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505, 11. 510, 33? Andere Vermutungen sogleich in dem Verzeichnis wirklicher oder vermeintlicher Goethescher Beiträge!

Passavant fördert uns mit seinem Vielleicht über Goethe ebenso wenig wie mit seinen Mutmassungen über Herder. Gleich 'Nr. 8. Klopstock' ist von Merck (oben S. XLIII), 'Nr. 66. Lavater' von Schlosser (oben S. XLVIII), aber 'Nr. 85. Die Dichter' von Jacobi (S. 562) und 'Nr. 87. Rammler' (S. 575) mögen immerhin geprüft werden.

Wie schade, dass uns Passavant, Goethes Reisegenosse in der Schweiz, bei der Reise durch die Frankfurter gelehrten Anzeigen und dem Suchen nach Goethes Spuren nicht als kundiger Führer begleiten kann. Denn auch für Goethe müssen wir suchen! Es kann bei ihm wohl noch viel weniger von einer Ueberlieferung die Rede sein, als bei Herder.

Goethe hatte, wie wir sahen (S. XXVII), von Fritz Schlosser die Jahrgänge 1772 und 1773 der Frankfurter gelehrten Anzeigen erhalten, nachdem er im allgemeinen um die ersten Jahrgänge' gebeten. Er zog daraus (nach den Tag- und Jahresheften Abs. 840 Biederm.) im Jahre 1813 die Recensionen aus, welche 'ganz oder zum Theil' ihm gehörten. Sie dienten ihm, da er den dritten Teil von Dichtung und Wahrheit schrieb, als Dokumente seiner Frühzeit. 'Auszüge von Stellen (verspricht er 1814 DW. 3, 98 L.), an denen ich mich wiedererkenne, mögen mit ähnlichen Aufsätzen künftig am schicklichen Orte erscheinen.' Die ähnlichen Aufsätze' werden die Recensionen aus der Jenaischen allgemeinen Litteraturzeitung sein, welche hinter denen aus den Frankfurter gelehrten Anzeigen im 33. Bande der Ausgabe letzter Hand (1830) folgen. Goethe hatte von diesen, vermutlich gleich 1813, Abschriften fertigen lassen, stellte aber am 11. Juni 1823 Eckermann die Aufgabe, aus den beiden vollständigen Bänden der Frankfurter gelehrten Anzeigen seinen Anteil herauszufinden und über den Abdruck der

selben in den Werken ein Votum zu geben, ob die Sachen überhaupt, ob sie mit Veränderungen oder unverändert mitzuteilen wären (Eckermann, 3. Aufl. 1, 30). In einem Brief aus Marienbad nennt er Eckermanns Thätigkeit jedoch eine redigierende (ibid. 34). Was Eckermann also eigentlich sollte und was er wirklich leistete, wird nicht klar. Man könnte sich denken, dass seine Ausscheidung eine Kontrole für Goethes eigene frühere herstellen sollte. Aber er selbst wenigstens sagt nichts davon. Der Abdruck erfolgte fast ohne Aenderungen, nur dass z. B. Absätze eingeführt, veraltete Wortformen durch die üblichen ersetzt, auch gelegentlich die Syntax korrigiert wurde. Vgl. indessen unten zu Nr. 18 und hinter Nr. 88. Goethe macht Boisserée am 3. Juli 1830 (Sulpiz Boisserée 2, 530) besonders auf diese Recensionen aufmerksam, indem er u. a. sagt: 'Ich komme mir selbst darin oft wunderbar vor; denn ich erinnere mich ja nicht mehr, dass ich diesem oder jenem Werke, dieser oder jener Person zu seiner Zeit eine solche Aufmerksamkeit geschenkt; ich erfahre es nunmehr als eine entschiedene Neuigkeit'...

So viel ergibt sich klar aus Goethes Aeusserungen, dass er sich gegenüber seinen alten Aufsätzen ungefähr in derselben Lage befand, wie Eckermann, d. h. dass ihn beim Wiedererkennen nicht Erinnerung, sondern philologische Vermutung leitete. Es kann ihm hier und da Erinnerung zu Hilfe gekommen sein; aber dass sie ihn auch täuschte, lässt sich beweisen.

Band 33 der Ausgabe letzter Hand enthält folgende Recensionen, die schon bei Nicolovius, Ueber Goethe (Leipzig 1828) S. 17 mit einer irrtümlichen Abweichung (Biedermann, Goethe-Forsch. S. 324 f.) bezeichnet waren:

Nr. 12. der Frankfurter gelehrten Anzeigen 1772: Sulzer, Allgemeine Theorie der schönen Künste (Neudruck S. 75). Ist von Merck (oben S. XLIII).

Nr. 15. (Unzer und Mauvillon,) Ueber den Werth einiger deutschen Dichter (S. 98). Ist von Merck (oben S. XLIII).

e *

Nr. 73. Seybold, Schreiben über den Homer (S. 480). Nr. 74. Franken zur griechischen Litteratur (S. 491). (Robert Wood, Versuch über das Originalgenie des Homer aus dem Jahrgang 1773.)

Nr. 101. Sulzer, Die schönen Künste (S. 664).

Nr. 18. S. (Schummel,) Empfindsame Reisen durch Deutschland (S. 118). Ausgelassen Neudr. 118, 31 bis 119, 19; 119, 29-121, 37 und zum Schluss wieder hinzugefügt 118, 31-119, 8.

Nr. 26. (Kretschmann,) Die Jägerin (S. 172).

Nr. 46. Blum, Lyrische Gedichte (S. 305).

Nr. 35. Braun, Versuch in prosaischen Fabeln und Erzählungen (S. 230).

Nr. 70. Gedichte von einem polnischen Juden (S. 461). Ist für Goethe bezeugt (oben S. XLV).

