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Ein neues Pfingsten.

Und wiederum ist erfüllet die Zeit,
Und wiederum ein Pfingsten erschienen;
Und das Mahnen des Geistes geht weit und breit
An alle, die freudig ihm dienen.

Und wieder ein Brausen vom Himmel erschallt,
Das weit in die Länder enteilet,
Und wieder sicht man an Jung und Alt
Die feurigen Zungen zertheilet.

Es hat sich wieder der heilige Geist
Auf viele Tausend geseßet,
Die er in alle Wahrheit weis't,
D'ran sich die Menschheit ergößet.

Und Völker hören sie allerlei,
Ein jedes in seiner Zungen;
Und wiederum wird das Gewissen frei
Und wieder der Teufel bezwungen.

Und wieder entseßen die Einen sich
Und rufen: was soll das noch werden?
Die Andern meinen einfältiglich:

Das sei'n nur des Zeitgeist's Beschwerden!
Und wiederum tritt ein Petrus hervor
Und spricht die gewaltigen Worte:
Hier ist geöffnet ein Glaubensthor,
Die christlich-katholische Pforte.

Und zeuget vom Vater und zeuget vom Sohn,
Vom heiligen Geiste vor allen,
Und zertrümmert den alten Lügenthron,
Der längst schon den Zeiten verfallen.

Und seine Worte geh'n männiglich

Wie Schwerter durch Herzen und_Nieren.
So weiß die Wahrheit immer für sich
Die mächtigsten Geister zu küren.

Und die da glauben, wenn sie gehört,
Erwachen aus Aengsten und Träumen
Und werden zur neuen Gemeinde bekehrt,
Die da wächst im Herrn ohne Säumen.

Dr. E. Rudnick.

Rede*) des Herrn Superintendenten Eichler aus Raudten.

(Gehalten zu Köben zum Empfange des Herrn Ronge, am 22. Juni).

Theurer Herr Bruder! Seien Sie uns auf Ihren reformatorischen Reisen durch die deutschen, durch die schlesischen Gauen auch hier herz

*) Durch Erkenntniß des Ober-Censur-Gerichts vom 29. Juli mit Ausnahme von vier Worten zum Druck verstattet.

D. H.

lich willkommen! Was ist's nun aber, was Ihnen die Theilnahme von Millionen erwirbt, warum Ihnen auch alle wahrhaft protestantischen Herzen freudig entgegenschlagen? Ist's vielleicht, wie unsere Feinde sagen, der Haß gegen den Katholicismus? Nichts weniger, als dieses! Es ist nur der gerechte Unwille, welchen das finstere Treiben der römischen Partei in der katholischen Kirche in neuester Zeit in uns erweckte, was Ihnen die protestantische Bevölkerung überall, wo Sie in ihrer Mitte erscheinen, jubelnd entgegendrångt. Der deutsche Protestant, von dem milden Geiste des Evangeliums durchdrungen, von dem Sonnenlichte des neunzehnten Jahrhunderts erleuchtet, lebte seit mehr als funfzig Jahren mit seinen katholischen Brüdern in Eintracht und Liebe. Namentlich hatten wir evangelischen Schlesier die Unbilden verziehen, welche die römische Kirche unsern Våtern zugefügt, besonders, daß sie unser Vaterland in einem dreißigjährigen Religionskriege eben so mit Trümmern bedeckt hatte, wie dieser Ort hier noch vor Kurzem in Trümmern lag. Ich erblicke selbst um mich her mehrere tapfere protestantische Krieger, welche vor 30 Jahren im Freiheitskriege den Papst, welchen eine katholische Regierung in Fesseln hielt, mit ihrem Blut befreiten und Thron und Freiheit ihm wiedererwerben halfen. Nein! Haß gegen den Katholicismus an sich beseelte uns nicht, beseelt uns heut noch nicht, denn noch leben wir mit Tausenden einsichtsvoller Katholiken in Frieden. Als aber besonders in den lehten 10 Jahren die römische, jesuitische Partei den alten Geist des Aberglaubens und des Glaubenshasses aus den finstern Grüften der längst vergangenen Jahrhunderte wieder heraufbeschwor, als man sich unterstand, eheliche Verbindungen der Katholiken mit uns ,,Verbrechen“*) zu nen= nen, als man uns vom katholischen Taufstein als Pathen verjagte, als man Katholiken, die mit uns in Verbindung standen und, den Gesehen der Gerechtigkeit und des Vaterlandes gemäß, ihre Kinder nicht im rômischen Glauben erziehen lassen wollten, die Segnungen der Kirche versagt, sie deshalb auf dem Todtenbette beunruhigte, ja ihnen ein kirchliches Begräbniß verweigerte, als man uns Protestanten auf solche Weise durch Wort und That, freilich ganz dem unheiligen, kanonischen Rechte gemäß, als „pestilenzialische“ Menschen**) brandmarkte, da stieg jedem evangelischen Christen, der noch ein Herz hatte, die Schaamrothe ins Gesicht und eine gerechte Entrüstung zog in unser Herz ein. Denn wir sehen uns in unserer Ehre, dem köstlichsten Gute, welches der Deutsche, welches der Preuße kennt, angegriffen; wir sehen uns in unsern

*) Mit diesem Worte bezeichnet das Breve des Papstes an die baierischen Bischöfe die gemischten Ehen.

