ÀҾ˹éÒ˹ѧÊ×Í
PDF
ePub

standen. Ist aber Christus nicht auferstanden, so folgt, daß unsere Predigt vergeblich ist, vergeblich auch euer Glaube. Dann würden wir auch als falsche Zeugen erfunden; denn wir hätten wider Gott bezeugt, daß er Christum auferweckt habe, den er nicht auferweckt hat, woferne die Todten nicht auferstehen. Denn wenn die Todten nicht auferstehen, so ist auch Christus nicht auferstanden. Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist euer Glaube vergeblich; denn ihr seyd dann noch in euren Sünden. So sind auch die in Christo Entschlafenen verloren. Wenn wir aber nur in diesem Leben auf Christum hoffen, so sind wir elender, als alle Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden, der "Erstling, der Entschlafenen. Denn durch Einen Menschen ist der Tod und durch Einen Menschen die Auferstehung von den Todten. Und gleichwie in Adam Alle sterben, so werden auch in Christo Alle lebendig gemacht werden 2c..

So ist also die Auferstehung aus den Todten als Folge der Aufhebung der Sünde, als Folge des Versöhnungswerkes Jesu Christi aufgefaßt. Sünde und Tod, Versöhnung und Auferstehung sind in Beziehung zu einander gesetzt. „Wenn wir glauben," sagt der Apostel ferner 1. Thess. 4, 13, „daß Jesus gestorben und auferstanden. ist, so wird auch Gott die, welche in Jesu entschlafen sind, mit ihm herzuführen..

Als Erstgebornen von den Todten bezeichnet Christum auch Johannes in seiner Offenbarung 1, 5. Christus selbst aber sagt von sich, er seh die Auferstehung und das Leben, wer an ihn glaube, der habe das ewige Leben; er sey der Wasserquell, der zum ewigen Leben führe: fons aquae salientis in vitam aeternam.

So ist also Christus ebensowohl der Ersterstandene, wie das Princip der Auferstehung. Es ist schon oben erwähnt worden, daß der Erstgeborne im Orient so viel als der Herr des Hauses war. Ebenso waren die Erstlinge überhaupt das Geachtetste, so z. B. dem Herrn geweiht oder geopfert und man glaubte alle Nachkommenschaft in ihnen geheiligt.

Betradten wir nun δας: πρωτότοκος ἐκ τῶν νεκρῶν in un= serm 18. Verse mit dem im 15. Verse, so gestaltet sich die Parallele in folgender Weise.

Der Sohn Gottes ist Erstling vor aller Schöpfung der Zeit nach. Diese geht aber ihn nicht mehr an, da er ewig Erzeugter ist, während sie mit der Schöpfung beginnt.

Er ist der Erste der Würde nach. Er hat zwar die Aseität so wenig als die Kreatur, aber diese ist durch ihn geschaffen, erhalten und geleitet.

So ist nun auch der Gottmensch Erstling aus den Todten der Zeit nach. Sind auch Todte vor ihm wieder erstanden (wie er ja selbst Einige erweckt hat), so war doch diese Auferstehung keine wirkliche, keine Ueberwindung des Todes. Diese hat erst mit ihm den Anfang genommen. Er ist auch hierin άpxy.

Er ist aber auch лршτоτокоs 2c. der Macht nach, wie er seinem göttlichen Wesen Schöpfer gewesen, alle dem Tode Verfallenen aufzuerwecken. Wie der Tod aber ein zweifacher: geistiger und leiblicher ist, so vermittelt er geistiges und leibliches Leben. Ersteres schon in dieser und in jener Welt; letzteres wird geschehen, wenn er einst auf den Wolken kommend die ganze Menschheit aus den Gräbern ruft, wie einst den Lazarus: Lazare veni foras.

Beide Gedanken den des Anfangs und den des Princips haben die Kirchenväter in unserer Stelle gefunden. Wir haben oben schon der Parallele des Basilius gedacht. Zur Bestätigung des etwas ferner liegenden letztern sollen noch einige angeführt werden.

Mlthanafius erflärt bie Stelle: πρωτότοκος ἐκ τῶν νεκρῶν, διὰ ἐξ αὐτοῦ καὶ μετ' αὐτὸν εἶναι τὴν ἐκ νεκρῶν ἀνάστασιν.

Gregor von Stuffa: πρωτότοκος ἐκ νεκρῶν λέγεται ὁ πρῶτ τος δι' ἑαυτοῦ τὰς ὠδῖνας τοῦ θανάτου λύσας, ἵνα καὶ πᾶσιν ὁδοποιήσῃ τον ἐκ ἀναστάσεως τόκον 3).

Secumenius: πρωτότοκος ἐκ νεκρῶν τουτεστιν ἀρχὴ ἀναστάσεως καὶ πρόφασις γενόμενος.

Im gleichen Sinne erklärt sich Chrysostomus und von spätern Auslegern: Calvin, Beza, Baehr 2c.

Durch die Auferstehung aus den Todten gehen aber die Gläubigen, die heiligen Glieder der Kirche wie geistig, so auch leiblich in

31) Contra Eunom. 4.

den Himmel ein. In des Vaters Hause sind viele Wohnungen, die ihnen dort Christus zubereitet hat. Geistig ist diese Auferstehung schon geschehen; leiblich wenigstens dem Principe nach. Daher konnte Paulus den Kolossern bereits 2, 12 sagen: Consepulti ei in baptismo et resurrexistis per fidem operationis Dei, qui suscitavit illum a mortuis. Dadurch sind dann aber auch wir als Geschöpfe und ethisch den Engeln wieder coordinirt, so auch in ihrem Ziele mit ihnen zu Einem großen Gottesreiche zusammengeführt, defsen Sitz der Himmel, dessen Haupt Christus nach Ursprung, Ziel und Vermittlung ist: so daß er in Allem den Vorrang hat, in Allen Grund und Ziel und Leben ist.

So ist "Jesus Christus das A und N, der Anfang und das Ende, der da war, ist und sehn wird, der Alles trägt durch das Wort seiner Macht. Um Ihn, den unbeweglichen Mittelpunkt der gesammten Schöpfung, laufen die Zeiten her, dreht sich die Geschichte mit ihren Evolutionen, Ihm tragen die Geschlechter der Jahrtausende die Resultate ihrer physischen und geistigen Bewegung zu. Das Einheitsband aller Wesen ruht in seiner Hand; alle Kreatur fröhnt ihin, es seh mit Freiheit und Bewußtsehn, oder auch nicht; und alle Weltereignisse, groß und klein, bewegen sich in Einer Richtung, nach Einem Punkte hin, — dem ewigen Plane Gottes, das Himmlische und Frdische, Unsichtbare und Sichtbare durch und in Christus zur Einheit mit einander und durch ihn zur seligen Vereinigung mit ihm zu erheben. Die Verwirklichung und verkörperte Erscheinung dieses göttlichen Schöpfungs- und Erlösungsplanes ist das Himmelreich, die Kirche; diese darum der Mittelpunkt der Welt- und Völkerge= schichte. 32).

Die Inkarnation des Sohnes Gottes.

Was der Apostel vom Verhältnisse des Sohnes Gottes zur Kirche gesagt hat, segt wieder ein anderes Verhältniß voraus, wodurch jene Beziehung bedingt und ermöglicht wurde. Um gott

32) Reithmayr: Römerbrief. Eingang.

menschlich in der Kirche wirksam seyn zu können, mußte er erst Gottmensch seyn. Es handelte sich nun freilich hauptsächlich darum, die Kirche als die Verwirklichung der göttlichen Schöpferidee zu fassen. Da aber die Kirche auf historischem Boden steht, auf einer historischen Thatsache ruht, so mußte diese angegeben und in ihrer höhern Bedeutung hingestellt werden. Bei Christen und Frrlehrern muß may die Kenntniß des Lebens und Todes, — kurz der Person Jesu Christi voraussetzen. Der Apostel gibt nun den Grund an, wie dieser in der Kirche jene große Bedeutung habe gewinnen können und müssen.

Er sagt: es seh Rathschluß gewesen, daß in ihm alle Fülle wohne, und durch ihn Alles zu versöhnen im Himmel und auf Erden mit ihm, Frieden stiftend durch das Blut seines Kreuzes: őtɩ ¿v αὐτῷ εὐδόκησε πᾶν τὸ πλήρωμα κατοικήσαι, καὶ δι' αὐτοῦ ἀποκαταλλάξαι τὰ πάντα εἰς αὐτὸν, εἰρηνοποιήσας διὰ τοῦ αἵματος τοῦ σταυροῦ αὐτοῦ (δι' αὐτοῦ) εἴτε τὰ ἐπὶ τῆς γῆς, εἴτε τὰ ἐν τοῖς οὐρανοῖς.

Ehe wir jedoch auf die dogmatische Entwicklung dieses Saßes eingehen, müssen wir vorerst, da viel davon abhängt, das Grammatische desselben genauer in's Auge fassen. Was ist, das ist die erste Frage, Subjekt desselben?

Dem Zusammenhange nach könnte es eben so wohl Gott der Vater, als Gott der Sohn seyn. Ersterer ist Subjekt in V. 13, lezterer in V. 15 ff. Man könnte also V. 19 entweder als Wiederaufnahme des vom Vater Gesagten, oder als Fortsetzung des vom Sohne Ausgesprochenen auffassen. Nehmen wir zuerst das Lettere, da es näher liegt, so könnte die Stelle offenbar so gefaßt werden: Ser Sohn babe Gefallen Saran gefunden, πᾶν τὸ πλήρωμα κατ оikηoαι Daß dieses möglich wäre, erhellt aus der Construction des Wortes Evdokio, das den Gegenstand des Gefallens nicht nur im Accusativ, oder, falls er in einem Verbum ausgedrückt ist, im Infinitiv, sondern auch mit iv und dem Dativ bei sich führt 33).

33) Cfr. Math. 3, 17. 17, 5. Marc. 1, 11. Luc. 3, 22. I. Corinth. 10, 5. II. Corinth. 12, 10 etc.

Gs fommt nun parauf ant, auch κατοικήσαι ἀπὸ πᾶν το πλήρωμα 3u verbinden. Das Sort κατοικέω, δαβ bie Septuag. gibt für 7, 19, kann in der Bedeutung von "bewohnen, inhabitare" wohl mit dem Accusativ construirt werden. In der Bedeutung von "wohnen, seinen Wohnsig irgendwo aufschlagen,“ wird es dann mit ¿v und eis und inì verbunden. Wo es ein ruhiges Verhalten gilt, sind natürlich die Constr. mit ¿v am gewöhnlichsten. Go Ephes. 3, 17: κατοικῆσαι τὸν χριστὸν ἐν ταῖς καρδίαις yuv oder vom Wohnen des Geistes Gottes im menschlichen Herjen ep. Jacobi 4, 5: πρὸς φθόνον ἐπιποθεῖ τὸ πνεῦμα, δ κατýkyoev ¿v ŋuìv, oder von verschiedenen Tugenden, z. B. II. Petri 3, 13: ἐν οἷς δικαιοσύνη κατοικεῖ etc.

Das Sort πλήρωμα von πληρόω, implere, replere, bas als Passiv im N. Test. mehrmals die Erfüllung von Weissagungen bedeutet 3+), ist seinem natürlichen Sinne nach die Bezeichnung dessen, quo quid impletur; die Fülle, Füllung, Erfüllung eines Gegenstandes. So z. B. die Ladung oder Bemannung eines Schiffes. Im N. Test. kommt es nun vor als: Fülle Erfüllung der Zeiten und Weissagungen. Ephef. 1, 23 ist damit die Kirche begeinet: καὶ αὐτὸν ἔδωκε κεφαλὴν ὑπὲρ πάντα τὴν ἐκκλησίαν, ἥτις ἐστὶ τὸ σῶμα αὐτοῦ, τὸ πλήρωμα τοῦ τὰ πάντα πληρουuévov. Es ist also hier nicht die Fülle, sondern das Erfüllte damit bezeichnet ähnlich wie bei Philo die Seele îλýpwua tôv åpεTov. Jn 2, 9 unseres Briefes steht es mit dem Beisaße tñs deóτητος: ὅτι ἐν αὐτῷ κατοικεῖ πᾶν τὸ πλήρωμα τῆς θεότητος owμatikos. Also hier im Gegensatz zu Ephef. 1, 23 ist Christus der Erfüllte, das лλńρwua, die Fülle.

Es kann also 1, 19 gefaßt werden, er bewohne, er durchdringe alle Fülle, oder alle Fülle wohne in ihm. Nehmen wir den Sohn als Subjekt, so ist ersteres der Fall; die nähere, dogmatische Bedeutung, die лλýpwua dann gewinnt, wird später dargethan werden.

Bei dieser Fassung müßte dann natürlich das in V. 20 folgende: δι' αὐτοῦ neutral genommen unb auf κατοικήσαι begegen werben,

34) Math. 1, 22; 2, 15; 17, 23; 4, 14 etc. Die Versöhnung des Weltalls.

5

« ¡è͹˹éÒ´Óà¹Ô¹¡ÒõèÍ
 »