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mit ihm; indem sie so vör sich hinwandelten, trafen sie auch den Johannes und den Jakobus mit ihrem Vater Zebeddus an, fie flickten eben an ihren Netzen. Er rief die beiden Brüder; nun verließen sie ihren Vater und ihre Netze und folgten ihm in die Stadt. Den nächsten Sabbath ging Jes sus wie gewöhnlich in die Synagoge, um zu lehren. Seine: Reden waren hinreißend, seine Beredtsamkeit unnachahmlich, dabei sprach er mit einer Anmuth und Wahrheit, der niemand widerstehen konnte. Nun war ein Mensch unter den Zuhdrern, der mit einem bösen Geist besessen war, dieser wurde auch von der Rede des Herrn ergriffen, so daß er rief: Ey! was gehst du uns an, Jesus, du Nazarener! du bist kommen, uns zu verderben, ich kenne dich wohl, du bist der Heilige Gottes. Jesus drohte ihm, und sprach: schweig! und fahre aus von ihm! der Mensch bekam die heftigsten Zuckungen, der böfe Geist fuhr aus und er wurde gesund.

Von den Besessenen zu Christi Zeiten ist von jeher viel geredet, geschrieben und vernünftelt worden; die Sache ist klar und vielleicht klarer, als man glaubt; wenn die guten Engel und Geister Einfluß auf die Menschen haben, so ist es auch von den bösen möglich. Daß es jetzt wenig Besessene gibt, kommt wohl daher, weil die Menschen gebildeter und aufgeklärter sind, daher muß auch der Satan feineke Mittel auwenden, um sie sich zu eigen zu machen. Doch gibt es noch gewisse Krankheiten, wo sichtbar der Satan mächtig

einwirkt.

Entsetzen ergriff die Zuhdrer unsers Herrn, als sie diese Kraftthat sahen, sie sagten zu einander: was ist das?welche neue Lehre hören wir ? — der befiehlt den bdsen Geistern mit Gewalt und sie gehorchen ihm. So wurde Jesus nun im ganzen Land berühmt. Aus der Synagoge ging der Herr in das Haus des Petrus; sein Bruder Andreas wohnte bei ihm und die beiden Brüder, Johannes und Jakobuɛ, begleiteten ihn. Nun war aber des Petrus Schwiegermutter sehr krank an einem Fieber, dies sagte man Jesu. Er ging zu ihr, ergriff sie an der Hand und richtete fie auf, in dem Augenblick verließ fie das Fieber, sie wurde ganz gesund,

so daß sie bei Tisch aufwartete. Am Abend, als die Sonne untergegangen und also der Sabbath vorbei war, da wurde der Zulauf von Kranken aller Art und Besessenen groß und fast die ganze Stadt war vor der Thür versammelt; er heilte und trieb die bdsen Geister aus, allein er ließ sie nicht reden, er verlangte ihr Zeugniß nicht, denn dieses mußte aus einer andern Quelle kommen. Des Morgens früh vor Tag ging er aus der Stadt in eine einsame wüste Gegend, um zu bes ten und sich mit seinem himmlischen Vater zu unterhalten; allein man ließ ihm nicht lang Ruhe, denn Petrus und dies jenigen, die bei ihm waren, eilten ihm nach, und da sie ihn fanden, sagten sie zu Ihm: jedermann sucht dich; Er antwortete: laßt uns in die nächsten Städte gehen, daß ich da auch predige, denn dafür bin ich da; er ging also umher im ganzen galiläischen Land, lehrte in den Synagogen, predigte die frohe Botschaft vom Reich des Messias und heilte allers hand Seuchen und Krankheiten; daher entstand nun ein fols ches Gerüchte von ihm durchs ganze Land und durch ganz Syrien, daß das Volk, die Kranken aller Art und die Bez 'sessenen herzuströmten, und er heilte sie alle. Viel Volks aus Galilåa, aus den zehn Städten (diese lagen an der Morgens seite des See's Genezareth und des Jordans) von Jerusalem, aus Judaa und aus den Gegenden des Jordans, folgte ihm nach, wo er hinging.

Einsmals war er am Ufer des See's Genezareth bei Cas pernaum, und da ihn die große Menge Volks drångte, so stieg er in ein Schiff, das dem Petrus zugehörte, welchen er bat, etwas weiter hinaus in die See zu fahren; nun segte er sich und predigte dem Volk; als er, nun aufgehört hatte zu reden, so sprach er zu Petrus: fahrt weiter hinaus, wo das Wasser tiefer ist, und werft eure Neße aus! Petrus autwortete: Rabbi, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen, aber auf dein Wort will ich, das Neß auswerfen; dies geschah, und das Netz wurde so voll Fische, daß es zerriß. Daher mußten sie ihren Kameraden in einem aus dern Schiff rufen, daß sie kåmen und ihnen das Nek ziehen hülfen. Der Fische waren so viel, daß beide Schiffe derges

stalt damit angefüllt wurden, daß fie anfingen zu sinken. Die guten Fischer waren so erschrocken über diesen herrlichen Fang, daß Simon Petrus ausrief: Herr, gehe von mir. hinaus, ich bin ein sündiger Mensch! Jesus antwortete: fürchte dich nicht, denn von nun an wirst du Menschen fans gen. Von dem an verließen diese Jünger alles und blieben bei dem Herrn, der nun seine Reise in die umliegende Städte fortsette und sein Evangelium verkündigte. In einer dieser Städte kam ein Ausfähiger, dieser fiel vor ihm nieder und sprach: Herr, willst du, so kannst du mich von dem Aussatz befreien.

Der Ausfah war eine fürchterliche, eckelhafte und höchst beschwerliche Krankheit, die auch sehr ansteckend war, daher mußten solche bedauernswürdige Leute von aller menschlichen Gesellschaft entfernt leben; man brachte ihnen das Essen und Trinken in die Nähe, wo sie es abholten, oft war diese Krankheit unheilbar, wurde aber einer gesund, so mußte er sich einem Priester zeigen, der über seine Genesung urtheilte und ihm dann das Zeugniß über dieselbe gab. Von da an durfte er wieder zu seiner Familie zurückkehren.

Jesus antwortete ihm, indem er ihn anrührte: ich wills thun, sey gereinigt; und in dem Augenblick wurde der Auss såßigé gesund. Nun befahl ihm der Herr, er sollte niemand sagen, wie er gesund geworden sey, sondern nur hingehen und sich dem Priester zeigen. Der gute Mensch konnte aber nicht schweigen, sondern erzählte allenthalben, was mit ihm vorgegangen sey und wer ihn geheift habe; dadurch wurde nun wieder das Gerücht und der Zulauf so groß, daß sich der Herr in die Wüste begab und betete.

Nicht lange nachher kam Jesus wieder nach Capernaum; es waren viele Menschen daselbst in einem Haus versammelt; unter ihnen waren auch viele Pharisder und Schriftgelehrten aus allen umliegenden Gegenden und sogar aus Jerusalem gegenwärtig. Der Herr aber saß mitten unter ihnen und lehrte; und es ging eine Kraft von ihm aus, die alle an wesende Kranke gesund machte. Nun brachten auch vier Männer einen Gichtbrüchigen, das Haus war aber so ges

drängt voller Menschen,, und es stunden auch so viele vor ber Thur, daß sie ihn unmöglich zu Jesus bringen konnten; allein das schreckte fie feineswegs ab, sondern sie fliegen mit dem Kranken auf das Dach, machten oben ein Loch in die Dede und ließen nun den Patienten an Seilen herab, zu den Füßen des Herrn, der sich über ihren Glauben wunderte und freute. Um nun den anwesenden Juden seine göttliche Würde und Herrlichkeit mit der That zu beweisen, sprach er zu dem Kranken: Mensch! deine Sünden find dir vergeben! dies Machtwort fiel den Schriftgelehrten und Pharisåern auf, sie dachten bei sich selbst, das ist ja wahre Gotteslåsterung, Menschen kdunen ja keine Sünden vergeben, sondern nur Gott allein. Jesus merkte ihre Gedanken, und fragte fie: was denkt ihr über diese Worte? welches ist leichter, diesem Menschen seine Sünden zu vergeben, oder ihn durch blofen Befehl gesund zu machen? - Damit ihr aber überzeugt werdet, daß des Menschensohn Macht hat, auf der Erde Sünden zu vergeben, so sage ich dir Gichtbrüchiger, stehe auf, hebe dein Bettchen auf und gehe heim! Den Augenblic stand er da vor aller Augen und war gesund; dann nahm er auch sein Bettchen und ging fort mit lautem Dank ges gen Gott. Alle Anwesenden entsetzten sich; die gelehrten Männer schwiegen und man sprach unter einander: wir haben heut wunderbare Dinge gesehen. Bei den mehresten blieb es aber bei der Bewunderung; doch wurden immer einige für das Reich des Herrn gewonnen.

Als er nun aus dem Haus heraus ging, so fand er am Aufuhrt des Meers einen Zolleinnehmer, Namens Levis, einen Sohn des Alphaus, zu diesem sagte er: folge mir! der Zdu ner gehorchte augenblicklich; er nahm den Herrn und seine Jünger mit in sein Haus und richtete ihnen eine Mahlzeit zu, bei welcher sich mehrere Zöllner und Leute einfanden, die den Pharisåern verhaßt waren. Die Zöllner waren durchs gehends betrügerische Männer, die den Bauern und Bürgern sehr zur Last fielen; die Pharisåer aber schienen von außer die frömmsten Leute zu seyn, aber inwendig waren fie gewöhnlich noch schlimmer als die Zdülner; aus lauter Scheins

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heiligkeit aßen die Pharisder bei Leibe nicht mit einem Zöllner; :`da es nun der Herr Jesus that, so årgerten sie sich und mach. ten ihm und seinen Jüngern Vorwürfe darüber; er aber bes wies ihnen durch treffende Beispiele, daß gerade solche Leute, wie die Zöllner und Sünder, seines Raths und seiner Hülfe am mehrsten bedürften; die Kranken bedürften eines Arztes, aber nicht die Gefunden. Dagegen konnten die Pharisåer nichts einwenden, aber nun suchten sie auf einer andern Seite an ihn zu kommen: unser Herr war nicht finster, sondern immer heiteres Gemüths, mit Ernst verpaart. Er aß und trank zur Nothdurft, und fastete wenigstens nicht streng; Johannes der Täufer aber und seine Jünger fasteten viel; desgleichen auch die Pharisåer und ihre Jünger, und dann wendeten sie auch viel Zeit aufs Gebet; dics alles hielten sie für strenge Religionspflicht und für Zeichen hoher Frömmigs keit, daher machten sie dem Herrn und seinen Jüngern einen Vorwurf, und beschuldigten Ihn des Mangels an Gottesfurcht und der Ehrbarkeit; er aber wies sie wieder durch Beispiele zurecht und zeigte ihnen, daß das selbsterwählte Fasten, Trau ern und Beten zu bestimmten Zeiten die wahre Frömmigkeit nicht ausmache, sondern daß alles dieses immer am gehöris gen Platz geschehen müsse: ist der Mensch von Innen und Außen in frohen und glücklichen Umständen, so wie ein Brauz tigam, während seinen Hochzeitstagen, nun so ist er in der Furcht des Herrn fröhlich und fastet nicht, und ebenso wenig die Hochzeitsgåste. Hier gab nun Jesus den Anwesenden allen, und auch seinen Jüngern einen bedeutenden Wink, ins dem er sich einem solchen Bräutigam und seine Jünger den Hochzeiteleuten verglich, und dabei bemerkte; er werde auf eine traurige Art von ihnen genommen werden, und dann würde das Fasten und Beten an sie kommen. Dies Alles machte er durch Bilder vom alten Kleid und neuen Lappen, vom alten Weingefäß und neuen Wein noch deutlicher; so bewies er den Juden, daß Alles seine bestimmte und gerechte Zeit haben müsse. Bald hernach reiste er wieder nach Jes rusalem, um da die Ostern zu feiern.

Stilling's sämmtl. Schriften. XI. Band.

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