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Halle a. S. und Bremen.

C. Ed. Müller's Verlagsbuchhandlung

Max Grosse.

1901.

B3267
D4

Vorwort.

Die vorliegende Schrift hat den ausgesprochenen Charakter einer Kampfesschrift. Sie ist mit der bestimmten Absicht geschrieben, den Mann zu treffen, der heute, wie kein anderer, im Kampf um die Weltanschauung das Christentum mit allen möglichen Mitteln zu vernichten sucht.

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Ich bin oft gefragt worden, wie man gerade in Hinsicht auf Haeckels Welträtsel" heute den Gebildeten beikommen und ihnen die Minderwertigkeit des genannten Buches nachweisen könne. Hier ist meine Antwort, die jedem Verteidiger der christlichen Weltanschauung das wertvollste Material im Kampf gegen Haeckel, den wir nicht scheuen dürfen und nicht scheuen brauchen, an die Hand geben wird. Was man den Lesern der,,Welträtsel" zeigen muss und was hier gezeigt ist, ist folgendes:

1. Haeckel behandelt alle seine Probleme in starrer darwinistisch-monistischer Orthodoxie als Dogmatiker und Naturphilosoph, nicht als Naturforscher.

2. Haeckel gilt in den Augen der meisten Fachgenossen nichts mehr, weil er sich zu viel Unredlichkeiten hat zu schulden kommen lassen.

3. Haeckel antwortet niemals seinen Gegnern sachlich und ruhig, sondern mit Beschimpfungen und Verdächtigungen.

M370765

Ein ehrlicher Leser der,,Welträtsel", dem man diese drei Punkte nachgewiesen hat, wird wissen, was er von dem Inhalt jenes Werkes zu halten hat.

Der Inhalt des vorliegenden Buches ist kein anziehender, die Art und Weise, wie ich Haeckel hier behandeln musste, keine angenehme. Ich weiss, dass ich hier und da persönlich geworden bin, auch abgesehen von den zahlreichen persönlich-scharfen Zitaten anderer Naturforscher. Ich konnte nicht anders als die Sachen mit dem Namen nennen, der ihnen zukommt. Es giebt eben Verhältnisse, bei denen man nur dann etwas erreicht, wenn man seine Meinung kräftig sagt. Stets aber habe ich mich bemüht, mein Urteil durch Thatsachen zu begründen.

Weshalb ich diese mir im Grunde widerstrebende Arbeit auf mich genommen habe, das sagt das erste Kapitel genauer. Hätte ein anderer Naturforscher das Wort ergriffen, so hätte ich gern geschwiegen; da keiner sonst redete, so thue ich es, weil ich es für meine Pflicht halte, einmal der Weltanschauung gegenüber, die mir heilig und teuer ist und die Haeckel ohne Schonung seiner selbst verhöhnt und beschmutzt, dann aber auch der Naturforschung gegenüber, die durch Haeckels ,,Welträtsel" wie auch durch viele andere seiner Schriften völlig aus ihrer ruhigen, sachlichen und induktiven Bahn gedrückt zu werden droht.

Wenn andere schweigen, so verstehe ich das, ich hätte gerne aus demselben Grund geschwiegen; denn nach den vielen Proben, die dieses Buch bringt, weiss ich ja schon im voraus, welche Flut von Verdächtigungen, Verhöhnungen und billigen Witzen nunmehr auf mich aus Haeckels Schule regnen wird. Man wird diese Schrift als ein Pamphlet oder ähnlich benennen, man wird den ,,Klerus" u. s. w. als schwarzen Mann benutzen. Ich werde alles dies zu tragen wissen, weil ich mich dabei in guter Gesellschaft weiss.

Sollte aber jemand aus Haeckels Schule Sachlichkeit

genug besitzen, um mich sachlich, ohne Beschimpfung und mit Ruhe zu widerlegen, so werde ich dafür dankbar sein. Man weise mir aktenmässig Irrtümer nach, ich werde dann mein Unrecht gern eingestehen und etwaige persönliche Schärfe zurücknehmen.

Wenn ich diese Schrift verhältnismässig spät nach dem Erscheinen der,,Welträtsel" veröffentliche, so liegt der Grund darin, dass ich bis Weihnachten 1900 voll und ganz durch die Herausgabe meines,,Volks-Universal-Lexikons" in Anspruch genommen wurde. Ich hoffe, dass die Schrift auch jetzt noch neben der von Loofs u. a. ein wirksames Mittel im Kampf gegen den Propheten des materialistischen Monismus sein wird. Godesberg a. Rh., im Mai 1901.

Dr. phil. E. Dennert.

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