ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

oder entschuldigen *). Und diese Worte nun verbinden jene ersten Worte des Apostels Paulus mit diesen Worten des Apostels Johannes. Denn so wie die Menschen an den åußern Werken Gottes seine ewige Kraft und Gottheit erkennen können als dessen, der sie geschaffen hat: so auch die geistige Schöpfung Gottes können sie erkennen an dem Gesez, welches der Herr in ihren Herzen geschrieben hat, und welches sich in dem Gewissen und in dem innersten Bewußtsein der Menschen nie ganz verlåugnen konnte, sondern ihnen zu erkennen giebt, wie sie etwas sein sollen, was sie nicht sind. Nun aber sah die Welt in dem Erldser die vollkommene Erfüllung alles göttlichen Gesezes, so vollkommen, nicht als ob er nachgekommen wäre einem ihm von außen gegebenen und angelernten Geseze, oder von außen ihm gegebenen Vorschriften, sondern das Gesez des Herrn war sein innerstes Leben und ging aus ihm neu hervor, wie eben durch dieses sein gesezgebendes und gesezbildendes Leben die ganze neue Schöpfung entstanden ist. Aber was davon vorher schon bestand und gemacht war, das war durch dasselbe Licht gemacht, welches er war, durch dasselbe ewige Wort, welches er war, denn das Gesez, welches in den Herzen der Menschen ge= schrieben ist, erkennen sie alle als eine Stimme Gottes und als ein Wort Gottes, wiewol nur ein schwacher Abglanz je nes ewigen Wortes. Wenn nun da war eben die Sehnsucht

[ocr errors]

denn daran hat es nie gefehlt

nach

und das Verlangen der neuen Welt, nach der vollkommnen Ausbildung der geistigen Welt, die durch den Erlöser entstehen sollte: so håtten sie, eben weil sie zu der Welt gehörten, welche durch dasselbe Licht ge= macht war, wiewol sie damals erst in großer Unvollkommenheit und in dem Anfange ihrer Entwikklung da war, so hätten sie in ihm erkennen können und sollen die ewige Quelle des Lichtes. Aber wiewol die geistige Welt, nach der sie sich sehnten, durch

*) Rom. 2, 14. 15.

ihn gemacht war, und sie den innersten Grund und die ganze göttliche Lebenskraft derselben in ihm hätten erkennen können durch den rechten Gebrauch des Gesezes, welches in ihnen geschrieben war: so erkannten sie dieselbe doch nicht.

Dies nun schildert der Apostel Johannes bestimmter, indem er fortfährt, Er kam in sein Eigenthum, und die seinen nahmen ihn nicht auf. Daß nun in Vergleich mit dem vorigen allgemeinern Ausdrukk, Das Licht war in der Welt, und die Welt ist durch dasselbe gemacht, und die Welt kannte es nicht, dieser besondere nåher bestimmte, Er kam in sein Eigenthum, und die seinen nahmen ihn nicht auf, auf das besondere Verhältniß geht, in welchem der Herr zu dem Volke der Juden stand, unter dem er geboren, und dessen Gesez er seiner leiblichen Natur nach unterworfen war, darüber können wir wol leicht einig werden. Diese eben deswegen, weil sie die Stimme der Propheten, die ihnen das herannahende Reich Gottes vorhielten, vor sich hatten; weil ihre ganze Aufmerksamkeit gerichtet war auf den, der da kommen sollte; weil auch abgesehen von dem Zeugniß des Johannes die Menschen des damaligen Geschlechts voll waren der Erwartung, die Zeit seiner Erfüllung nahe: so håtten diese mehr Grund gehabt als alle andre, in dem Erlöser, als sich sein Leben in der Welt entfaltete, jenes ewige Licht und jenes ewige Wort zu erkennen. Aber als er in sein Eigenthum kam, so nahmen seine angehörigen ihn nicht auf; und eben deswegen war ein besonderes Zeugniß nöthig, damit einige wenigstens ihn aufnåhmen.

Von dieser traurigen Beschreibung der großen Unfähigkeit und Unempfänglichkeit der damaligen Welt, von dieser bestimmten Erklärung, daß die Zeit erfüllt war*), und daß der Erlöser erscheinen mußte, ehe diese Unempfänglichkeit überging in eine gänzliche Verstokkung und Erstarrung, von dieser kann der

*) Mark. 1, 15.

