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furt, der in grosser Stille daselbst den Musen lebt, her. an den theologischen Artikeln hat das Frankfurter Ministerium, wie ich zuverlässig weiss, nicht den mindesten Theil; vielmehr seit 8 Wochen ausgewirkt dass nichts theolog. mehr darin recensirt werden darf, ohne die Censur passirt zu haben, da denn nun diese Minen nicht mehr bearbeitet werden'... Vgl. oben S. XXVI. Petersen war augenscheinlich sehr gut unterrichtet. Wenn er in demselben Briefe von einem Rechtsgelehrten in Frankfurt als Recensenten der Anzeigen spricht, so kann nach dem Zusammenhange nicht Goethe gemeint sein; und man denkt leicht an Schlosser.

Höpfner in Giessen, seit längerer Zeit Mitarbeiter an Nicolais Allgemeiner Deutscher Bibliothek, lehnte die Beteiligung an den Frankfurter gelehrten Anzeigen anfangs wenigstens ab (Merck-Br. 3, 54). Ob der Besuch Mercks und Goethes bei ihm (am 17. oder 18. bis 22. August 1772 mit einer kleinen Unterbrechung, Herbst, Goethe in Wetzlar S. 128 ff. Höpfner, Weim. Jahrb. 3, 65) etwas daran änderte, bleibt zweifelhaft. Goethes Erinnerung kann in diesem Punkt ebenso falsch sein, wie in der Voraussetzung, Schlosser habe sich gleichfalls in Giessen eingefunden. Auch im Jahre 1773 machte man sich auf Höpfners Teilnahme Hoffnung (Br. an Bahrdt 2, 141. 171), aber was mindestens das eine bestimmt erwähnte Buch anlangt, wieder vergebens.

Die Petersen, Hieronymus Schlosser und Schulz' (es ist wohl Johann Christoph Friedrich Schulz, Professor der morgenländischen und griechischen Litteratur in Giessen gemeint) müssen als Mitarbeiter so lange dahin gestellt bleiben, als wir nicht wissen, worauf sich ihre Nennung bei Karl Wagner gründet. Auch ob Deinet zuweilen selbst Hand anlegte, wie er 1773 that (Br. an Bahrdt 2, 145 unten. 148) wissen wir nicht.

Dagegen darf Herder sicher zu dem Kreise gerechnet werden. Caroline Flachsland schreibt ihm zu Anfang April (Herders Nachl. 3, 229): Merck 'hat sich

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recht sehr, sehr über die Recensionen, die Sie ihm geschickt, gefreut. Goethe hat sie auch gelesen.' Herder grollt im Anfang Dezember, indem er sich offenbar nicht erinnert, dass Caroline von seiner Mitarbeiterschaft Kenntnis hatte (Nachl. 3, 387 Anm.; Erinner. 1, 232): 'In Deutschland fürchte ich mich nur wieder vor elendem Streit und Fehde. Ich habe, um nicht immer die Briefe an Sie für Merk so leer hinzuschicken, an den Frankfurter gelehrten Zeitungen einigen Antheil genommen, aber ohne Zweck und fast ohne Willen. Und da hat, glaub' ich, Schlosser, der sich als Hauptverfasser umher trägt, geschwatzt kurz man schreibt mir davon aus allen Gegenden und nennt mich und weiss von mir, und das ärgert mich. Ich will für alle Kritik und Tummelei in dieser Welt begraben seyn und lieber in eignen guten Werken leben, als im Urtheil über andere.' Worauf Caroline begütigend und schmeichelnd erwidert (Nachl. 3,389): 'Dass Du über den hochgeehrten Herrn Schlosser schimpfest, hast Du nicht ganz recht; es kennt Dich ja jedermann an Deinen Adlersfittigen, Herr Adler!' Er seinerseits hat seine an Caroline gerichtete Klage wieder vergessen, wenn er antwortet (Nachl. 3, 402): 'Wer hat Ihnen gesagt, dass ich auf Schlossern schimpfe, den ich nicht kenn e. Ich habe in einem Briefe ein paar Worte über ihn als Zeitungsschreiber geredet. Das ist alles. Kann ein eitler Zeitungsschreiber nicht der vortrefflichste Mann von der Welt sein?' Caroline besteht aber auf ihrer vorigen Aeusserung (ibid. 407): 'Was ich wegen Schlosser gesagt, war nicht halb so böse; er ist seiner Eitelkeit wegen berühmt in aller Welt. Nur, ohne Schlossers Posaunen kennt ja jedermann Deine Recensionen.' Ebenso wie Caroline urteilt Nicolai (Von und an Herder 1, 339): Herder sei eben zu originell, um nicht erkannt zu werden. Herder muss es zugeben (ib. 341), behauptet aber (ib. 342 am 15. Januar 1773), er habe so wenige Recensionen in die Frankfurter gelehrten Anzeigen geschrieben, 'dass sie

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sich vielleicht im ganzen Jahrgange mit sieben aufzählen lassen', übrigens würde sich die Zeitung jetzt so sehr ändern, dass ihn wahrscheinlich keiner mehr in Verdacht haben werde. Vgl. an Lavater, Januar 1774 (Nachl. 2, 81): 'Die paar Recensionen, die ich in die Frankfurter warf (es sind ihr vielleicht nicht 10) waren geworfen und haben mich genug gereuet.' Claudius fragte (Nachl. 1,373): 'Nicht wahr, Sie haben in den Frankfurter gelehrten Anzeigen die Hand mit? Wenigstens scheints, dass Sie der Küster wären und das ganze Chor nachsänge. Das Gleichniss ist nicht von mir, aber ich approbire es.' Hartknoch in Riga glaubte, in den Frankfurter gelehrten Anzeigen Herders Fussstapfen erkannt zu haben (Von und an Herder 2, 38 Anm.); dieser beteuert (ib. 37), er habe daran weniger teil, als man ihm schuld gebe. Heyne deutet am 2. Juni 1772 an (ib. 135 vgl. oben S. X), dass er ihn für den Verfasser der Recension über Michaelis' Mosaisches Recht halte; er kommt am 6. August nochmals auf das Strafgericht über den 'Erzengel mit dem farbichten Kleide und Marktgolde' (Anspielung auf Frankf. gel. Anz. Neudr. 403, 3 f. und ohne Zweifel: Michaelis, vgl. 'den heiligen Michael in Göttingen und alle die Erzengel' Br. an Bahrdt 2, 174) und über Schlözer (392, 17) zurück mit dem Zusatze: 'Aber hoffen Sie nicht lange unentdeckt zu bleiben; die Ihnen eigene Farbe des Ausdrucks und der Imagination verräth Sie zu sehr' (Von und an Herder 2, 141). Darauf Herder: 'Es thut mir leid, dass ich über die Frankfurter Zeitung so bezüchtigt werde; ich bin unschuldig und wills werden' (ib. 143). An Raspe schreibt Herder (Weim. Jahrb. 3, 48): 'Jetzt wähnen Sie doch nicht mehr, dass ich an der Frank. Zeit. arbeite? Das Unrecht wäre doch schreiend.' Diese letzte Aeusserung weiss ich nicht sicher zu erklären; sie bezieht sich etwa schon auf die ersten Nummern aus dem Jahre 1773. Der Brief ist Antwort auf einen Raspes vom 8. September 1772, wie Haym angibt (Herder 1, 483 Anm.), indem er noch ein mehreres über

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Herders Sorgen wegen der Frankfurter gelehrten Anzeigen beibringt. Noch am 31. Mai 1774 fragt Hamann (Schriften 5, 83 vgl. 62): 'Ich habe zufällig ein Probestück der neuen Frankfurter Zeitung gelesen. Können Sie mir etwas von den gegenwärtigen Arbeitern melden? Göthe ist doch noch Ihr Freund? Der Name seines Götzen wird wohl ein Omen für unseren theatralischen Geschmack seyn, oder die Morgenröthe einer neuen Dramaturgie.' Man sieht, dass ihm wenigstens der alte Mitarbeiterkreis der Zeitschrift noch vorschwebt.

