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qui prope quoniam per ipsum habemus accessum ambo in uno spiritu ad patrem.

Der innere Friede des christlichen Lebens breitet sich aber in immer weiteren Kreisen in allen Lebenssphären aus. Der Friede in Christus ist es daher, der der christlichen Periode der Geschichte bei aller äußern Bewegung den reinen Duft der Ruhe und den Reiz der Liebe verleiht. Es ist keineswegs bloß die höhere Stufe der Kultur oder die veränderte Form der Regierung oder Kriegführung, was dieses zu Stande zu bringen vermochte, sondern eben die tiefgreifende Wirkung des Christenthums selbst. „Siquidem, sagt Athanasius, idololatriae dediti Graeci pariter et barbari contra se invicem bella gerebant et in cognatos crudeles erant. Non enim quisquam poterat omnino terra marive iter facere, nisi gladium manu praeferens, propter implacabilia bella, quibus in se mutuo grassabantur. Quippe vita omnis ipsorum per arma transigebatur et pro baculo ensis illis erat: in eoque fiduciam suam omnem ac praesidium collocabant. Atqui ut jam dixi simulacra venerabantur et daemonibus sacra faciebant: ac nihil interim ex ista superstitione idolorum, qui sic animo affecti erant, dedoceri potuerunt. Postquam autem ad Christi disciplinam transierunt, tunc praeter opinionem revera compunctis eorum animis, immanitatem illam caedium exuerunt, ut non amplius bellicum et hostile nescio quid spirent: sed omnia sunt eis pacifica et quae ad pacem ac concordiam pertinent, mirifice illos afficiant" 20). Während der Dämonenkult die Unordnung und Feindseligkeit unter den Menschen nur begünstiget, hebt sich im Christenthume aller Zwiespalt auf. Alle Institutionen des Christenthums sind darauf gerichtet. Der Mensch soll Frieden in seiner eigenen Natur, soll Frieden im Verbande mit seinen Mitmenschen, soll Frieden erlangen in und mit Gott und allen seinen Gefchöpfen. Mit dem Christenthume tritt der Friede in den menschlichen Geist, er begleitet denselben durch das Leben und winkt als letztes Ziel, als ewiger Friede dem müden Lebenspilger entgegen.

20) Ath. tom. I. p. 77.

Pax Christi, sagt Augustinus, finem temporis non habet: et ipsa est omnis piae intentionis actionisque perfectio. Propter hanc sacramentis ejus imbuimur; propter hanc mirabilibus ejus sermonibus et operibus erudimur: propter hanc spiritus sancti pignus accepimus; propter hanc in eum credimus et speramus et amore ipsius quantum donat accendimur; propter hanc denique omnem tribulationem fortiter toleramus, ut in ea feliciter sine tribulatione regnemus "').

So steht der Friede als leztes Ziel der Menschheit und der Kreaturwelt überhaupt da. Wenn gar kein Gegensatz mehr in uns ist, wenn alle Flecken und Mängel aus unserm Wesen verschwunden sind, wenn das Reich Gottes ganz in Gott, mit Christus geeinigt ist, dann ist aller Unfriede verschwunden, der Friede nicht mehr ein bloß natürlicher, sondern ein heiliger göttlicher Friede; "und dieses Friedens wird kein Ende seyn."

So sehen wir auch, was es zu bedeuten habe, wenn die Engel bei der Geburt des Weltheilandes, zwischen Himmel und Erde schwebend, das Jubellied singen: „Ehre seh Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind." Wenn alle Werke Gottes seine Ehre verkünden, so keines mehr, als die Menschwerdung seines Sohnes, die uns diesen ewigen Frieden vermittelte.

Ist die Vollendung des Lebens und mit ihr die Vollendung des Friedens noch nicht erreicht, so bewegt sich doch das Leben des Einzelnen wie der Gesammtheit demselben immer näher zu. Der Tag wird kommen, wo die Geschichte ihr Ziel erreicht. Einstweilen mögen wir dessen froh seyn, daß:

„Nun wieder von dem Herzen ein neuer Pulsschlag kreist,
Der Leib der Welt gesundet; daß schwebt der heil'ge Geist
Hoch über ihn und sendet des Glaubens Taube weiß,
Den Völkern all' zu bringen des Glaubens Friedensweis."