**) So nennt uns Protestanten das kanonische Recht an mehreren Stellen; daffelbe, von welchem der Vorkämpfer der Jesuiten in Deutschland, Görres, fagt, daß jedes Titelchen desselben wieder Geltung erhalten müsse.

Die

Rechten, in unsern geistigen und leiblichen Interessen gefährdet; wir sahen den Frieden des theuren Vaterlandes bedroht, denn der römische Geist theilte die Deutschen, die Preußen, in Beseligte, die nämlich im römischen Schafstalle geblieben, und in Verdammte, die aus ihm ent= wichen waren. Und wer sind denn diese Menschen, die im neunzehnten Jahrhunderte so Unglaubliches wagen und das Unmögliche unternehmen, das Geschlecht unserer Tage in seiner Gesammtheit zu entehren, indem sie es unter ihr fanatisches Joch bringen wollen? Stehen diese Welschen über uns Deutschen an Tapferkeit, Wissenschaft, Kunst, Industrie, an geistiger Bildung überhaupt. ganze Welt weiß es, daß gerade das Gegentheil davon stattfindet. Daher unsere gerechte Entrüstung über ihr Beginnen, über ihre Angriffe auf unsere Ehre und auf unsere Rechte. Das waren unfere Empfindungen in den lehten 10 Jahren, dem jesuitischen Treiben im deutschen Vaterlande gegenüber; eine Entrüstung, die nicht blos aus Protestanten, die vielmehr, wie wir es långst wußten und es nun vor Augen sehen, alle Einsichtsvollen unter unsern katholi schen Brüdern durchdrang. Sie, theurer Herr Bruder, liehen diesem Gefühle Worte. Sie griffen zuerst einen einzelnen der vielen råmischen Irrthümer mit kräftiger Rede an, und der allgemeine Sturm des gerechten Unwillens gegen das jesuitische Treiben in der römischen Kirche brach los. Denn das Maaß war endlich voll, die Frucht reif und die öffentliche Meinung des gebildeten Deutschlands hatte sich nun ausgebildet. Schreiten Sie als Organ derselben unerschrocken in der Bahn des Kampfes für Gewissensfreiheit, religiöses Licht, religiöse Duldung, deutsche Bruderliebe, deutsche Ehre und deutsches Recht vorwärts! Durchwandern Sie ohne Furcht, wie unser großer Reformator Luther vor 300 Jahren, die deutschen Gauen! Fürchten Sie die Verfolgungen Ihrer Feinde, ihre Schmähungen, ihre Vorwürfe und ähnliche Waffen nicht! Der allmächtige Gott wird Sie auch ferner mit seinem Schilde decken und die öffentliche Meinung Deutschlands wird Sie wie ein schüßender Wall umgeben. Bleiben Sie getreu dem Glaubensgrunde des theuren Evangeliums, denn einen andern Grund kann Niemand legen, als der gelegt ist von Jesu Christo, unserm Herrn, welchem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen!

Worte des Herrn Pastor Henkel.

(Gesprochen bei Veranlassung des ersten Gottesdienstes der Christkatholiken in Hirschberg).

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Verfechter des Lichts und der

evangelischen Freiheit Mann der reinen Uneigennüßigkeit und der liebenswürdigsten Bescheidenheit.

Willkommen im Geiste der christlichen Bruderliebe, kleine Heerde,

die Du den Muth hast, Deinen Glauben frei vor der Welt zu bekennen, und allen Gefahren und Kämpfen zu trohen, in welche dies Bekenntniß Dich stürzen wird. Willkommen hier, an den offenen Pforten unserer Gnadenkirche. Sie, die Mutter aller evangelischen Kirchen unsers Thales, soll den schönen Namen,,Gnadenkirche" nicht umsonst tragen. Sie ist sich ihrer Geschichte und Bestimmung bewußt. — Aus Gnade ward sie geboren, unter dem Schuße der Gnade ward sie beschirmt, Gnade Gottes hat sie tausendfach gespendet und empfangen, und heute wird die hohe Freude ihr zu Theil, Sie, verehrter Mann, und Ihre junge Gemeinde in ihren Räumen aufzunehmen. -Ja, für Sie schmücken sich heut diese Hallen, Ihnen tonen die Klånge dieser Orgel. Ihr Wort wird an diesem Altar und von dieser Kanzel erschallen, und durch eine eigne Fügung des Himmels, wie ich das erste Kind Ihrer Gemeine an unserm Taufstein weihte, werde ich heute gewürdigt, Ihnen das Wort der Liebe und des Grußes entgegen zu bringen. Nehmen Sie, Würdiger, dies Wort freundlich an.

In diesem Håndedruck reichen diese Tausende Ihnen die Hand, und ihre Herzen schlagen für Sie und die Sache, die Sie verfechten. Möge der Höchste das Werk, das Sie mit ihm begonnen, kräftig und fröhlich fördern, und durch dasselbe Entfesselung von Geistesknechtschaft und Glaubenszwang herbeiführen. Möge dem Kern frommen Glaubens und gediegenen Wissens sich des Wortes Kraft und das Ge= deihen der That anschließen, und durch des göttlichen Geistes Macht ein Baum erwachsen, der den künftigen Geschlechtern Erquickung, Schuß und Frieden bringt. -Mit hoher Freudigkeit begleiten wir Sie von Kampf zu Kampf, von Sieg zu Sieg, und sehen hoffend dem Tage entgegen, wo kein hemmender Zwang die .Eine Heerde von ihrem Hirten trennen wird.

Zur Nachachtung.

Es ist mehrfach davon die Rede gewesen, daß die Vorstände der christkatholischen Gemeinden den Uebertritt von Gemeindegliedern dem früheren römischen Parochus bekannt machen möchten, damit erstere nicht mehr parochialpflichtig bleiben. Der Vorstand der Gemeinde zu Wohlau glaubte diese Anzeige nicht unterlassen zu dürfen, und meldete daher unter anderem auch den Austritt zweier Frauen aus der römischen Gemeinschaft dem betreffenden römischen Pfarrer. Diese Artigkeit wurde ihm aber schlecht vergolten, indem er von demselben eine so hage= buchne Antwort erhielt, daß er sie als eine Warnungstafel für andere Vorstände, die etwa ein Gelüst nach römischer Artigkeit bekämen, hiermit veröffentlicht; sie lautet wörtlich wie folgt:

,,Dem p.p. Göppert und Consorten, welche in dem Schreiben vom 25. c. als Vorstand 2c. einer, unsers Wissens nicht existirenden, neuen

Gemeinde in Wohlau zu geriren sich unterfangen, erwidern wir: daß weder das eine noch das andere der darin bezeichneten weiblichen Indiduen, a) die verehl. Kretschmer Marolschke, b) die verehl. Bauer Becker, beide aus Pronzendorf, jemals zur Krehlauer katholischen Gemeinde ge= hört haben, darum auch nicht ausscheiden konnten. Ihr gemeldeter Abtritt beruht folglich wenigstens auf einem Irrthum.

Hier ist übrigens nur ein katholisches Pfarramt, wonach vorkommenden Falls pro futuro zu richten, widrigenfalls Briefe uneröffnet

remittirt werden.

Krehlau, den 28. Juni 1845.

Katholisches Pfarramt.
Jünger.

Instruktion für die Pfarrer der christkatholischen
Gemeinden zu N. N.

Zu den geltenden, vom Leipziger Concil festgestellten allgemeinen Bestimmungen sind die nachstehenden Verpflichtungen, resp. Instruktion für die Pfarrer der christkatholischen Gemeinden von den Repräsentanten derselben in der Sißung vom 3. Juli d. I. zu N. entworfen, genehmigt und zur Nachachtung der Herren Pfarrer festgestellt worden. 1) Die Pfarrer sind zur Abhaltung des Gottesdienstes und der kirchlichen Funktionen verpflichtet.

2) Die Pfarrer sollen den Geist der Gemeinde vertreten und bleiben deshalb rücksichtlich der kirchlichen Handlungen und seelsorgerlichen Thätigkeiten den Vorstånden verantwortlich, und müssen denselben auch darüber die erforderlichen Berichte, so wie auch über die Seelsorge, erstatten.

3) Die Liturgie soll durch die Predigt nicht ihren erbaulichen Charakter verlieren. Die Predigt innerhalb der Liturgie soll also rein auf dem Boden des Evangeliums bleiben.

4) Die Liturgie (incl. der Predigt) soll in der Regel nicht långer, als eine Stunde dauern.

5) Anstatt der im Leipziger Concil vorgeschriebenen Erbauungsstunden soll einstweilen Sonntag Nachmittags eine Bibelstunde gehalten werden.

6) Soll Religions-Unterricht für die Kinder gehalten werden, und zwar in drei Abtheilungen, nåmlich:

a) für die Anfänger,

b) für die Geförderten,

c) für die Confirmanden.

Die Unterrichtsstunden sollen in der üblichen, durch ein ministerielles Rescript vorgeschriebenen Zeit, nämlich Vormittags von 11-12 Uhr, gehalten werden.

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