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ergehn hingedeutet. Das Grün als Solches scheint erst auf anderen Lebensgebieten zur Farbe der Hoffnung erhoben zu seyn.

Die schwarze Farbe, durch den Sack und die Usche vielfach angedeutet, ist wohl in der Vision bei dem Propheten Sacharja Cap. 6, V. 2., wo sie an den schwarzen Rossen erscheint, die gegen Mitternacht ziehen, als Bild des Unglücks zu betrachten, denn sie sind be= stimmt zu stillen den Zorn Gottes gegen das Land des Nordens nach V. 8. Das schwarze Pferd in der Vision der Gottesgerichte Apokalypse 6, V. 5. ist ein Bild der Theurung, der Hungersnoth, mittelbar also ebenfalls des Unglücks und der Trauer. Wird das Schwarze in der Erscheinung des Finstern angeführt, so deutet es zugleich hin auf Sünde und Schuld, wie z. B. Jes. 9, V. 1., 60, V. 2. Aber in diesen Stellen scheint die Sünde mit ihrem Elend, mit ihrem Fluch, mit dem Gericht, das ihr folgt, das aus ihr selber hervorbricht, zusammengefaßt zu seyn, und vielfach muß die Finsterniß gerade aufs Bestimmteste das schauerliche Unglück, welches durch besondere Strafgerichte Gottes über die Schuldigen verhängt wird, bezeichnen. Diese Finsterniß der Vergeltung kommt in sehr starkem Maaße über Babel nach Jesaias 13, V. 9 ff., wo sogar die Sterne, die Sternbilder des Himmelz ihren Schein verlieren, wo die Sonne bei ihrem Aufgange dunkelt, und der Mond sein Licht nicht scheinen läßt zur Zeit der hereinbrechenden Vergeltung. Die Finsterniß ist also nicht überall und ausschließlich in der heiligen Schrift ein Bild des Verderbens. So wird

sie wohl am meisten aufgefaßt im Neuen Testamente, z. B. Ephes. 6, V. 12. Sie hat vielfältig etwas Hehres und Heiliges, indem sie die schauerlich ernste Vergeltung bedeutet, von welcher alle Verderbniß umfangen bleibt. In der Genesis aber bedeutet sie sogar die tiefe, heilige Urnacht, den mysteriösen, schwarzen Aether der Schöpfungstiefe, über welchem der Geist Gottes schöpferisch webend, gleichsam brütend gewaltet, und aus welchem nach Gottes Geheiß das Licht und die einzelnen Gestaltungen der Welt hervorgegangen. Wir müssen diesen Umstand festhalten, da man auch in der Symbolik der Farben, wie sie sich auf neuere Forschungen zu gründen hat, nicht umhin kann, eine hehre Finsterniß als Mutterschooß des Lichts und der Lebensbildungen, eine positive Nacht als Symbol des Geheimnisses anzunehmen. Als sehr bedeutsame und mysteriöse Symbole der Offenbarungssphåre hat man ohne Zweifel die zwölf Edelsteine, welche in dem Brustschilde des Hohepriesters angebracht waren, und die zwölf Stämme Israels bedeuteten (2 Mos. 28, V. 17 ff.), so wie die Edelsteine, welche die Grundsteine der Mauer des neuen Jerusalems bilden, und die Namen der zwölf Apostel enthalten (Apok. 21, V. 14. u. 18, 19 ff.), und welche größtentheils mit jenen identisch sind *), zu

*) Das Genaueste über diese Steine haben wir in Winers Bibl. Realwörterbuch, so wie in der Bibl. Naturgesch. für Schulen und Familien, herausgegeben von dem Calwer Verlagsverein, Stuttgart 1836, gefunden. In der legtgenannten, trefflichen Schrift von Barth sind namentlich die beiden Reihen von Edelsteinen nach ihrem Zusammenhange betrachtet.

