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lebt sein, und dieser Zustand kann in das Nacht- oder in das Tagleben fallen, kann Traum oder Vision sein.

Als Traum fasst Meyer (Studien und Kritiken 1831, 319 ff.) die Versuchung des Erlösers. Hiergegen aber ist zu bemerken, dass, wenn dieser Traum aus den Tiefen des Herzens Jesu aufsteigt, sein Geist im Tagleben sich mit diesen Vorstellungen beschäftigt haben muss, und so würde der innerste Grund seines Herzens nicht mehr jenes Allerheiligste Gottes sein, in welchem keine sündliche Regung aufkommen kann. Und weiter bemerkt Ullmann sehr wahr: „eine Versuchung im Traum ist eigentlich gar keine; zum wirklichen Geprüft- und Erprobtwerden gehört Bewusstsein und Selbstbeherrschung. Ist die Versuchung eine geträumte, so ist auch der Sieg nur ein erträumter und das Ganze verliert seine Bedeutung."

Eine Vision soll uns in der Versuchungsgeschichte berichtet werden, Theodor von Mopsueste scheint dies schon behauptet zu haben. Origenes de princ. 4, 16 wird vielfach so verstanden, es ist aber die Frage, ob mit Recht. Der Verfasser des Tractates de cardinalibus virtutibus Christi (Cyprian wird fälschlich für den Autor gehalten) sagt: quo modo Ezechiel, cum super fluvium Chobar sederet, Hierosolymam raptus in spiritu, civitatem aedificat et metitur et muros et templum instaurat; hoc modo super culmen templi Christus erat in spiritu. Calvin schloss sich dieser Ansicht an: quod postea subiicitur, in conspectu posita Christo fuisse omnia regna mundi, item quod scribit Lucas, temporis momento procul fuisse traductum, visioni magis convenit; in re tamen dubia et quam absque periculo nescire licet, malo iudicium suspendere, quam contentiosis praebere litigandi ansam. Bucer sprach sich ähnlich aus. Diese Ansicht gewann allmälig die Ueberhand. Scultetus gibt auf die Frage: diabolus an in visione vel in rei veritate Christum tentavit? folgende Antwort: utique in visione, neque enim diabolica in Christum potestas fuit, ut illum, quo vellet, raperet; neque omnia totius mundi regna in uno momento Christo a Satana potuerunt monstrari, ut, ne dicam, Christum super pinnas templi corporaliter statui non potuisset, totum enim fastigium templi fuit consitum verubus ferreis. Becker, Clericus, Wetstein, Farmer, Bolten, Gabler, Bertholdt, Paulus, Jahn, Gratz u. A. folgen diesen Vorgängern nach. Allein auch diese Auffassung ist unhaltbar. Eine Vision ist bei dem Herrn undenkbar. Dieselbe vollzieht sich ja in der Ekstase und eine Ekstase hebt den gewöhnlichen Wechselverkehr zwischen Leib und Geist auf. Erkennen wir in Christus aber den Urmenschen, das Ideal der Menschheit, so müssen wir, was selbst Meyer behauptet, auch das normale Verhältniss zwischen Leib und Geist bei ihm allewege voraussetzen. Lässt sich die Versuchung nun etwa als innere, in bewusstem Zustande erlebte Geschichte begreifen? Olshausen nimmt diess an, nach ihm ist dieselbe ein inneres Erleiden des Herrn, eine Geisteskryptik. „Am zweckmässigsten, sagt er, ist daher ohne Zweifel, die Begebenheit als eine innerliche in die Welt des Geistes zu verlegen; dann würde eben so sehr alles Wesentliche festgehalten, als von der Begebenheit eine wahre Anschauung gewonnen. Die Versuchung bestand dann darin, dass die vzý Jesu den vollen Einwirkungen des Reiches der Finsterniss blossgestellt war." Olshausen nimmt bekanntlich solch eine Kryptik des Geistes wieder bei dem Leiden des Herrn an. Diese Ansicht muss aber entschieden abgewiesen werden; sie hat den klaren Buchstaben der Schrift gegen sich. Die Evangelisten sagen ausdrücklich, dass der Geist Jesum in die Wüste der

Versuchung hineingetrieben habe; sollte man da nicht erwarten, dass der Geist, statt räthselhaft in ihm zu versiegen und ihn sich selbst zu überlassen, in ganz besonderer Potenz in ihm wirksam gewesen sei? Wie seltsam, dass der Geist gerade in den Momenten des Lebens Jesu, wo es das Höchste gilt, die Psyche des Herrn wie ein treuloser Freund im Stich lässt!

Andere verstehen die Versuchung als eine innere, mit Bewusstsein durchlebte Geschichte, in welcher der Gedankenstreit im Geiste des Herrn uns anschaulich dargestellt wird, mit anderen Worten, die Versuchung ist ihnen ein Akt der Reflexion.

Dieser Auffassung neigt sich die neuere gläubige Theologie mit offenbarer Vorliebe zu; aber dieselbe ist jünger als diese Ansicht von der Sache. Döderlein, Thaddäus a Sankto Adamo (Dereser), Hezel, Ammon, Krummacher, Augusti, Bretschneider, Hase, Weisse, Hocheisen, Kohlschütter, Neander, Krabbe, Hoffmann, Heubner gehören hierher. Aus dem Innern des Herrn, aus dem tiefsten Grunde seiner Seele tauchen nach diesen also diese Anschläge auf, welche die heil. Schrift kurzweg als satanische bezeichnet; freilich tauchen sie nicht ohne gegebene Veranlassung auf, diese occasiones, wie Döderlein sie nennt, können aber nur als äusserliche Anstösse, als zufällige Gründe und nicht als die eigentlich wirksamen angesehen werden. Ein frommer Mensch steht auf der Zinne des Tempels, aber nie kommt ihm dabei der Gedanke in den Sinn: wie, wenn ich mich hinunterstürzte, welche Bewunderung, welche Ehre würde ich bei den Leuten finden! Bei wem solche Gedanken in solcher Stunde erwachen, der schlage an seine Brust und spreche: Gott sei mir Sünder gnädig! Wer hier nicht Schiffbruch erleiden will in seinem Glauben an einen sündlosen Christus, der muss sein Schifflein so lenken, dass er's sieht, wie die gräulichen Wasser nicht aus dem Herzen des Herrn hervorquellen, sondern von Aussen her an ihn heranstürmen.

Gregor der Gr. sagt: sciendum est, quia tribus modis tentatio agitur, suggestione, delectatione et consensu. et nos cum tentamur, plerumque in delectationem aut etiam in consensum labimur, quia de carnis peccato propagati, in nobis ipsis etiam gerimus, unde certamina toleramus. Deus vero, qui in utero virginis incarnatus, in mundum sine peccato venerat, nihil contradictionis in semet ipso tolerabat. tentari ergo per suggestionem potuit; sed eius mentem peccati delectatio non momordit atque ideo omnis diabolica illa tentatio foris, non intus fuit. Der alte Kirchenvater weist auf den einzigen Weg, auf welchem hier fortzukommen ist. Ullmann hat ihn weiter gebahnt. Derselbe geht von dem Worte der heil. Schrift aus: où yào éxoμev ἀρχιερέα μὴ δυνάμενον συμπαθῆσαι ταῖς ἀσθενείαις ἡμῶν, πεπειρασμένον δὲ κατὰ πάντα καθ' ὁμοιότητα χωρὶς ἁμαρτίας, Hebr. 4, 15. Hiernach muss es eine Versuchung geben, welche ohne Sünde ist. Wann bleibt nun die Versuchung ohne Sünde?,,Versuchung ist alles das, was auf eine freie Persönlichkeit so einwirkt, dass dadurch ihr Leben eine Richtung von dem Guten ab auf das Böse hin erhalten kann. Das Versuchende kann in der Persönlichkeit selbst liegen als ungeordnete Lust und Neigung, oder objectiv gegeben sein als ein von Aussen sich darbietendes Motiv sündlichen Handelns. Versucht werden, heisst einen Eindruck empfangen, wodurch man zum Bösen bestimmt werden kann. Wo das Böse nun aus dem Herzen als versuchende Macht aufsteigt, ist natürlich schon der Herzensgrund ver

dorben; wo es aber von Aussen uns nahe kommt, wo die Aussenwelt es unsern Gedanken, dem Gefühl und der Sinnlichkeit entgegenbringt, da wird die Versuchung uns erst zur Sünde, wenn das hervortretende Böse anfängt, einen bestimmten Eindruck auf das Gemüth zu machen, einen Eindruck, der, dann auf den Willen übergehend, demselben eine, der göttlichen Willensordnung widerstrebende Richtung gibt. Hiermit entzündet sich in dem Innern des Menschen ein Gegensatz, der schon nicht denkbar ist ohne ein Vorhandensein des Bösen, sei es auch nur im geringsten Grade. Wohingegen bei dieser Versuchung von Aussen, mag sie nun durch Lust oder Schmerz geschehen, das Böse bloss wahrgenommen, gedacht, erkannt wird, und durch die innewohnende Kraft des Geistes ferne gehalten und durch die innere sittliche Macht völlig überwunden wird, da ist die Versuchung zum Bösen ohne Sünde, im Gegentheil, ein Triumph der Gerechtigkeit." Ullmann erklärt nach diesen Vorbemerkungen nun die Versuchung für einen inneren Hergang bei klar bewusstem Geiste, und zwar dachte er es sich im Anfang so. (Ich führe, obgleich Ullmann seine Ansicht später etwas modificirt hat, ihn doch an, weil er diesen hier zu behandelnden Standpunkt am klarsten dargelegt hat und Viele nicht mit ihm zu einer höheren Stufe weiter geschritten sind.),,Die einzelnen Versuchungen sind versuchende Gedanken und als Hauptgesichtspunkt muss festgehalten werden, dass wir hier die Messiasprüfung vor uns haben, dass also die herrschende, aber durchaus falsche Messiasidee Jesu versuchend entgegentrat, über welche dann der reine messianische Geist in ihm vollständig und für immer siegte. Jesus theilte nun wahrscheinlich seinen Jüngern in der anschaulichen Form eines äusseren Vorgangs die in seinem Innern vollzogene Verwerfung der falschen Messiasidee mit, zugleich mit Hervorhebung der Motive, die ihn dabei geleitet hatten, theils um ihnen zu sagen, welche höchste Grundsätze er selbst vom Beginn seines Wirkens im Gegensatz gegen den falschen Geist der Welt unverbrüchlich befolgt habe, theils um sie dadurch indirekt zu belehren, dass auch sie dieselben Maximen zu befolgen und dieselben Versuchungen zu bestehen haben würden. Die Apostel fassten vorzugsweise das Thatsächliche der Mittheilung auf, den inneren Triumph Jesu, die Bewährung seiner Siegerkraft in jeder Prüfung, und stellten sie daher ganz angemessen, gleichsam als Portal, an den Anfang des messianischen Wirkens Jesu, um sogleich den Geist seiner gesammten Thätigkeit zu bezeichnen."

Neander hat sich diesen Ausführungen im Wesentlichen angeschlossen; „bei der Auffassung der Versuchungsgeschichte, sagt er, drängt es sich uns einerseits auf, dass die einzelnen Züge sich auf keine Weise buchstäblich festhalten lassen, andererseits tragen die in den einzelnen Momenten der Versuchung siegreich durchgeführten Grundsätze das unverkennbare Gepräge der Weisheit, die aus dem Leben Christi uns entgegenstrahlt, und die Stellung dieser Geschichte zwischen der Taufe Christi und seinem ersten öffentlichen Auftreten enthält ein unleugbares Merkmal des Geschichtlichen; denn eine solche stille Vorbereitung in der Einsamkeit macht einen durchaus natürlichen Uebergang von der Taufe Jesu zu dem Beginne seiner öffentlichen Wirksamkeit. Beides zusammen genommen veranlasst uns zu dem Schlusse, dass die Versuchungsgeschichte nicht allein eine ideale, sondern auch eine historische Wahrheit enthält, aber eine solche, welche in einer symbolischen Form mitgetheilt worden." Hier ist offenbar ein erfreu

licher Fortschritt geschehen. Für die Versuchung ist als Geschichte der Punkt in dem Leben des Herrn ermittelt, d. h. die Stellung, welche die Synoptiker ihr anweisen, und welche Ullmann anfänglich beanstandet hatte, ist als die ganz richtige anerkannt. Weiter wurde nicht klar bei Ullmann's anfänglicher Ansicht, wie dem Teufel die Suggestion jener versuchlichen Bilder zugeschrieben werden konnte, dieselben lagen ja in dem Messiasideale, wie es in den Köpfen der Juden spukte. Neander sucht den Teufel für diese Versuchung so zu gewinnen; „wenn aber, sagt er, nach der Lehre Christi, dieser ganzen gegenwärtigen Geschichte des Weltalls, in welcher das Böse einer der mitwirkenden Faktoren und von welcher die Geschichte der Menschheit nur ein Theil ist, der Abfall einer höheren Intelligenz von Gott vorangeht, wenn daher diese, der Satan, als Repräsentant des durch ihn zur Wirklichkeit gebrachten Bösen betrachtet und ein gewisser, dem Blicke des Menschen verhüllt bleibender Zusammenhang zwischen diesem und allem Bösen gesetzt wird: so erscheint von solchem Gesichtspunkte aus dieser Kampf mit den Richtungen des Weltgeistes ( der sich eben in dem jüdischen Messiasbilde einen Ausdruck gegeben hat -) als ein Kampf mit dem Satan, eine Versuchung von Seiten des Satans."

Man hat gegen diese Auffassung eingewandt, dass diese Vergegenwärtigung sündlicher Gedanken an sich schon Sünde sei dieser Einwurf ist aber nicht zutreffend. Ein Vorüberführen solcher Gedanken an dem Geiste ist noch kein selbstständiges Produciren derselben und dazu steigen diese Gedanken, nach Ullmann und Neander wenigstens, nicht aus dem Grunde des Herzens Jesu selbst empor. Die falsche versuchende Messiasidee wurde von dem Herrn nicht erst gebildet, sie war ein objectiv Gegebenes und wurde ihm durch den Wechselverkehr nahe gebracht, in dem er nothwendig mit der Welt der Sünder stand. Ja, er musste sich dieses Ideal jetzt vergegenwärtigen, da er im Begriffe stand, sein Messiasamt anzutreten. Die falsche Messiasidee war für den Erlöser eine unumgängliche Thatsache; das Denken aber einer Thatsache kann selbst die Heiligkeit Gottes nicht beflecken. Alles ruht hier darauf, dass man nachweist, der Herr habe nothwendig diese sündliche Gedankenreihe an sich vorübergehen lassen müssen. Ist dieser Nachweis von Ullmann aber geführt worden? Ullmann hat es ebensowenig gethan, als Neander. Nitzsch sagt: „der irdische Messianismus war nicht deshalb in allen, die ihn hegten, ein fleischlicher oder ein weltlicher. Viel weniger als Vorstellung Christi etwas Unwahres und Sündliches. Aber in jedem Moment ihrer Verwirklichung sah er den Weltfürsten mit eintreten, in jedem Moment jenes Verlangens und dieser Scheu sah er, wie Fleisch und Welt und Satan sich einzumischen drohten. Da schloss sich dieses empfindliche Leben zu und gegen das Böse und Aftergöttliche für immer ab." Die Messiasidee, können wir noch weiter schreitend sagen, welche das Judenvolk hegte, war von demselben nicht rein aus der Luft gegriffen worden, sondern zu einem grossen Theile aus der heil. Schrift Alten Bundes abgezogen worden. Da die Propheten nicht scharf zwischen einem ersten und zweiten Advente des Messias zu scheiden verstanden, da sie das Bild seiner Niedrigkeit und das Bild seiner Hoheit unmittelbar neben einander stellten, so war solch eine verschwommene, Irdisches und Himmlisches in einander mengende Messiasvorstellung eine nothwendige Folge. Der Herr, welcher in der Schrift leibte und lebte, und die messianischen Weissagungen erfüllen wollte, musste sich mit dem

jüdischen Messiasbilde, der einen Ansicht von der Sache, vollständig aus einander setzen. Es muss zugestanden werden, dass eine Versuchung in der dargestellten Weise die Sündlosigkeit Christi nicht im Geringsten beeinträchtigt; die versuchenden Gedanken treten von Aussen an ihn heran und prallen wie der Wasserstrahl an dem glatten Felsen ab, ohne den geringsten Einfluss auf sein Handeln, ja ohne die geringste trübende Einwirkung auf sein inneres Leben auszuüben. Aber von dem Allgemeinen nun auf den gegebenen Fall hier überzugehen, so kann gar nicht die Frage sein, dass eine innere Versuchung in der Art, wie die Evangelisten sie beschreiben, die Sündlosigkeit des Herrn auf das stärkste antastet. Der alte Storr, welcher in seinen opuscula academica wiederholt auf die Versuchungsgeschichte zu reden kommt, ruft gar nicht unpassend aus: Jesusne ambitiosa cupiditate Hierosolyma et in montem deductus fuerit? hiccine ergo cogitationem illico improbandam coërcuerit, ut eius certe gratia itineri se committeret et propositum vitiosum quale in utraque profectione e solitudine in urbem et ex urbe in solitudinem tenuisset, hactenus certe perageret, ut locum editum, ubi tandem se revocaturus esset, conscenderet tamen; hoccine dignum fuerit sanctissimo Jesu? Hat der Herr 40 Tage gebraucht, um das falsche Messiasbild zu erkennen und abzustossen, dann bleibt nur zwischen zwei Uebeln die Wahl, entweder haftete dann doch das falsche Bild sehr fest in seiner Seele, oder sein Verstand war schadhaft geworden, seine Urtheilskraft hatte an Schärfe verloren. Dann muss man, wozu Ullmann allein darf man dem

im Anfange geneigt war, die 40 Tage streichen Texte aller drei Synoptiker solche Gewalt anthun?

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Ullmann, Neander, Hase, Hocheisen gestehen ein, dass diese ihre Ansicht dem Texte nicht ganz gerecht werde. „Solche Objectivirung einer inneren Thatsache in der anschaulichen Form eines äusseren Vorgangs, sagt Ullmann, ist der orientalischen, namentlich der hebräischen Darstellungsart nicht fremd." Wir wünschen diesen Satz belegt; Ullmann beruft sich aber allein auf Luk. 10, 18, wo bekanntlich heute noch die Ausleger über den Sinn der Worte hart mit einander streiten. Eine bestrittene Stelle wird aber nun und nimmermehr einer allgemeinen Behauptung als sichere Basis dienen dürfen. Ullmann hat das Mangelhafte seiner Beweisführung selbst gefühlt und sucht das Fehlende nun durch die Behauptung zu ergänzen, dass die Apostel diesen idealen Vorgang in strengstem Realismus für äussere Thatsache genommen und gegeben hätten. Wo findet sich aber eine ähnliche Uebertragung? Wo verlegen die Apostel sonst Ereignisse aus der unsichtbaren Geistessphäre in diese Welt von Fleisch und Blut? Hier fehlt jede Analogie und einzig in seiner Art wäre dieses Missverständniss. Eine Vergegenwärtigung jenes jüdischen Messiasideales lässt sich zudem auch nicht als eine Eingebung des Satans auffassen; die Evangelisten sagen aber sehr bestimmt aus, dass eine von Aussen einwirkende Macht den Herrn in diese Versuchung geführt habe. So wenigstens, sagt Ullmann sehr richtig, ist der Sinn der evangelischen Darstellung aufzufassen, denn diese würde das, was aus der Seele Jesu selbst gekommen wäre, gewiss nicht in der Person des Satans symbolisirt haben, und diesem Sinn der Evangelisten müssen wir auch in der Erklärung des Ganzen gerecht werden.“

Krabbe schafft dieses letzte Hinderniss aus dem Wege; er lässt den Teufel nicht mittelbar bei der Versuchung des Herrn insofern betheiligt sein, als das jüdische Messiasbild mit unter Satans Mitwirkung zu Stande

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