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gemacht sein durch Gottes Wort, ohne welches nichts gemacht ist, was gemacht ist.

Aber m. g. Fr. nicht nur die Zeit beschreibt der Apostel hier von der Schöpfung des menschlichen Geschlechtes bis auf Chri: stum den Herrn, sondern, wenn wir uns fragen, Ist es nicht auch jezt noch so, wie damals? so müssen wir sagen, Ja. Weil eben noch nicht erschienen ist, was wir sein werden, weil noch eine größere Herrlichkeit den Kindern Gottes bevorsteht, so ist neben dem Lichte die Finsterniß gesezt, und immer giebt es Ge genden in der menschlichen Welt, wo das Licht scheint, aber es ist auch die Finsterniß da. Uber alle diejenigen, welche das Licht begriffen, die sich selbst geweiht haben zu einem Tempel des Lichtes, in welchem der Geist Gottes wohnt, die haben das Bestreben, die Finsterniß zu zerstreuen durch die Kraft des götts lichen Wortes und sie zu durchdringen mit dem Lichte von oben, und es lebt in ihnen die Hoffnung, daß das Licht siegen werde über die Finsterniß. Und darum wollen wir den mit einander loben und preisen, der uns errettet hat von der Finsterniß, die wir auch einst saßen in dem Schatten des Todes, und uns ge bracht zu seinem ewigen und wunderbaren Lichte *). Amen.

*) 1 Petr. 2, 9.

II.

Am Sonntage Rogate 1823.

D

Text. Joh. 1, 6—13.

Es war ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes; derselbige kam zum Zeugniß, daß er von dem Licht zeugete. Er war nicht das Licht, sondern, daß er zeugete von dem Licht. Das war das wahrhaftige Licht, welches alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen. Es war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbige gemacht; und die Welt kannte es nicht. Er kam in sein Eigenthum, und die seinen nahmen ihn nicht auf; wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben; welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches, noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren find.

er Evangelist Johannes, m. a. Fr., läßt nicht, wie zwei der andern Evangelisten thun, seine Lebensbeschreibung des Herrn mit dessen Geburt und Kindheit beginnen, sondern gleich mit seinem öffentlichen Auftreten als derjenige, der da von Gott ge

fandt sei, um das Reich Gottes aufzurichten, denn damals lernte er selbst erst den Erlöser kennen; und es ist gewiß seine Absicht gewesen, uns im wesentlichen nichts von ihm zu sagen, als was er selbst gesehen und gehört hatte. Dessenungeachtet konnte er sich nicht enthalten von Johannes dem Täufer zu reden, und damit beginnt er nun nach dem ersten Eingang, den wir neulich mit einander betrachtet haben. Wie überhaupt sein ganzes Evangelium ein rechtes Buch aus der Fülle des Herzens ist: so kommt nun auch dies aus der Fülle des Herzens. Denn er selbst der Apostel und Evangelist war vorher ein Schüler, ein Freund und Zuhörer Johannes des Täufers gewesen, und durch ihn selbst erst zu dem Erlöser gewiesen worden; darum läßt er die Nachrichten von dem öffentlichen Auftreten des Erlösers, und wie dasselbe mit seiner Taufe begonnen, der Geschichte des Johannes selbst ihrem Wesen nach folgen.

Wenn er nun zuerst von ihm selbst sagt, er sei nicht das Licht gewesen, sondern nur daß er zeugete von dem Lichte: so hat dies seinen Grund darin, weil eine lange Zeit hindurch und wirklich auch noch damals, als Johannes sein Evangelium schrieb, manche den Vorläufer des Herrn für mehr hielten als er selbst von sich behauptete; vielleicht auch sogar schon darin, daß Johannes der Täufer selbst, eben weil er diese große Neigung in dem Volke bemerkte, seinem Zeugniß, daß derjenige im Begriff sei aufzutreten, auf den sie alle harrten, immer wohlbedächtig das hinzufügte, daß er selbst es nicht sei. Und wir sehen hier nun recht deutlich den großen und ganz bestimmten Unterschied, den unser Evangelist macht zwischen der Sendung und Bestimmung des Erlösers und der des Johannes und aller andern, welche vor ihm zu einem gleichen Zeugniß berufen gewesen waren. Von dem Erlöser sagt er, er sei das Licht der Welt gewesen; von Johannes sagt er ausdrükklich, er sei nicht das Licht gewesen, sondern nur daß er von dem Lichte zeugete. Nun aber sagt der Herr selbst vom Johan

nes, er sei der größte im alten Bunde, der größte unter den Propheten *). Die aber hatten doch auch den Geist des Herrn, der über sie kam, wenn sie ihren Beruf an dem Volke Gottes zu erfüllen hatten. Zwischen dieser Begeisterung aber von dem Geiste des Herrn und zwischen der Fülle der Gottheit, welche in dem Erlöser wohnte **), macht Johannes einen so bestimmten Unterschied, daß er, indem er von der Sendung des Erlösers redet, wie wir in der Folge sehen werden, sagt, Das Wort ward Fleisch, indem er von Johannes redet, nur sagt, Ein Mensch, d. h. der vorher nichts anderes war als ein gewöhnlicher Mensch, ward nachher von Gott gesandt, d. h. es ward ihm von Gott ein besonderer Auftrag gegeben; und daß er eben so von dem Erlöser sagt, er war das Licht; von dem Johannes aber und einschließend von allen Propheten des alten Bundes, sie waren nicht das Licht, sondern nur daß sie zeugeten von dem Lichte.

Und so, m. g. Fr., ist es auch. Es ist nicht dieselbe göttliche Wirkung in der menschlichen Seele und auf das menschliche Geschlecht, welche mit den alten Offenbarungen der Propheten bes gonnen håtte, und wovon Christus der Herr nur der höchste Gipfel gewesen wäre, dem Grade nach von ihnen verschieden, dem Wesen nach ihnen gleich. Wenn das Johannes geglaubt håtte, so håtte er anders reden müssen über das Verhältniß des Erlösers und seines Vorgängers als er hier thut; sondern eine neue fich offenbarende Schöpfung Gottes war diese Verbindung des göttlichen Wesens mit der menschlichen Natur in dem Erldser, der vorher nichts gleich gewesen war; und alle Wirkungen des göttlichen Geistes auf die Diener des Herrn in dem alten Bunde, wie sie auf der einen Seite für sich selbst nur einen vorübergehenden Zwekk hatten, das Volk zu ermahnen und abzuschrekken, auf der andern aber ihr bleibender nur darin bestand

*) Matth. 11, 11. Hom. üb. Ev. Joh. I.

**) Col. 2, 9.

B

hinzudeuten und vorzubereiten auf das bessere, was da kommen sollte, und weil sie ihrer unmittelbaren Bestimmung nach auch nur einen vorübergehenden Erfolg hatten, sind eben deswegen nur von untergeordneter Art und nicht zu vergleichen mit der geistigen Herrlichkeit des Erlösers.

Aber der Evangelist sagt doch zu gleicher Zeit etwas sehr großes von Johannes dem Käufer, er sei nåmlich gesandt worden, daß er von dem Lichte zeuge, auf daß sie alle durch ihn glaubeten; und auch dieser Ausdrukk rührt aus der Fülle seines dankbaren Herzens her. Es hat aber damit unstreitig folgende Bewandniß. Johannes der Täufer war es, der, wie der Evangelist in der Folge erzählt, als der Herr gekommen war nach dem Jordan, um sich von ihm taufen zu lassen, und jener ihn dort erkannt hatte als den, auf den seine eigene Andeutung und Bestimmung ging, ihm auch die ersten Jünger zuwies, unstreitig die besten und empfänglichsten unter den seinigen dazu auswählend, ihnen zuerst die bestimmte Kunde zu geben. Diese waren es, die ihm hernach wieder ihre Freunde zuführten, und so war das erste Håuflein seiner Jünger durch diesen seinen Vorläufer ihm entstanden, und so haben hiernach alle anderen durch sie ihn kennen gelernt und sind seine Jünger geworden; sie hat er hernach, als er im Begriff war die Erde zu verlassen, ausgesendet, um so weit sie könnten unter alle Völker zu gehen und das Reich Gottes zu verkündigen. Und so nähert hier Johannes seinen ehemaligen Lehrer dem Erlöser selbst, indem er sagt, er wäre das Werkzeug gewesen, dessen sich Gott bedient habe, um die Erscheinung des Lichtes auf Erden bekannt zu machen, weil von seinem Zeugnisse aller Glaube an den Erlöser zuerst ausgegangen war. Denn wiewol der Herr in der Folge gesagt hat, daß er keines menschlichen Zeugnisses bedürfe, so streitet dies doch nicht damit, daß er selbst nicht den Anfang machen wollte von

*) Joh. 5, 34.

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