große, ganze, weder im Abnehmen, noch droht ihr irgend eine bedeutsame Gefahr.

Wie steht es aber nun mit der wahren inneren Gemeinschaft seiner Gläubigen, der unsichtbaren geistigen Kirche, welche der Gotteshauch der Wahrheit und Liebe in vollen Zügen durchströmt und erwärmt? Wo findet sich jener hehre Geist in seiner Ursprünglichkeit, der wie ein heiliger Weihrauch den unsichtbaren, himmlischen Tempel des Herrn durchzittert und erfüllt? Mitten in den Herzen der Menschen hat er seine Wohnståtte; denn der Herr sagt es:,,das Reich Gottes ist in Euch," es ist unveräußerliches Eigenthum unsres innern Menschen, ein Schah, der in den tiefsten Tiefen der Seele ruht, darum ein unsicht bares Heiligthum, von dem nur gekannt, der Herzen und Nieren prüft.

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Welcher kurzsichtige Mensch, und sei er für sich noch so glaubensstark, mag es sich herausnehmen, darüber entscheiden zu wollen, wo das eigentliche religiöse Leben des Nächsten beginne, und wo es ende? Ueberall wo kindliche Hingebung an Gottes überschwengliche Vaterliebe, wo Glaube an seine Gnade in Christo, wo thätige Menschenliebe und die Selbsterfahrung des Waltens eines höheren Geistes in uns vorhanden, da blüht und wirkt auch die wahre, geistige Kirche des Herrn. Und welches Bekenntniß ist von diesen Segnungen ausgeschlossen, über welchem waltet nicht die Hand und der Schuß des Allerhöchsten? Wer wollte uns also scheiden von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, wer will uns wegen Buchstaben und Formen verdammen, da wir wissen und fühlen, der Geist allein sei es, der da lebendig macht, und nur Einer habe sich das Gericht vorbehalten über unser innerstes Leben, von dem wir allein auch ihm nur Rechenschaft schuldig sind; aber nicht irgend einem Geistes-Tribunal oder Glaubensformulare, moge es nun von Augsburg oder von Trident herstammen. Weder jene allgemeine sichtbare, noch diese auserwählte Herzenskirche schwebt in der Gefahr, schmachtet unter dem Drucke, über die man in unsern Tagen klagt und wogegen man alle Gewalten zu Hilfe rufen möchte. Wer als unbefangener Beurtheiler der Geschichte über die Interessen einzelner Parteieen oder bevorzugter Stände sich zu jenem Begriff der Kirche und ihres innern Lebens erheben kann, wird freudig bekennen, daß der höchste Schirm- und Schußherr seiner Gläubigen, wie immer, so besonders in unsern Tagen, mächtig die Herzen ergreift und durch sein allmächtiges

,,Werde!" stets neue geistige Schöpfungen in ihnen hervorruft. Denn selbst das, was man von manchen Seiten immerhin als Druck und Hemmniß betrachten mag, ist nur ein Durchgangspunkt, das Moment zu besserer Entwickelung und neuem Erfolg, zu höherer Wahrheit im Erkennen und zu größerer Reinheit im christlichen Wollen und Fühlen, eine vollgiltige Bürgschaft des gewissen Sieges, den das Licht über die Finsterniß, wahre Glaubenskraft über Menschenwahn, allgemeine Gottes- und Nächstenliebe über niedere Selbstsucht davon trägt. Weder

die eine, noch die andere Confession ist durch das frische Treiben des Zeitgeistes gefährdet; jede vielmehr wird dadurch zu dem Einen großen Zwecke, einer endlichen Vereinbarung der ganzen Menschheit zu Einem herrlichen Gottesreiche, hingedrängt und raschen Schrittes gefördert. Denn der Feind kommt ja nach des Herren Ausspruche nur dann, wenn die Leute schlafen, und wer könnte mit Recht unsern Tagen den Vorwurf der Lethargie machen? Aber daß gerade die Geister sich lebendig regen und sich nicht mehr willenlos zu hierarchischen Zwecken abnußen lassen: das ist der Jammer, welcher viele Zionswächter der katholi schen und protestantischen Kirche bis zu Krokodilsthränen rührt. Da helfen weder Reactionen der guten Presse, noch Denunciationen der Evangelischen Kirchenzeitung, weder Excommunicationen, noch Brüderschaften zum unbefleckten Herzen Maria's: ist die Sache von Gott, so werden sie die Pforten der Hölle nicht überwältigen. Und wir sprechen es frischen Muthes aus: ja, dieses fromme, kräftige Leben und Emporstreben zur wahren christlichen Freiheit und die Sehnsucht nach Vereinigung mit allen Brüdern im Herrn ist ein Flammenzug, den Gottes Finger in das Herz der Zeitgenossen geschrieben. Oder ist es etwa Gottes Sache, liegt nicht der unchristlichste Hochmuth in der anmaßenden Behauptung: nur in Einer Form müsse sich der christliche Geist manifestiren, nur Ein Bekenntniß könne die volle Wahrheit der göttlichen Offenbarung umfassen? Gerade die Gesammtheit der Ansichten über, und der Inbegriff aller Heilswirkungen durch das Evangelium vergegenwärtigt uns sein innerstes Wesen ganz, das in äußerer Erscheinung ebenso mannichfach hervortreten kann, als es in sich doch vollkommen eins und absolut ist. Gerade diese unendliche Mannichfaltigkeit seiner Auffassung und diese Verschiedenheit seiner Form ist der wahre Urborn des immer neu hervorsprudelnden Geisteslebens, welches die Betrachtung göttlicher Wahrheiten fort und fort in der Menschenbrust erzeugt, der klarste Beweis von der überschwenglichen Himmelskraft, die unser Bewußtsein durchdringt und uns höherer Vollkommenheit entgegenführt. Einheit, meint Augustinus, im Wesentlichen, Freiheit in Nebendingen! Dann darf uns nicht bangen und grauen vor dem rustigen Kampfe und kräftigen Ringen der Zeit, welche in ihrem Schooße der Keime zu herrlichen Siegen auch für die Sache des Christenthums so viele birgt. Freilich,,müssen erst die Geister aufeinanderplaßen,“ ehe die Wahrheit ihre Triumphe feiert, —

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