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beim männl. 3,591% und überhaupt 6,275% der Lebenden. Man könnte geneigt sein, diesen Umstand von einer geringern Sterblichkeit dieser Altersklassen in Halle überhaupt herzuleiten, um daraus durch unsre Stadt gebotene, besonders günstige Lebensverhältnisse für Kinder und jugendliche Personen zu folgern. Diese Erklärung erscheint mir indess wenig zulässig. Vielmehr stellt sich die geringe Zahl der in Halle vorgekommenen Geburten als der natürliche Grund dieses abweichenden Verhältnisses dar. In der That sieht man, dass die bezeichnete Differenz fast ausschliesslich in der relativ geringen Zahl der im ersten Lebensjahre verstorbenen Kinder beruht, welche für sich resp. 2,189-2,993 und 5,182% der Lebenden beträgt. So sehr man auch die verständige Einsicht der Einwohner Halle's zu achten Grund haben mag, die Vorzüge der hier üblichen Pflege der Kinder im ersten Lebensjahre dürfte man überschätzen, wollte man ihr nachrühmen, sie vermöchte die sonst geltenden Sterblichkeitsgesetze für junge Kinder vortheilhaft zu modificiren.

Ein zweiter Grund für die relativ geringe Procentzahl der im jugendlichen Alter zu Halle Verstorbenen liegt in dem Einflusse mörderischer Epidemien, welche zu verschiedenen Zeiten dem Leben Erwachsener verderblich waren. Der Umstand, dass in den relativ gesunden Perioden von 1815-1829 und 1835-1844 die im jugendlichen Alter und namentlich im ersten Lebensjahre Verstorbenen den höchsten Beitrag zur Summe der Todten geliefert haben, so dass ihre Zahl den mittlern Werth nicht unbeträchtlich übersteigt, spricht unzweifelhaft für den Einfluss dieses Verhältnisses. In den Jahren 1830-34 und 1810-14, in denen die erwachsenen Einwohner Halle's durch Cholera und Typhus heimgesucht wurden, sinkt die relative Zahl der im ersten Lebensjahre Verstorbenen auf 16,841 und 17,381 % der Todten herab. Hier vereinigten beide Verhältnisse ihren Einfluss. Nicht blos sind viel Erwachsene verstorben, sondern die Zahl der Gebornen war klein und blieb hinter der der Verstorbenen weit zurück. Auf 100,0 Geborne kommen im Jahre 1813: 200,0, 1814: 270,0, 1832: 210,0 Todte. In Perioden, in denen beide genannten Verhältnisse ihren Einfluss nicht vereinigen, treten etwas abweichende Erscheinungen ein. In der Zeit von 18451849, in der die Zahl der Geburten sich gegen früher sehr vermehrt hat, so dass im Jahre 1849 eine Geburt auf 24 Lebende kommt, steigt der Procentsatz der im ersten Lebensjahre und überhaupt im jugendlichen Alter Verstorbenen über den Durchschnittswerth, obgleich die Zahl der durch die Cholera dahingerafften Erwachsenen auffallend gross ist. Umgekehrt entfernt sich das Verhältniss der in den früheren Lebensjahren Verstorbenen in den Jahren 1800-1809 nur wenig von seiner durchschnittlichen Bedeutung, obgleich in den Jahren 1800 und 1806 in wenigen Monaten fast 1000 Kinder in Halle an den Pocken verstarben. Die Zahl der Gebornen war eben nicht gross; die Zahl der in den späteren Lebensjahren Verstorbenen gleichfalls bedeutend.

Bietet unter den in Halle Verstorbenen das Verhältniss der einzelnen Altersklassen [zu

einander im Uebrigen keine bemerkenswerthen Eigenthümlichkeiten, so beweist doch das so eben erörterte Verhältniss die bereits oben behauptete Unzulänglichkeit solcher,,Sterblichkeitsgesetze," welche ohne Rücksicht auf die den Verstorbenen entsprechende Zahl der Lebenden aufgestellt sind. Bei ein und derselben Bevölkerung schwankt das Verhältniss der einzelnen Altersklassen zu einander ganz unabhängig von ihrem Wachsthun oder ihrer Abnahme im Allgemeinen. Dies leuchtet an sich ein. Die Gefahren, welche dem Leben der Menschen drohen, sind nicht in allen Zeiten und für jedes Lebensalter dieselben. Ausserdem bestetigt jede wiederholte und genaue Volkszählung diesen Wechsel.

Um das oben (S. 156) angeführte, aus den in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts in Halle vorgekommenen Todesfällen entnommene Schema für das Sterblichkeitsverhältniss der verschiedenen Lebensalter in der so eben angedeuteten Weise vervollständigen und zur Berechnung der Wahrscheinlichkeit des Fortlebens praktisch benutzbar machen zu können, reicht das mir zu Gebote stehende Material nicht hin. Erst seit dem Jahre 1843 hat man angefangen bei den amtlichen Volkszählungen die Lebenden nach ihrem Alter in mehr Rubriken zu theilen, als in dem oben (S. 144) aufgestellten Schema für die Bevölkerung von Halle angeführt sind. Allein auch diese Rubriken sind weder für beide Geschlechter ganz gleich, noch entsprechen sie den für die Verstorbenen gemachten Abtheilungen überall genau. Dennoch glaubte ich das gebotene, wenn auch unvollständige Material zu einem derartigen Versuche benutzen zu sollen, indem ich mich bemühte, die unter den Lebenden und Verstorbenen gemachten Altersabtheilungen möglichst in Uebereinstimmung zu bringen. Ich bin dabei von der bereits oben festgestellten Erfahrung (vgl. S. 156) ausgegangen, dass im Durchschnitt alljährlich 3,03 % der Einwohner in Halle verstarben, und habe der ausser Acht gelassenen Anzahl der Todtgebornen wegen die erforderliche Correctur in den früher mitgetheilten Procentzahlen vorgenommen.

Im Alter

von

1843

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Summa. weibl. männl. 5868 5955 8010 9098 11908

Von 100 Ein-
wohnern
verstarben

weibl. männl. weibl. männl.
6,219| 6,312] 0,5510,608
8,490 9,643 0,088 0,085
12,621 0,098

Binnen 1 Jahre versterben von 100 Individuen jeder einzelnen Altersklassen

weibl. männl. 8,860 9,633 1,035 0,888 0,778

1846 1849 Jahren. weibl. männl. weibl. männl. weibl. | männl. 04 1772 1745 1997 2048 2099 2162 5-13 2520 2886 2699 3117 2791 3095 14-24 3895 4156 3857 25-39 7656 2880 7978 3457 8281 3624 23915 9961 25,347 10,557 0,313 0,141 1,233 1,335 40-44 1073 1,631 45-59 1841 1472 2051 1665 1958 1725 5850 4862 6,200 5,153 0,201 0,187 3,245 3,626 60 u. darüb. 1152 832 1159 795 1078 735 3389 2362 3,592 2,503 0,386 0,318 10,758 12,684 Summa |14941|14783|15884|16250/16207|16286| 47032|473191 49,848|50,152| 1,539|1,492||

1012

1088

3173

3,363

0,055

Die hier durch Berechnung gefundenen Werthe für die Sterblichkeit der einzelnen Altersklassen stimmen, so weit sie überhaupt vergleichbar sind, ganz gut mit den oben

(S.,156) aus directen Beobachtungen gewonnenen Zahlen und beweisen damit ihre Brauch-
barkeit.

Ist diese Uebersicht auch nicht genügend, so lehrt sie doch sehr deutlich, dass die
relative Sterblichkeit der Menschen von der Geburt bis zum vollendeten Wachsthum oder bis
in die Mitte der 20er Jahre und vielleicht noch etwas länger stätig abnimmt und erst mit
den 30er Jahren allmählig wieder sich steigert; dass mithin dies relative Uebergewicht, wel-
ches die Anzahl der im Anfang der 20er Jahre Verstorbenen gegen die Todesfälle aus den
darauf folgenden späteren Lebensaltern bis zur Mitte der 40er Jahre hin zu zeigen pflegt,
lediglich in einer Mehrzahl der Lebenden dieser Altersklasse seinen Grund hat, nicht aber,
wie man wohl von manchen Seiten annimmt, in einer besonderen Gefährdung dieser Lebens-
periode, sei es durch eigenthümliche Organisationsverhältnisse, sei es durch Einwirkungen
des bürgerlichen Lebens. Je mehr die Zahl der Geburten sich vermehrt, die Zahl
der Todesfälle in den Kinderjahren sich verringert, desto deutlicher wird natürlich die
Zahl derjenigen steigen, welche in demjenigen Alter dem Tode verfallen, in dem die Mehr-
zahl der Erwachsenen sich befindet, die den zerstörenden Einflüssen des bürgerlichen Lebens
in stets wachsendem Masse unterliegen. Wenn nach Ausweis der mitgetheilten amtlichen
Zählungen es allein schon 2% männliche Individuen mehr in dem Alter von 14-24 Jah-
ren als in dem von 25-39 in der Stadt Halle in den Jahren 1843-1849 gab, so kann
es nicht befremden, wenn sie eine entsprechende Mehrzahl von Todten lieferte. Wie es sich
damit eigentlich verhält, lässt die folgende tabellarische Uebersicht erkennen.

