ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

bezeugt, dem subjektiven Bewußtseyn sich nur zu einseitig aufdrängte. Die Gegenwart hat die Kirche dagegen gedrängt, geradezu diese Thatsache nicht verwischen zu lassen.

Sie steht in der Wahrheit und übersieht im Strahle der Offenbarung beide Seiten der Schöpfung. Sie allein hat alle Glieder, alle geschichtlichen Thatsachen in ihre Anschauung aufgenommen. Die anderen Systeme zerfallen durch die alle Theorien und Système beleuchtende Wirklichkeit: sie wird durch dieselbe bestätigt. Vielleicht ist die Zeit nicht mehr ferne, wo den allen Geist läugnenden Pantheism wieder die entgegengesette Richtung vom Throne des Zeitbewußtsehns stößt. Die Kirche nur bleibt stehen als Fels der Wahrheit, umstrahlt vom ewigen Lichte.

Wir brauchen uns nicht auf die Versuche einzulassen, die gemacht worden sind, der Erde eine centrale Stellung im Kosmos anzuweisen. Die Untersuchung ob sie weder aus einer zu weichen noch zu harten Masse bestehend allein organische Wesen zulasse, ob unser Sonnensystem ein ähnliches Verhältniß einnehme, mag andern Gebieten überlassen bleiben. Ebenso wenig können wir die müßige Frage behandeln, ob auch die übrigen Himmelskörper bewohnt und von wem sie bewohnt sehen.

Wir halten nur die kirchliche Lehre fest, daß außer der sichtbaren noch eine unsichtbare bestehe, daß die Menschheit ein Glied in der großartigen Welt des Geistes bilde und daß er vermöge seiner beiden Naturen: Geist und Leib zugleich das Mittelglied zwischen den beiden großen Reichen des Geistes und der Natur seh.

Wir haben auf den gegenseitigen, organischen Zusammenhang aller Glieder der Schöpfung schon öfter hingewiesen. Jedes Glied ist für sich und für Alle: von Allen bedingt, Aller Einfluß unterworfen und wieder auf Alle zurückwirkend. Dieses Gesetz herrscht wie im Reiche der Natur, so in dem des Geistes, und wie in beiden so in der ganzen Schöpfung.

Dieses Verhältniß erleichtert uns nun aber auch den Blick in die Beziehung des Werkes Christi auf das ganze Universum. Dieses Werk ist allgemein wie die Schöpfung, als Wirkung Gottes auf die Kreatur, als Durchführung seines Weltplanes, feines Schöpferwillens.

Es ist göttlich-kreatürlich, indem sich der göttlichen die Wirksamkeit der menschlichen und zwar der geistigen — wie sinnlichen Natur anschließt. Es muß also auch die Gesammtheit der Schöpfung berühren, alle Glieder des Universums umfassen. So wird sich der Satz des Apostels beleuchten lassen, daß durch Christus Alles versöhnt worden sey, was im Himmel und auf Erden ist.

Nähere Bestimmung der Versöhnungsobjekte.

Folgt man einfach dem Gedankengange des Apostels, so ist wohl fast kein Zweifel möglich, was unter den Worten tả ẻñì tñs yñs Kai tà iv rois oupavois zu verstehen seh. Daß V. 16 zu 20 eine Parallele bilde, kann nicht beanstandet werden. In jenem aber läßt der ganze Zusammenhang keine andere, als eine sehr umfaßende Erflärung zu. Dann sett der Apostel selbst bei, was er unter den và Ev rois oupavois verstanden wissen will, nämlich: ɛïre Ipóvoi, eïte κυριότητες, εἴτε ἀρχαί, εἴτε ἐξουσίαι, was mobi nur son hierarchischen Stufen der Engelwelt verstanden werden kann.

Weil jedoch unter den exegetischen Versuchen über unsere Stelle auch solche sind, welche diesen Zusammenhang und diese Bedeutung läugnen und ihr geradezu einen andern Sinn unterschieben wollen, so finden wir uns genöthigt, hier auf eine genaue Untersuchung, sogar der Wortbedeutung einzugehen. Und zwar beginnen wir, da der Apostel in V. 20 die Stellung des in 16 gegebenen Gegensages selbst geändert hat, mit der Untersuchung über die Bedeutung des Wortes yñ.

Diese ist deshalb ohne besondere Schwierigkeit und daher auch Wichtigkeit, weil das griechische dem deutschen Worte vollständig entspricht. Es bezeichnet nämlich wie dieses zunächst die Erde als Weltkörper, dann den Stoff desselben, die fruchtbare Erde (humus); in schon mehr restringirter Bedeutung das Land im Gegensaße zum Meere, ein bestimmtes Gebiet, Vaterland, und metonymisch genommen, die Bewohner einer Gegend. In letzterer Weise gebraucht es z. B. der Heiland, wo er von den Bewohnern Sodomas und Gomorrhas sagt, es werde ihnen am Tage des Gerichtes besser ergehen, als den

fic nicht befehren wollensen Suben: ἀνεκτότερον ἔσται γῇ Σοδόμων καὶ Γομόρρων etc. Sn ähnlider eife im Gebete bes Serrn: γενηθήτω τὸ θέλημά σου, ὡς ἐν οὐρανῷ καὶ ἐπὶ τῆς γῆς also auf der Erde statt bei den Bewohnern derselben.

Mehr im Sinne des Vaterlandes wird es gebraucht Luc. 4, 25: ἐγένετο λιμὸς μέγας ἐπὶ πᾶσαν τὴν γῆν; im Sinne des bewohnten und bewohnbaren Landes Act. 1, 8, wo Christus seinen Aposteln verkündet, sie würden ihm Zeugen seyn bis an die äußersten Grenzen der Erde - ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς.

Als Weltkörper im Gegensaße zum Himmel d. i. den übrigen Gestirnen ist es z. B. genommen Math. 5, 18: äuŋv yàp λέyw ὑμῖν, ἕως ἂν παρέλθη ὁ οὐρανὸς καὶ ἡ γῆ etc. Siath. 5, 34, wo Christus auch vor dem Schwure bei der Erde warnt, denn sie fen Gottes Suffdemel: ἡ δὲ γῆ ὑποπόδιον τῶν ποδῶν τοῦ θεοῦ. Die Präposition ini in Verbindung mit yn bezeichnet den Aufenthalt auf Erden, so Römer 9, 28; Ephef. 6, 3; Hebr. 11, 13 und Jakob. 5, 5.

ή

Im Kolosserbriefe kommt rà inì tỷs yñs mit besonderer Bedeutung vor. Der Apostel verbietet nämlich hier die fündhafte Nichtung auf das Frdische und fordert auf, das Auge statt auf dieses auf das Himmlische zu richten, 3. 2, 5: ta avo opovεite, un rà ἐπὶ τῆς γῆς; νεκρώσατε οὖν τὰ μέλη ὑμῶν τὰ ἐπὶ τῆς γῆς. Im erstern Falle sind damit die irdischen Güter, innere und äußere gemeint; im zweiten die Neigung der Natur zu denselben.

Daß der Apostel in V. 1, 20 einen andern Gedanken damit verbunden habe, erhellt aus dem Zusammenhange. Es könnte demfelben wohl der Sinn unterschoben werden, Christus, in dem alle Fülle wohnte, habe in seiner Inkarnation auch die Natur geheiligt, in der Weihe des irdischen Genußes eine Versöhnung des irdischen Sinnes mit dem himmlischen zu Stande gebracht. Selbst mit der paulinischen Polemik ließe sich dieses verbinden. Die Ascese des Judenthums könnte durch die christliche Freiheit auch in dieser Hinsicht aufgehoben gedacht werden. Doch wie ließen sich damit die vorhin genannten Stellen vereinigen, wo Paulus geradezu auffordert, die irdische Gesinnung zu verlassen? Ferner sind die irdischen Güter

nicht um ihrer selbst willen da. Sie sind ihrer Natur nach indifferent. Ihr Genuß wird nur durch die sittliche Willensrichtung gut oder sündhaft. Diese sezt aber wieder ein Subjekt voraus. Und nur in diesem kann die άñokatallayỷ vor sich gehen. Dann untersagt aber auch die Parallele 1, 16 diese Auffassung. Hier gebraucht es der Apostel im weitesten Sinn; es muß also auch V. 20 so ge= nommen, darf also der Mensch als das vorzüglichste Gebilde ini Tys yns nicht übergangen werden.

Sollte aber nur die Menschheit darunter gemeint seyn, so würde der Apostel wohl nicht gesagt haben: tà inì tñs yys, sondern rovs avdρoñovs tous inì tñs yñs. Dies zeigt, daß noch ein Nebensinn damit verbunden ist. Das Neutrum drückt das Sehn überhaupt aus, ohne die einzelnen Individuen besonders zu berücksichtigen, und faßt alle die Beziehungen in sich, in denen die Wesen zu einander stehen.

τὰ

Das gilt nun auch von dem andern Theile des Gegensazes, dem Ta iv tois oúpavois. Die Beziehungen der himmlischen Wesen werden durch die karaλλayŋ berührt. Diese sind nun freilich nicht außer denselben, sondern haben in ihnen ihren Grund.

Doch muß nun auch hier untersucht werden, wer und was denn eigentlich unter den và έv rois oupavois gemeint sey. Bekanntlich hat ovpavos eine mehrfache Bedeutung. Das Wort wird gebraucht zur Bezeichnung der ganzen geschaffenen Welt mit Ausnahme der Erde. So z. B. Math. 24, 29 ff.: Wenn der Menschensohn seine Zeichen am Himmel erscheinen lassen wird, wenn die Sonne sich verfinstert, der Mond kein Licht mehr gibt, die Sterne vom Himmel fallen und die Vesten des Himmels — αἱ δυνάμεις τῶν οὐρανῶν

erschüttert werden: dann wird er seine Engel aussenden, um die Auserwählten von allen Richtungen zusammen zu rufen: åräkpwv οὐρανῶν ἕως τῶν ἄκρων αὐτῶν. 2lud ber 23ohnjig Gottes unb seiner Heiligen wird ovpavos genannt. Es kann natürlich nicht daran gedacht werden, als wäre Gott nur an einem bestimmten Orte, vom Raume eingeschlossen — er ist ja allgegenwärtig. Das schließt aber ein besonderes Sehn nicht aus. Dieses wird im Himmel gedacht. Math. 5, 34 warnt Christus vor dem Schwören bei der Erde, denn

sie sey Gottes Fußschemel und beim Himmel, denn er seh sein Σήτου: ἐγὼ δὲ λέγω ὑμῖν, μὴ ὁμόσαι ὅλος· μῆτε ἐν τῷ οὐρανῷ, ὅτι θρόνος ἐστι τοῦ θεοῦ etc. Siemit ift 2lpoftelged. 7, 49 mit Beziehung auf Is. 66, 1—2 zu vergleichen: ♂ ovpavós μοι θρόνος, ἡ δὲ γῆ υποπόδιον τῶν ποδῶν μου

Auch im Gebete des Herrn wird der Himmel als Wohnsiz Gottes bezeichnet: "Vater, der Du bist im Himmel." Häufig kehren in der hl. Schrift Ausdrücke wieder, wie der: "Euer Vater, der im Himmel ist."

In seiner Unterredung mit Nikodemus sagt Christus, er seh vom Himmel niedergestiegen und werde dorthin wieder zurückkehren, Joh. 3, 13; Lucas erzählt am Schluße seines Evangeliums, Chriftus seh vor den Augen seiner Apostel aufgefahren in den Himmel eine Thatsache, die die Kirche in allen ihren Symbolen ausspricht.

"Wir haben einen Hohenpriester," sagt der Verfaßer des Hebräerbriefe 8, 1: ὅς ἐκάθισεν ἐν δεξιᾷ τοῦ θρόνου τῆς μεγαλοσύνης ἐν τοῖς οὐρανοῖς. lnb paulus in feinem Briefe an sie Εphefier lefyrt 4, 10: ὁ καταβὰς αὐτός ἐστι καὶ ἀναβὰς ὑπεράνω πάντων τῶν οὐρανῶν, ἵνα πληρώσῃ τὰ πάντα.

Daß der Himmel auch als Wohnort der Engel, vor ihrem Sturze auch der Dämonen zu betrachten seh, erhellt aus Math. 18, 10, wo von den Schußengeln die Rede ist, die im Himmel sehen und beftändig bag angefidt bes Baters fehen: ὁρᾶτε, μὴ καταφρονήσετε ἕνος τῶν μικρῶν τούτων λέγω γὰρ ὑμῖν, ὅτι οἱ ἄγγελοι αὐτῶν ἐν οὐρανοῖς διὰ πάντος βλέπουσι τὸ πρώσοπον τοῦ πατρός μου, τοῦ ἐν τοῖς οὐρανοῖς. 2on biefen ihrem 230bn= fige befomment fie ben Stamen Engel des Simmels: ἄγγελοι τῶν oúpavov. Niedersteigend von hier treten sie in Beziehung zur Menschheit und zur Natur, wofür sich Massen von Beispielen in den Hl. Schriften finden.

Im Himmel haben endlich die Gerechten der Erde ihren Lohn zu erwarten. So sagt der Erlöser am Schluße seiner Predigt über die acht Seligkeiten: "Freuet euch und frohlocket, denn euer Lohn wird groß seyn im Himmel" ἐν τοῖς οὐρανοῖς. Der Berfaber des Hebräerbriefes sagt, daß die Christen herzugetreten sehen zum Berge Sion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »