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Wenn

III.

Am Sonntage Craudi 1823.

Text. Joh. 1, 14

Joh. 1, 14-18.

Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes zeuget von ihm, ruft und spricht, Dieser war es, von dem ich gesagt habe, nach mir wird kommen, der vor mir gewesen ist, denn er war eher denn ich; und von seiner Fülle haben wir alle genommen Gnade um Gnade. Denn das Gesez ist durch Mosen gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesum Christum geworden. Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schooß ist, der hat es uns verkündet.

Penn wir, m. a. Fr., diesen Abschnitt, dessen einzelne Theile. wol allen Christen leicht verständlich sind, in seinem rechten Zusammenhange verstehen wollen: so müssen wir zuvörderst auf den Zusammenhang der frühern Worte des Apostels zurükkgehen. Nachdem er zuerst gesagt hatte, daß das ewige Wort von An

fang an das Leben und das Licht der Menschen gewesen sei, aber das Licht habe nur in die Finsterniß hineingeschienen, und die Finsterniß habe es nicht begriffen (V. 4. 5.), nachdem er in diesen Worten den ganzen Zustand der Menschen vor der Erscheis nung des Herrn, den alten Bund Gottes mit seinem Volke mit eingeschlossen, geschildert hatte: kam er hernach auf dasjenige, was gleichsam den Uebergang bildet von dem einen zum andern, indem er sagt, Es war ein Mensch von Gott gesandt, Johannes mit Namen, um von dem Lichte zu zeugen (V. 6. 7.), und sezte hinzu, das wahrhaftige Licht, von welchem Johannes zeugen follte, sei schon in der Welt gewesen (V. 10.); womit er ung daran erinnert, was wir alle wissen, daß, als Johannes auftrat um zu verkündigen, daß das Reich Gottes nahe herbeigekommen sei, der Heiland der Welt schon sei geboren gewesen. Aber er machte dann darauf aufmerksam, weshalb ohnerachtet das wahr. haftige Licht schon in die Welt gekommen war, nicht mehr in die Finsterniß bloß hineinschien, dennoch das Zeugniß des Johannes nothwendig gewesen sei, weil nämlich die Welt es nicht anerkannt habe, ja ohnerachtet es in sein besonderes Eigenthum gekommen sei, doch die seinigen es nicht angenommen håtten. (V. 10. 11.) Wie er sich nun damals, wie wir auch bemerkt haben, nicht enthalten konnte gleich davon zu reden, wovon sein Herz voll war, nåmlich was nun alle diejenigen, welche ihn aufgenommen, davongetragen haben, wie er denen die Macht gegeben habe Gottes Kinder zu werden, und zwar nicht solche,. wie ehedem die einzelnen Mitglieder des jüdischen Volkes glaub, ten vermöge ihrer Abstammung von Abraham und also vermöge des Geblütes zu sein, sondern solche, die von Gott geboren worden (V. 13.): so hången nun hiermit die Worte, die wir gelesen haben, und die wir jezt nåher mit einander erwågen wollen, genau zusammen.

Denn in diesen Worten hat Johannes den großen und we sentlichen Unterschied ausgesprochen zwischen den Mitgliedern des

alten Bundes, die sich der Kindschaft Gottes kraft ihrer natürlichen Abstammung von Abraham rühmten, und zwischen den Mitgliedern des neuen Bundes, die von Gott geboren sind und die Macht empfangen haben Gottes Kinder zu werden.

nommen

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Der Apostel aber kann diesen Unterschied nicht deutlich_machen, ohne noch einmal zurükkzukommen auf den Eintritt Christi in die Welt, welchen er schon vorher bezeichnet hatte, aber freilich geschieht es hier auf eine deutlichere Weise. Der Zusammenhang seiner Worte ist dieser. Als nämlich das Wort Fleisch geworden war und unter uns wohnete, sobald Johannes sein Zeugniß von ihm abgelegt hätte, da håtten auch diejenigen, welche ihm folgten, nach einander und jeder zu seiner Zeit die Herrlichkeit des Fleisch gewordenen Wortes erkannt da vorher die Welt ihn nicht erkannt hatte, und die seinigen ihn nicht aufgeals eine Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit, und håtten aus seiner Fülle genommen Gnade um Gnade; denn durch Mosen sei zwar das Gesez gegeben, Gnade und Wahrheit aber sei erst durch Christum in die Welt gekommen. Und weil diese nur kommen konnte dadurch, daß der Mensch in die Gemeinschaft mit Gott wieder zurükkkehrte und wirklich sie fand auf eine Weise, wie er sie noch nicht gehabt hatte: so fügt er hinzu, vorher habe niemand Gott je gesehen, den habe der eingeborne Sohn, der in des Vaters Schooße ist, verkündigt; und deshalb sei alles frühere nur ein Vorspiel und eine schwache Vorbereitung und Hindeutung gewesen auf das, was die Menschen erst hätten werden können, und auf die Fülle von Gnade, die ihnen erst geworden, nachdem der gekommen sei, der in des Vaters Schooße fize. Nachdem wir so den Zusammenhang der Worte des Evangelisten uns deutlich gemacht haben: so laßt uns nun auf das einzelne unsere Aufmerksamkeit richten.

