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fester Städte in Trümmer gefallen durch die Wirkung unterirdischer Kräfte, wie sie der Herr überall zuvor bedacht hat? Was vermöchte nicht eine Wasserhose oder ein Erdbeben zur momentanen und stellenweisen Austrocknung des rothen Meeres? Solche Phänomene aber sind nicht profan, sie sind Gottes Wirkungen, das hat neben dem Rationalisten auch der Supernaturalist zu beherzigen. Wo die niederen Wirkungen der Natur nicht benutzt werden, da können sie modi, fizirt, bedingt werden durch höhere. Wer will dem Blike wehren, von oben herab die Eiche zu zerschmettern? Wer will dem Worte Christi wehren, Kranke zu heilen, da schon ein Kraut Kranke zu heilen vermag, ein Kraut, dessen geheimste, innerste und beste Kraft ja nur gegeben ist eben durch das Wort, welches sie trågt?

Oftmals redet man auch von einem Naturgeseh in viel zu weiter Ausdehnung. Man könnte leicht versucht seyn, nach einem weiten Erfahrungskreise der gemäßigten Zone zu behaupten: es ist ein Naturgesetz der Blumen, daß fie alljährlich aufblühen. Aber da käme endlich die Berichtigung aus der heißen Zone, da müßte man durch die königliche Cactus grandiflorus, durch die tiefverschlossene, mit harten Blåttern, wie eine Stufenleiter emporsteigende Aloe eines Besse= ren belehrt werden. Es sind freilich seltene Blumen, sie kommen freilich aus der heißen Zone, aber das Naturgemåße, Gesetzmäßige, Wirkliche kann man ihnen nicht abstreiten. Es ist aber wohl denkbar, daß manche Lapplånder in der kalten Zone, welche wohl glauben

an das Naturgemäße der weißen Båren, an das verkündigte Wunder der blühenden Aloe nicht glauben mögen. Es sind eben die Leute der kalten Zone, des nen die Wunderdinge der wärmsten Zone wider die Naturgesehe zu streiten scheinen. Wenn Adam vaterlos und mutterlos geboren wurde aus der Kraft der Erde durch Gottes schöpferische Wirkung, ohne ein Naturgesetz zu durchbrechen, warum sollte nicht Chris stus vaterlos geboren seyn von einem Weibe durch Wirkung des heiligen Geistes? Ist der erste Mensch mehr als der zweite? Wenn man das freilich nicht erkennen mag, daß Christus wesentlich in seiner Geistesmacht der zweite, der absolut neue Mensch ist, dann hat man Ursache gegen das Wunder seiner einzigen Geburt zu polemisiren. Man verzichtet nämlich somit auf die Ehre, die Neuheit, das Ursprüngliche, königlich Freie und Heilige feines geistigen Menschenwesens zu erkennen. Ist dieses erst anerkannt, und in dem neuen Menschen das ewige Wort Gottes, so fållt uns das Weitere als das Geringere von selber zu, denn dem Geiste gehört die Natur, das Wort ist Grund der Schöpfung; die alte Gåa hat den Adam geboren in das natürliche Leben, die heilige Jungfrau Maria hat Christum geboren in das geistliche Leben.

Wir sind hier schon bei dem Begriffe der Gattung angelangt. Denn es ist nicht nur der Begriff des Naturgesehes, sondern auch der der Gattung, welcher vergöttert wird, indem man die wunderbare Geburt Christi verläugnet. So aber behandelt man den Begriff der Gattungen überhaupt; man betrachtet sie naturalistisch;

man läßt ihre Anfånge auf sich beruhen, statt sie im Lichte der Schöpfung als Mysterien des göttlichen Willens und Thuns zu erkennen. Die Gattungen sind unsterblich; aus diesem Troste, daß sie in's Unabsehbare fortdauern, macht man sich eine Art von Selbsttäuschung, als ob sie dagewesen seyen von Ewig, keit her; wenigstens läßt man die ganze Finsterniß des Chaos über ihrem Ursprunge ruhen. Man seht den Anfang nicht fest, der doch nothwendig geseht werden muß, wenn man zum Beispiel mit dem Wechsel von Ei und Henne nicht in alle Ewigkeiten zurückgehen will, und man fixirt sich's nicht nach der klaren Nó. thigung, die in der Sache liegt, daß die Ursprünge der Wesenreihen in diesem Anfange nur aus dem bestimmtesten, absichtsvollsten, göttlichen Thun der höchsten Intelligenz, aus der Schöpferthat Gottes zu bez greifen sind. Muß nicht das Samenkorn, in welchem die Mysterien des Grünenden und Blühenden, der goldenen Erndten und hohen Wålder auf Erden beschloss sen liegen, einen Anfang haben in dem göttlichen Wort, in der bestimmtesten Schöpfung durch Gottes Weisheit und Macht? Sind nicht tausend Beziehungen der Vernunft und Liebe in das Samenkorn hineingelegt? Es hat die innigste Beziehung zu dem Boden der Erde und seinen Kråften, zu den Wolken des Himmels und ihrem Regen, zu der fernen Sonne und ihrem belebenden Einfluß. Es entfaltet einen Gedanken der Huld in der Schönheit seiner Pflanze und Blüthe, und einen Gedanken der Güte in seiner nåhrenden, erfreuenden Frucht. Es offenbart seinen

ideellen Ursprung, indem es ein mächtiges Gewächs wie aus dem Nichts emportreibt, und diese Schöpfung grade dadurch beginnt, daß es materiell verfault und vergeht, so daß gleichsam nur ein Gedanke von ihm übrig bleibt, der schöpferische Lebensblik seines eigenthümlichen Lebens im Keime. Grade dadurch aber, daß es vermittelst der materiellen Vernichtung seiner Masse in den Grund seines Innersten zurückgeht, und aus dem mysteriösesten Lebenspunkte die Kraft und Gestalt, die Fülle und Schönheit seiner neuen Pflanze gewinnt, zeigt es, daß die Schöpfung nicht nur im Anfange der Welt aus Gottes Wort hervorgegangen ist, sondern, daß sie immer noch aus seinem Worte hervorgeht. Die Pflanze zieht sich in's Samenkorn zurück, um zu bestehen, das Samenkorn zieht sich zurück in den Keim, um Macht zu gewinnen, der Keim ist in seinen Anfängen gleichsam ein Pünktlein im Unsichtbaren, das nur durch den Hauch des allgegenwärtigen Gottes seinen Lebensfunken gewinnt. So ist es mit dem Ei; so mit der Zeugung. Der Vogel hat das Ei gelegt, aber nicht gemacht; es ist ein Mysterium der ewig pråsenten Schöpfermacht, über dem er brütet. Man hat sich in der neuesten Zeit zur Bestreitung der wunderbaren Geburt Christi des Ausdrucks bedient, daß nur durch Zusammenwirken zweier geschlechtlich verschie denen menschlichen Organismen ein neues Menschenleben sich erzeuge. Sehen wir ab von der Rohheit, daß die Zeugung lediglich auf die Organismen bezogen wird, so liegt in dem Ausdruck Zusammenwirken ein schiefer Nebenbegriff, der die Zeugung von menschlicher Will.

kühr abhängig zu machen scheint. Es ist aber auch hier bei aller Gewißheit des Natürlichen in der Zeus gung, und trotz aller Profanationen dieses Mysteriums durch die Sünde, daran zu erinnern, daß grade über der menschlichen Zeugung der hohe Begriff der götts lichen Erwählung, der besondersten Missionen schwebt, und daß also hier nicht bloß an die Gegenwart der schöpferischen Macht Gottes, sondern auch seiner unerforschlichen Plane für die Weltregierung, und seiner speciellsten Heilsgedanken gedacht werden muß. Die Welt mißbraucht ganz besonders dieses Mysterium der schöpferischen Gottesnähe, durch welches neue Gaben, Segnungen und Geister in die Welt gesandt werden, zur Sinnenluft, zum irreligiösen Roman, und so macht sie grade aus dem, was vor Allem an den sechsten Schöpfungstag, an den Rathschluß Gottes, und an die Bestimmung des Menschen zum Bilde Gottes erinnern sollte, eine dunkle Barriere zwischen Welt und Himmelreich. Die gemeine Naturansicht aber sieht in den Gattungen überhaupt etwas Absolutes, unabe hängige Weltmächte, und die Wissenschaft ist in der Regel wenigstens nicht bemüht, sie aus dem Schdpfungsgrunde, aus der Hand und dem Worte Gottes abzuleiten.

Am meisten aber ist die Natur selber in der neueren Zeit ein Gegenstand des Aberglaubens und der. Vergötterung für die empirische Forschung und populåre Naturansicht geworden. Die Natur ist die Welt, ins sofern man sie von der Seite ihrer relativen Selbständigkeit und Selbstthätigkeit betrachtet; insofern der

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