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Ein wichtiges Element jedes Gemeindelebens, ja nach außen hin der eigentlich charakteristische Ausdruck desselben die Armenpflegeist, bei aller Beschränktheit unserer Mittel, nun doch in seinen Organis mus aufgenommen worden.

Religiöse Dichtungen von Friedrich Siegmund (Friedr. Albrecht). Motto: Nur Eins ist Noth die ewige schöne Liebe. Breslau 1845. Verlag von Eduard Trewendt. 39. S.

Zwar sind diese religiösen Dichtungen von dem jeßigen christkatholischen Prediger in Ulm zunächst seinen Glaubensgenossen gewidmet; doch enthalten sie nirgends (etwa außer dem freudigen Danke für die Et= rettung aus Geistes fesseln ohne nåhere Bestimmung derselben) Etwas, was Protestanten oder röm. Katholiken nicht eben so ansprechen und erquiken sollte. Es sind fromme Herzensergießungen, voll Tiefe des Gefühls und voll begeisterten Gottvertrauens. Meist wird ein wohlgewähltes Schriftwort in leichten und fließenden Versen (nur öfters mit Elisionen vor Consonanten) und in gefälliger Sprache umschrieben.

Rtschr.

Breslau, 10. Mai. In einer zu Breslau in diesem Jahre ohne Angabe von Verfasser und Verleger gedruckten Broschüre „Gefänge bei der Marien-Andacht" wird Maria angeredet:,,Du allerreinste Mutter, du allerkeuscheste Mutter, du unbefleckte Mutter, du unges schwächte Mutter, du liebliche Mutter, du wunderbarliche Mutter, Mutter des Schöpfers, du Spiegel der Gerechtigkeit, du Siß der Weisheit, du Ursache der Fröhlichkeit, du geistliches Gefäß, du ehrwürdiges Gefäß, du vortreffliches Gefäß der Andacht, du geistliche Rose, du Thurm Davids, du elfenbeinerner Thurm, du goldnes Haus, du Arche des Bundes, du Pforte des Himmels!" Ferner befin det sich in derselben Broschüre folgende Stelle:,,Wir bitten dich, o Herr! daß uns durch die Verdienste des Bräutigams deiner heiligsten Gebårerin geholfen werde."

Brieg, 11. Mai. Heute beging die hiesige Gemeinde einen ihrer festlichsten Tage. Wie der erwählte Prediger Herr Kaulfuß es angekündigt hatte, so traf er von Schlichtingsheim bei Glogau, wo er seine eheliche Verbindung vollzogen, am Bußtage (6. Mai) mit dem Mittagszuge hier ein, und wurde von dem Vorstande und den Aeltesten auf dem Bahnhofe freudig empfangen. Gleichzeitig traf von der Muttergemeinde die officielle Nachricht ein, daß, unserer Bitte ge mäß, Herr Johannes Ronge, unter der Assistenz Herrn Vogtherrs, Montags am 11. Mai den Seelsorger in sein Amt einführen werde. Dies ist nun heute in der feierlichsten Weise geschehen. Nachdem der wackere Organist Förster, dem die Gemeinde schon manche uneigen

nüßige Erhöhung der musikalischen Feier des Gottesdienstes verdankt, einen schönen vierstimmigen Männergesang hatte ausführen lassen, wandte Ronge sich an den Freund und Amtsbruder Kaulfuß, und erklärte, daß er nicht, wie in der alten Kirche, aus eigener Machtvollkommenheit, oder auf den Befehl eines kirchlichen Oberhauptes, sondern auf den ehrenvollen Ruf der freien Gemeinde zu Brieg, die Introduction ihres erwählten Seelsorgers übernommen habe. Er empfahl ihm dann den Muth der Wahrheit, die Gesinnung der Gerechtigkeit und die Kraft der Liebe. Kaulfuß leistete in die Hand des Reformators das Versprechen, diese Tugenden zu üben, und in Leid und Freude der Gemeinde unwandelbar als Mitglied anzugehören. Der erste Vorsteher, Herr Gerichtsrath Thiel, begrüßte nun den Prediger auf die herzlichste Weise im Namen der Gemeinde, und überreichte ihm die ausgefertigte Vocation, worauf er von den übrigen Vorstehern und Aeltesten mit Handschlag empfangen wurde. Darauf nahm Vogtherr mit sichtbar tiefer Bewegung das Wort, begrüßte den Freund und Bruder in dem neuen Amte, zu dem er aus so weiter Ferne hergerufen worden, brachte ihm die Grüße der Muttergemeinde zu Breslau und aller seiner Bekannten, und reichte ihm die Hand, um an den Altar zu treten.

