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an dauerte der Gottesdienst im Tempèl nach Davids Einrichtung fort.

Nun baute der König auch einen Pallast für sich: denn Davidsburg war gegen eine halbe Stunde weit vom Tem pel, auf einem Hügel von der Abendseite des Berges Zion gelegen, der Tempel aber stand an der Morgenseite der Stadt und war durch ein enges, tiefes Thal von der Morgenseite des Berges Zion getrennt. Auf diese Morgenseite baute Salomo einen prächtigen Pallast, so daß nur das tiefe Thal zwischen ihm und dem Tempel war, und aus diesem Pallast baute er eine gewölbte Brücke über das Thal hin, so daß er einen ebenen Weg zum Tempel hatte. Dann baute er auch ein Haus für seine egyptische Gemahlin. Ueberhaupt war er ein Freund vom Bauen, denn er bauete auch mehrere Städte. Man hält auch dafür, daß Salomo der erste Erbauer von Palmyra gewesen sey, von dem man in der syrischen Sandwüste noch prächtige Ruinen findet, und daß dieses das Tadinor oder Thamar in der Wüste sey. 1. König. 9, V. 18. Daß er auch Jerusalem sehr wird verschönert has ben, daran ist kein Zweifel.

Unter diesem König stieg das Reich Israel auf die höchste Stufe der Kultur und des Wohlstands. Fremde kamen, um den prächtigen Tempel, die schöne Stadt und den großen König zu bewundern; sogar die Königin aus dem Reich Saba, nämlich aus dem glücklichen Arabien, jezt Vemen genannt, machte die weite Reise nach Jerusalem, um den großen und weisen König Salomo zu besuchen, und sie fand mehr Weisheit, Pracht und Herrlichkeit, als sie erwartet hatte. Sie brachte ihm viele und kostbare Geschenke, aber er beschenkte sie auch königlich. Er nahm auch Theil an der Schifffahrt der Phönizier und schickte Schiffe mit ihnen auf dem rothen Meer nach Ophir, um Gold zu holen; wo dies Ophir gelegen, das weiß man nicht; wahrscheinlich war es aber in Ostindien.

Es ist erstaunlich, wenn man liest, welche Pracht und welche Herrlichkeit dieser König gehabt hat: sein Thron war von Elfenbein und mit dem feinsten Gold überzogen.

Man stieg sechs Stufen hinauf; auf jeder Stufe stand auf beiden Seiten ein Ldwe, also zwölf Löwen auf diesen Stufen; der Stuhl oben war hinten rund, eigentlich ein Armsessel, neben dem auch auf jeder Seite ein Löwe stund. Alles Tafel- und Trinkgeschirr des Königs war pures Gold. Er. ließ sogar zweihundert Schilde vom besten Gold machen und dreihundert eben so kostbare kleine Schilde von dem nämlichen Metall. Kurz, man würde nicht fertig, wenn man Salomons Herrlichkeit ganz beschreiben wollte.

Bald nach der Vollendung des Tempels erschien der Herr dem König und versicherte ihm seine Gnade, wenn er Ihm nun auch treu bleiben und aufrichtig seine Gebote befolgen würde; dann fügte er aber auch die Drohung hinzu, daß eben der schöne Tempel mit aller seiner Herrlichkeit würde zerstöret und er und sein Volk ins Elend gestürzt werden, wenn sie sich zur Abgötterei verleiten ließen; und leider! dazu kam es nur zu bald, denn Salomo selbst, dieser fromme und weise, in aller Welt berühmte König, beging noch in seinem Alter die Thorheit, daß er seinen Weibern zu gefallen die schändliche Abgdtterei mitmachte, und daher großes Unglück und den gånzlichen Verfall über sein Volk brachte. O wie schwer wird es, den Wohlstand und die guten Tage zu ertragen! håtte er beständig mit Feinden zu kämpfen gehabt, so hätte er auch beständig seinen Gott suchen müssen, dann wåre er vielleicht nicht gefallen.

Salomo hing leidenschaftlich am weiblichen Geschlecht, denn er hatte siebenhundert Frauen und dreihundert Nebens weiber, die durchgehends alle aus den benachbarten heidnischen Völkern und Gößendienerinnen waren; von diesen ließ er sich verleiten, ihren Gößendienst mitzumachen. Man muß aber nicht denken, daß er seinen Gott ganz verlassen habe, denn er beobachtete den Tempeldienst genau, aber er opferte auch den Gößen, und es ist leicht zu denken, daß auch das durch das Volk verführt und lasterhaft wurde.

So unbegreiflich dieser Verfall des Königs ist, so läßt fich doch eine Ursache finden, die dazu mitgewirkt › haben kann. Salomo war der weiseste Mann seiner Zeit und von

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Gott mit hohen and tiefen Einsichten in die Geheimnisse der Natur begnadigt, diese aber håtte er nicht erlangt, wenn er nicht einen unersättlichen Hunger gehabt håtte, verborgene Dinge zu entdecken; nun waren aber die Geheimnisse der egyptischen Priester damals weit und breit berühmt, und wirklich besaßen sie auch mehrere Kenntnisse, als alle andere Nationen, aber alles war mit Vielgötterei und nach und nach mit dem sinnlosesten Gößendienst verbunden. Daß auch die Völker, aus denen Salomons Weiber herstammten, vieles von den Egyptern annahmen und auch religiöse Geheimnisse mit ihrem schändlichen Gößendienst verbanden, daran läßt sich nicht zweifeln. Wer mit der uralten griechischen Geschichte bekannt ist, der weiß auch, daß die ersten berühm ten Griechen, z. B. Orpheus, und nachher noch andere, ihre Weisheit in Egypten geholt haben. Es kommt mir also sehr wahrscheinlich vor, daß der neugierige und kenntnißhungrige König Salomo nach solchen Geheimnissen lüstern wurde; und da man nicht anders dazu gelangen konnte, als daß man auch den Gdßen opferte, denen man die Offenbarung solcher Geheimnisse zuschrieb und durch solche Opfer priesters lich eingeweiht werden mußte, so ließ sich der König auch zu solchen verbotenen Handlungen verführen. Man kann

denken, daß auch seine Weiber alle ihre Künste und Beredtsamkeit werden angewendet haben, ihn auf ihre Seite zu bringen. Ich zweifle aber keineswegs daran, daß sich SaTomo wieder von Herzen bekehrt haben wird; denn der Herr erschien ihm und strafte ihn sehr ernstlich wegen seiner Abs weichungen, und verkündigte ihm die traurigen Folgen, die daraus entstehen würden. Ich kann mir nicht vorstellen, daß dies vergeblich gewesen seyn sollte: denn Salomo war ein gefühlvoller, begnadigter Mann; er konnte leichtsinnig, aber nicht boshaft und halsstarrig seyn. Ein Beweis seiner gründlichen Bekehrung und wahren Gottesfurcht ist auch der, daß die heiligen Männer seiner Zeit seine Schriften in die Sammlung der heiligen, von Gott eingegebenen Schrif ten aufgenommen haben, unter welchen der Prediger Salomonis gewiß in seinem höchsten Alter, also nach seiner Be

tehrung, wie man aus dem Inhalt leicht erkennen kann, geschrieben worden ist. Das hohe Lied hat er wahrscheinlich in seinem blühenden, und die Sprüche im reiferen Alter ges schrieben.

Es gehört mit zu dem Unsinn der falschen Aufklärung, daß man das hohe Lied Salomons zu einem irdischen sinnlichen Hochzeit oder Liebesgedicht herabgewürdigt hat; wenn dies wahr wäre, so wäre es gewiß nicht in die Bibel aufgenom= men worden. Mir ist wahrscheinlich, daß Salomo den Liebs haber der himmlischen Weisheit, unter welchem er sich selbst dachte, als Bräutigam, und die Weisheit selbst als Braut hat befingen wollen. Im neuen Testament hat man sich Christum und seine treue Gemeine darunter gedacht, und man kann auch so lang bei dieser Anwendung bleiben, bis einst in der Folge der Zeit, dies wahrhaft hohe Lied jedermann verständlich, in Erfüllung gehen wird: und dies wird künftig im Reich des Herrn auf Erden geschehen.

Salomons Abweichung vom Herrn hatte sehr traurige Folgen die erste war, daß sich das Königreich Edom oder Idumaa von seiner Herrschaft los machte; Hadad, ein Prinz von königlichem Herkommen, hatte sich zu der Zeit nach Egypten geflüchtet, als David durch den Feldherrn Joab die Edomiter besiegte; damals war er noch Kind und wurde am egyptischen Hof erzogen, Pharao liebte ihn auch so, daß er ihm seiner Gemahlin Schwester zur Ehe gab: dieser Hadad kam nun jetzt wieder in sein Vaterland, nahm den Thron ein und kündigte Salomo die Oberherrschaft auf.

Der zweite Verdruß war, daß ein Syrer, Namens Reson, der von seinem Herrn, dem Könige Hadad-Eser von Syriens Zoba, weggelaufen war und allerhand Soldaten und Gesindel um sich gesammelt hatte, mit diesem Volk Damaskus, mit dem dazu gehörigen Syrien überrumpelte und von Salomons Königreich losriß.

Die dritte traurige Folge aber war die allerwichtigste, denn ob sie gleich Salomo nicht erlebte, so wurde sie ihm doch vorher angekündigt, nåmlich daß einer seiner Staatsbedienten über zehn Stämme Israels König werden, und Salomons

Nachkommen nur die zwei Stämme, Juda und Benjamin, nebst Jerusalem und dem Tempel behalten würden.

Salomo starb im Jahr der Welt 3215, als er 60 Jahr alt war und 40 Jahr regiert hatte. Sein warnendes Beispiel lehrt uns, im Glück und Wohlstand am mehrsten auf feiner Hut und dem Herrn treu zu seyn.

Mel. Herr und Aeltster deiner Kreuzgemeinę.

Davids Sohn! und König aller Welten!
Du, der wahre Salomo!

Fürst aus Juda! großer Held der Helden!
Auch der Seraph nennt dich so;
Möchte mich dein holder Geist durchweben,
Möcht ich dich in deiner Würde sehen,
Oeffne doch mein innres Aug,

Daß ich dich im Lichte schau.

David wollte Dir den Tempel þauen,

Aber seiner blut'gen Hand

Wollte Gott den Bau nicht anvertrauen;
Doch zum sichern Unterpfand

Seiner Treu, erhörte Er sein Flehen,
Was du wünschest, sprach Er, soll geschehen,
Meinen Tempel baut dein Sohn,
Wenn er siht auf deinem Thron.

Salomo erfüllte dies Versprechen,
Aber doch im Vorbild nur,

Und zerstörte dann durch seine Schwächen,
Was Jehovah David schwur;

Denn der Tempel, der vom Golde schimmert,
Wird vom Feinde endlich ganz zertrümmert,
Ach! die Stelle sieht man nur,

Und vom Tempel keine Spur.

Wird das Wort Jehovah's nicht erfüllet?
Gibt es keinen Tempel mehr?

Wird des Glaubens Sehnen nicht gestillet?
Siegt denn doch der Spötter Heer?
Ist der Tempel denn so ganz vergessen?
Hat ihn doch Johannes ausgemessen,

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