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et ad angelicae creaturae exultationem attinet, quod Deus homo factus est 23). Wie diese Beziehung auf die Engelwesen statt habe, ist eine Frage, deren Erörterung uns auf den nächsten Theil aufbehalten ist. Hier handelt es sich nur darum, die Allgemeinheit der άлoкaraλλayn in ihrer subjektiven Weise darzuthun. Diese folgt eben aus der Allgemeinheit, aus der Fülle, die in Christo vereiniget ist.

Daß auch die Engel dem Gottesreiche angehören, spricht auch Reuß aus: Le royaume de Dieu, d'après Paul, ne comprendra pas seulement les hommes appellés à y entrer, mais encore les anges, les habitants jusque là privilégiés du ciel. Tous ensemble alors formeront une grande communauté d'êtres adorant Dieu et reconnaissant Christ pour leur chef à tous, dvaκεφαλαιοῦνται. Les anges s'interessant des a présent aux destinées de l'église (Ephes. 3, 10) et révérant le fils de Dieu comme leur maître et comme leur créateur, s'empresseront naturellement d'accueillir les élus comme les cohéretiers de leur félicité et de leur tendre une main fraternelle pour l'alliance de la paix 2).

Es baut sich also das Reich Gottes auf aus allen vorhandenen Geschöpfen. Wie Noe von jeder Gattung des Lebendigen in seine Arche nahm, um die verwüstete Erde wieder zu bevölkern, so reiht der Sohn Gottes Alles, was rettbar ist oder sich gut erhalten hat, in den Chor seines Reiches. Und dieser Vau ruht auf dem Grunde seiner Person und Natur; er ist der Eckstein desselben nach den Worten des Propheten Isaias: "Ich will seßen einen Stein, einen köstlichen Eckstein, der wohl im Grunde gegründet ist." Geist und Natur und Mensch, alle werden aufgenommen. Kein anderes Geset gilt in diesem Reiche, als der göttliche Wille, und alles Recht ist in Liebe verwandelt. Es erfüllt sich, was der Heiland in seinem hohenpriesterlichen Gebete vor seinem Leiden erflehet hat, Joh. 17, 21: Ich bitte,... daß Alle Eins sehen, wie Du Vater in mir und ich

23) Cfr. Petavius de incarnat II. 7.

24) Reuß 1. c. II. 247.

in Dir bin, daß auch sie in uns Eins sehen, auf daß die Welt glaube, daß Du mich gesandt hast. Und ich habe die Herrlichkeit, die Dy mir gegeben, ihnen gegeben, auf daß sie Eins sehen, wie auch wir Eins sind: ich in ihnen und Du in mir, auf daß sie vollkommen sehen in Einheit und die Welt erkenne, daß Du mich gesandt und sie lieb gehabt hast, wie Du mich geliebt. Vater, ich will, daß, wo ich bin, auch die sehen, welche Du mir gegeben hast, mit mir: auf daß sie meine Herrlichkeit sehen, die Du mir gegeben hast, denn Du hast mich geliebt, ehe die Welt gegründet ward u. s. w.

Das Reich Gottes könnte aber in der That nicht Reich Gottes seyn, wenn es der göttlichen Idee nicht entspräche. Es muß werden, wie es Gott gewollt, wie er ursprünglich geschaffen hat. Wir haben bei Betrachtung des positiven Theils der kataλdayŋ wohl gesehen, wie diese Heiligung, Rechtfertigung und Versöhnung in der Kreatur wirke. Es müssen aber diese Momente noch unter einen Gesammtgesichtspunkt gebracht werden. Kein einzelnes Wesen steht aber isolirt für sich im Kreise der übrigen. Alle streben und wirken zusammen, sind auf einander angewiesen und von einander bedingt. Wie sie sich daher im Allgemeinen zum Gesammtorganisın der Schöpfung verbinden, nur Glieder in demselben sind, so sind sie im Christenthume speziell eben zum Reiche Gottes zusammengeschlossen. Es muß also der Prozeß der Versöhnung im Einzelnen auch eine Wirkung im Gesammtleben äußern. Diese Wirkung zeigt sich nun in der vollkommenen Wiederherstellung der Dinge im Reiche Gottes — in der Apokatastasis. Was zunächst die Zusammensetzung dieses Wortes aus άлỏ - Kara und orάois betrifft, so gelten bezüglich der beiἀπὸ den ersten Partikeln die nämlichen Grundgedanken, die wir an ihnen oben in der Zusammenseßung ảлokataλλásσeiv gefunden haben. Es ist also hier wohl eine Wiederherstellung der Dinge gemeint, aber keine unbedingte. Es muß das kreatürliche Universum eben eingehen in die göttlichen Geseze, wenn es daran Theil haben soll. Das erhellt auch aus der einzigen Stelle, in der das Wort innerhalb des N. Test. vorkommt, nämlich Apost. 3, 21. Hier spricht Petrus von einer Wiederherstellung der Dinge. Aber vielleicht von einer, die unabhängig von dem kreatürlichen Willen ganz Gottes Werk ist? .

Gewiß nicht. Petrus fordert zur Reue und zur Buße auf. Würde es nicht geradezu dem Zwecke seiner Rede widersprechen, wenn er sagen wollte: übrigens, ihr möget gut oder böse gewesen seyn, es kommt der Tag, wo Alles vergessen seyn wird, wo eine vollständige restitutio in integrum statt hat. Nein, er spricht mit fürchterlichem Ernste das Gegentheil aus. Sich berufend auf Moses Denut. 18, 15 will er den Anschluß an Christus nothwendig zeigen. Die Stelle lautet: "Einen Propheten wird der Herr, euer Gott euch erwecken aus euern Brüdern, wie mich, den sollt ihr hören in Allem, was er euch sagen wird. Es wird aber geschehen: jede Seele, welche diesen Propheten nicht anerkennen wird, die soll vertilgt werden aus dem Volke."

Gewiß eine hinreichende Bekräftigung des Sinnes, der mit ἀποκατάστασις au verbinbent ift.

Mit dieser Stelle ist aber noch ein anderer Gedanke verknüpft, den wir hier gleich beifügen wollen. Jetzt, sagt Petrus, ist die Zeit der Buße und der Bekehrung, da der Heiland erschienen ist, den der Himmel aufnehmen muß bis zum Tage der Wiederherstellung. Es ist also ausgedrückt, daß man die vollständige Herstellung nicht von der Gegenwart verlangen dürfe. Diese ist die Zeit der Besserung. Das Reich Gottes soll sich ausbreiten, soll den Prozeß der Versöhnung im Leben durchführen, dann tritt am Ende der Zeiten mit dem Abschluße der Geschichte auch die Einheit der Welt mit dem göttlichen Willen, der göttlichen Idee- die Wiederherstellung ein. Doch darf auch nicht außer Acht gelassen werden, daß durch die That Jesu Christi das Princip derselben bereits in die Geschichte niedergelegt wurde. Es kommt, wie relative Wesen in der Geschichte überhaupt an Entwicklung gebunden sind, nur in allmäliger Weise zur Darstellung. So ist im Menschen das göttliche Ebenbild wieder erneuert und hergestellt. Darum mahnt Koloss. 3, 10 der Apostel, die dortigen Christen möchten anziehen den neuen Menschen, der da erneuert wird zur Erkenntniß nach dem Ebenbilde dessen der ihn erschaffen hat. Durch die Wirkung und das ewige Opfer Jesu Christi wird die menschliche Natur rein und lauter, es werden Erkenntniß und Wille geregelt, Abglanz der göttlichen Weisheit und des gött

lichen Willens; es strahlt das Gefühl in heiliger Liebe zum Schöpfer, der hinwiederum das ganze Wesen des Menschen durchleuchtet und erwärmt. Freilich ist aber auch am Menschen die Herstellung noch keine vollkommene. Sein Leib ist dem Tode und der Verwesung unterworfen. Da der Anschluß an Christus ein freier seyn muß, so bleibt immer noch etwas vom alten Sauerteige am Menschen hängen. Der alte Adam ist nicht vollständig ausgezogen. So lange aber Flecken und Mackel an der Seele haften bleiben, bleibt auch der Tod, der der Sünde Sold ist. Geist und Natur aber hat Christus in sich aufgenommen, beide hat er versöhnt. Es muß also diese Versöhnung auch auf das Verhältniß des kreatürlichen Geistes zu seinem Leibe zurückwirken. Beide müssen in ihre gottgeordnete Stellung kommen. Diese aber ist das Zusammenseyn beider mit der Herrschaft des Geistes über den Leib. Es muß also auch dieser auferstehen.

Diese Lehre von der Apokatastasis ist wohl zu unterscheiden von mancher andern, die in der Geschichte der geistigen Entwicklung hervorgetreten ist. Im Christenthume haben die relativen Wesen, wenn sie auch durch göttliche Kraft in's Daseyn gerufen worden sind, in ihm erhalten werden, in Gott leben, weben und sind: doch eine relative Selbstständigkeit. Sie werden nicht mit dem göttlichen Sehn vermengt. Jede patheistische Weltanschauung dagegen muß, weil ihr die Einzelwesen nur Erscheinungsformen sey es des Sehns oder Wirkens des allgemeinen Grundwesens sind, in der Apokatastase nur die Rückkehr in den allgemeinen Grund alles Seyns sehen. Man hat es als bestimmte Lehre fast aller alten Religionen ansehen wollen, daß sie die Welt wieder dahin zurückkehren lassen, von wo sie ausgegangen sind. Doch ist die Thatsache nicht allgemein richtig und überdieß ruht die Ansicht auf einer ganz verkehrten Geschichtsauffassung. Nie im Leben oder in der Geschichte wird ein Wesen wieder, was es je gewesen ist. Jeder Augenblick hat sein eigenes, keiner ist widerrufbar. Wie sollte nun im Allgemeinen geschehen, was im Einzelnen nie vorkommt.

In der christlichen Dogmengeschichte ist am bedeutendsten die Frrlehre bezüglich der Apokatastase bei dem großen Origenes hervor

getreten. Er hatte zu viel von Platonism, besonders dem alexandrinischen Neuplatonism in sein System aufgenommen. Diese spiritualistische Richtung ließ ihn die große Bedeutung sowohl der freien Selbstbestimmung, als der Materie und in Folge dessen des menschlichen Leibes verkennen. Die Natur schien ihm nur durch den Abfall der Geister von Gott nothwendig geworden, daher auch entbehrlich sobald sich der Geist wieder Gott zugewandt hatte. Er konnte in seinem christlichen Sinne zwar die Idee der Auferstehung nicht ganz abweisen, aber er betonte das Wort des Apostels, daß statt des irdischen ein vergeistigter Leib auferstehen werde, in so einseitiger Weise, daß die Kirche für nöthig fand, mehrere seiner darauf bezüglichen Säße mit dem Anathem zu belegen 25). Diese spiritualistische Auffassung der Apokatastasis ist später weniger mehr hervorgehoben worden. Dagegen hat die andere, gleichfalls von Origenes mit theilweisem Anschluße an ältere Theorien vertretene Ansicht wieder mehr Anhänger gewonnen. Es schien ihm nämlich möglich, daß auch die Verdammten von Gott einst wieder in Gnaden aufgenommen werden. Er hatte die Selbstbestimmung der freien Wesen zu resultatlos aufgefaßt, glaubte also es könne, was durch die Freiheit gesezt seh, auch wieder durch Freiheit aufgehoben werden. Allein dadurch würde die Geschichte selbst nichts als ein ewiges, leeres Spiel ohne Ziel und Bedeutung. Es ist das, was wir oben über den Sinn und die Tragweite der dлokatáotaois bemerkt haben, zu viel in den Hintergrund getreten.

Wo Neuere die Apokatastase vertreten, berufen sie sich allerdings nicht auf den origeneischen Grundgedanken. Es ist vielmehr eine gewiße Weichherzigkeit und Verschwommenheit der Grundansichten, was sie die ewige Verdammniß für ungerecht oder der göttlichen Liebe und Barmherzigkeit widerstreitend ansehen läßt. Wir werden noch später Gelegenheit haben, diese Ansicht etwas näher zu erörtern und zu zeigen, wie sie auf unhaltbaren Prämissen ruhe.

Hier sollte nur der christliche Begriff der Apokatastasis den an

25) Cfr. den 10. u. 11. Canon der V. Syn. contra Origenem: Denzinger 1. c. p. 76.

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