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grüne Beryll, und das reine Spiegelbild der Lichtfarben, der wasserreine und feuerhelle Diamant. Es entsteht nun die Frage, ob die Steine des Brustschildes außer ihrer allgemein symbolischen Bedeutung der verschiedenen Stammtypen in Israel, auch noch im Einzelnen die verschiedenen Ståmme zu charakterisiren bestimmt sind. In diesem Falle håtte die Auslegung die verborgene Harmonie zu entdecken, welche zwischen den Segenssprüchen Jakobs über seine Söhne (1 Mose 49.), die unbestreitbar charakteristische Stammbezeichnungen find, und zwischen den Emblemen der Ståmme statt finden müßte. Wir haben oben aus Richters Aeußerung bereits gesehen, daß der hochrothe Rubin mit dem Löwen Juda nicht übel zusammenstimmt. Die menschliche Weichheit des Ru ben, die sich einmal im Bôsen, aber bei der Verwen= dung für den bedrohten Joseph im Guten zeigte, möchte man vielleicht im fleischfarbenen Carneol angedeutet finden können. Simeon und Levi würden wenigstens durch nahverwandte grüne Farben zusammengefaßt wer den, wie sie auch im Segen Jakobs als Männer der Gewaltthat, die im Zorne das Schwerdt genommen, zusammengefaßt sind. Die eigenthümliche Farbe Levys würde dann freilich auffallen müssen, er wåre bezeich net durch den Smaragd. Bei fortgesetter Anwendung dieser speziellen Deutung würde man jedoch auf die Schwierigkeit stoßen, zwischen verschiedenen Reihenfolgen der Namen der Söhne Israels wählen zu müssen. Nach der Reihenfolge im Segen Jakobs wåre Benjamin der lezte, daher auch Barth zu seinen Gunsten .

den Jaspis als Bezeichnung des Diamanten genommen hat. Indessen kommen andere Reihenfolgen (1 Mos. 46., 4 Mos. 1.) störend dazwischen; und außerdem wird sich die Bedeutsamkeit der Steine im Einzelnen schon deßwegen nicht durchführen lassen, weil man ihre Eigenthümlichkeit nicht überall klar ermitteln kann. Warum z. B. Sebulon mit dem himmelblauen Sapphir geschmückt wurde, während Joseph etwa mit dem weniger sprechenden Beryll sich müßte genügen lassen, würde schwer zu ermitteln seyn. Noch schwieriger aber möchte sich die Bedeutsamkeit der Grundsteine in der Apokalypse auf die einzelnen Apostel beziehen lassen. Wir wollen die Möglichkeit tiefer eindringender Ausmittelungen keinem abschneiden, allein wir müssen stehen bleiben bei der Vermuthung, daß diese Steine nur im Allgemeinen den Reichthum eigenthümlicher Geistescharaktere und Lebensformen in der Kirche Christi darstellen sollen, freilich nicht bloß in dem Sinne, daß fie nur die Idee einer solchen Mannigfaltigkeit versinnlichen, sondern indem sie zugleich die Grundtypen derselben bildlich angeben; mit denen dann wohl die wirklichen Charaktere der Apostel mehr oder weniger zusammenfallen dürften. Die meisten Steine im Brustschilde finden sich, wie oben bemerkt wurde, in den Gründen des neuen Jerusalems wieder. Wir ver missen hier besonders ungern den Rubin; Barth_ver= muthet, daß der Chalzedon, eine Bezeichnung, welche mehrere Arten umfaßt, hier den Karfunkel zu vertreten habe. Den Achat vertritt hier der Chrysopras, ein Stein von apfelgrüner Farbe. Der Sardonier,

oder Sardonyx endlich würde sich in dem Onyx des Brustschildes wiederfinden.

So erscheint in den Edelsteinen der eine Grundton ihrer Durchsichtigkeit oder wenigstens ihrer Helligkeit, ihrer Verklärung in's Licht in den mannigfaltigsten Gestaltungen; in verschiedenen Farbentónen, die das mysteriös Eigenthümliche verkünden. In ihren glänzenden Farbenscheinen aber offenbaren sich Grundstimmungen der Schöpfung, Anklånge des ewigen Wortes, das Alles trågt, Anscheine der ewigen Gottestreue im himmelblauen Sapphir, der starken Liebesglut im flammendrothen Rubin, der gottgeweihten Menschlichkeit, der Leutseligkeit im Carneol oder im Sardonyx; Wiederscheine des Schmucks der Erde, des Grünens, des Segens im Smaragd, der dunklen Aethernacht, des geheimnißtiefen Lebensgrundes im Amethyst, endlich des Lebens und der lebendigen Bewegung im Chrysolith, und ähnliche Symbole tiefliegender Schöpfungsgründe und Gottesgedanken in anderen Lichtfarben anderer Gestirne. Da sich aber die Gedanken Gottes in menschlichen Naturgaben entfalten, und da diese in Gnadengaben und neuen Lebensformen des Reiches Gottes verklärt erscheinen, so spiegeln sich in diesen leuchtenden Farben der edlen Gesteine ebensowol die Namen der zwölf Stämme Israels, so wie die Namen der zwölf Apostel des Lammes.

Wir haben indeß durch die Betrachtung der symbolischen Edelsteine keine bestimmte Erweiterung unserer durch die Stiftshütte zuerst begründeten Farben

symbolik gewonnen. Eine Erweiterung dieser Symbolik finden wir nun zunächst in der populåren, occidentalischen Deutung der Farben. Die moderne Farbendeutung kann freilich, sofern sie neu ist, ihren Ursprung aus der Tiefe der Offenbarung nicht nachweisen; sie ist mehr aus dem ästhetischen als aus dem religiösen Lebensgefühl hervorgegangen. Indessen zeugt gerade die große Geltung, welche solche Deutungen erlangt haben, für das wahrhaft Sprechende, objektiv Sinnbildliche der Farben. In einem kleinen Abriß der Farbensprache finden wir obenan Weiß als die Farbe der Unschuld, Schwarz als die Farbe der Trauer. Hellroth oder Rosa bedeutet die Liebe; Hochroth oder Purpur den Stolz; Dunkelroth oder Karmoisin das Verlangen. Das Hellblaue, der Azur soll dem Glauben, das Hochblaue oder Cyan soll der Tugend, das Dunkelblaue oder Indigo soll der Treue gewidmet seyn. Hellgelb oder Paille steht für die Beständigkeit, Hoch- oder Citrongelb für die Falsch= heit. Hellgrün oder Seegrün soll die Ahnung, Hochgrün oder Grasgrün die Hoffnung, Dunkelgrün oder Saftgrün die Sehnsucht bezeichnen. Die graue Farbe ist dem Elend gewidmet, Hellgrau der Armuth, Dunkelgrau der Verzweiflung. Das Braune soll im Hellbraunen den Gram abbilden, im Dunkelbraunen die Reue. Unter Lilla findet sich die Demuth, unter Biolett die Freundschaft, unter Orange die Eitelkeit; endlich noch soll Gold die Würde, Silber die Unsterblichlichkeit vertreten. Es ist wohl möglich, daß sich in anderen Catalogen dieser Art bedeutende Abweichungen

finden. Unser Verzeichniß hat offenbar heilige Grundtone; hin und wieder aber merkt man den oberflächlich ästhetischen, so wie den profanen Ton der konventionellen Willkür. Wie schwach ist die Auffassung von Weiß und Schwarz, verglichen mit der Symbolik der Schrift. Wenn der Purpur hier den Stolz bezeichnen soll, so wird man gar an oberflächliche und beschränkte Stimmungen des demagogischen Gelüstens erinnert. In dem Hochblauen scheint die Tugend über den Glauben erhöht zu werden. Es ist uns immer widerlich gewesen, daß man das Gelbe schlechthin als die Farbe der Falschheit bezeichnet; hier kommt nun noch dazu, daß das schöne Citrongelb diese Rolle übers nehmen muß, während das Strohgelbe dicht daneben gerade den Gegensaß, die Beständigkeit zu vertreten hat. Die Steigerung im Grün dagegen finden wir sehr ansprechend. Dem Grauen möchten wir so Böses nicht nachsagen. Sehr schief ist die Unterscheidung im Braunen; wenn das Hellbraune den Gram darstellt, so kann sich im Dunkelbraunen unmöglich die Reue spiegeln. Daß Orange die Eitelkeit versinnlichen soll,, ist wiederum sehr årgerlich.

Es ist offenbar, daß solche populåre Farbendeutungen der christlich religiösen Betrachtung nicht genügen können. So entsteht also die Frage, ob die christliche Mystik, oder die religiöse Spekulation darüber hinausgegangen ist, und eine reinere Symbolik gebildet hat. Bei dieser Frage begegnen uns zunächst die Farben, welche in der katholischen Kirche für die priesterliche Kleidung am Altar festgesezt sind. Da dominirt denn

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