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lautet, diese Fassung wenig natürlich, sondern es ist auch an sich durchaus unwahrscheinlich, dass der Erlöser sollte haben das ausdrücken wollen. Allerdings gibt es in der heiligen Schrift eine auch in sich sehr wahre teleologische Betrachtungsweise, wo der Stumpfsinn der Menschen und ihre Unempfänglichkeit für das Wort Gottes als wie ein göttlicher Fluch bezeichnet wird, der wegen ihres früheren Ungehorsams und anhaltender Widerspenstigkeit über sie verhängt sei; so ist es in der prophetischen Stelle Jesaja 6, 9, 10, die nachher (V. 14 bei Matth.) angeführt wird und auf welche in dieser Beziehung auch Johannes (12, 39 ff.) und Paulus (Apostelg. 28, 26 ff.) verweisen, um den Unglauben der damaligen Juden und ihr Widerstreben gegen das Evangelium zu erklären, als wie ein göttliches Strafgericht, welches über das Volk ergehe. Auch hier bei Matthäus liegt diese Anschauungsweise jedenfalls mit zu Grunde, nicht bloss in der nachherigen Hinweisung auf den jesajanischen Ausspruch, sondern auch schon hier in dem où dédora. Denn es liegt darin doch, dass es nur der δέδοται. göttliche Geist sei, welcher das rechte Verständniss der göttlichen Geheimnisse verleihe, und somit erscheint die bleibende Unempfänglichkeit und der Mangel an Verständniss, so sehr auf der einen Seite als die Schuld der Menschen, doch auf der andern Seite wie ein göttliches Gericht. Allein nichts desto weniger ist es durchaus unnatürlich, dass der Erlöser sich sollte so ausgesprochen haben, er lehre das Volk in Parabeln, damit sie in das Verständniss des Reiches Gottes nicht eindrängen, weil sie nach dem Willen Gottes dessen Geheimniss nicht erkennen sollten. Wir haben daher den Sinn des Erlösers ohne Zweifel so zu fassen, und darauf werden wir auch durch die Darstellung bei Matthäus am ehesten geführt, dass er zum Volk in Gleichnissen rede, weil dasselbe noch zu stumpf und unempfänglich sei, um die Geheimnisse des Reiches Gottes, wenn sie ihnen ohne Bild vorgelegt würden, zu verstehen; desshalb bediente der Erlöser sich in seinen Reden an das Volk einer solchen, von Gegenständen der Sinnenwelt und des gemeinen Lebens entlehnten Darstellungsweise, weil diese Lehrweise ihrer Fassungsgabe noch am meisten entsprechend war; es wurde ihnen dadurch zwar nicht das innerste Wesen des Reiches Gottes aufgeschlossen, sondern nur mehr die äusseren Umrisse desselben vorgeführt; aber es war diese Lehrweise doch am meisten geeignet, ihr Interesse für das Reich Gottes zu erwecken und allmählig ihren Sinn für die Erkenntniss und Aufnahme desselben empfänglich zu machen. So fassen den Sinn hier im Allgemeinen unter Anderen Paulus, Kühnöl, Meyer, Ewald und Andere."

Obgleich Bleek die gegentheilige Ansicht, welche sich bei Olshausen, de Wette, Neander, Baur, Strauss, Weizsäcker, Stier u. A. findet, entschieden für falsch erklärt, so können wir doch nicht umhin, die von Bleek vertretene Auffassung als eine grundfalsche zu bezeichnen. Diese Auffassung verkennt ganz das Wesen der Parabel und verdreht den gewaltigen Buchstaben der heil. Schrift. Nach Bleek soll die Parabel dazu dienen, die Aufmerksamkeit der Stumpfsinnigen zu erregen und den Unverständigen annähernd einen Begriff von der Wahrheit beizubringen. Die Alten erkannten in der Parabel nicht alle Wege eine Verdeutlichung und Enthüllung einer Wahrheit, sondern eben so oft auch eine Verdunklung und Verhüllung der Wahrheit. Die Jünger sagen Joh. 16, 29: de, võv παῤῥησίᾳ λαλεῖς καὶ παροιμίαν οὐδεμίαν λέγεις, wie der Herr V. 25 zu

ihnen gesprochen hat: ταῦτα ἐν παροιμίαις λελάληκα ὑμῖν, ἀλλ ̓ ἔρχεται ὥρα, ὅτι οὐκέτι ἐν παροιμίαις λαλήσω ὑμῖν, ἀλλὰ παῤῥησίᾳ περὶ τοῦ лaτgòs άvayyeλã vuiv; in beiden Stellen könnte, ohne dass der Sinn dadurch im Mindesten alterirt würde, statt raqoquía stehen raqaßoký. Justinus der Märtyrer behauptet, in dem dialogus cum Tryphone. c. 90: olova, ὅτι ὅσα εἶπον καὶ ἐποίησαν οἱ προφῆται, ὡς καὶ ὡμολογήθη ὑμῖν, παραβολαῖς καὶ τύποις ἀπεκάλυψαν, ὡς μή ραδίως τὰ πλεῖστα ὑπὸ πάντων νοηθῆναι, κρύπτοντες τὴν ἐν αὐτοῖς ἀλήθειαν, ὡς καὶ πονέσαι τοὺς ζητοῦντας εὑρεῖν καὶ μαθεῖν. Seine Gegner haben gegen diese Aufstellung nichts einzuwenden, er berichtet gleich: οἱ δὲ ἔφησαν, καὶ ὡμολογήθη ἡμῖν. Baco sagt von der Parabel sehr richtig: est autem usus ambigui atque ad contraria adhibetur, facit enim ad involucrum, facit etiam ad illustrationem; ähnlich lässt sich v. Gerlach in dem Bibelwerke aus:,,so einfach und anschaulich, sagt er, sie uns zu sein scheinen, so erfüllten sie doch damals den doppelten Zweck, der fleischlich-gesinnten Menge die Wahrheit zu verhüllen, damit sie nichts davon missbrauchen möchte, und den schwachen, aber empfänglichen Jüngern lebendige, tief sich einprägende Bilder zu gewähren, welche in der Zeit ihrer späteren Reife sie dann leicht weiter in die Wahrheit hineinleiteten. Ein Gleichniss ist ähnlich der Wolken- und Feuersäule, welche die finstere Seite den Egyptern und die helle dem Volke des Bundes zukehrte, 2 Mos. 14, 20; es ist ähnlich einer Schale, welche den köstlichen Kern eben so sehr für den Fleissigen, als vor dem Trägen bewahrt. Dennoch war seine Predigt in Gleichnissen vor dem unverständigen Volke nicht zwecklos; denn auch Denen, welchen jetzt zur Strafe für ihren fleischlichen Sinn, die Hülle noch den Blick in die Wahrheit verbarg, konnte später, wenn die in dem Gedächtnisse gebliebenen, so einfachen und doch so vielsagenden Bilder wieder vor ihre Seele traten, auch der innere Sinn derselben desto eher aufgehen." Die Parabeln dienen allerdings diesem doppelten Zwecke in einer ganz einzigartigen Weise. Dem Menschen, welcher für die Geheimnisse des Reiches Gottes keinen Sinn hat, verschliessen dieselben diese Geheimnisse vollständig; die Parabel ist ein Gemälde, mit frischen Farben und sprechender Aehnlichkeit dem gewöhnlichen Leben nachgezeichnet, der sinnliche Mensch empfindet, wenn er nur etwas cultivirt ist, bei der Betrachtung dieses Bildes einen Kunstgenuss, der rohe sinnliche Mensch findet sein Behagen daran, dass die Wirklichkeit mit ihren bekannten Zügen ihm aus dem Bilde so unverkennbar entgegentritt. Für den Menschen, dessen Gemüth den himmlischen Wahrheiten zugänglich ist, haben die Parabeln den Zweck, ihm das Auge zu schärfen, dass er in allem Irdischen ein Bildniss und Gleichniss des Ueberirdischen wieder erkennt; vor allen Dingen aber sollen sie ihm zu einer Leiter dienen, auf welcher er in das Reich der ewigen Wahrheiten aufsteigt, jeder Zug der Parabel ist, so zu sagen, eine Sprosse auf dieser Himmelsleiter, denn jeder Zug soll einen Zug der Wahrheit zur anschauenden Erkenntniss bringen.

Der Herr bekennt, dass er in der Absicht zu dem Volke nur in Parabeln rede, dass sie sehen und doch nichts sehen, dass sie hören und doch nichts verstehen. Die Anspielung auf Jesaja 6, 10 ist allgemein anerkannt; ebenso ist es unbestritten, dass der Prophet dort von einem Gottesgerichte der Verstockung redet, das an Israel sich vollziehen soll. Der Herr setzt diejenigen seiner Zeitgenossen, welche ihm, dem Lichte der Welt, sich

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hartnäckig verschliessen, mit den Zeitgenossen des Propheten auf eine Stufe; ja so viel höher der menschgewordene Sohn Gottes ist als der königliche Prophet des A. Bundes, so viel furchtbarer wird auch das Gericht sein müssen, das sich an dem ungläubigen Geschlechte durch die Erscheinung des Sohnes Gottes im Fleische vollstreckt. Bleek nimmt nun hieran dogmatischen Anstoss, er kann es sich nicht reimen, wie die Erscheinung der heilsamen Gnade zugleich die. Vollziehung und zwar die nicht zufällige, sondern die beabsichtigte, in Gottes Rath beschlossene Vollziehung des Gerichtes ist. Wir könnten den Bedenklichen fragen, ob er denn auch die anderen Stellen des N. T., in welchen ausdrücklich die Ankunft des eingeborenen Sohnes vom Vater voller Gnade und Wahrheit als die Erscheinung des Gerichtes an der Menschheit dargestellt wird, vergl. vor allen Dingen Joh. 3, 17 ff., ihres teleologischen Charakters entkleiden will. Wir wollen aber lieber hieran bloss erinnern, um die Tragweite dieser Bleekschen Bedenken nachzuweisen, und das dogmatische Bedenken nach Kräften zu zerstreuen suchen. Neander sagt: „es wird hier eine sittliche Nothwendigkeit, ein göttliches Gericht darin bezeichnet, dass diejenigen, denen der rechte Wille fehlt, von dem Alles abhängt und ohne welchen der göttliche Zug im Innern nicht empfunden werden kann, daher von allem Herrlichen, was sie hören und sehen, doch nichts verstehen. Es ist darin das allgemeine Gesetz ausgedrückt, nach welchem sie sich von ihrem damaligen Standpunkte aus zu der ganzen Wirksamkeit Christi eben so verhalten mussten, nach welchem das ganze Leben Christi ihnen eine verschlossene Parabel bleiben musste." Gewiss eine sittliche Nothwendigkeit liegt hier vor, ein göttliches Gericht wird angezeigt, aber ich vermisse bei Neander den Nachweis, dass diese sittliche Nothwendigkeit nicht bloss ein Verhängniss ist, dass dieses göttliche Gericht nicht ein blosses Produkt des menschlichen Verhaltens ist. Der Herr stellt es offenbar in schneidendster Schärfe so hin, dass er zu diesem Volke in Parabeln einzig und allein noch spreche, damit die Geheimnisse des Reiches Gottes ihm verschlossen bleiben. Diese Spitze darf nicht abgebrochen werden; Jesus will nicht, dass dieses Volk sehe und verstehe. Dieser Wille in dem Herrn ist freilich nicht als ein decretum absolutum, als sein erster und letzter Wille zu fassen; decretum absolutum, schlechthinige Absicht des menschgewordenen Gottessohnes ist es, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist, die Geheimnisse des Reiches Gottes jedermann zu offenbaren. Die heilsame Gnade ist aber nicht eine physische oder metaphysische Kraft, welche in der Weise der Kraft absolut, Alles zwingend und sich unterwerfend wirkt, sondern eine ethische Kraft, welche nicht die Personen zu Dingen herabwürdigt, sondern der persönlichen Freiheit ihren Spielraum lässt; die heilsame Gnade kann daher ihren Zweck nur bei denen erreichen, welche sich ihr willig hingeben, und da sich keiner der Gnade aus freien Stücken hingeben würde, muss sie, um selig zu machen, eine energische Thätigkeit entwickeln. Ist die heilsame Gnade nicht mit Blindheit geschlagen, so hat sie von vornherein erkennen müssen, dass nicht ein allseitiges Hingeben an sie stattfinden werde; sie hat sich die Frage vorlegen müssen, ob sie auch auf die Gefahr hin, diese Letzteren durch ihre gewaltige Kraftentfaltung zum Widerstande zu reizen und zur Entwicklung aller bösen Kräfte hinzudrängen, im Fleische erscheinen solle. Die heilsame Gnade ist erschienen und zwar in ihrer vollen Energie; sie will sich auf das entschiedenste selbst setzen und be

Nebe, die evang. Perikopen. II. Band. Zweite Auflage.