21) Cf. Prosp. sent. 369.

Gefanmtvirtung bet ἀποκαταλλαγή.

Nach dem Vorausgehenden zeigt sich ein doppelter Grundzug in der Wirkung der άлокатaλλaɣý. Wie der sittliche Unterschied in der Kreaturwelt, so ist auch die Wirkung Gottes — das Böse abund ausscheidend, das Gute entwickelnd und erhebend. Wie das reine Metall im Feuer von seinen Schlacken gereinigt in neuer, heller Form glänzt, so die Gläubigen, wenn alle Fasern des Bösen aus ihrem Wesen gelöst sind. Ihre Beziehung untereinander und zu Christus bildet eine heilige Gemeinschaft, die Kirche Christi, das Reich Gottes, während die Bösen nach ihrer Trennung auch noch des erborgten und erschlichenen Lichtes entbehren und in ewiger Finsterniß die göttliche Gerechtigkeit fühlen. Die Wirkung Gottes in Christo, welche die Menschen mit der übrigen gutgebliebenen Kreaturwelt in Christus sammelt, wird in der hl. Schrift mit dem Namen åvakɛpaλaiwors bezeichnet. Daß die gute Kreaturwelt ein eignes Reich, das Reich Gottes bilde, ist vielfach angedeutet. Immer wird die Stiftung desselben zum Werke des Weltheilandes gerechnet, Er selbst als der König desselben betrachtet.

Metavoɛite, ruft der Täufer bei Matth. 3, 2 den Juden zu: ἤγγικε γὰρ ἡ βασιλεία τῶν οὐρανῶν. Chriftus wiederbolt bie= sen Ruf Matth. 4, 17 und ladet alle ein, zu ihm zu kommen, die mühselig und beladen sind, er wolle sie erquicken. Bei seinem festlichen Einzuge in Jerusalem verkünden und segnen Marc. 11, 10 die jubelnden Juden das nahende Reich des Messias: Gesegnet das Reich, das da kömmt, unsers Vaters David, Hosanna in der Höhe.

Doch ist die Idee dieses Gottesreiches eine andere, als die Mehrheit der Juden sie gemeinhin dachte. Matth. 8, 11 spricht diesen Gegensatz selbst aus, wenn er sagt, daß viele vom Aufgange und Niedergange kommen und mit Abraham, Isak und Jakob zu Tische sizen werden im Reich der Himmel, während Kinder Abrahams ausgestoßen und in die äußerste Finsterniß geworfen werden. Nicht die Natur, nicht die Geburt geben Anwartschaft auf die Theilnahme am Himmelreiche. Es ist nur die Wiedergeburt des Seyns und Lebens in Gott durch Christus. Christus thront und herrscht nur

in Gerechtigkeit und haßt die Bosheit, wie der Psalmist 44, 7 sagt: "Dein Thron o Gott ist für alle Ewigkeit; ein Zepter der Gerechtigkeit ist deines Reiches Zepter. Du liebest Recht und haßest Bosheit, darum hat dich gesalbt Gott, dein Gott mit der Wonne Del mehr als deine Genossen. Darum sagt auch Johannes, daß das Wort Fleisch geworden sey, allen die Macht zu geben, Kinder Gottes zu werden, die nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren werden.

Sein Reich ist, wie Christus dem Pilatus versichert, nicht von dieser Welt, sondern ein himmlisches Reich. Es umfaßt zunächst ́den Geist und erst, indem dieser die himmlische Beziehung in die äußeren Lebenskreise hinausführt, tritt es in die äußere Erscheinung. Aber auch in dieser äußern Form hebt es die bestehenden Verhältnisse nicht auf, sondern durchdringt und vergeistigt sie. Was er der Sünde und dem Schatten des Todes entrissen, das setzt der Vater nach Koloff. 1, 14 in das Reich des Sohnes seiner Liebe, denn er hat beschlossen in ihm und unter ihm Alles zu vereinigen, was im Himmel ist und auf der Erde, Ephes. 1, 10: ávaкegaλaισαodaι τὰ πάντα ἐν τῷ Χριστῷ, τὰ ἐν τοῖς οὐρανοῖς καὶ τὰ ἐπὶ τῆς γῆς ἐν αὐτῷ”).

Das Sort ανακεφαλαιώσασθαι fann gtvar in verfciebener Bedeutung gefaßt werden. Es könnte auch der Sinn damit verbunden werden, daß Gott in Christo alle einzelnen Wirkungen zum Heile der Welt vereinigt habe. Doch hier, wo es dem rà лávτa gegenüber steht, wird es wohl keine andere Bedeutung haben, als die der Vereinigung der gesammten Schöpfung unter einem Haupte d. i. Christus. Gr ift bie κεφαλὴ τοῦ σώματος τῆς ἐκκλεσίας. 23ie am Leibe viele Glieder sind, jedes Glied seine bestimmte Stellung hat, über allen aber das Haupt emporragt, und alle beherrscht: so sind auch die Glieder des Reiches Gottes jedes an seiner Stelle im organischen Verbande miteinander, über die der Gottmensch als Haupt herrscht.

22) Andeutungen des Gottesreiches finden sich: Luc. 13, 28 f. 14, 15. 22, 30. Apoc. 1, 5. 6. Cfr. Matth. 20, 21. Luc. 3, 42. Act. 1, 6 Marc. 11, 10 f. 2c.

Haupt ist er aber ebensowohl seiner göttlichen als menschlichen Natur nach. Seiner göttlichen nach ist er als Schöpfer auch Eigenthümer aller Wesen. Seiner menschlichen gemäß steht er im Centrum der Kreaturwelt und nicht bloß wie jeder Mensch in demselben steht; unter den Menschen ist selbst der wieder der Höchste, in welchem die Ebenbildlichkeit mit Gott am genauesten ausgedrückt ist. Wie sollte nicht der der Höchste unter ihnen seyn, an dem gar kein Fehl und Mackel, keine Sünde zu finden war. Hätte sich Gott mit einem Engel hypostatisch geeinigt, so wäre nur eine, die geistige Seite des Universums in Gott aufgenommen gewesen, die natürliche höchstens durch seine dynamische Beziehung näher bestimmt worden. Aber nicht mit einem Engel, nein, mit dem Menschen hat sich Gott verbunden, menschliche Natur angenommen und Alles seinen Füßen unterworfen. Wir haben die dieses Verhältniß beleuchtende Stelle des Hebräerbriefes schon früher angeführt. Wir wollen daher zur nähern Ausführung dieses Verhältnisses einen andern Zeugen, nämlich Rupert von Deuz auftreten lassen.,,Ut inveniretur, sagt dieser, medium societatis vinculum, hic introductus est, qui ex eo creatorem et creaturam firmius annecteret, quia unus idemque Christus utrumque est: creator scil. atque creatura. Creator, quia Deus, creatura, quia homo. Et licet, Apostolus dicat, nusquam enim angelos apprehendit, sed semen Abrahae apprehendit; nec sic tamen angeli expertes sunt hujus dignationis, quia profecto, cum omnis creatura sit homo, habens esse cum lapidibus, vivere cum arboribus, sentire cum pecoribus, discernere cum angelis: cum inquam homo juxta aliquid omnis creatura sit, hominem autem Deus assumpserit, relinquitur et angelis gratulari, quod is, qui super ipsos creator erat, creatura quoque cum ipsis est. Amplius autem et hoc ad rem attinet, quod homo, cum secundum solum corpus quondam visibiliter mundi similitudinem gerat ex quatuor elementis compositus: unde a Graecis μкpóкоσμos appellatur, secundum solam animam angelicae substantiae est, videlicet rationalis atque immortalis hac sola ut angelus quoque a creatore distans substantiali differentia, quod creata est. Itaque

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