Böttiger zeichnet den 18. November 1798 aus Herders Munde auf (Lit. Zustände und Zeitgen. 1, 124): "Theinet (so!) gab 1772 eine neue frankfurter gelehrte Zeitung heraus, worin Goethe damals sehr genialische Recensionen machte und Herder auch ungefähr sieben bis acht anonym lieferte, die gewaltig viel Lärmen machten; eine gegen Michaelis, die dieser so übel aufnahm, und gegen Schlözer, wogegen Schlözer ein ganzes Buch, den zweiten Theil seiner Weltgeschichte, voll Anzüglichkeiten gegen Herder schrieb. Der Graf von Bückeburg sagte damals zu Herdern, indem er ihm zuerst Schlözers Angriff kund that: Machen Sie es wie ich; ich lese nie das Urtheil, wenn ich einen Process verloren habe. Herder las auch die Schlözersche Schrift nie, die auch Schlözern in der Folge selbst leid that, wie er denn erst im vorigen Jahre seine zwei neuesten historischen Schriften über das Alter der Wechsel u. s. w. ihm mit einem sehr höflichen Brief und der Bitte schickte, sie in der erfurter Zeitung anzuzeigen, welches auch Herder mit vieler Feinheit wirklich gethan hat.' Vgl. Deinet an Bahrdt (Br. an Bahrdt 2, 170) 15. Oktober 1773: "Zwischen Schlözern und Herdern giebts ein heftiges Gefecht, und das wegen der Anzeige in unserm vorigen Jahrgange die Universalhistorie.' Das Erscheinen der Briefe an Bahrdt (1798) dürfte den unmittelbaren Anlass Herders Aeusserungen gegeben haben. Zur Autorschaft der Recension über Schlözer bekennt sich Herder

zu

auch in einem Brief an Lavater vom Januar 1774 (Nachl. 2, 81). Schlözers 'Vorstellung seiner UniversalHistorie' von 1772 war in einem Bande abgeschlossen; unter dem Titel eines zweiten Teils der Universal-Historie liess er seine Antikritik gegen Herder, einen Band von etwa 200 Seiten (Göttingen und Gotha bey Johann Christian Dieterich 1773), erscheinen. Das zweite Blatt trug den besonderen Titel: 'Hrn. Johann Gottfried Herders, Gräfl. Schaumburg-Lippischen Consistorial-Raths zu Bückeburg Beurteilung der Schlözerischen Universalhistorie in den Frankfurter Gel. Anzeig. St. 60, 1772. mit August Ludwig Schlözers Anmerkungen über die Kunst, Universalhistorien zu beurteilen.' Schlözer konstatiert, es sei allgemein bekannt, dass die Recension von Herder herrühre; er macht die Unterstellung, dass dieser dazu aufgestiftet sei und sich nur zum Ausleerungsgefässe fremder Galle' habe gebrauchen lassen (womit er vermutlich auf Gatterer zielt); er steift sich darauf, dass Herder kein Historiker von Fach sei und dass es sich für einen Konsistorialrat nicht schicke in einer öffentlichen Zeitung den Lustigmacher zu agieren; er behauptet, Herder sündige allzu grob und allzu oft gegen das, was man Lebensart und gute Sitten nenne, er sei plump in seinen Ausdrücken, habe gemeine Schimpfwörter an sich und scheine gar kein Gefühl 'vom Decoro' zu haben, das ihm gleichwol sein Stand eines renommirten Gelerten, eines Belletristen, und eines Geistlichen, dreifach zur Pflicht macht'; er nennt Herders Kritik 'patzig' und erklärt sie aus der eitlen Idee, dass ein Belletriste ein Universalmann, ein Generalrichter aller Wissenschaften sei; er redet etwas gegen die Genies im allgemeinen; er denunciert seinen Recensenten bei den Göttinger Studenten, welche Herder Schüler und Kinder genannt habe (Neudruck 393, 12 f.) und worunter sich doch wirkliche Kammerherren, auswärtige Professoren, Hofräthe, Räthe, Oberofficiers, und dergl.' befänden (S. 363); er denunciert ihn ein wenig beim Grafen zu Lippe-Schaumburg, weil er dem Gatterer

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