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jahen und ihr Gegentheil auf ebenso entschiedene Weise zu Nichts setzen und verneinen; sie will, weil sie wahrhaft selig machen will, auch verdammen, was sich nicht selig machen lassen will. Wir sagen: der ewige absolute Wille der heilsamen Gnade, der Aller Heil will, erleidet durch den Willen des Menschen eine Umbiegung, in seiner Energie bleibt er aber ungebrochen; da aber die Menschheit sich vor ihm scheidet, wirkt er nun auch, sie energisch scheidend, bis zur Entscheidung. In Parabeln, in verhüllter Weise redet der Herr nur noch zu diesem Volke, er will dieses Volk nicht in die Wahrheit hineinblicken lassen und in diesem Gerichte würde sich selbst noch erkennen lassen, dass die heilsame Gnade es ist, die da richtet. Wollte nämlich Christus die Wahrheit diesen Leuten ohne Hülle zeigen ein Unternehmen, das eigentlich ganz undenkbar ist, da doch, wie der grosse Dichter schon sagt, nur ein sonnenhaftes Auge die Sonne sehen kann, so würde das Gericht dieser Unglücklichen nur noch grösser. Sie würden die erkannte Wahrheit schmähen und lästern, so aber verunehren sie nicht die Perle, denn diese Perle ist ihnen nicht dargereicht worden, sondern nur die Muschel, in welcher die köstliche Perle vor ihnen geborgen ruht. Das Geheimniss des Reiches Gottes, welches geoffenbart wird, ist das Heilige und die Perle, welche man nicht den Hunden und den Säuen vorwerfen darf; die Parabel aber ist an und für sich nur die Schale der ewigen Wahrheit, welche mit Füssen getreten werden kann.

Nachdem Jesus erklärt hat, warum er in Parabeln geredet habe, geht er nun zu der Erklärung der Parabel selbst über.

V. 11. Das ist aber das Gleichniss: der Same ist das Wort Gottes.

Wer der o oлiqov ist, sagt der Herr nicht weiter; seine Jünger wussten das schon. Der Säemann hat ja eben von dem Schifflein aus seinen Samen in's Land geworfen; ich möchte, obgleich Jesus diesen Säemann nicht auslegt, nicht sagen, er sei ein Nebenzug in dem Gleichnisse; nur weil es sich von selbst schon verstand, bleibt es ohne besondere Erklärung. Da übrigens die Parabeln enge zusammenhängen bei Matth. 13, so würde die Erklärung dort V. 37 auch für diese Parabel gelten. Jesus Christus ist der Säemann und der Same, man beachte Tèv σлógоv avtov in V. 5., ist das Wort Gottes, welches also diesem Säemann als sein specifisches Eigenthum zukommt. Das Wort Gottes ist das Produkt des Wortes, das im Anfang war und bei Gott war; das Wort Gottes hat den Sohn Gottes in Zeit und Ewigkeit nicht bloss zu seinem Kern und Stern, sondern auch zu seinem Urheber und Erzeuger. Das Wort Gottes aber ist der Same. Höchst merkwürdig, so will es mir wenigstens bedünken, ist der Umstand, dass nirgends in dem Alten Testamente dieses Bild uns begegnet; in keiner einzigen Stelle wird dort das Wort Gottes als ein Same dargestellt, während diese Vergleichung in dem Neuen Testamente mehrfach vorkommt, so 1 Petr. 1; 23. Mit dem Regen und Schnee vergleicht das A. T. das Wort, welches aus dem Munde Gottes hervorgeht, Jesaj. 55, 10. Machen diese verschiedenen Bilder uns nicht aufmerksam auf einen wesentlichen Unterschied zwischen dem alt- und dem neutestamentlichen Worte? Beiderlei Wort ist Gottes Wort. Wie aber der Regen und Schnee nur dem Samen, der in dem Schosse des Ackers liegt, zu seiner Entwicklung hilft, so bringt das alttestamentliche Wort auch noch nicht neue Lebenskräfte, die Kräfte der zukünftigen Welt in das Menschenherz; mit seinem grossen: Du sollst!

