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schen zu gefallen, sondern in Einfalt des Herzens und Gottesfurcht. Was ihr thut, thuet von Herzen, als thätet ihr es dem Herrn und nicht den Menschen, wissend, daß ihr von Gott die Vergeltung empfangen werdet. Christus dem Herrn dienet." "Ihr Herren, was recht ist und billig, gewähret euern Knechten und wisset, daß auch ihr einen Herrn habt im Himmel..

Wurde der Sclave der heidnischen Welt bloß als Sache betrachtet, so im Christenthum als Person von gleichem Werthe mit dem Herrn. Beide haben Ein Ziel, ein und denselben Herrn, dem sie Rechenschaft abzulegen haben von ihrem Thun und Leben. Hält selbst der Stagirite die Natur des Sclaven für schlechter als die des Freien: so ist im Christenthume die Gleichheit ausgesprochen, und das Verhältniß zwischen Herrn und Diener nur als eines von sittlicher Ueberund Unterordnung aufgefaßt. Damit war die Sclaverei faktisch aufgehoben. Die sittliche Ordnung bleibt und wird bleiben. Die spätere Emancipation des Sclaven im Christenthume ist nur die adäquate Form eines Verhältnisses, das schon mit seinem Eintritte in die Geschichte gegeben war.

Auf dem christlichen Familienleben kann nur ein christlicher Staat sich aufbauen. Die nämlichen Grundgedanken wie dort gelten auch hier. Er ist der geordnete Verband sittlicher Individuen zur Gemeinheit. Sein Gesetz, sein Leben kann nur der göttliche Wille seyn. Je mehr er diesem, wie er durch die Offenbarung in der Kirche sich ausgesprochen hat, entspricht, um so kräftiger und schöner wird es sehn, um so mehr seine Idee erreichen und seine Glieder beglücken. Weil überall im Universum Gliederung ist, muß auch im Staate Ueber-, Unter- und Nebenordnung seyn. Seine Vollkommenheit ruht darin, daß dem von Gott gesetzten Oberhaupte allenthalben in allen billigen und gerechten Dingen gehorcht werde; daß aber auch dieses eingedenk seh, daß es noch einen Herrn über sich habe, dem es wird Rechenschaft ablegen müssen. Der Fürst, der in diesem Sinne regiert, wird auch leicht Gehorsam finden. Denn wem es um das Gute zu thun ist, der wird, indem er ihm dient, nur sich selbst zu dienen glauben:

Es ist kein schönrer Anblick in der Welt,
Als einen Fürsten seh'n, der klug regiert;
Das Reich zu seh'n, wo jeder stolz gehorcht,
Wo jeder nur sich selbst zu dienen glaubt,

Weil ihm das Rechte nur befohlen wird*).

Es muß aber wie Ehe und Familienleben auch der Staat in die Gnadenordnung eintreten. Natur und Gnade sind eben nicht zwei sich so entgegengesette Momente, daß die Eine ohne die Andere bestehen könnte. Wie das Princip der natürlichen Ordnung vom Staate vertreten wird, wie es das natürliche Wohl des Volkes ist, was er vorzugsweise im Auge hat: so muß er auch der Höherichtung seiner Glieder nicht nur freien Spielraum lassen, sondern allen möglichen Vorschub leisten. Da es die Kirche ist, die diese Gnadenordnung vermittelt, so hat der christliche Staat die Aufgabe sich ihr anzuschließen und als Glied ihres Organismus ihr Leben zu theilen. Auf diesem Gebiete kann und darf kein Widerspruch bestehen, da es dieselben Persönlichkeiten sind, die beiden angehören, und sobald diese Eins in sich sind: so muß auch das äußere, natürliche mit dem innern, übernatürlichen Leben der Kirche sich zusammenschließen. Die Wirkung Gottes in der Geschichte drängt zu diesem Ziele, und ist dieses erreicht, dann ist die aлokataλλayn auch eine allgemeine geworden.

Wie in der Person des Erlösers Alles zur Einheit verknüpft wurde, wie in ihm Himmel und Erde, Gottheit und Menschheit sich vereinigt haben, so ist auch seine fortdauernde Wirksamkeit in der Geschichte eine gleich allgemeine. Da nun die Kirche sein Leib und zugleich das Medium ist, durch das er in der Menschheit wirkt, so trägt auch sie diesen allgemeinen, katholischen Charakter. Sie ist katholisch nicht bloß in extensiver, sondern in intensiver Weise: sie hat alle Beziehungen des Lebens und die ganze Menschheit zu durchbringen. Alle göttliche Thätigkeit in Beziehung auf die irdische Welt concentrirt sich in derselben. Der Sohn hat sie gestiftet, der Vater führt zu ihr, der heilige Geist ist es, der sie leitet und durchdringt.

4) Göthe im Tasso.

Sie ist die Vermittlerin aller Beziehungen: Natur und Gnade, Nothwendigkeit und Freiheit bindet sie zum Kranze des wahren, gottinnigen Lebens. Und weil sie dieses ist, so muß sie nothwendig die höchste irdische und zeitliche Stufe der Versöhnung und Vollendung seyn. Wir haben oben schon ihr Verhältniß zu Christus und der übersinnlichen Welt dargestellt. Blicken wir darauf zurück, so sehen wir in ihr nun zugleich den Anknüpfungspunkt, wo sie über die Schranken des irdischen Daseyns hinübergreift. Wir sehen sie zum Reiche Gottes sich gestalten, ihre Glieder theils den Eingang in den Himmel hoffend, von ihr noch unterstüßt im Reinigungsorte die leidende Kirche, theils bereits in den Himmel eingegangen — die triumphirende, ihr der kämpfenden zu Hilfe kommen und für sie fürbittend. Nur Einer aber ist ihr Herr und Meister, der ihr Heiland und ihr Retter am Stamme des Kreuzes geworden ist. Zu ihm blickt daher die Kirche empor, ihm dient sie, von ihm hat sie Trost und Hoffnung, ihm ist sie verpflichtet. Sie hat sich ihm als Braut ergeben und kann von sich sagen:

Wenn Alle untreu werden,

So bleib ich Dir doch treu,

Daß Dankbarkeit auf Erden

Nicht ausgestorben sey.

Doch nun haben wir von ihr aus noch das weitere Objekt der Versöhnung zu betrachten, das Paulus 1, 20 feines Briefes an die Kolosser als von der алокaтaλλaуy berührt, erwähnt. Wir werden sehen, wie sich dieses Glied an die bisherige Darstellung anschließt und von ihr Licht gewinnt. Wir werden damit die wundervolle Einheit des Christenthums noch mehr erkennen und die Liebe und Barmherzigkeit Gottes noch mehr schäßen lernen.

Die Beziehung der άлokaτalλay auf die Engelwelt.

Halten wir den Gedanken fest, daß der Apostel 1, 16 von der Schöpfung des Weltalls spricht und ausführend dieses in seine beiden Sphären, Himmel und Erde zerlegt und dann vom Aeußern, Sicht

baren das Unsichtbare unterscheidend die Thronen, Herrschaften, Obrigkeiten und Gewalten als Bewohner des Himmels nennt: so darf auch 1, 20 dieser Gegensaß nicht verwischt und es muß aus dem fortlaufenden Gedankengange nothwendig auf die Identität des Inhalts in beiden Stellen geschlossen werden.

Der Beweis für die Bedeutung von Spóvoι etc. ist schon geführt und auch gesagt worden, daß wie vom Standpunkte des Christenthums aus eine andere Deutung nicht möglich seh, so auch die Geschichte des geistigen Bewußtseyns überhaupt eine pantheistische Verflachung nicht zulasse, daß etwa Himmlisches mit Frdischem identificirt und unter Spóro irdische Gewalten 2c. verstanden werden könnten. Versetzen wir uns noch einmal zurück zu dem, was in der Einleitung gesagt worden ist: gegen wen und gegen welche Ansichten Paulus im Kolosserbriefe zu eifern hatte; bedenken wir, daß es gerade die Mittelwesen: Engel 2c. waren, von denen die Frrlehrer eine Vermittlung der irdischen Welt mit dem Absoluten erwarteten, daß der Gegensatz ihrer mit der christlichen Versöhnungslehre die Polemik des Apostels geradezu herausforderte: so wird der Zusammenhang dieser Stellen mit der Tendenz des ganzen Briefes wohl wahrgenommen und erkannt werden können, daß zur Aufhellung der Schwierigkeiten nicht damit gedient sey, ihnen die vageste Deutung zu geben, unter Spóvois etc. Mächte dieser Erde und unter oupavois wie dem Sprachgebrauche, so dem Wort- und Satsinne entgegen ein irdisches Reich, eine seh es auch — irdisch-religiöse Anstalt zu verstehen.

Werden aber Engelstufen darunter verstanden, so lassen sich, da ein Theil derselben von Gott abgefallen ist, ebensowohl die Guten im Himmel als die Gefallenen in der Hölle darunter denken, wiewohl das ovpavo's dieser lettern Ansicht entgegensteht. Beides aber ist annehmbar, weil die ursprüngliche natürliche Rangordnung in der Schöpfung auch bei Geistwesen unaustilgbar ist und also durch den Fall, die sittliche Entgegensetzung gegen Gott nicht verloren gehen konnte. Näher liegt nun freilich, unter ta iv rois oupavois nicht die Gefallenen, sondern die wirklichen Himmelsbewohner zu verstehen. Doch begegnen wir da Schwierigkeiten dogmatischer Art. Das christ

liche Bewußtsehn weiß sich die Engel im Himmel nur als gute zu denken. Sie sind bei ihrer Entscheidung Gott treu geblieben. Wenn man nun die aлoкaraλλoɣý als Versöhnung faßt, wie kann von einer solchen gesprochen werden, wo eine Trennung nie stattgefunden hat? Die Exegeten haben Verschiedenes versucht, diese Schwierigkeiten abzuweisen. Man hat Ephef. 1, 10 zu Hülfe genommen und δαν ἀποκατάλλαξαι mit ανακεφαλαιώσασθαι ibentificiren wollen eine vergebliche Mühe! Man ist auf diesem Wege gezwungen, ein Verhältniß des Widerspruches unter ihnen anzunehmen, sey es nun in ihrem Organism, oder in ihrer Natur, oder in ihrer allgemeinen kreatürlichen Stellung.

Würde man die gefallenen Engel in die Versöhnung aufgenommen denken, so wären die dogmatischen Schwierigkeiten nicht geringer. Die Kirchenlehre hält fest, daß die Verdammung eine ewige set, und hat jede Verwischung oder Beeinträchtigung dieses Dogmas abgewiesen. Somit ist der Begriff der Versöhnung in keinem Falle auf die Engelwelt zu beziehen. Wir haben aber gesehen, daß diese Bedeutung auch nicht die der aлokatalλayŋ seh, daß vielmehr in diesem Worte ein viel weiterer und tieferer Grundgedanke enthalten sey. Wir können davon ausgehend die verschiedenen Glieder dieses Objektes ganz gut in ihren wahren, der Kirchenlehre entsprechenden Beziehungen erfassen. Wir werden somit ohne Anstoß ihre Beziehung sowohl auf die reine, gut gebliebene Engelwelt, als auf die gefallene darthun und nachweisen können, daß das christliche Dogma ganz der apostolischen Lehre entspreche.

Die Beziehung der dлокaτallayy auf den Organismus der

Engelwelt.

Die Idee des Organism, in welchem Seyn und Werden zugleich vorhanden sind, ist dem Origenes in die einer ewigen Bewegung aufgegangen. Er dachte sich die Geschichte nur als ein fortwährendes Auf- und Abwogen der Geisterwelt zu und von Gott. Nirgends gab ihm die Geschichte ein bestimmtes, unumstößliches Resultat. Die freie Selbstbestimmung für Gott erhebt und verklärt den Menschen zum Engel. Aber ist er auch am Punkte des ruhigen

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