Da ist nun das erste das Wort, welches von je her als der schönste und lebendigste Ausspruch von dem wahren Glauben der

Christen ist angesehen worden, Und das Wort ward Fleisch und wohnete unter uns, und wir sahen seine Herrs lichkeit als des eingebornen Sohnes vom Vater, vol ler Gnade und Wahrheit.

Auch wir, m. g. Fr., die wir den Erlöser nicht gesehen haben unter den Menschen wohnen, stimmen doch mit voller Ueberzeugung in diese Worte des Apostels ein. Denn unsere ganze Kunde von dem Erlöser und der Glaube, vermöge dessen auch wir in ihm die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater erkennen, beruht doch darauf, daß er in der Welt unter den Menschen gewohnt hat; alles Zeugniß von ihm, alle Wirkung, die von ihm ausgegangen ist, hångt daran und ist dadurch bedingt gewesen; und wir könnten uns nicht denken, daß es einen folchen Glauben der Christen, eine solche Gemeinschaft der Chriften gåbe, daß solche unbeschreibliche und beseligende Wirkungen von einem einzigen Punkt ausgingen, sich immer weiter ausbreiteten und immer aufs neue die Menschen ergriffen, wenn nicht das Wort Fleisch geworden wäre und unter uns gewohnt hätte.

Mit diesem Ausdrukk aber, m. g. Fr., bezeichnet der Apostel zu gleicher Zeit den großen Unterschied zwischen dem Erlöser und allen denen, die vor ihm als von Gott gesendet in der Schrift dargestellt werden und sich in der Geschichte der Menschen als solche bewährt haben. Wenn der Apostel vorher gesagt hat, in dem Worte war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen, und das Licht schien in die Finsterniß (V. 4. 5.): so hat er dadurch zu verstehen gegeben, daß alle Erleuchtung der Menschen, die im dunkeln wandelten und in dem Schatten des Todes *), ausgegangen sei von derselben Fülle des göttlichen Wesens, die in Christo wohnte, aber so, daß das Licht überall in die Finsterniß nur hineinschien. Und das gilt nicht nur

*) Matth. 4, 16,

von denen, die diesen Schein sahen, sondern auch von denen selbst, von denen er ausging. Auch ein Prophet, der größte wie der kleinste, war ein solcher, in welchem das Licht nur in die Finsterniß hineinschien; es waren nur die einzeln erleuchteten, vom Geiste Gottes besonders ergriffenen und beseelten Augenblikke in welchen das Licht von oben in seine Seele fiel; es hing nur an einzelnen Augenblikken des Lebens, im ganzen aber hatten auch diese Månner Gottes Theil an der Finsterniß, die das Licht nicht begreifen konnte. Ja wir mögen sagen, daß in einem gewissen Sinne sie selbst, in welchen und durch welche das Licht in die Finsterniß hineinschien, das Verhältniß beider gegen einander nicht begriffen haben; ihr eigener Zustand, ihr Unterschied von den übrigen Menschen, ihr Verhältniß zu den allgemeinen Ordnungen und Führungen Gottes mit dem menschlichen Geschlecht war ihnen unbekannt; ja auch das, worauf sie hindeuteten, die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater. Denn alle Propheten, wie die Schrift sagt, haben von ihm geweissagt, nur ihnen unbekannt; und nur in Beziehung auf das, was fie weissagten, waren sie das Licht in der Finsterniß. Von dem Er löser aber lautet es anders, Das Wort ward Fleisch; eben das ewige göttliche Wort, welches von Anfang an das Licht der Menschen war, diese Fülle der Gottheit ward Fleisch, das heißt ward in einem Menschen Mensch; und nur so konnte es geschehen, daß wir in ihm erkennen konnten die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes vom Vater, und nur in dem Sohne konnten auch wir den Vater sehen, weil sonst ihn niemand vermochte zu sehen, und überall die Finsterniß herrscht; und indem wir so die Herrlichkeit des eingebornen Sohnes schauten und in dem Sohne den Vater erkannten, konnten wir aus seiner Fülle nehmen Gnade um Gnade.

Es ist aber noch besonders zu bemerken, wie bestimmt der Apostel hier die Vereinigung dieser Fülle der Gottheit mit der menschlichen Natur in den Anfang des menschlichen LeHom, üb. Ev. Joh. I.

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