ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Verführung_hervorgerufen worden war, so hält Athanasius die Versöhnung und Wiederherstellung derselben für nothwendig im göttlichen Schöpferwillen gegründet, der nicht habe dulden können, daß sein Werk auf so erbärmliche Weise zu Grunde gehe. Es war: indignum bonitate Dei, ut quae ab ipso facta erant, corrumperentur fraude ac calliditate diaboli, qua homines circumvenerat. Tum minime omnium dicebat, divinum in hominibus artificium oblitterari, sive ipsorum socordia, sive astu et illusione daemonum. Quocirca revera maxime consentaneum erat bonitati Dei magnum illud opus etc. 5)

So geziemend aber dieses Werk des Sohnes Gottes scheinen mag, so bewundernswerth ist es wiederum. Er, der Herr und Schö pfer Himmels und der Erde, steigt nieder, um in Knechtsgestalt Himmel und Erde zu versöhnen! Es ist die höchste Huld, die Gott den Menschen erweisen konnte. „O si cognovisses", ruft daher Augustinus aus, „Dei gratiam per Jesum Christum Dominum nostrum, ipsamque ejus incarnationem, qua hominis animam corpusque suscepit, summum esse exemplum gratiae videre potuisses Gratia Dei non potuit gratius commendari, quam ut ipse Dei unicus filius in se incommutabiliter manens indueret hominem, et spem dilectionis suae daret hominibus, homine medio, quo ad illum ab hominibus veniretur, qui tam longe erat immortalis a mortalibus, incommutabilis a commutabilibus, justus ab injustis, beatus a miseris. Et quia naturaliter indidit nobis, ut beati immortalesque esse cupiamus, manens beatus, suscipiensque mortalem, ut nobis tribueret quod amamus, perpetiendo docuit contemnere, quod timemus".")

Der Arzt hatte sich nach der Krankheit gerichtet; Leib und Seele waren krank, durch Leib und Seele wollte der Heiland wieder heilen. Die Menschheit hatte gesündigt, die Menschheit mußte zu Gott zurückkehren und ihren Fehl fühnen. Dieses für die Menschheit zu vollbringen wollte der Logos Mensch werden.

5) Ath. de incarnatione verbi Dei p. 41.

6) August. de civit. Dei 10, 29.

Um das di avrov nicht zu mißverstehen, hat Theophylakt in seinem Commentar eine Bemerkung gemacht, die auch hier angeführt werden soll: Per ipsum, sagt er, hoc est; ipse hanc nobis salutem operans acquisivit. Ne vero existimes, quod ministri loco sit, inquit in ipsum, hoc est ipse sibi ipsi homines reconciliavit alibi tamen dixit, quod Deo reconciliarit communia igitur sunt filio etiam, quae sunt Patris. Daß Christus nicht bloß das Werkzeug seyn sollte, hat er hier ganz richtig hervorgehoben. Wie weit aber der Dativ ipsi den paulinischen Gedanken wiedergebe, erhellt aus dem oben darüber Gesagten. Auch die Bemerkung von Esthins ist nicht überflüßig. Er weist nämlich auf den historischen Zusammenhang hin, bemerkend, Paulus habe das Si' avrov betont, um Christus und nicht Engelwesen als wahren Mittler zwischen Gott und den Menschen erscheinen zu lassen: per Christum, non per angelos, quos reconciliatores Simon etc.

Da fic aber vie ἀποκαταλλαγὴ δι' αὐτοῦ εἰς αὐτὸν nicht auf die Menschheit allein bezicht, sondern auf das ganze Weltall, wie der Apostel sagt, erstreckt: so kann die hohe Bedeutung der menschlichen Natur, die Christus angenommen, auch in ihrer kosmischen Beziehung nicht genug hervorgehoben werden "Was ist der Mensch,“ ruft der Pfalmist 8, 5—7 aus, „daß Du seiner gedenkst, oder des Menschen Sohn, daß du auf ihn siehst? Du hast ihn um Geringes kleiner gemacht als die Eugel, ihn gekrönt mit Ruhm und Ehre und ihn gesetzt über alle Werke deiner Hände. Alles hast du unter seine Füße gelegt. Daraus macht der Verfasser des Hebräerbriefes den Schluß: Non angelis subjecit Deus orbem terrae futurum: in eo enim, quod omnia ei subjecit, nihil dimisit non subjectum '). Zwar ist die Natur der Engel eine potentiel stärkere, dafür ist aber die des Menschen beziehungsreicher. Er ist in die Mitte von Himmel und Erde, Geist und Natur gestellt, beides in sich einigend. Nicht mit einem Engel hat sich der Logos hypostatisch verbunden, sondern menschliche Natur hat er angenommen und diese dadurch zu der in der Schöpfung gegründeten Herrschaft im Weltorganism gebracht.