Evangelist nicht weiter fortgehen in der geschichtlichen Erzählung, ohne sich selbst und seine Leser zu erheitern durch die tröstlichen Worte, welche folgen, Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben, welche nicht von dem Geblüt noch von dem Willen des Fleisches noch von dem Willen eines Mannes, sondern von Gott gebo ren sind. Viele mochten es sein oder wenige, diejenigen, die ihn aufnahmen, an denen ging das in Erfüllung; und so wie nur ein kleines Hauflein solcher Kinder Gottes beisammen war, aus Gott und seinem Willen geboren, so war auch das Reich Gottes fest gegründet, und die Pforten der Hölle konnten es nicht mehr überwältigen *). Und darum eben fühlt der Apostel so bestimmt den Unterschied zwischen denen, die durch Christum Kinder werden, und zwischen denen, die auf irgend einen andern Ruhm, wie der war, den das jüdische Volk sich aneignete, ihre Kindschaft gegen Gott gründen wollen, wie auch der Apostel Paulus überall in seiner Verkündigung des Evangeliums und besonders in dem Briefe, den ich vorher angeführt habe, darauf ausgeht, dieses Verhältniß richtig auseinander zu sezen, um jeden andern Stolz zu beugen, um jeden andern Vorzug zu vernichten, damit nichts übrig bleibe als die Ehre, die Christo gebührt. Denn die Mitglieder des jüdischen Volkes rühmten sich Kinder Gottes zu werden durch das Geblüt und durch den Willen des Mannes, indem sie meinten, weil sie Kinder Abrahams wåren, so wåren sie auch Kinder Gottes, da Gott ja auf den Abraham die Fülle seiner Verheißung niedergelegt habe, und daher dieselbe unver. kürzt auf seine Nachkommen sich erstrekken müßte. Darum giebt nun der Apostel zu verstehen vorzüglich denen, die Eigenthum des Herrn waren, aber die ihn nur in geringer Zahl aufnahmen, welch ein Unterschied sei zwischen der neuen Kind

*) Matth. 16, 18.

schaft derer, von denen der Erlöser selbst sagt, daß sie aus dem Geiste geboren find *), und zwischen der Kindschaft derer, die von dem Saamen Abrahams waren, und daß sie nicht in das Reich Gottes kommen würden, sie seien denn auch aus dem Geiste geboren; denen giebt er zu verstehen, was das für ein Unterschied sei, und wie das die rechte Kindschaft Gottes sei, wenn der Mensch aus Gott geboren wird zu einem unvergånglichen Leben in der Gemeinschaft mit dem Erlöser; aber diejenige Kindschaft Gottes, welche nur auf der natürlichen Abstammung und auf dem Willen des Fleisches und auf dem Willen des Mannes ruhe, sei dagegen etwas geringes; erst durch diese neue Geburt aus Gott sei das, weshalb das Licht in die Welt gekommen und das Wort Fleisch geworden ist, in Erfüllung gegangen.

Aber auch uns, m. g. Fr., müssen diese Worte werth sein; denn auch zu unserm Glauben ́gehört wesentlich

nerste Gefühl eines jeden stimmt damit überein

--

-

und das in

daß, wenn

gleich wir in dem Schooße der christlichen Kirche geboren sind und auch unsere Kinder so geboren werden, wir doch wissen, die Kindschaft Gottes hånge nicht ab von dem Willen des Fleisches oder des Mannes, sondern sie müssen aus Gott geboren werden. Die unsichtbare aber ewig lebendige Wirksamkeit des göttlichen Geistes ist nicht etwas durch die leibliche Geburt geschehenes, sondern ein Werk Gottes an jedem einzelnen, nicht für sich, sondern zusammenhangend mit jener großen Erscheinung, daß das Licht in die Welt gekommen, und das Wort Fleisch geworden ist. Seitdem nun wirkt, daß ich so sage, das Bestreben des göttlichen Wesens sich mit der menschlichen Natur zu verbinden durch die Kraft des göttlichen Geistes fort auf alle diejenigen, die dez göttlichen Wortes theilhaftig sind, aber nicht durch die Kraft der Geburt und durch das Fleisch, sondern aus Gott müssen sie alle erst geboren werden.

* Joh. 3, 5.

Und nun, nachdem der Apostel hieher gekommen ist, fährt er fort, was wir uns aber auf nächstens vorbehalten, daß das Wort Fleisch geworden und unter uns gewohnet hat, und wir seine Herrlichkeit schauen; hier aber hat er uns zurükkgeführt auf dasjenige, was eigentlich durch die Erscheinung des Erlösers, durch das Eindringen des Lichtes in die Welt gewirkt worden ist, daß er nåmlich allen denen, die an seinen Namen glauben, Macht gegeben hat Gottes Kinder zu werden. Ja, so ist es! m. g. Fr. Nur durch ihn haben wir die Vollmacht Kinder Gottes zu werden; nur dadurch, daß der Glaube an ihn in unserm Herzen lebendig ist, sind wir aus Gott geboren; nicht unsere eigene Kraft ist es, sondern er hat uns die Macht gegeben Kinder Gottes zu werden; nur dadurch, daß er, das fleischgewordene Wort Gottes, lebendig wird in unserm Herzen und sich in unferm ganzen Leben als eine bestimmende und unvergångliche Kraft offenbart, bleiben wir in ihm und er in uns, auf daß sich unter allen denen, die an ihn glauben, immer mehr offenbare die Herr lichkeit Gottes, welche er denen bereitet hat, die seinen Sohn aufnehmen und an ihn sich halten. Amen.

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »