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'Welche von den übrigen Zeitungen sich dieser oder jener nähere, oder auch das Mittel zwischen beyden halte, ist hier der Ort nicht zu bestimmen.'

Schmid wurde für dieses Lob angegriffen, und er erwiderte im Musenalmanach für 1774 S. 25 f.: 'Der vortrefliche 1772ste (so!) Jahrgang der Frankfurter Zeitung, der in seiner Art der einzige bleiben wird, ist (nach der Meinung des Angreifers) aus Schmeicheley von uns gelobt worden, da doch alle jene Verfasser abgegangen sind, und der sie gar nicht kennen muss, der sie für bestechlich hält.'

ZWEITER ABSCHNITT.

ZEUGNISSE.

Die Ankündigung der reorganisierten Frankfurter gelehrten Anzeigen, welche der Verleger Deinet drucken liess, kann man im Weimarischen Jahrbuch 6, 79 vollständig lesen. Folgende Sätze seien auch hier wiederholt: 'Eine Gesellschaft Männer, die ohne alle Autoresseln und Waffenträgerverbindungen im stillen bisher dem Zustand der Litteratur und des Geschmacks hiesiger Gegenden, als Beobachter zugesehen haben, vereinigen sich, um dafür zu sorgen, dass das Publikum von hierats nicht mit unrichtigen, oder nachgesagten, oder von Con Autorn selbst entworffenen Urtheilen getäuscht werde. Jedes Blatt wird allezeit eine ausführliche Kritik, nebst einigen kurzen Anzeigen enthalten. Nebst allen meinnützigen Schriften der höhern Wissenschaften. wird man sich besonders mit Historie, Philosophie, schönen Wissenschaften und Künsten beschäftigen, und bey allen Wissenschaften das Augenmerk dahin nehmen, dass dem Liebhaber der Englischen Litteratur vorzüglich nichts entgehe, das einer Anzeige werth ist. Hierunter zählt

man auch die kurze Anzeige der schlechten und mittelmässigen Englischen Bücher, um wenigstens der Uebersetzerwuth einigen Einhalt zu thun. Zuweilen werden sich unsere Blätter mit einem Epigramm, oder einem kleinen Gedichte schliessen, das der künftigen deutschen Anthologie würdig seyn möchte; so wie wir uns vorbehalten, wichtige Werke der Kupferstecherkunst mit einer kurzen Kritik anzuzeigen. Dieses wird genug seyn, um dem Publikum eine (so!) Ideal von den Obliegenheiten zu geben, die wir in Ansehung seiner auf uns nehmen. Und wir überlassen es seinem Richteramte, uns zu strafen, oder loszusprechen.'

Ich meinerseits überlasse es meinen Lesern, das vorstehende Programm mit der Ausführung zu vergleichen, und mache nur auf die Uebereinstimmung desselben mit der Nachricht an das Publikum an der Spitze des neuen Jahrganges aufmerksam.

'Der gewöhnliche Preis bleibt' besagt die Ankündigung weiter. Dieser Preis war vier Gulden jährlich, wie aus Goethes Briefen an Kestner (J. Goethe 1, 320. 338) hervorgeht.

Nach Goethes Bericht (DW. 3, 97 L.) wäre Schlosser durch Merck angeregt worden, die Frankfurter gelehrten Anzeigen herauszugeben: 'sie hatten sich Höpfnern und andere Akademiker in Giessen, in Darmstadt einen verdienten Schulmann, den Rektor Wenck, und sonst manchen wackeren Mann zugesellt.' Alfred Nicolovius in dem Buch über J. G. Schlosser (S. 25 f.) wiederholt die Nachricht, ohne sie zu prüfen. Karl Wagner in der ersten Merckschen Briefsammlung S. 32 Anm. spricht gleichfalls von den 'durch J. G. Schlosser, auf Mercks Anregung, im Verein mit Merck, H. Schlosser, Goethe, Höpfner, Wenck, den Gebrüder Petersen, Schulz u. A. herausgegebenen Frankfurter gelehrten Anzeigen' (vgl. Merck-Briefe 2, 295 s. v. Petersen). In Wahrheit aber war Merck 'Director' des Journals; der Verleger erläutert: 'Er führet das Directorium so, dass nichts

ohne sein Vorwissen eingerückt wird' (Weim. Jahrb. 6, 81). Und an einer früheren Stelle: Der Direktor 'sendet von verschiedenen Händen Richtersprüche und Anzeigen ein. Von mir bekommt er, auf der andern Seite, auch wieder verschiedene Handschriften zu sehen, die ich sammle, und von deren Verfassern er eben so wenig weiss, als ich von den seinigen' (ibid. 78). Vgl. auch Herders Nachlass 3, 313.

Indessen blieb die Sache so nicht, und Goethes Erinnerung war nicht ganz unrichtig. Schlosser besorgte seit dem Juli 1772 die Redaktionsgeschäfte. Dies geht

aus einem Briefe Mercks an Fritz Jacobi vom 25. Dezember 1772 hervor, dessen Mitteilung ich Herrn Dr. Konrad Reichard verdanke und aus dem ich hier alles einrücke, was sich auf die Frankfurter gelehrten Anzeigen bezieht: 'Sie haben vollkommen recht, wenn Sie mit vielen Artikeln der Frf. Zeitung nicht zufrieden waren, sobald Sie sich Nuzen, Einfluss, Beyfall, Publikum u. dergl. dabey gedenken. Die besten Sachen, die vielleicht jeder Sympathisirende Meister darrinne nicht verkennen wird, waren aber geschrieben, um sich Luft zu machen, ohne die geringste Rüksicht, dass es gedrukt und gelesen würde. Und über die Moralität, die mir das Publikum pretirt oder nicht pretirt, darüber bin ich Gottlob nun mit meinem Charakter hinaus. Noch Eins über diesen Trödel Kram. Sie werden mir hoffentl. glauben, wenn ich Ihnen ganz einfach versichere, dass ich an dem lezteren Anfall auf Ihren Bruder nicht den geringsten Antheil habe. Ich habe es ebenso wie Sie, nicht eher gesehen, als biss es gedrukt war, u. bin von Herzen erschroken. Seit dem Monate Julius bekomme ich schon kein Manuscript mehr zu sehen, u. Hr. Schlosser in Frfurt sieht sie vor mich durch. Weil ich auch seit meiner Coblenzer Reise fast nichts geliefert habe, so bin ich mit dem Verleger gespannt, und er macht was er will. Man hats mir wie ich jezo weiss, zuversichtl. zum Possen gethan. Antworten Sie mir nichts auf diesen

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Litteraturdenkmale des 18. Jahrhunderts. 8.

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Artikel. Nicht des wegen ists mir verhasst, etwas mehr davon zu reden, weil es einen Schatten auf meinen Charakter werfen könnte, sondern weil es möglich ist, dass es Ihr Bruder Einer der besten Menschen kan gesehen, u. darüber gelitten haben.' Er meint natürlich die Recension S. 670, 30, die, wie wir sehen werden, von Goethe herrührt. Die Koblenzer Reise ist die bekannte Zusammenkunft um die Mitte September bei La Roches, zu der sich Goethe von Wetzlar her einfand.

Wenn nun auch Merck anfangs das Direktorium führte, so dürfte von vornherein Schlosser grossen Anteil an dem Unternehmen gehabt haben. In dem Bericht Goethes an Salzmann (J. Goethe 1, 305), er kenne und schätze den Direktor und ein Mitinteressent sei sein besonderer Freund, bezieht man den Direktor jetzt mit Recht auf Merck, den Mitinteressenten auf Schlosser. Und wenn Caroline Flachsland Ende Dezember an Herder schreibt, Merck sei vor einigen Tagen in Frankfurt gewesen, habe Goethe kennen gelernt und mit Schlosser verkehrt (Herders Nachl. 3, 169), wenn Goethe selbst an Herder über einen mit Merck zugebrachten Abend schreibt (J. Goethe 1, 304), so mag es sich dabei allerdings um die entscheidenden Verabredungen über das Journal gehandelt haben; denn Merck schreibt am 18. Januar 1772 (Br. an Bahrdt 1, 168): 'Jetzt sind alle Artikel noch ein wenig leicht und husarenmässig, weil das Institut präcipitirt wurde, und der ganze Gedanke der Ausführung und die Zusammenbringung der Gesellschaft erst ein Werk von wenigen Wochen ist.' Merck schickte gleich Manuskript für sechs Wochen, worüber der Verleger nach Belieben disponierte (MerckBriefe 3, 54).

Ueber die Mitarbeiter gibt Deinet am 8. Februar 1772 (Weim. Jahrb. 6, 81) die beste Auskunft. Merck habe einen geschickten Mitarbeiter an seiner Seite, den Rektor Wenck in Darmstadt. Professor Waldin in Marburg werde 'hinfüro ordentl. mitarbeiten'. Ebenso

Bahrdt in Giessen. 'Hr. Lebret in der Historie gewiss kein Ihnen unbekannter Name, aber auch der einzige in Schwaben. Hr. Leichsenring (soll heissen: Leuchsenring), Leibmedicus der Frau Herzogin von Zweibrücken recensirte noch vor kurzem Gaubii adversaria. Hier ist noch ein Mann im Gefach der botanic ('im medicinischen Fache' Deinet, Br. an Bahrdt 2, 138) Hr. Behrends. Herr Hofrath Schlosser ein Rechtsgelehrter und im Gefach der schönen Wissenschaften ein Freund des Herrn Merks (offenbar Goethe) ist sehr fleissig. Hr. v. Olenschlager ist Patient lässt uns aber hoffen (doch vgl. Weim. Jahrb. 6, 82). Herr Iselin in Basel will alle dortige Producte, nehmlich überhaupt schweizerische durchsehen.' Christian Heinrich Schmid habe sich empfohlen; man will aber augenscheinlich nichts von ihm wissen. Diese Notizen richtet Deinet an Raspe in Kassel, auf dessen Teilnahme gleichfalls gerechnet wird. Waldin war Professor der Mathematik an der Universität Marburg und ein vielseitiger gelehrter Schriftsteller, le Bret Gymnasialprofessor in Stuttgart und ein damals geschätzter Historiker, Johann Adolf Behrends Dr. med. und praktischer Arzt in Frankfurt.

Hierzu füge ich gleich eine mir von R. M. Werner mitgeteilte Stelle aus einem Briefe von M. Georg Wilhelm Petersen, Lehrer der Prinzen Friedrich und Christian von Hessen-Darmstadt, an Nicolai vom 6. November 1772, worin es heisst: 'An diesen Frkf. gel. Anz. arbeitet Herder; das ist zuverlässig, ganz zuverlässig. Von seiner Feder sind z. B. Denina, Millar, Beattie u. a. m. recensirt; darauf können Sie zählen. Ich bekennen, ich wünschte, dass ihm ähnl. Bücher für die A. D. B. zum Beurtheilen überlassen würden. Le Bret hat einen geringen Antheil an diesen Frankf. Anz. gehabt; ist aber, wie man mir versichert hat, abgetreten. Sehr schöne Recensionen, die in die Litteratur, Poesie etc. einschlagen, rühren von Herrn Göthe J. U. D. und Advokaten in Frank

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