Es folgte nun der eigentliche Gottesdienst mit Messe und Predigt, welche Kaulfuß über das Evangelium vom treuen Haushalter hielt. Am Abendmahle nahm er zuleht mit seiner jungen Gattin Theil, und verrichtete dann noch eine Laufe, als ersten Ministerialakt. Im Gasthause zum goldenen Lamme" fand sich um die drei Prediger her eine Anzahl von etwa fünfzig Personen zu einem frohen Mittagsmahle zusammen.

Druck von Eduard Klein in Breslau.

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III. Ronge's erste, kühne Schilderhebung gegen das Domcapitel in Breslau...

IV. Ronge wird suspendirt . .

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V. Nonge's Vertheidigung und die Autwort des Weihbischofs.
VI. Ronge's zweite, kühnere Schilderhebung gegen den Bischof in Trier 25
VII. Nonge wird excommunicirt.

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VIII. Ronge steckt aller Welt ein Licht auf

IX. Folgen hievon in Deutschland

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X. Schlußwort und Beilagen.

I. Der katholische Student und Seminarist.

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Denken muß der Deutsche immer,
Wo er ist und geht und steht,
Und er läßt das Denken nimmer,
Wenn's auch noch so schlecht ihm geht,
Und sein Troft, sein Glück und Heil
Ift: Ich denke mir mein Theil.

Johannes Ronge wurde am 16. October 1813 zu Bischofswalde, einem Dorfe des Neißer Kreises, in der Nähe des Sudeten Gebirges, geboren. Außer ihm, dem dritten Kinde seiner Eltern, welche ein Bauerngut in Bischofswalde besaßen, waren noch zehn Geschwister, von denen zwei zeitig starben. Sie wurden früh zur Arbeit angehalten, und während der ältere Bruder den Acker bez stellen half, wurde Johannes, als dem zweiten der lebenden Geschwister, die kleine Schafheerde seines Vaters zur Hütung und Pflege übergeben. Dies machte vom 6ten bis zum 12ten Jahre seine Hauptbeschäftigung durch Frühling, Sommer und Herbst aus; im Winter verrichtete er noch andere ländliche Arbeiten. Sein Vater war ernst, furchtlos, von gesundem Urtheil und ohne Aberglauben. Er starb im März 1842. Die Mutter opferte sich ganz der Familie; sie starb vor dem Vater im October 1831.

Den ersten Jugendunterricht erhielt Johannes in der Dorfschule zu Bischofswalde. Die Unterrichtsgegenstände beschränkten sich selbst in der oberen Classe nur auf Lesen, Schreiben und Rechnen, das Auswendigkernen des Kates chismus und der biblischen Geschichte. Erst im letzten Jahre seiner Schulzeit wurde Geographie und Schlesische Geschichte gelehrt. Bei seinem einsamen Hirtenleben dachte er oft über religiöse Dinge, über das Leben Jenseits, über Zeit und Ewigkeit nach, welche Gedanken ihn zuweilen trübe stimmten. Einer seiner Lehrer veranlaßte seinen Vater, ihn auf das Gymnasium zu schicken, was sonst wohl wegen der zahlreichen Familie unterblieben wäre. Im Jahre 1827 bezog er das Gymnasium zu Neiße und verließ es 1836. Die fremden Sprachen sagten ihm wes nig zu, dagegen hatte er große Neigung zur deutschen Literatur und Geschichte. Mit unendlich freudigem Gefühl

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