Nr. 74. Cymbeline (S. 492).

Nr. 31. Neue Schauspiele (S. 205).

Nr. 78. Zwey schöne neue Mährlein (S. 518).
Nr. 13. Fräulein von Sternheim (S. 85).

Nr. 86. (Wieland,) Der goldene Spiegel (S. 565).
Nr. 91. Musenalmanach, Göttingen 1773 (S. 603).
Ist von Merck (oben S. XLIII).

(Lustspiele ohne Heirathen aus dem Jahrgang 1773.) (Beyträge zur deutschen Lectüre für Leser und Leserinnen ebenso.)

ebenso.)

(Theateralmanach für das Jahr 1773 (Die Lieder Sineds des Barden ebenso.) Nr. 27. Briefe über die wichtigsten Wahrheiten der Offenbarung (S. 174).

Nr. 49. Bahrdt, Eden (S. 319).

Nr. 72. Münter, Bekehrungsgeschichte des Grafen Struensee (S. 473).

Nr. 88. Aussichten in die Ewigkeit (S. 579). Ist für Goethe bezeugt (oben S. XLV).

(Lavater, Predigten über das Buch Jonas aus dem Jahrgang 1773. Die letzten nur Inhalt angebenden Sätze hinter der Empfehlung des Buches sind weg

gelassen, vgl. J. Goethe 2, 498, Z. 16: was nach dem Worte 'Ueberzeugung' folgt.)

Nr. 103. Alexander von Joch, Ueber Belohnung und Strafen nach türkischen Gesetzen (S. 678).

(Herrn Hollands Philosophische Anmerkungen über das System der Natur aus dem Jahrgang 1773.) Nr. 41. Sonnenfels, Ueber die Liebe des Vaterlandes (S. 269).

Nr. 86. Charakteristik der vornehmsten Europäischen Nationen (S. 569).

(Johann Jacob Mosers Neuste kleine Staatsschriften aus dem Jahrgang 1773.)

Nr. 74. Die erleuchteten Zeiten (S. 490).

Nr. 43. Hausen, Leben und Charakter Klotzens (S. 284). Ist für Goethe bezeugt (oben S. XLV).

Nr. 50. Lobrede auf F. K. K. von Creuz (S. 331). Nr. 23. (Wieland,) Gedanken über eine alte Aufschrift (S. 151).

Es ist vollkommen klar, dass Goethe diese Recensionen in sachliche Gruppen geordnet hat: erst allgemein Aesthetisches mit griechischer Litteratur; dann deutsche Litteratur der Gegenwart, Gedichte, Dramen, Romane u. dgl.; hierauf Theologie; ferner Philosophie und Jurisprudenz; zwei Aufsätze über Gelehrtengeschichte; endlich, mit Absicht an den Schluss gestellt, Wielands Gedanken über eine alte Aufschrift. Die Aufschrift lautet nämlich: 'Sie reden was sie wollen; mögen sie doch reden was kümmerts mich.' Und die Recension schliesst: 'Unter allen Besitzungen auf Erden ist ein eigen Herz die kostbarste, und unter tausenden haben sie kaum zween.' Die Recension fügt sich vortrefflich an die beiden vorangehenden und ist gewissermassen ein Denkmal Wielands.

Aus den Werken Goethes darf keine dieser Recensionen verschwinden; sie müssen darin bleiben in der Ordnung, die ihnen Goethe gegeben hat. Was die Herausgeber abzuziehen haben, das mögen sie in einer

Vorrede bezeichnen und, was sie hinzufügen zu müssen glauben, in einem Anhang mitteilen. Denn der Untersuchung über Echtheit und Unechtheit sind allerdings keine Schranken gesetzt.

Betrachtet man die Reihenfolge der Goetheschen Auszüge näher, so zeigt sich, dass sie innerhalb der ersten Abteilung den Nummern des Jahrganges 1772 folgen; bloss Wood ist eingeschoben und zwar nicht, wie man erwarten sollte, dicht hinter Seybold: vielleicht nur weil Seybold und Franken hinter einander auf demselben Bogen geschrieben waren oder sonst aus irgend einem äusseren Grund. In der zweiten Abteilung ist die Ordnung unterbrochen durch Nr. 35 (oder 46), 31, 13 etwa durch Eckermann vorgeschlagen und von Goethe acceptiert? Nr. 31 ist an die Seite eines Dramas, Nr. 13 an die Seite eines Romanes gestellt, Nr. 35 weniger passend untergebracht. Die theologischen Sachen folgen der zahlenmässigen Ordnung ohne Unterbrechung. Der Rest enthält sehr Verschiedenartiges, vielleicht kleine sachliche Gruppen (Nr. 103 f. Ethik; Nr. 41 ff. Politik; Nr. 74 für sich als Uebergang; Nr. 43 ff. Gelehrtengeschichte). Doch wird der Versuch, in die Principien von Goethes Anordung einzudringen, um so unsicherer, je subtiler die Erwägungen werden müssen, zu denen man greift. Darum sei auch gar nichts hieraus gefolgert. Selbst wenn sich beweisen liesse, dass Eckermann an der Auswahl Anteil gehabt, so könnte er ja doch glückliche Griffe gethan haben, und man wäre immer auf die eigene Kritik zurückgewiesen.

Solche Kritik muss entschieden eintreten. Goethe hat sich drei Recensionen zugeschrieben, welche für Merck bezeugt sind; und nur drei von den Recensionen, die er sich selbst beilegt, sind für ihn gleichzeitig bezeugt. Er hat sich ferner Recensionen aus dem Jahrgange 1773 zugeschrieben, an welchem weder er noch seine Freunde teilnahmen. Hierüber hat Herr v. Biedermann (Goethe-Forschungen S. 320 ff.) eigentlich ab

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