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unter Christo als Haupt und Herrn zu vereinigen. Die Art und Weise, wie? und die Bedingung, unter welcher, gebe das folgende εipηvoлoinoas etc. an. Zu dieser Erklärung nöthige ihn der Zusammenhang mit V. 19. Der göttliche Rathschluß bestand darin: κατοικῆσαι etc. unb ἀποκαταλλάξαι etc. Diefes fey burd καὶ mit jenem verbunden, das Wohnen aber der Fülle in Christo, daß er Alles in Allem erfülle und deßhalb das Haupt der Gemeinde sey, werde Ephes. 1, 20 - 23 deutlich erst dem Auferstandenen, zur Rechten Gottes Erhobenen zugeschrieben. Es könne also das auf karolκῆσαι τὸ πλήρωμα etc. folgenbe ἀποκατάλλαξαι nidis feyn, was dem Stande der Erhöhung vorangeht, sondern was Folge desselben war. Das eipnvoлoinσas bei anderer Fassung wäre tautologisch und könne daher nur als strenges Perfekt gefaßt werden etc. ') Wir sind mit Bähr einverstanden, daß ɛipyvoñoiýoas etc. die Art und Weise der Versöhnung angebe. Auch soll nicht geläugnet werden, daß Christus in seiner Erhöhung noch fortwährend versöhnend άлokataλάoσwv wirksam seh. Aber daß diese Thätigkeit nur dem erhöhten Christus zukomme, ist eine aus der falschen Erklärung des 19. Verses folgende Behauptung.

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Wir haben schon darauf hingewiesen, daß das лλńρwua in V. 19 nicht wie in Ephes. 1, 23 zu erklären sey, weil der ganze Gedankengang verschieden ist. In I, 18 des Kolosserbriefes ist von der Kirche die Rede, 19 und 20 begründen die Stiftung der Kirche. Ephes. 1, 23 ist also in лλýρwuɑ die Folge, in V. 19 unseres Briefes das Princip, die Menschwerdung gemeint.

Soch gewaltthätiger ift bie Sbentification von αποκατάλλαξαι unb ανακεφαλαιώσασθαι, unb mit Stect haben fid meift neuere Exegeten dagegen erklärt. So z. B. Harleß zu Ephes. 1, 10: "die Alten haben ungleich richtiger gesagt: dvakεp. werde erklärt durch άлокaτaλ. des Kolosserbriefes, in wie ferne das Spezielle Erklärung des Allgemeinen ist, und nicht umgekehrt das Allgemeine Erklärung des Speziellen ́seyn kann. Gewonnen haben wir aber auch nichts. Denn wenn Bähr selbst sagt: #bie Ursache der Trenn

1) Bähr-Erklärung des Briefes an die Koloffer ad I.

ung war die Uebertretung des göttlichen Willens, die Sünde; diese zu tilgen und wegzunehmen, war der Zweck des Todes Jesu; durch diesen Tod wurde somit die Ursache der Trennung aufgehoben und der Grund zur Vereinigung beider gelegt"; er aber vorher richtig gegen Chrysostomus bemerkt hat: "es werde keineswegs gesagt, zá ¿ñì tñs yñs sehen mit rois iv rois oỷpavois oder inter se ausgesöhnt worden, wie jene Erklärung annehme, sondern beide würden durch das zwar disjunctive, aber doch zugleich zusammenfassende ɛïrɛ offenbar einander gleich und einem dritten gegenübergestellt," so bleibt nach wie vor die Frage: "wie wird der Begriff der Einigung auf solche übertragen, bei denen wir uns keine vorhergehende Trennung denken wollen?)

Die Ansicht von Harleß ist freilich ebenso unhaltbar, wie die Bährs. Mit welchem Rechte kann er erklären, das άñoкata)λágai fet, fpezieller, als ανακεφαλαιώσασθαι? Offenbar ift bas Leftere nur ein Glied vom Erstern. Die Vereinigung mit Gott, das Sammeln unter Christo als Haupt ist allerdings nach V. 16 in der Schöpfung grundgelegt und mit der Sünde aufgehoben worden. Sie schließt auch die Versöhnung in sich ist aber nur Folge von dieser. Wie die Sünde nicht bloß die Beziehung zu Gott, die Einheit mit ihm aufgehoben hat, sondern auch die Natur verkehrt: so ist die άлokataλλayn nicht nur Vereinigung mit Christus, sondern völliges, durchgreifendes Walten des göttlichen Willens zur Wiederherstellung der Natur und aller gottgeordneten Beziehungen derselben, also auch der Beziehung ‹is avtov. Nur auf dem Grunde orthodoxprotestantischer Rechtfertigungslehre ließe sich dieser Gedanke verwischen.

Eine Schneide hat aber diese Kritik Bährs doch. Da dieser die Trennung als Folge der Sünde faßt, in der Vereinigung aber Engel und Menschen gleich setzt und den einzigen Ausweg den ihm Chrysostomus zeigt, abweist: so rächt sich dieser alte Kirchenvater, indem er ihn in die Bahn zurückdrängt, der er entkommen wollte. Die ethische "Vereinigung ist nichts Anderes, als ein weniger passender Ausdruck für Versöhnung

2) Harleß: Commentar zum Briefe an die Ephefier.

Neander stimmt mit Bähr darin überein, daß Versöhnen und Vereinigen zugleich in aлokaráλλ. enthalten seh. "Versöhnen zu ihm hin, d. h. im prägnanten Ausdruck: versöhnen und die Verföhnten zu ihm hinbringen, daß sie unter ihm, als gemeinsamen Haupte, sich mit einander vereinigen, wie es das Ziel von Allem ist. Nun ist aber das antecedens nur auf einen Theil, das consequens auf alle Objekte zu beziehen..3) Offenbar ist auch hier etwas aus einer anderen Stelle hineingetragen, was in unserer nicht liegt. Es ist die Schen vor dem Zwange, die kataλλayŋ auch auf die Engel zu beziehen, augenfällig. Diese Scheu hat aber wiederum khren Grund in der falschen Auffassung des Begriffes. Die objektive Modifikation wird in das Wort selbst hinein gelegt. Mit Recht erklärt sich daher Huther gegen diese Auffassungen insgesammt.

Aber auch Er hat die tiefere Bedeutung nicht aufgenommen. Das eis avrov gibt ihm nur die Richtung an. Wohl ist diese fest= zuhalten. Dazu zwingt die Parallele in V. 16. Aber das eis hat auch noch die Rücksicht auf Gott in seinem Begriffe liegen. Es kann daher die ảñokataλlayý auch nicht einfach als Versöhnung genommen werden. Auch würden sich ungeheuere dogmatische Folgerungen daran schließen. Die obengenannten Exegeten hatte eine heilige Scheu davor zum Abweisen dieses Begriffes vermocht. Wohl haben sie keinen bessern gefunden; aber Huther hätte, ihre schwache Seite fühlend, nicht ihren Grund abweisen sollen, Er wäre dadurch selbst zu richtigerer Würdigung der ảлokaraλλayý gekommen. Ja, allerdings hat diese die Bedeutung von Versöhnung, von Vereinigung; aber nicht diese allein. Sie bezeichnet die That Gottes, die durch die Sünde zerrüttete Weltordnung mit Abweisung des vollständig Bösen wieder zu ihrem Ziele, zur Einigung zurückzuführen. Sie trennt Geist und Seele Hebr. 4, 12, um Gutes und Böses zu scheiden.

Diese Wiederherstellung der ursprünglichen Ordnung, diese Durchführung des göttlichen Schöpferwillens in der Entwicklung der Welt ist nun zwar eine allgemeine. Wie Gott nie mit seiner er

3) Neander: Geschichte der Pflanzung und Leitung der Kirche durch die Apostel ad 1.

haltenden Kraft, so ist er auch nie mit seiner ordnenden von der Welt zurückgetreten. Keine Zeit, kein Volk ist von seiner Gnade vollständig entblößt. Stets breitet der göttliche Logos seine Schwingen über die Geschichte wehrend und schüßend. Die Geschichte des jüdischen Volkes insbesondere ist voll solcher huldvollen Erweise. Aber in der höchsten Weise ist die göttliche Wiederherstellung doch in seiner irdischen Erscheinung, in Jesu Christo zu Tage getreten. Auf vielfache Weise und durch die Propheten hat Gott zu den Menschen geredet, dann aber auch durch seinen Sohn. Durch ihn ist erst das angefangene Werk zur Vollendung gekommen, die karaλλayn ἀποκαταλλαγὴ geworden.

Sehr schön führt diesen Gedanken Paulinus, Bischof von Nola, in seinem paneg. de obitu Celsi durch:

Multa mihi dederat prius et promissa salutis,
Et praecepta, quibus per bona dirigerer.
Sed quia nec legis posito medicamine, primi
Inveterata patris vulnera dilueram :

Et neque praemissis divino ex ore prophetis
Exspectare Dei munera, credideram:

Et genus humanum passim sine lege fidei
Desperata salus merserat in tenebras,
Regnabatque simul peccatum in corpore nostro,
Mors in peccato, daemon in interitu,

Captivumque hominem tristis metus, et miser error
Altius in mortem praecipitare dabant,

Interea pater ipse polo miseratus ab alto

Errantum lapsus pestiferos hominum

Serpentemque truci dominantem in morte cadentum,
Non tulit et natum misit ad omne bonum.4)

Was seine gottmenschliche Thätigkeit und Wirksamkeit aber von · der überirdischen des Logos auszeichnet, ist eben dieses: daß hier die göttliche mit der endlich-menschlichen Kraft verbunden ist. Während diese die für die Menschen entsprechendste Form ist, ein Lehren

4) Paul. episc. Nol. de obitu Celsi: 518.

und Helfen in rein menschlicher Weise zuläßt: gibt die göttliche Natur dieser Lehre und Hilfe ihre mehr als ausreichende Kraft. Durch) feine irdische Geburt ist der Sohn Gottes ganz in den solidarischen Verband der geschaffenen Wesen eingetreten, vermochte also an ihrer Schuld, ihrem Leiden Antheil zu nehmen; durch sein göttliches Wesen aber konnte er die Sünde aus dem Schuldbuche Gottes tilgen und aus dem Leiden das Leben und die Unsterblichkeit emporblühen lassen.

Diese Bedeutung der Menschwerdung des Sohnes Gottes ist daher von den Vätern und Lehrern der Kirche in vielfacher Weise hervorgehoben worden.

Ich führe hier zuerst Ambrosius Katharinus an, der in der Erklärung unserer Stelle ganz auf den paulinischen Grundgedanken eingegangen ist. Er greift zu V. 16 zurück und gibt die ganz richtige Folgerung, wie Alles durch den Sohn Gottes erschaffen sey, so seh auch Alles auf Versöhnung durch ihn angewiesen gewesen: ita decuit, et per ipsum instaurari omnia et reconciliari in ipso, quae dissoluta erant et sub ira Dei propter peccatum. Ubi etiam adverte, omnia condita esse per ipsum secundum quod erat Deus et verbum Patris. In ipso tamen condita sunt non solum quatenus Deus, sed etiam secundum quod homo. Nam designata sunt omnino, ut in eo Christo homine consisterent. Quoniam vero disjecta erant et perturbata omnia post peccatum . reconciliari oportuit, ut rursum in ipso consisterent. Diesem Gedanken liegt nun freilich der weitere unter, daß schon bei der Schöpfung des Menschen auf Christus Rücksicht genommen worden seh; der alte Sag: Deus, cum hominem formavit, Christum visitavit. Auch vielleicht noch der, daß der Gottmensch auch ohne Sünde in der Welt erschienen wäre. Ohne auf dieses Theologumenon einzugehen, dürfen wir doch auch hierin den tiefen Grundgedanken nicht verkennen, daß Gott in seiner Allwissenheit schon vor der Schöpfung die fündhafte Entwicklung vorausgesehen, diese daher selbst schon in seinen Weltplan aufgenommen und daher die Schöpfung schon mit Rücksicht auf die Versöhnung im Gottmenschen vollzogen habe.

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Da die sündhafte Entwicklung der Menschheit durch satanische

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