ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

irgend Aehnliches (лveõμα) εikov čoti dɛov k. t. A., und dann κατὰ δὲ σάρκα ἀρχὴ κ. τ. λ. Da fic nun son lebulidem feine Spur findet, so haben wir auch kein Recht, den Sag: Christus ist das Ebenbild Gottes, weil Alles in ihm geschaffen ist, so zu verstehen, wie es in der zweiten Person der Gottheit, wie er nur vor der Menschwerdung seyn kann: sondern Paulus kann nur an den ganzen Christus gedacht haben 2c."

Dem christlichen Gefühle ist also das Dilemma gestellt, sich entweder die Schleiermacherische Ansicht gefallen zu lassen, oder dem Weltapostel Unkenntniß vorwerfen zu lassen, weil er nicht wie Schleiermacher gedacht hat.

Doch widerlegt sich Schleiermacher selbst in den nächsten Zeilen. Wenn vorausgesetzt werden könnte, daß den Kolossern die christliche Trinitäts- und Messiaslehre bekannt gewesen wäre, dann könnte, gesteht er, diese Breviloquenz allerdings verständlich und erlaubt und also diese doppelte Beziehung angenommen werden.

Nun war aber die Gemeinde, an die der Brief gerichtet ist, eine christliche; wie konnte sie dieses seyn, ohne von Gott dem Dreieinigen und dem menschgewordenen Sohne zu wissen, da sie ohne dieß nicht die ganz gewöhnliche Bekreuzigungsformel, die in der Taufe, in der Kirche, beim Gebete zc. fortwährend gebraucht wurde und gebraucht wird, hätte anwenden können. Ja noch mehr. Paulus argumentirt gegen eine Frrlehre. Wir haben oben nachgewiesen, daß diese von der Trinität mehr wußte, als Herr Schleiermacher, nachdem das Dogma 1800 Jahre geglaubt und erörtert worden war. Und weil er selbst keine Ahnung davon hatte, möchte er auch den Kolossern eine solche abstreiten. Es wäre ja doch schlimm, wenn sie mehr davon wüßten als Er. Wenn ihnen Paulus die ganze Anschauungsweise in so kurzen Säßen ausführen kann, sollte man meinen, er habe bereits einige Bekanntschaft damit voraussetzen können.

Er folgert nun weiter: weil hier das übernatürliche Verhältniß Christi nicht geschieden seh, so könne davon überhaupt nicht die Rede seyn; es müßten also die Spóvoι etc. natürlich gefaßt werden, und weil dieß so geht der Zirkel fort - so ist hier auch bloß von dem Einen, natürlichen Christus die Rede. Daß die Spóvoɩ etc. nur

irdische Gewalten bedeuten könnten, beweist er mit der historischen Lüge, daß eine Bezeichnung von Engelstufen durch dieselben nie vorgekommen, und wenn bei den Kolossern nicht Eingang gefunden habe. "Nimmt man," sagt er, "sie sehen zu so luftigen Spekulationen geneigt gewesen, oder sie hätten eine Theorie überirdischer Geister gehabt, und Paulus habe darauf Rücksicht nehmen wollen, so scheinen mir nur zwei Fälle möglich: entweder dies sind die dort üblichen Kunstausdrücke; aber dann, wenn ich auch zugeben wollte, daß Paulus nicht nöthig gefunden, etwas gegen diese Theorie zu sagen, kann ich doch unmöglich glauben, daß der Apostel sie sich so angeeignet haben sollte, ohne irgend eine Andeutung davon zu geben, daß die Ausdrücke ihm selbst fremd sehen; oder diese Ausdrücke sind die ihrigen nicht; aber wie könnte er ihnen denn fremde, woher er sie auch haben mochte, entgegenbringen, ohne auch nur den leisesten Wink darüber, wie sie sich zu den ihrigen verhielten? Waren also die Kolosser auf diese Gegenstände gestellt, so waren die Aeußerungen des Apostels, soferne sie sich hierauf bezogen, nicht angemessen und konnten daher auch keine seiner würdige und belehrende oder reinigende Würdigung hervorbringen. Waren hingegen die Kolosser nicht in diesen Dingen bewandert, so konnten ihnen auch bei diesen Ausdrücken nicht leicht höhere Wesen einfallen. Also 2c."

Er kennt demnach nur zwei Möglichkeiten: entweder ist die Engellehre den Kolossern oder dem Apostel fremd gewesen. Wenn nun keines von beiden der Fall wäre? Die Einleitung hat hoffent lich diesen Punkt hinreichend nachgewiesen und es ist nicht nöthig, noch einmal darauf einzugehen.

Wir haben schon angedeutet, wie Schleiermacher nach Nöffelt u. f. w. das kri2ɛiv auffaffe. In sprachlicher Hinsicht haben wir seine Auffassung auch beurtheilt. Hier soll nur noch ein weiterer Frrthum gerügt werden, den er bezüglich der Engellehre daran schließt. Er meint nämlich, das krízeı könne nicht von der Schöpfung der Engel, sondern nur von ihrer Rangordnung und der Herstellung dieser gedeutet werden. Allein hier läßt ihn seine Metaphysik im` Stiche. Die Schöpfung eines Wesens ist eine zumalige. Der Engel, ein einfaches Geistwesen, ist doch mit seiner Natur geschaffen; in

dieser liegt aber schon sein Rang, wie in der Schwere eines Körpers feine Lage im Raum. Der Unterschied zwischen Schöpfung und Ordnung ist, da beide zumal sind, kein sachlicher, sondern ein ideeller. Auch konnte der Rang, da er im Wesen der Natur ruht, durch die Sünde nicht aufgehoben werden. Daher bleiben auch den Dämonen noch ihre ursprünglichen Rangstufen. Es kann also auch von keiner Wiederherstellung desselben die Rede seyn.

Muß aber krize, wie eben nachgewiesen, im Sinne der Schöpfung genommen werden, so stellt sich ein ganz anderes Resultat heraus, als Schleiermacher wünscht; denn daß Christus vor seinem Werke gewesen, ist, wie Clericus sagt, eine triviale Behauptung; daß er aber vor dem Seyn des geschaffenen Universums war, dies gibt ihm das geläugnete vorzeitliche Sehn im Sinne unserer Stelle, daher die Schöpfung u. s. w. zurück. Wie schön Paulus die einzelnen Momente in der That Gottes geschieden habe, haben wir oben in der Darlegung der paulinischen Argumentation gezeigt. Es kann also die Schleiermacherische Ansicht nur als bodenloses Gespinnst betrachtet werden.

In seiner weitern Durchführung sagt Schleiermacher nichts Neues. Er wärmt nur auf, was Teller 2c. über die Bedeutung von Spóvoi etc. gesagt haben und nimmt dann zu Hilfe, was Harduin von der Versöhnung des Heiden- und Judenthumes gesagt hat.

So ist also auch diese Erklärung nicht stichhaltig. Wir fühlen uns also wieder zu dem großartigen Gedanken des Apostels zurückgetrieben. Wir finden uns genöthigt, das rả ¿v toïs ovpavoïs in der Bedeutung zu nehmen, die ihm der Sprachgebrauch anweist. Ein großartiger Gesichtspunkt führt den Blick des Apostels über das ganze Universum, über Himmel und Erde und was in und auf ihnen ist, hinweg. Er sieht in Allen Produkte der göttlichen Schöpferkraft, in Allen die Züge der ewigen Weisheit. Er sagt es nicht, aber jeder Mensch weiß aus Erfahrung die Macht der Freiheit und das Gesetz freier Entwicklung, das durch Himmel und Erde geht. Die in dieser wurzelnde Sünde hat die Züge der Gotteshand verwischt, die Harmonie des Weltganzen ge= trübt; das ewige Ziel, das Gott aller Kreatur gesetzt hat, bleibt unerreicht. Doch nein, es bleibt nicht unerreicht! Der Apostel sieht

ja die Verwirklichung desselben in der Kirche, die Christus, der Sohn Gottes gestiftet hat. Er sieht wie in ihr Alles dem Willen des Schöpfers folgt, wie sich das Ebenbild Gottes wieder vollendet, wie die Einheit mit ihm neu aufblüht. Der Keim des Todes, der den Leib in das Grab gestreckt, ist von neuer Lebenskraft verdrängt, die von Christus ausgehend wieder auferweckt, was in der Nacht des Todes lag: ein neues unsterbliches Leben tritt ein. Wie Gott die Welt geschaffen, so stellt er sie wieder her; jede Anlage, die er in die Kreatur gelegt hat, kommt zu ihrer Reife. Gott schafft und schafft zu sich; er versöhnt und versöhnt zu sich; er stellt her und thut es mit Beziehung auf sich auf daß er das Princip von Allem sey: Anfang und Ende, Weg und Wahrheit. Dieses ist er aber geworden durch seine Inkarnation und das Werk, das er in ihr vollführte.

[ocr errors]

Wir wollen nun versuchen, wie dieses sein Werk im Einzelnen sich gestalte und zwar auf Erden έñì tñs yñs und im Himmel ¿v toìs ovpavois, in der Menschheit und bei den Bewohnern des Himmels.

Die Beziehung der άлokatalλayŋ auf die Menschheit.

Wir haben oben die ganze Wirkung der άлokataλλayŋ in ihren einzelnen Gliedern geschildert. In allen dort aufgeführten Beziehungen muß sie nun genommen werden, sobald von ihrem Einfluße auf die Menschheit die Rede ist. Unsere Darstellung bezweckt keine Schilderung des Eintrittes und der Verbreitung der Sünde. Wir können also einfach vorausseßen, daß sie die ganze Menschheit in allen ihren Lebensverhältnissen durchdrungen habe; daß die verdorbene Natur allenthalben ihre giftigen Blüthen trieb und zur Frucht entfaltete; daß der Mensch dem Reiche der Finsterniß verfallen war und wo sein Bewußtsehn erwachte, mit Furcht und Zittern dem kommenden Gerichte entgegensehen mußte. In diese Zustände nun trat die göttliche aлokataλλayŋ ein: bekehrend, Schuld und Sünde tilgend, die Fesseln satanischer Sclaverei zerbrechend und erlösend.

Indem sich Gott dem durch seine Gnade bekehrten und erlösten Menschen in persönlicher Liebe wieder hingab und dessen freie Liebe

für sich erweckte, trat auf's Neue ein wahrer, freier, religiöser Bezug, die vollständige Versöhnung zwischen ihm und der Menschheit ein. Indem sich diese vom freien Gebiete in das der Natur zurückverpflanzte, erzeugte sie dann die Gerechtigkeit und in ihrer Steigerung die Heiligkeit. Ueber allen aber schwebte der heilige, göttliche Friede.

Da Mensch und Menschheit nicht für sich allein stehen, sondern im Organism der Schöpfung stehend, Glieder im großen Gottesreiche seyn sollen, so ist die Versöhnung zugleich Wiederaufnahme in dieses Reich, ja Wiederherstellung dieses Reiches selbst. Die Theile fügen sich wieder zum Ganzen und treten in Einheit unter sich. Alles Leben gewinnt wieder Wahrheit und Gerechtigkeit: die Einheit in der Mannigfaltigkeit, der Reiz der Schönheit zeigt sich in allen Gebieten des Lebens.

Noch ist zwar nicht die ganze Wirkung vollendet. Weil an einen natürlichen und sittlichen Prozeß gebunden, kann sie erst eintreten, wenn die Geschichte überhaupt vollendet ist. Aber sie ist im Keime gesetzt, gestaltet und entwickelt sich. Schon sproßen die herrlichsten Blüthen hervor und wie an den Bäumen des Südens zugleich Blüthe und Frucht ist, so fehlt auch lettere der Kirche nicht.

Ist sie auch schwarz von Gestalt, wie das hohe Lied sagt: so ist sie doch schön und lieblich. Ihr Inneres glüht vom himmlischen Weine; auf ihrem Haupte blißt die goldene Krone mit den kostbarsten Steinen und Perlen ihren Heiligen.

[ocr errors]

Doch nicht alle Menschen folgen dem göttlichen Gnadenstrahl. Die Freiheit soll ihn aber ergreifen; der Mensch, weil er sich nicht selbst das Daseyn gegeben, also nicht sein Eigenthum ist, sich dem frei hingeben, dem er angehört, seinen Willen vollziehen und von ihm den Lohn seines Strebens erwarten. Wenn er sich statt dessen auf sich selber stellt, sich selbst besigen will und Alles, was außer ihm ist, seinem Ich zum Opfer bringt: so muß ihn nothwendig auch der göttliche Zorn im Gerichte zum Untergang führen.

Also alle Momente der άñoкaraλλayy) kommen in der Menschheit zur Durchführung. Sie zeigt sich in ihrer allgemeinen, ihrer negativen und positiven Gestalt. Die Menschheit ist sogar ihr erstes

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »