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Vielleicht waren sie alle, oder doch viele, zur israelitischen Religion übergegangen, indessen that das nichts zur Sache; sie waren arm, permuthlich Zaglöhner und Dienstboten, die fich also am besten zu dieser Arbeit schickten. Wie aber alles in alten Testament vorbildlich war, so war es auch dieses auf eine auffallende Weise: Salomons Tempel war ein Bora bild auf die Kirche, Christi im neuen Testament, und diese besteht auch aus Heiden und wird durch Heiden gebaut. Der Baumeister Huram und die Phdnizier waren ebenfalls Heiden.

So wie aber doch die erste christliche Gemeinde aus Juden bestund, so nahm auch Salomo, dreißig tausend Israeliten, die auf dem Berge Libanon den Phdnizieru helfen mußten, doch so, daß sie umwechselten: alle Monat gingen zehns tausend dahin, die andern zwanzigtausend warteten dann zw Haus ihres Berufs.

Welch eine ungeheure Menge: Bauleute waren hier beschäfe tigt! — hieraus läßt sich leicht schließen, daß auch der Tempel felbst ein erstaunliches Gebäude werden mußte; so viel ist ges wiß, daß es heut zu Tage schwerlich ein Monarch zu Stande bringen würde, Der Verfolg wird meine Leser davon überz zeugen.

Der Hügel Moria war ein großer Fels an der Morgenseite der Stadt Jerusalem, die von Mitternacht und Abend um seinen Fuß herum lag. Gegen Mittag war der Berg Zion, und auf demselben die Burg und die Stadt Davids. Dieser felsigte Hügel war oben uneben und spißig, so konnte kein Gebäude darauf aufgeführt werden; auf der Morgenseite war er durch das Thal Josaphat, in welchem der Bach Kidron floß, vom Delberg abgesondert; hier ließ also Salomo zuerst eine Mauer senkrecht, mit Widerlagen aufführen, dann wurde der Berg oben abgetragen und der Zwischenraum zwis schen dieser Mauer und dem Berg mit Erde ausgefüllt. Ges gen Mittag war der Hügel durch eine enge tiefe Schlucht vom Berg Zion getrennt; auch hier wurde eine solche senkrechte Mauer aufgeführt, und der Zwischenraum mit Erde ausge= füllt; eben dies geschahe auch auf der Mitternacht-Seite, wo ebenfalls eine solche tiefe Schlucht zwischen dem Tempelberg und dem Hügel Bezetha war. An der Abeudseite, gegen

Die Stadt zu, bekam die Mauer Thore und Treppen, das mit man aus der Stadt hinauf auf den Berg und zum Lempel kommen konnte.

Dies war nun schon eine gewaltig große und mühsame Arbeit; wenn man aber den Bau der Mauer selbst betrachtet, fo geråth man in Erstaunen: die erste Mauer gegen Morgen stieg aus dem Thal Josaphat vierhundert Ellen hoch in die Höhe, und bestund aus lauter weißen gehauenen Steinen, deren jeder zwanzig Ellen lang, sechs Ellen dick und zehn Ellen breit war, Liebe Lefer! welche ungeheure Steine! wenn man auch die damalige Elle nur für einen Schuh annimmt, und fie war sicherlich größer, wo ist denn eine Mauer in der Welt von einer so schrecklichen Höhe, und wo findet man Mauerfteine, die zwanzig Schuh lang, sechs Schuh hoch und`zehn Schuh breit sind, und doch waren sie gewiß noch größer. Jezt läßt sichs begreifen, wie man achtzigtausend Lasttråger brauchen konnte; zudem waren die Steine so nett abgeschlife fen und geglåttet, daß man kaum die Fugen bemerken konnte, wo sie aufeinander lagen; inwendig aber waren sie mit eiser- · nen Klammern und mit Blei so miteinander verbunden, daß fie dauerhaft alles aushalten konnten. Durch diese Arbeiten wurde der Berg Moria ein großes Viereck, das sich aus dem Thal Josaphat vierhundert Ellen hoch senkrecht erhob und an den andern drei Seiten nicht viel weniger Höhe hatte; auf der Stadtseite aber, gegen Abend, mochte es nicht viel über halb so hoch seyn.