Es verstarben in Halle:

25-34
35-44
45-54

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241 303 331
240 310

Im Alter von 1800—4|1805—9|1810-14|1815-19|1820-24|1825-29|1830-34 1835-39|1840-44|1845-49|Summa:
15-24 Jhr.] 218 249 222 125 132 187 336 233 236
172 170 199 313 291 246

358 12296

446 2712

452

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دو

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20-29
30-39
40-54
50-59

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366 419 455 220 280 275 430 329 307 455 3536

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Man sieht hieraus, dass, wenn in der letzten Hälfte des für meine Beobachtungen be-
nutzten Zeitraums eine grössere Zahl von 20jährigen als von 30jährigen verstorben ist, sich
die Zahl der ersteren zu der der letzteren doch nur wie 109: 100 verhält. Die Zahl der
Lebenden in den beiden Altersklassen lästt sich für die Jahre 1825-1849 in Halle freilich
nicht ermitteln. Bedenkt man indess, dass das Verhältniss der lebenden Individuen aus der
Altersklasse von 14-24 Jahren, welche 11 Lebensjahre umfasst, zu denen aus der 15 Le-
bensjahre enthaltenden Klasse von 25-39 Jahren in den Jahren 1843, 1846 und 1849 resp.

135, 120, 106: 100 war und im Durchschnitt durch 119,5 : 100,0 ausgedrückt wird, so leuchtet ein, dass die Ueberzahl der Lebenden in den 20r Jahren mehr als hinreicht, die Ueberzahl der Verstorbenen zu erklären.

Es ist dabei nicht ohne Interesse, dass in dem ersten Viertheil dieses Jahrhunderts eine solche grössere Sterblichkeit der Individuen vom 21sten bis 25sten Lebensjahre durchschnittlich nicht vorgekommen ist, wie folgende Zusammenstellung verdeutlicht, bei der ich zugleich das Geschlecht der Verstorbenen berücksichtigt habe.

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Fasst man lediglich die Summen der in den einzelnen, je fünf Jahre umfassenden Altersklassen Verstorbenen ins Auge, so zeigt sich eine ganz regelmässige Steigerung derselben von den jüngeren nach den älteren Lebensaltern hin in dem ersten Viertheile des Jahrhunderts, während in dem zweiten die Sterblichkeit einen andern Gang genommen hat und aus der ersten Hälfte der 20er Jahre mehr Individuen verstorben sind, als aus den späteren zwei Klassen. Wie wenig Grund aber vorhanden ist, diesen veränderten Gang, welchen die Sterblichkeit in der neueren Zeit genommen haben soll, von einer für beide Geschlechter in gleichem Grade wirksamen Veranlassung abzuleiten, geht unzweifelhaft aus dem Umstande hervor, dass die Sterblichkeit der Individuen männlichen Geschlechts aus der ersten Hälfte der 20er Jahre die der spätern Jahre im Anfange dieses Jahrhunderts ebenso überwog, als es sich neuerlichst gezeigt hat. Ist das relative Uebergewicht der Verstorbenen aus der bezeichneten Altersklasse im 2ten Viertheile dieses Jahrhunderts auch nicht unbeträchtlich gewachsen und beträgt es für die männlichen Individuen 1,7% mehr, als in den ersten 25 Jahren, so giebt es zur Erklärung dieser Thatsache lokale Gründe genug. Dagegen liegt nicht die mindeste Veranlassung vor, diese Erscheinung lediglich als eine Folge der Vaccination zu deuten und deren Verderblichkeit daraus zu deduciren, wie dies von H. CARNOT (Analyse de l'influence exercée par la variole ainsi que par la réaction vaccinale sur les mariages et les naissances, sur la mortalité et la population de chaque âge en France. Autun 1851. 8.) u. A. geschehen ist. Es kann hier um so weniger meine Absicht sein, die von H. CARNOT der Vaccination gemachten Vorwürfe näher zu erörtern und zurückzuweisen, da

diess bereits von H. HAESER (die Vaccination und ihre neuesten Gegner. Berlin 1854. 8.) genügend geschehen ist, ich will schliesslich nur zeigen, dass die Behauptung CARNOT's,,, die Zunahme der Bevölkerung und ihre grössere Lebensdauer ist gewonnen worden durch das Anwachsen der Altersklasse von 0-20 Jahren, während die Altersklasse der 20-30jährigen eine gegen früher beträchtlich vermehrte in fortwährender Steigerung begriffene und allmählich sich auch auf die Altersklasse von 30-40 Jahren erstreckende Mortalität darbietet. - Die Ursache aller dieser Verhältnisse aber ist die Vaccination, indem sie die Sterblichkeit der 0-20jährigen vermindert, die der 20-40jährigen vermehrt hat;" den wirklichen Mortalitätsverhältnissen durchaus nicht entsprich. Gesetzt, die Vaccination hätte den Einfluss, nicht nur das Absterben der Kinder zu beschränken, mehr Menschen zu Jahren kommen zu lassen, also indirect die Zahl der Todten aus den späteren Lebensaltern zu vergrössern, sondern eine Verschlimmerung der Leibesconstitution zu bewirken, wie jene sehr gründlichen Beobachter ausgefunden zu haben vermeinen, die Widerstandsfähigkeit der Erwachsenen gegen die lebenstörenden Einflüsse des bürgerlichen Lebens zu verringern und also ein Absterben über die geschehene Vermehrung hinaus hervorzurufen: so müsste dieser Einfluss der Vaccination, da bekanntlich ja auch weibliche Kinder geimpft werden, sich doch jedenfalls bei beiden Geschlechtern in gleichem Grade geltend machen. Die nachfolgende Uebersicht lehrt aber, dass das Verhältniss der im Alter von 20-29 Jahren Verstorbenen zur Anzahl der Todten überhaupt beim weiblichen Geschlechte noch weniger als beim männlichen obiger Behauptung vom Einflusse der Vaccination zur Bestätigung dient.

Ein im Alter von 20-29 Jahren Verstorbener kommt
1820- 1825- 1830- 1835- 1840-1845- 1800-
1819 1824 1829 1834 1839 1844 1849

Auf nach der Ge- 1800burt Verstorbene

weibl.

männl.

1804

18251824 1849

1805 1804 1805 17,17|14,27 14,60|19,35|16,75|15,67|13,34| 14,35|16,35|12,94|15,97|14,29 13,59 16,86 20,22 17,35 20,82 13,80| 10,52 12,45| 13,12|10,74|17,28|11,81 Diese Zahlen beweisen, so gut nur irgend durch Procentsätze der Verstorbenen bewiesen werden kann, dass die Sterblichkeit unter den 20jährigen Individuen neuerlichst nicht mehr zugenommen hat, als die Zunahme der entsprechenden Altersklasse unter der Bevölkerung erklärlich macht. Eine andre Altersklasse hat ebenso wenig den mitgetheilten Beobachtungen zufolge eine constante Veränderung ihrer Sterblichkeit erfahren. Man darf deshalb wohl das Altersverhältniss Verstorbener als ein wenig variables erachten. Soll dem Gesetze der Sterblichkeit ein concreter Ausdruck verliehen werden, so würde ich ihn so formuliren: Die Menschen werden so schwach und widerstandslos geboren, dass ein bedeutender Theil derselben den widrigen Einflüssen der Aussenwelt bald unterliegt. Etwa der 5te Theil der Todten eines Jahres ist noch nicht ein Jahr alt geworden. Allmählich wächst die Leistungsfähigkeit des Körpers, und die Zahl der Todten vermindert sich mit jedem Lebensjahre so, dass ein zweites Fünftheil der Todten eines Jahres die Kinder von 1-7 Jahren in sich fasst. Jetzt hat

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