erweckt es nur die in dem Herzen schlummernden Kräfte, der Mensch soll durch sein Selbstwerk seine Gerechtigkeit beschaffen. Nicht so das neutestamentliche Gotteswort, es trägt Geist und Leben, eine neue Welt in sich; es geht von ihm eine lebendige Kraft aus, ein neues Lebensprincip wird in ihm in das todte Menschenherz eingepflanzt. Dieser letzte Gedanke ist nicht eingetragen; der Same fällt von Aussen in das Land und der Acker besäet sich nicht von ihm selbst. In dem Menschenherzen ist nicht dieser Same, obwohl wir göttlichen Geschlechtes sind. Nicht aus sich selbst haben die heiligen Männer Gottes das Wort Gottes nehmen können, Fleisch und Blut konnte es ihnen nicht offenbaren: von Aussen her, von Oben her musste es ihnen gegeben werden. Der Same des Wortes Gottes kommt von der Offenbarung her. Ist aber Gottes Wort der Same, so sollen wir bedenken, dass der Same nur dazu da ist, dass er gesäet werde. Nicht Würmer sollen ihn fressen, in das Land soll er gestreut werden; so liegt Allen, welchen Gott seinen Samen anvertraut hat, die Pflicht auf, das Wort Gottes auszubreiten. Und dabei sollen wir bedenken, dass das Wort Gottes die Natur des Samens an sich hat. In dem Samen steckt eine lebendige Kraft; der allmächtige Schöpfer hat diese Triebkraft selbst hineingelegt, mit unwiderstehlicher Gewalt sprengt der Keim sein eigenes Haus, wunderbar stösst der spriessende Keim sich durch das Erdreich an das Licht hervor, wie er andrer Seits ebenso wunderbar und geschäftig seine Wurzeln und Fäden in die Tiefe hinabsenkt, um Nahrung zu ziehen und Halt zu gewinnen. Lasst dem Worte Gottes nur Zeit und Raum und sorgt euch nicht, ihr Säeleute! Vertraut der in dem Worte wirkenden und wohnenden Kraft; es ist ein unvergänglicher, ewiger Same, der, wenn er auch Jahrtausende schon dagelegen hat, doch noch nichts von seiner treibenden Urkraft eingebüsst hat!

Nun geht der Herr zur Auslegung des Einzelnen über.

V. 12. Die aber an dem Wege sind, die es hören, darnach kommt der Teufel und nimmt das Wort von ihrem Herzen, auf dass sie nicht glauben und selig werden.

Eigenthumlich ist die Construktion οἱ δὲ παρὰ τὴν ὁδόν; es lässt sich dazu wohl mit Meyer oлaqέves ergänzen, welches dann entweder mit Euthymius, Erasmus, Kühnöl so auszulegen wäre, dass der Mensch als der Acker bezeichnet wird, der besäet wird, oder mit Luther, Fritzsche, Meyer, de Wette, Bleek zu paraphrasiren wäre: diese, solche Menschen sind es, welche an den Weg gesäet sind. Concinn würde es parallel mit V. 14 gelautet haben, τὸ μὲν παρὰ τὴν ὁδὸν σπαρέν oder πεσόν: da aber der Same nicht seine Geschichte für sich hat, weil er ja nicht für sich allein bleibt, sondern mit den Menschen, in welchen er gesäet wird, zusammenwächst, und somit die Geschichte des Samens nun die Geschichte der Person selbst wird, so heisst es kurz: oi de nagà từv ódóv. Theophylaktus geht hier nicht ungestraft seinen eigenen Weg; er versteht nämlich unter der odos den, welcher von sich bekennt: yw eiμi y ódós, Joh. 14, 6; oi naqà την ódóv sind dann diejenigen, welche den Weg verlassen haben und neben Christus einhergehen, statt ihm nachzufolgen, die Ketzer. Wenn dieser Versuch auch in dem folgenden Verse bei oi dè ènì tys nétqas noch nicht zu Schanden wird, wo Theophylaktus den Felsen wiederum als Bild des Herrn fasst und aus dem i herausbringt, dass diese nicht auf den Herrn sich gründeten, sondern nur in einer losen Verbindung mit ihm sich be

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