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Furcht vor Meßalliançen ihrer Kinder, weil ihnen die Verheißung der Menschheit anvertraut war, welche durch ruchlose Vermischungen verschleudert worden und verloren gegangen wåre, welche nur durch ein höchst gemessenes, geistiges Adelsverhalten, oder vielmehr durch Reinerhaltung der von Gott erwählten Originalität des Stammlebens bewahrt werden konnte. Esau kam durch eine Meßalliance aus dem theokratischen Verbande heraus, und fiel an das Heidenthum zurück. Das Volk Israel ist durch seine Sonderung von allen Heis den das auserwählte Volk, die Ståtte der Offenbarung Gottes geworden, ein Segen für alle Heiden. Freilich dadurch, daß es sich endlich den Heiden gegenüber als die Kaste der Gotterwählten ansah, daß es die alte Sonderung als eine absolute und permanente Scheis dung betrachtete, wurde das, was ihm erst ein Segen geworden war, hinterher durch Schuld verunstalteter Auffassung ein Fluch; die Heiden wurden Erben Israels, während die Mehrheit der Juden dem doppelten Heidenthum eines unendlich isolirten Kastenlebens und einer unendlichen Vermischung mit dem Weltleben vers fiel. Es ist also die Lebensaufgabe der Völker gewesen, ihr Eigenthümliches treu zu entfalten, auszubilden, zu bewahren, und doch auch mit der Menschheit in Verbindung zu bleiben, oder mit andern Worten: in der Gemeinschaft den Unterschied, im Unterschiede die Gemeinschaft festzuhalten. Beide Aufgaben aber find von den Völkern unter dem Einfluß der Sünde zum Theil verkannt, zum Theil im Extrem aufgefaßt und durchgeführt worden, und das Heidenthum liegt auf

beiden Seiten der Extreme als Resultat, auf der einen Seite das Heidenthum der Kasten, der vergötterten Adelsdiplome, auf der andern Seite das Heidenthum der rohen, fleischlichen Vermischungen, und der obskuren Mischvölker.

Auch in dem Geschlechte Hams offenbart sich die Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit, die Hoheit und Niedrigkeit in der Entfaltung der menschlichen Natur. Während Hams Geschlecht in einzelnen Negerståmmen aufs Tiefste herabsinkt, im Hottentotten zur håßlichsten Erscheinung, im Buschmann zur wildesten Mens schenscheu, stellt es sich schon viel würdiger dar in den wohlgeformten, muthvollen Kaffern, in den gebildeteren Mandingonegern und anderen Negerståmmen; in den Phöniziern aber beschenkt es die Menschheit auf dem Wege der Bildung mit der Buchstabenschrift, in den Babyloniern schafft es die ersten Formen der Staatsbildung, in den Aegyptern sammelt es ihr einen mystes riösen Schatz früher Kenntnisse und Wissenschaften, und in China vollends entfaltet es die frühste, seltsamste Kultur, eine gewisse Weltvollendung nach dem Maaße der Gaben Hams, die noch als Versteinerung besteht, während die idealere Weltvolls endung nach dem Maaße der Gaben Japhets, wie sie in Griechenland und Rom zur Erscheinung kam, eben weil sie ein feinerer Bau war, bereits in Trümmer zerfallen ist, während die religiöse Weltvollendung nach Maaßgabe der Berufung Sems noch zu erwarten steht, als das spåteste, edelste Gewächs menschlicher Entwickelung in der Kraft der

göttlichen Heimsuchung und Gnade. So findet sich also auch das Menschheitliche der hamitischen Familie in einzelnen hervorragenden Nationalitäten und Leistungen würdig repråsentirt.

Dagegen hat das Geschlecht des Sem, die erwählte Stammlinie der alten Menschheit, durch welche das goldene Band der Theokratie, die stille Gottesarbeit der Wiederbringung des Menschengeschlechtes hindurchgeht, nicht bloß die edle Linie des Heber hervorgebracht, welche von Arphachsad (Chasdim, Chaldåer) dem Sohne Sems ausgeht, und sich stufenweise in Abraham, in Isaak, in Jakob, in Juda, in David immer von neuem potenzirt und unter Jehovahs Begnadigungen substantiell vergeistigt; nicht bloß diese Gotterwählte Blüthe der Menschheit hat Sem erzeugt, sondern auch in seinen Kindern finden wir die Erscheinung der Gras dationen, der Gruppirung von höheren und geringeren, edleren und gemeineren Naturen. Nach der Darstellung von Feldhoff sollen alle Erscheinungen der Kultur, namentlich der höheren, der religiösen, alle Lichtblicke religiöser Einsichten und Mysterien, welche bei den Hamiten sich finden, auf semitische Einflüsse, ja auf semitische Kolonien zu beziehen seyn. Diese sollen ausschließlich als das Priestervolk der Menschheit bes trachtet werden; in ihnen soll sich das pneumatische Prinzip der Menschheit darstellen, während er das psy= chische in Japhet, das somatische aber in Ham verwirklicht sieht. Er macht es wahrscheinlich, daß semitische Kolonisten in Persien, in Aegypten, und selbst in Mittelafrika, woselbst sich bei den hochländischen

Negern weiße Fetische finden, mit der ältesten Bildung dieser Punkte in Verbindung stehen. Bei den Phôniziern spricht die semitische Sprache deutlich dafür. Bei alle dem ftellt diese Ansicht die Semiten zu hoch, und die beiden anderen Menschenståmme zu niedrig, und ist in ihrer Consequenz von Fatalismus nicht freizusprechen. Auch möchte sie schwerlich strenge durchzuführen seyn. Man hat es z. B. mit gutem Fug Långst aufgegeben, alle Weisheit der Griechen von semitischen Traditionen abzuleiten. Dagegen wird die Pries sterlichkeit der Semiten, Ismael und Esau, des wilden Arabers, und der für die theokratischen Lebenstiefen unempfänglichen Edomiten von der Bibel selber nicht sonderlich hoch angeschlagen. Man muß es wohl fest= halten, daß die relativen Verhältnisse der Erwählung einzelner Völker, die theokratisch-dkonomischen ihrer Berufung, die temporåren des Fluchs und des Segens, welche über sie ergehen, niemals absolut werden. Dieß war eben der Irrthum und Adelsstolz Israels, durch den es zum Fall kam. Ueberall pulsirt noch die Tiefe und Unergründlichkeit des Menschengemüths, seine ideale Bestimmung in den Grundståmmen der einzelnen Geschlechter nicht nur, sondern auch in den Individuen, wenn auch der Puls dieser höheren Bestimmung in vielen Geschlechtern und Generationen unendlich leise geht, und in schauerlicher Todesstille intermittirt. Freilich kommt das Heil von den Juden; aber es wird auch verworfen von den Juden; auch Sem hat seine hamitischen Verderbnisse der Gemeinheit, und darin indifferenzirt sich wieder die große Differenz der drei Ge

schlechter, daß vielfach die Ersten die Lehten, und die Lehten die Ersten werden.

Die Vermittelung zwischen der h. Schrift, und der wissenschaftlichen Geschichtsforschung muß bei dem vorliegenden Gegenstande aus der Beantwortung der Frage hervorgehen: wie sind die Racen der geschichtlichen Menschheit aus den Urståmmen, welche die Völkertafel aufstellt, hervorgegangen? Hierauf antwortet Feldhoff in dem angeführten Schriftchen: „Wenn nach der Familienabkunft eines jest geschichtlich bestehenden Volkes gefragt wird, so ist zuerst darauf zu sehen, ob dasselbe seiner Hauptwurzel nach von Sem, Ham, oder Japhet abstamme, was an dem grammatischen Bau seiner Sprache erkannt wird. Dieser bestimmt, zu welcher der drei Hauptvölkerfamilien es gehört. Aber es gibt auch untergeordnete Völkerfamilien in den Haupts familien, und ihre Bestimmung hångt von demjenigen Volkshaupte der Tafel ab, z. B. Gomer, Kusch oder Elam, woauf ein Volk zurückgeführt werden muß, was wieder näher an der Hauptsumme der Wörter, besonders der objektiven, mehr noch subjektiven Wurzeln seiner Sprache erkannt wird. So gehört z. B. das chinesische Volk zur Hauptvölkerfamilie des Ham, und zur sekundåren des Kusch, das polnische Volk zur Hauptfamilie des Japhet, zur sekundären des Thogarma. Die Körperaffinitåt steht in keinem nåheren Verhältniß zur Familienabkunft und zur Sprachverwandschaft. Völker, wie sie jest gefunden werden, von ganz verschiedener Familienabkunft und Sprachver

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