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nennt er so wohlthätig, als eine ist; 'denn hier konnte es doch niemand sagen, und doch stimmt alles, was ich kenne, dem gesunden Urtheile bei' (ibid. 141).

Aus demselben Göttingen schreibt am 19. Mai Boie an Bürger (Bürger-Briefe 1, 49): 'Wegen der Frankfurter Kritik mag Sie ein Brief von Wieland trösten, den ich beylege.' Er meint die Nr. 19 vom 6. März, worin (125, 31) Bürgers 'Dörfchen' abgelehnt wird. Voss schreibt am 24. Februar 1773 (Briefe 1, 127): 'Die Frankfurter gelehrte Zeitung mit dem Wandsbecker Boten, war bisher die einzige, die vernünftig war, aber auch die ist jezt in schlechte Hände gefallen.'

Auf die 'Anekdote' vom 23. Juni (332, 4) wird der Hofrat Ring in Karlsruhe durch Wieland hingewiesen (Funck, Beiträge zur Wieland-Biographie S. 25), und dieser nennt die Frankfurter gelehrte Zeitung 'eine der besten, die wir dermalen haben.' Dass er damit auch oft unzufrieden gewesen, wusste Boie an Merck zu melden (Merck-Briefe 1, 46).

J. L. Benzler schreibt aus Leipzig am 4. Juli 1772 an Gleim: Auch die Frankfurter Zeitungen, die ich gelesen habe, sind oft partheyisch; doch halt' ich sie für die besste gelehrte Zeitung, die wir itzt haben' (ungedruckt, mitgeteilt von Seuffert). Hierauf antwortet Gleim, Halberstadt 13. Juli: 'Die Frankfurtsche Zeitung wurde zu Berlin gerühmt, ich habe sie noch nicht zu sehn bekommen' (ungedruckt, Mitteilung Seufferts). Georg Jacobi schreibt aus Halberstadt an Merck (MerckBriefe 2, 43): 'Ihre gelehrten Anzeigen, mein Bester, hat Gleim zu wiederhohlten Malen auf dem hiesigen Postamte bestellt; aber noch nicht bekommen. Ich bin unbeschreiblich begierig, sie zu sehen. Hoffentlich find ich dieselben in Düsseldorf, wohin ich in acht Tagen abzureisen gedenke. Wohl unsrer Critik, deren Afterbild so lange in allen Trödelbuden zur Schau gestellt und gekauft worden ist, dass endlich einmal edeldenkende, freie Männer sich ihrer annehmen!'

'Nennen Sie mich nicht mehr in Ihren Zeitungen einen grossen Kopf' beschwert sich Herder an Merck (Merck-Briefe 1, 41) mit Beziehung auf 413, 1 vom 7. August 1772: 'in Jena hat ein Narr geglaubt, Ich habe mich selbst so genannt und über die Büttelidee mir anonym seine Zeitungsrecension zugeschickt, von der ich noch jetzt kein Wort verstehe.' In demselben Briefe bemerkt Herder, dass ihm Lavaters biblische Erzählungen weit mehr Lob zu verdienen scheinen, 'als ihnen Ihre Zeitung (nam tibi allinitur faex ista) gegeben.' Vgl. 339, 27 vom 30. Juni.

