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linnene Kleidung, welche der Hohepriester am Versöh= nungsfeste trug, heißt darum geradezu Kleidung der Heiligkeit. Die Braut Christi trågt ein weißes Gewand; die einzelnen Glieder seiner Gemeine haben ihre Kleider weiß gemacht im Blute des Lammes nach der Offenbarung Johannis. Der Byssus entspricht also der Erscheinungsform Gottes, nach welcher er den Namen des Heiligen führt. Auch diesen Namen führt er aber nicht nach der allgemeinen Bedeutung desselben, sondern er bezieht sich ebenfalls auf sein besonderes Verhältniß zu Israel. Er ist der Heilige Israels; sein Name wird in Israel, Israel wird durch ihn geheiligt. Dieß ist das Ziel aller göttlichen Offenbarungen, der Zweck des Bundes. Nächst der Hyacinthfarbe ist darum auch der Byssus diejenige, welche am meisten im symbolischen Cultus vorkommt, sie ist die Grundfarbe der bunten Zeuche, auf welcher die anderen Farben sich erheben, in welche sie gleichsam zurückgehen. Wie bemerkt wird sie daher auch an einigen Stellen zuerst, statt zuleht genannt.

Wir haben den Verfasser bei seiner sinnvollen, trefflichen Erklärung der Farben der Stiftshütte nicht unterbrechen mögen, sondern nur von dem Rechte des Referenten Gebrauch gemacht, die Darstellung abzukürzen. Dieser Abkürzungen wegen jedoch verweisen wir diejenigen, welche eine ausführliche Belehrung über diesen Gegenstand suchen, auf die citirte Stelle selbst, wobei wir zugleich das treffliche Werk selber empfehlen. Wir können jedoch nicht umhin, die Darstellung durch zwei Bemerkungen zu ergänzen. Zuerst ist die herr

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liche, genetische Folge dieser schönen, heiligen Farbenblüthe, worin die Stiftshütte erscheint, zu betrachten. Aus der ewigen Treue Gottes geht seine Offenbarung hervor. Er vollführt seinen ewigen Rath, er erfüllt uralte Verheißungen, er erscheint als der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, als der sich selber immerdar gleich bleibende, als Jehova, indem er Israel erwählt und erlöst, und wiederbringen will aus seiner Verwerfung. Auf diese Bundestreue deutet Hyacinth, die dunkelblaue Farbe. Indem er sich aber seinem Volke offenbart, erscheint er in seiner Mitte als der König; er stiftet seine Theokratie, und verkündigt seinen Unterthanen sein Gesetz, das er mit königlicher Majeståt und Machtvollkommenheit schmückt und waffnet, und mit richterlichem Ernst in strenger Vergeltung über die Uebertreter kommen läßt, während er die Frommen, seine treuen Knechte segnet und erhöht. Auf diesen Königsglanz deutet der Purpur. Das Gesetz aber gereicht den Sündern zum Tode; die Theokratie verbannt das abtrünnige Volk aus dem heiligen Lande und wirft es weg bis über Babylon hinaus; darum kommt Jehova, der treue Bundesgott wiederum zu seinem Volke in einer anderen Farbe, in der Feuerfarbe der Liebe, in der Farbe des Blutes, der Versöhnung, als der Lebendige, das theuerste Leben Opfernde, um die Gerichteten aus dem Tode in's Leben zurückzurufen. Darauf deutet der Kokkus; die helle, rofinrothe Forbe. Merkwürdig bleibt es dabei, wie die Kdnigsfarbe, die Farbe des Gesezes mit der Farbe der Versöhnung so nah verwandt ist, beide gehören der einen

Grundfarbe, dem Roth der Liebe an.

So ist es auch mit den großen Gegensåhen Gesetz und Evangelium; sie gehen beide aus dem einen helldunklen Grunde der göttlichen Bundestreue hervor, und haben beide ein Ziel, die Heiligung des Bundesvolkes vermittelst der Heiligkeit Gottes. In seinem Purpurgewande stößt Gott den Sünder von sich ab, in den Tod hinein, aber in dem blutigen Gewande der Versöhnung führt er den Erschütterten aus dem Tode in die Buße hinüber, und zieht ihn durch den Glauben in seine Ge meinschaft hinein, und nun erfährt es der Mensch immer mehr, daß Jehova der Heilige ist, indem er selber geheiligt wird durch die Wirkungen seiner Liebe, durch das Feuer seines Geistes. So erscheint nun Gott als das helle Licht der Liebe, in welchem keine Finsterniß ist, und die Gemeine seiner Erlösten tritt in das Licht der Heiligkeit, in den Glanz des neuen Lebens, der Verklärung hinein. Darauf deutet der Byssus; der Glanz des Schneeweißen. Was zweitens den Antitypus der Stiftshütte anlangt, so scheint uns dieser im Himmelsgewölbe selber gegeben zu seyn. Hier erscheint die große Gotteshütte in der herrschenden Bundesfarbe, im Dunkelblau; der Saum des kdniglichen Purpurgewandes scheint zu erglänzen in den dunkelrothen Gluten der Morgen- und Abendrothe; die Farbe des Feuers und des Blutes erscheint an den Gestirnen des Himmels, namentlich an der Sonne, wenn sie den Glut- und Sandhauch der Wüste durchbricht; die weiße Farbe, schneeweiß leuchtender Byssus, fügt sich dann endlich hinzu, wenn die Schäfchen, die

weißen wolligen Wölkchen, in denen das Licht die Finsterniß ganz besiegt hat, goldgesåumt und lichtverklärt am blauen Himmel schweben. Freilich über alle diese bedeutsamen Farben der großen Hütte breitet sich oft ein grauer, dunkler Vorhang aus; aber auch die Stiftshütte erhielt einen wolkigen Ueberzug aus Teppichen von Ziegenhaaren.

In der Symbolik der Farben der Stiftshütte von Båhr, welche wir angeführt haben, ist schon manches aus der allgemeinen Farbensymbolik in der heiligen Schrift zur Sprache gekommen. Wir haben bereits die Deutung gefunden für den Ausruf bei dem Propheten Jesaias: Wer ist der, so von Edom kommt, mit rothen Kleidern von Bazra? (Cap. 63.) für das sapphirblaue Thronbild in der Erscheinung des Hesekiel (Cap. 1.) für das schneeweiße Kleid des Alten, welchen Daniel im Gesichte sah, und für den Feuerglanz seines Thrones (Cap. 7.); eben so für den weißen Schmuck Christi, seiner Braut und seiner Erlösten in der Apokalypse (Cap. 1. Cap. 7. c.). Bei dem Propheten Hesekiel ist die Gotteserscheinung außerdem mit dem Regenbogen geschmückt. Auf dem sapphirblauen Throne erscheint Gott in dem Ansehn eines Menschen, die Gestalt ist oberhalb der Lenden von einem Glanze, wie von einem Schimmer des Goldes umflossen, um die Füße verbreitet ein Ansehn von Feuer einen Glanz ringsum. Aus diesem Glanze bildet sich dann das Ansehn des Regenbogens. Beiläufig gesagt: es ist aus dem heiligen Dekorum des reinen Offenbarungsglaubens herausgeredet, wenn sich der Prophet so vorsichtig

ausdrückt, wenn er Alles vergleichungsweise bezeichnet, daß es gewesen sey wie das Ansehen (78725) des konkreten Gegenstandes. Er meidet in dem heiligen Geiste, der ihn leitet, die pantheistische Vermischung des Göttlichen mit dem Kreatürlichen; er will nicht ein sinnliches Gemälde der Gottheit mittheilen, sondern eine Vision. Der Regenbogen indeß, welcher die Füße der Gotteserscheinung umzieht als Farbenbild, welchen der göttliche Lichtglanz in dem Weltschatten unter seinen Füßen bildet, deutet darauf hin, daß sich ein Abglanz der Gotteshuld, des Lichtes und Feuers seiner Liebe in allem Lebendigen, in allem Farbenglanze des Lebens findet. Der Regenbogen, der seine Füße umwallt, ist der verheißende Lebensglanz, den sein Wandeln, sein Walten in der dunklen Welt, in der Trübe, den Gewölken des Irdischen verbreitet.

Von der grünen Farbe ist in der Bibel, so viel wir wissen, nur in ihrer konkreten Erscheinung, wie fie nämlich in dem Wachsenden, Sproßenden vorkommt, die Rede. Man könnte vermuthen, das Grünende werde als ein Bild der heiteren Aussicht, des hervorbrechen= den Segens, und insofern als ein Symbol der Hoffnung betrachtet; doch dient es vielmehr dazu, das wirk liche, vorhandene Wohlergehn, die Segensfülle oder auch nur das Glück zu bezeichnen. Wenn von einem Gottlosen gesagt wird, er habe gegrünt wie ein Lor: beerbaum, so ist offenbar in diesem Falle das Grünen nur ein Bild des oberflächlichen Glückes. Wenn jedoch von dem Gerechten gerühmt wird, er grüne wie ein Palmbaum, so ist damit wohl auf bleibendes Wohl

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