betrachten. Richter in seiner Hausbibel bemerkt von den Steinen im Brustschilde des Hohepriesters: Ihre Zusammenstellung bezeichnet nicht nur die tiefgeordnete Zusammenfügung der mannigfaltigen Lichtgestaltungen, Farben und Lichtwirkungen des Einen Lichtes im gött: lichen Werk, der Einen Seligkeit bei mannigfaltiger Herrlichkeit, sondern sie spiegelten auch, wie das im Alterthum allgemein angenommen war, die höheren Kräfte der oberen Lichtwelt ab, und hatten auch sonst noch mancherlei tiefe Bedeutungen. Zugleich drückte wohl jeder Stein gewisse, besondere Gnadenkräfte, und eigenthümlich theokratische Bestimmungen und Eigenschaften des darin eingeschnittenen Stammes aus. Judas Name stand in dem hochrothen Rubin." Nach diesen Bemerkungen wåren also die Farben bei der Symbolik dieser Steine nicht allein zu beachten, sondern vielmehr noch die Kräfte derselben. Es ist jedoch zu bedenken, daß diese Kräfte, welche das Alterthum den Edelsteinen beigelegt hat, sehr zweifelhaft sind. Die Farbe ist ohne Zweifel in der Betrachtung der Edelsteine sehr erheblich; da diese größtentheils nur als schöne Erscheinungen wirken und gelten. Sie sind Typen des Auserwählten, des seltenen Edlen, als Produkte der Verklärung des gemeinen Erdstoffs, des rohen Mineralischen durch mystische Feuerwirkung zu den feinsten, strahlendsten Lichtgebilden. Sie sind Stoffe der finsteren Erde, in denen (namentlich in den reinen Edelsteinen) das Licht des Himmels alles durchdringend zur vollkommensten Herrschaft gelangt ist, und in denen doch das Individuelle, das Verschiedene nicht

zerstört, sondern gerade in seiner reinen Wesenheit, in einer besonderen Farbe durch Feuer und Licht zur Anschauung gebracht worden ist. In dieser åußerst nahe liegenden Eigenthümlichkeit waren die Edelsteine sehr geeignete Symbole für verwandte, ähnliche Grundverhältnisse des Reiches Gottes. Sie bezeichnen das Auserwählte, das Seltene, das durch Feuer und Licht Verklärte der Berufenen zum Himmelreich. Sie deuten zurück auf das mystisch Unergründliche eines solchen Werdens, und deuten voraus auf mögliche und kommende Weltverklärung. Sie versinnlichen die Unverwüstlichkeit des Individuellen, das im Feuer nicht verderben kann, sondern erst in seine volle Klarheit durch dasselbe verseht worden ist; die Mannigfaltigkeit des Lebens, der Gaben, der Kräfte, der Charismen im Reiche Gottes, die Schönheit und den hohen Zusammenklang aller dieser Verschiedenheiten. Als Tråger des farbigen Lichtes zeigen sie, wie das Absolute und Ewig Eine mit dem Besonderen, Individuellen zu einem ewigen Bunde sich vereinigen kann. Es ist also wohl nichts gewisser, als daß die Edelsteine in dem Brustschilde des Hohepriesters, so wie die in den Grundlagen des neuen Jerusalems die Mannigfaltigkeit, die harmonischen Eigenthümlichkeiten der Stämme, oder Grundcharaktere im alten und neuen Bunde bezeichnen.. Im alten Bunde sind dieß die Stämme, die eigenthümlichen Naturgaben, die der Heiligung ge= weiht sind, im neuen Bunde sind es die apostolischen Charakterzüge, die verklärten Grundtypen geheiligter menschlicher Eigenthümlichkeiten. Sowol die Verwandts

schaft als die Differenz zwischen den ersteren, den Naz turcharakteren, als zwischen den lehteren, den Geistcharakteren ist in dem Verhältniß zwischen den Edelsteinen des Brustschildes und der Grundlage des neuen Jerusalems ausgedrückt. Wie groß aber ist die Mannigfaltigkeit der Lebensformen im Reiche Gottes, wie sie uns aus diesen Symbolen entgegenglänzt! Werfen wir einen Blick auf das Brustschild. Ueber einige Steine suchen wir erst in's Reine zu kommen. Wir erinnern uns also nach Barth bei dem zweiten und zehnten, daß der Topas der Alten der Chrysolith der Neueren ist, umgekehrt der Topas der Neueren Chryfolith der Alten, damit wir nicht wie Mehrere Gefahr laufen, die Farben der Steine verkehrt anzugeben. Wir nehmen mit Winer an, daß der sechste Stein nicht der Diamant sey, sondern der Onyr, oder Sardonyr und der elfte der Beryll. Barths Behauptung, daß der Stein Jaspis hier nicht der gewöhnliche sey, sondern der Diamant als der alleredelste, krystallhelle Stein, wie er Apok. 21, V. 11. bezeichnet wird, muß man wenigstens wohl von dem Jaspis in der Apokalypse gelten lassen. So erscheinen uns also in den vier Reihen des Brustschildes zuerst der fleischrothe Sardius oder Carneol, der blaßgrüne Topas, der blißende, grasgrüne Smaragd; dann der karmoisinrothe Rubin oder Karfunkel, der himmelblaue Sapphir, der fleischfarbene, weiß und blaugestreifte Onyx oder Chalzedon; ferner der feuerrothe Opal, Lynkurer oder Hyacinth, der bunte Achat, der violettblaue Amethyst; endlich der goldgelbe Türkis oder Chrysolith, der meer.

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