Schlosser an Lavater 22. August (mitgeteilt von Ludwig Hirzel, Im neuen Reich 1879. I. S. 276): 'Ihr Urtheil von der hiesigen Zeitung macht den Verfassern derselben Ehre; es ist aber auch nicht zu leugnen, dass der Tadel über die Flüchtigkeit einiger Recensenten gegründet ist. Die Haupt-Absicht dieses Blattes ist, wenigstens so viel ich Antheil daran habe, nicht sowohl Bücher-Kenntniss mitzutheilen, sondern (den) Gesichtspunct zu zeigen, in welchem die Wissenschaften gesehen werden sollen. Daher kommts dass man oft blos mit dem Autor, blos über seinen Gegenstand räsonnirt und seinen Gang nicht verfolgt, und dieses und die sorglose Freymüthigkeit und Ehrlichkeit, womit die Verf. zu Werk gehen, giebt ihnen einen Ton der Neuheit, der freylich seyt den Litteratur-Briefen nicht viel gehört worden ist, und den die Clotzische Schule in ihren Zänkereyen und schlechten Absichten verlieren muste.' In einem ferneren Brief vom 13. September spricht Schlosser abermals über die Haltung des Journals überhaupt, indem er Lavater zugibt, dass der Ton desselben wohl überspannt werden könne, dass aber die 'Ueberschwemmung von elenden Schmierereien', in denen man bald ersaufen werde, den lebhaften Spott, nicht gegen die Autoren als Männer, sondern nur als Autoren, den die Anzeigen bisweilen enthielten, gerechtfertigt und wirksam erscheinen lasse (Hirzel a. a. O. 277).

Christian Felix Weisse in Leipzig schreibt am 13. Oktober 1772 an Johann Peter Uz nach Ansbach (Morgenblatt 1840 S. 1170 f.): 'Kennen Sie schon die gel. Zeitung von Frankfurth am Main? Unter vielen guten und richtigen Urtheilen kommt viel Wunderbares und Eigenes darin zum Vorschein richterliche, partheyische Aussprüche, und wehe dem, den ein Verdammungsurtheil trifft! Man richtet alles nach einer besondern Theorie, redet beständig von Ideal und Intuitionsgefühle. Kein Gedicht ist ein wahres Gedicht, was nicht Handlung hat, d. i. kein Drama ist, kein Drama aber gut, was nicht mit Leib und Seele Shakespear ist. Nach dieser Theorie werden selbst Gessners Idyllen verworfen (446, 29). Unter den Deutschen ist Niemand Dichter als Gerstenberg, Klopstock, Lessing und Wieland. Jacobi kriecht nebst Gleimen auch bisweilen durch, aber für diese scheint die persönliche Freundschaft irgend eines Mitrecensenten zu sprechen. Wir hier halten alle für einen der Hauptverfasser Herdern, denn seine Sprache verräth ihn. In Lemgo kömmt eine andere Bibliothek heraus, die sich wider die Frankfurther Zeitung auflehnet: nach dem ersten Theile zu schliessen, den ich bloss durchgeblättert, sind aber die Recensenten weit seichtere Köpfe'. Derselbe an denselben am 28. Dezember 1772: 'Die Frankfurther Zeitung ist allerdings ein seltsames Werk: auf einer Seite hat sie viel Gründlichkeit, auf der andern viel seltsame Anforderung an unsere Schriftsteller, eine unerklärliche Theorie, übertrieben in Lob und Tadel und viel Partheylichkeit. Unfehlbar ist Herder nebst einem gewissen Gede Hauptverfasser, so wie er auch bei der allg. Bibliothek Verfasser von verschiedenen Recensionen ist, die sich gleich durch die Sprache kenntlich machen. Ich werde ver

muthlich den Zorn dieser Herrn sehr auf mich laden: denn in dem Stücke der Bibliothek, das itzt die Presse verlassen wird, steht eine Recension der lezten Gessnerischen Idyllen, worinnen die Frankfurther Recension,

die Gessnern so tief herabsezte, gerade widerleget wird.' Bezüglich der Autoren war Weisse wenigstens auf einer bessern Spur als Bodmer, der noch am 12. März 1773 äusserte: 'Ich fürchte immer Wieland habe Antheil an diesen (den Frankfurter) Zeitungen' (Zehnder, Pestalozzi 1, 435). Die Recension, welche Weisse in Aussicht stellt, ist in der Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 14, 1 (1773) S. 80 ff. erschienen und resümiert die Einwürfe, die sie zu widerlegen sucht, auf folgende Weise (S. 104f.): 'Nun nehme man noch einen Augenblick die dreyfache Kritik zusammen. Durch die erste ward die Dichtkunst von allen leblosen Gegenständen auf die lebendigen eingeschränkt; durch die zweyte von allen Wesen der Einbildungskraft auf den wirklichen Menschen; und durch die dritte endlich von allen übrigen Formen auf die einzige dramatische Form. Es fehlte nichts, als dass man noch in dieser Form die einzige besondre Manier bestimmte: und welche würde das anders gewesen seyn, als Shakespears Manier? So führe denn auf einmal die ganze Litteratur in den einzigen Shakespear zusammen! Wir gehören gewiss zu den eifrigsten Bewunderern dieses grossen Engländers; aber wir müssen doch auch sagen: Wenn Shakespear vortrefflich ist, so ist darum noch nicht alles, was vortrefflich ist, Shakespear. Eine Erinnerung, die hier vielleicht nicht ganz am rechten Orte steht; die aber doch immer nicht schaden kann!' Die Lemgoer Auserlesene Bibliothek der neuesten deutschen Litteratur war in den Frankfurter gelehrten Anzeigen, Neudruck 357, 1 ff. recensiert worden. Darauf antwortet die Lemgoer Bibliothek in der Vorrede zum zweiten Band, zuerst im allgemeinen S. IX ff. und dann durch einen vollständigen, mit Glossen versehenen Abdruck der Frankfurter Recension S. XVIII ff. Den Frankfurter Journalisten wird vorgeworfen, dass in keinem Blatte der entscheidende,, positive Docententon mehr als in dem ihrigen herrsche: 'sie zeigen ganz be

sonders, dass sie meinen alle Kenntnis allein zu haben, und vergessen mehr als jemand, was man, wie sie sich ausdrücken, dem Publiko schuldig ist' (S. XI). Der zweite Band der Lemgoer wurde in den Frankfurter gelehrten Anzeigen 1773 Nr. 1 S. 6 (vgl. S. 666) wieder recensiert, und die Vorrede des dritten erwidert darauf nur beiläufig in dem Satze: 'Andere Vorwürfe, wohin wir auch die von des heil. Röm. Reichs Renomisten in Frankfurt (vox clamantis in deserto) mit einem ganz lächerlichen Litteraturdespotismus, ohne die geringste Spur von Gründen, und noch weniger von Critik, bei Gelegenheit des zweiten Bandes wiederholte Verdammung des ganzen Instituts rechnen, und denselben der Justitz seines Orts, die er wol gewohnt ist, überlassen, sind bereits in der Vorrede des zweiten Theiles mithin einmal für allemal beantwortet worden.' Was es mit der taktvollen Anspielung auf die Justiz für eine Bewandtnis habe, werden wir bald erfahren.

Aehnlich wie die Lemgoer Bibliothek war Schirachs Magazin von den Frankfurter gelehrten Anzeigen, Neudruck 466, 26 ff., 647, 4 ff. hart mitgenommen worden. Schirach antwortet in der Vorrede zu seinem zweiten Band, Helmstädt am 20. April 1773. Er versichert auf sein Ehrenwort, 'dass er die Angriffe der schwarzen Zeitung in Frankfurt am Mayn' nicht gelesen habe und nur durch Nachrichten seiner Freunde davon wisse. Er nennt sie aber Invektiven, die nichts weiter als Invektiven sind und zuweilen ins Pasquillante fallen. 'Wenn ich' fährt er fort 'so niederträchtig zu denken fähig wäre, wie diese erbosste Gegner, so würden gleichartige Beantwortungen nicht fehlen. Ich habe Freunde die in ihrer Hitze oft sehr weit gehen würden, wenn ich es zugäbe, und welche rustig genug wären, auf Kosten anderer Lachen zu erwecken. Die Herren in und um Frankfurt am Mayn S-r. M-k. H―r. G-e S―t. und sehr viele andre, die man wohl kennt, so verdeckt sie ihre Rolle auch spielen wollen, würden gewahr werden,

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