Wenn irgend Jemand an der Wahrheit der Größe dieser Steine zweifeln sollte, so verweise ich ihn nur zu den alten egyptischen und andern Ruinen, wo er auch so große Steine finden wird.

Durch diese viereckichte Einfassung des ganzen Bergs, die man in dem jezigen Jerusalem noch bemerken kann, ents stund oben eine viereckigte Fläche, die ein Stadium lang und breit war. Ein Stadium besteht aus 125 Doppelschritten, deren jeder fünf Schuh enthält, folglich war jede Seite der viereckigten Fläche sechshundert fünf und zwanzig Schuhe, oder unserer Schritte dreihundert und zwölf breit.

Diefes Werk war schon so groß, so prächtig und so uns geheuer, daß es jedermann anstaunen muß, der es sich nur nach der Wahrheit vorstellt. Oben auf der Fläche war aber der Plak, wo der Tempel stehen sollte, hdher, so daß man eis nige Stufen hinauf zu ihm steigen mußte. Der gauze Plaz war init lauter glatt geschliffenen Steinen gepflastert und in drei Vorhofe eingetheilt. Rund umher ging ein Säulengang; auch die Vorhöfe waren durch Mauern und Såulengånge voneinander unterschieden, doch so, daß man durch Thore aus einem in den andern kommen konnte. Der äußerste war ben Heiden gewidmet, wenn sie kamen und den Gott Ifraels durch Opfer und Gebete ehren wollten, aber in den zweiten durften sie bei Lebensstrafe nicht gehen. Dieser war den Israes liten gewidmet und in zwei eingetheilt; der eine war für die Månner, der andere für die Weiber. Ber dritte Vorhof ends lich war für die Leviten und die Priester nur zugänglich; auch war ein Vorhof beträchtlich höher als der andere, so daß ' man aus dem Heiden-Vorhof in den Israeliten-, und aus diesem in den Priester Vorhof durch Stufen hinaufgehen mußte, und ebenso ging man von diesem durch einige Stufen in den Tempel, in den nur Priester gehen durften; ins Allerheiligste aber durfte nur der Hohepriester des Jahrs einmal, und zwar am Versöhnungsfest gehen.

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Zwischen und über den Säulengången, um die Vorhöfe her, waren auch Wohnungen für die Priester und Leviten, und für die Tempelwache gebaut, während der Zeit, in welcher fie den Dienst hatten. Der Tempel selbst stand mitten auf der höchsten Stelle der Fläche, er wurde von großen, köstlichen, weißen Marmorsteinen gebaut, die alle viereckigt gehauen und polirt, und so accurat zubereitet waren, daß man sie nur aufeinander zu legen und ineinander zu fügen brauchte; bei dem Bau selbst wurden weder Håmmer noch Meisel ge= braucht. Inwendig, oder binnen Werks war der Tempel hundertundzwanzig Schuh lang und vierzig Schuh breit, folgs lich dreimal so lang als breit; er stund genau von Morgen gegen Abend gerichtet, so daß man vom Delberg die vordere Giebel und aus der Stadt die hintere sahe; hier gegen die

Stadt zu wurde das Allerheiligste durch eine Wand von dem Heiligen abgeschieden, so daß es inwendig 40 Schuh lang, breit und hoch war; das heilige war also 80 Schuh lang, 40 breit und 40 hoch. Nun war aber die Höhe des ganzen Tempels von innen 60 Schuh, die obern 20 Schuh machten also die Höhe eines Saals aus, der über den ganzen Tempel, über das Heilige und Allerheiligste wegging, der also inwendig im Lichten 120 Schuh lang, 40 breit und 20 hoch war. Das Allerheiligste war also ein vollkommener Würfel, das Heilige ein doppelter, und der Saal enthielt 12 Würfel, jeder von 20 Schuhen. Dieses genaue Verhältniß der Zahlen enthält Geheimnisse für den Forscher. In diesem großen oberen Saal wurde die alte Stfishütte mit allem ihrem Geräthe aufges hoben, nur die Bundeslade kam ins Allerheiligste,

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Die Mauern des Tempels waren unten 14 Schuh did, rund um den Tempel her baute der König Zimmer an die Mauer des Tempels, drei Stockwerk übereinander, jedes Zimmer war 10 Schuh hoch; die drei Stockwerke mit den Bühnen dazwischen machten also eine Höhe von 36 Schuhen aus, so daß dieser Anbau von Außen bis an den oberen Saal reichte, der also frei und rundum mit Fenstern versehen war; der inuere Tempel hatte aber nur von der morgen, oder vorderen Seite Fenster, weil hier keine Kammern, sondern nur an den andern drei Seiten angebaut waren; das Heilige hatte also nur ein dåmmerndes Tageslicht und wurde durch die goldenen Leuchter erleuchtet, das Allerheiligste aber hatte weder Fenster noch Leuchter; außer einem schwachen Schims mer, der durch das Gitterwerk über der Scheidewand hers einfiel, hatte es kein Licht, denn der Herr wollte im Dunkeln wohnen.

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Wenn man nun die Dicke der Tempel Mauer auf jeder Seite 14 Schuh zu den 40 binnen Werks rechnet, so bekommt die Breite des Tempels 68 Schuh; hiezu kommen nun noch die Zimmer auf beiden Seiten, die mit ihren äußersten Mauern auf beiden Seiten 34 Schuh weit waren, folglich war die ganze Breite des Tempels von außen 102 Schuh, und die

ganze Långe mit der Halle, wovon ich nun reden werde, 174 Schuh.

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Im untersten Stod waren die Kammern nur 10 Schuh breit, im mittlern 12, weil da die Tempelmauer 2 Schuh dünner wurde, und im dritten Stock 14, wo wieder 2 Schuh von der Tempelmauer abgingen; oben war diese Mauer also noch 10 Schuh did. Der Kammern sollen überhaupt 38 gewesen seyn, sie wurden zur Aufbewahrung des Tempelschatzes, der Priesterkleider und zu allerhand Gerathe gebraucht. Alle diefe Kammern waren inwendig allenthalben mit Cedernholz auf das feinste getåfelt und durchaus mit Goldblech überzogen. Auf der rechten oder Mittagsseite ging eine Wendeltreppe hinauf, durch welche man in alle Zimmer kommen konnte.

Das Dach des Tempels war eben und bestund aus einem Estrich, der auf starken Balken ruhte; rundum wurde ein Geländer gebaut, welches zehn Schuh hoch war, folglich war nun die ganze Höhe des Tempels mit den Zwischens boden ungefähr 80 Schuh,

Nun kommen wir aber zu einem schwierigen Punkt, nåms lich zu der eigentlichen Beschaffenheit der Halle vor dem Tempel an der Morgenseite: 1 B. der Könige 6. V. 3, heißt es, und bauete eine Halle vor dem Tempel, 20 Ellen lang, nach der Breite des Hauses, und 10 Ellen breit, vor dem Hause her. 2 Chron. 3, P. 4, aber steht: und die Halle vor der Weite des Hauses her war zwanzig Ellen Lang, die Hdhe aber war hündert und zwanzig Ellen.

Das hebräische Wort, welches Luther durch Halle übers sehr hat, bedeutet eigentlich einen offenen Säulengang vor dem Tempel her, in dem man vor dem Regen sicher war und hin und her spazieren konnte. Dergleichen Vorgebäude waren in den Morgenländern und besonders vor den Tems peln sehr gebräuchlich. Die Säulen standen in einer Reihe und unterstüßten oben eine Decke mit einem Dach. Nach der Beschreibung im 1sten Buch der Könige kann die Halle Salomons eben so beschaffen gewesen seyn; aber daß fie nach dem zweiten Buch der Chroniken hundertundzwanzig

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