7) Epist. ad Hebr. 2, 6 ff.

Die Versöhnung des Weltalls.

7

In der Menschheit also sammelt sich auch die wiederherstellende Wirksamkeit Gottes; von hier aus geht der Prozeß der Weltordnung, der Neuschöpfung auf die andern Wesen über. Wie der lichte Sonnenstrahl durch die Luft auf alle Wesen der Erde einwirkt, so die allmächtige Gotteskraft in Christo Jesu auf das ganze Universum.

Wie aber der Sonnenstrahl nur die keimkräftige Pflanze erquickend zu sich emporzieht, die erstorbene aber auflößt und der Verwesung zuführt, so erquicket auch die Gotteskraft nur das Keimkräftige und Lebendige und wirft das Todte aus dem Kreise des Lebens. Diese verschiedenartige Wirkung haben wir nun mit Rücksicht auf die Verschiedenartigkeit der Objekte in ihren einzelnen Gliedern zu entwickeln.

Sie negative 23irtung ber αποκαταλλαγή.

Wir versuchen zuerst die negative Wirkung der ảñokataλλayŋ darzustellen, weil diese auch in der Wirklichkeit der positiven vorausgeht. Verkehrtheit und Sünde müssen zuerst abgewiesen seyn, ehe das Gute in der Seele Raum findet. Ist dieses nicht gleich beim Beginne eines bessern Lebens vollständig der Fall, so ist der Grund nur in der Natur selbst zu suchen, die an eine allmälige Entwicklung gebunden ist. Aber nichtsdestoweniger muß der Sieg des Guten über das Böse prinzipiel bereits entschieden seyn, wenn die Entwicklung eine wahre, zum Guten und zum Ziele führende seyn soll.

Das Geschöpf ist für Gott geschaffen, es soll daher auch auf Gott gerichtet seyn, der ihm hinwiederum mit seiner ewigen Liebe entgegenkommt. Diese Richtung soll aber bei freien Wesen eine freie, aus der Selbstbestimmung hervorgehende seyn und schließt daher bei diesen auch die Möglichkeit der Abkehr, des Gegensatzes gegen den göttlichen Willen in sich. Nur die Freiheit im Bunde mit der gnädigen Liebe Gottes wirket ein reines, heiliges Leben in der Kreatur.

Es ist ein bleibendes Gesetz, daß die Freiheit nicht eine stets gleich bewegliche bleibt, daß vielmehr jede That ihr Resultat in der Natur zurückläßt und in dieser die Neigung zum Guten oder Bösen stärkt oder mindert. Für sich würde dieses Gesez die dem Verderben verfallene sündhafte Menschheit in natürlicher Entwicklung zur voll

ständigen Durchbildung des Bösen führen. Bedarf schon der natürlich gute Mensch der übernatürlichen Gnade, um zu seinem himmlischen Ziele zu gelangen, so bliebe dem Bösen nach seiner Trennung von Gott kein Band mehr, das ihn zum Himmel zurückziehen könnte.

Durch seine Inkarnation hat aber der Sohn Gottes die Natur selbst wieder zu Gott zurückgeführt. Mit Rücksicht darauf ertheilt nun die göttliche Liebe auch den Gefallenen wieder die Gnade, von der Sünde sich zu bekehren, sich zu bessern und Gott zuzuwenden. Diese ohne Rücksicht auf ein menschliches Verdienst gegebene Gnade macht die subjektive Mitwirkung des Willens erst möglich und führt dann mit diesem Sündenvergebung, Erlösung von der durch das sündhafte Verhältniß bedingten Macht des Satans und die Aufhebung der durch die Herrschaft des Bösen begründeten Furcht herbei. Da dieses Verhältniß ganz natürlich ist, so können wir uns nicht wundern, die Andeutungen davon allerwärts in den hl. Schriften zu finden.

Zur Erläuterung desselben mögen nur einige Stellen aus den Briefen Pauli angeführt werden, die den Gegensatz der Sünde mit dem neuen Leben in Christo besonders herausheben und die Aufhebung jener, wie die Begründung dieses als freie That Gottes erscheinen lassen. Celoff. 1, 21 hält der Apostel den Colossern vor, auch sie sehen einst gottentfremdet und feindlichen Sinnes in bösen Werken gewesen. Er zeichnet 3, 5 die Flecken, die sie einst befleckt und die Gottes Zorn über sie herabgerufen hatten. Jezt aber habe sie (1, 22) Gott versöhnt im Leibe seines Fleisches, durch den Tod, sie heilig und unbefleckt und untadelhaft vor ihm zu machen.

Daß diese Versöhnung von Seite Gottes eine freie, nur durch die göttliche Liebe und Barmherzigkeit bedingte gewesen sey, deutet der Apostel oben in dem ɛv'dókŋoɛ 1, 19 hinreichend an.

Den gleichen Grundgedanken führt das zweite Kapitel des Ephesierbriefes durch. Auch hier stellt der Apostel der Sünde und ihrer wilden Gährung die Barmherzigkeit und Liebe Gottes gegenüber, welche die in Sünden Erstorbenen zu neuem heiligen Leben auferweckt und seine ganze Gnadenfülle über sie ausgeschüttet habe. Aus Gottes Huld, durch den Glauben an Christus sehen sie gerettet

worden, nicht durch sich selbst. Ihre Rettung sey eine freie Gabe Gottes, nicht der Lohn von Werken, deren sie sich zu rühmen hätten.

Vergleichen wir mit diesen Stellen noch Römer 3, 27 u. 5, 10. In jener spricht der Apostel aus, daß es nicht die Werke des Gesetzes sehen, die den Menschen zu rechtfertigen vermögen. Das Gesetz tritt zunächst als äußeres an den Menschen heran; indem sich dieser der äußern Richtschnur des Lebens fügt, bleibt doch seine That, seine Tugend eine äußere. Wahren Werth bekommt sie nur durch das, was Gott selbst im Innern der Menschenseele wirkt. Diese göttliche Wirkung aber, weil der That vorausgehend, kann nicht durch diese erworben seyn.

In 5, 10 kommt der Apostel wieder auf das in der menschlichen Natur liegende Böse zu sprechen. Es macht uns von Natur aus gottentfremdet, zu Gegnern seines Willens. Da wir aber feindlichen Sinnes waren, sind wir Gott versöhnt worden durch den Tod seines Sohnes. Die unserm Tugendleben vorausgehende Gnade erweckt dann das wahre Vertrauen, daß, wenn wir in Christo leben, Gott das angefangene Werk vollenden werde. Das Gefühl, daß Gott aus freier Gnade ein neues Leben in uns erwecke, daß der göttliche Logos sein heiliges Licht in die Seele hineinstrahlend Leben und lebengebend sey, ist dem christlichen Bewußtsehn unentreißbar. Nur in Christo können wir gut seyn. Er gründet; wir bauen auf den von ihm gelegten Grund; er gibt Gedeihen und Vollendung. Jeder Mensch fühlt den innern Ruf der Gnade; jeder weiß, daß nur dieser Ruf ihn zum Guten leiten könne und daß er es sey, der uns die Tugend leicht macht und den Dornenpfad zum angenehmen Fußsteige. Den Gegensatz des natürlichen Triebes zur Sünde mit der göttlichen Gnadenwirkung haben viele Kirchenschriftsteller hervorgehoben. Ich führe nur ein paar Beispiele an.

Justin der Martyrer zeigt das Leben der Christen vor und nach ihrer Bekehrung: "Wir, die wir einst der Wollust dienten, haben jezt nur an Sittenreinheit unsere Freude; wir, die wir einst Zauberkünste trieben, wir haben uns dem ewigen, guten Gotte geweiht; die wir einst Geldgewinnen über Alles liebten, wir geben jezt euch, was wir haben, zum allgemeinen Gebrauche her und theilen jedem

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »