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eine gesunde Philosophie mit Hülfe der Uroffenbarung uns von den großen Wahrheiten der natürlichen Religion lehrt, auseinandergesezt hat, beginnt er das Studium über die Offenbarung an das jüdische Volk durch Moses. Er zeigt, daß die Angaben des heiligen Schrift. stellers und insbesondere die beiden großen Thatsachen, auf denen die Grundlage des Christenthums ruhet, nämlich der Sündenfall der ersten Menschen und die Verheißung eines Erlösers, ihre Bekräftigung finden in Allem, was die Wissenschaft auf ihrer gegenwärtigen Stufe der Entwickelung uns als sicher und gewiß lehrt, daß sie bestätigt werden durch Alles, was unsere heutige Gelehrsamkeit weiß über die physische Einrichtung und spätere Gestaltung des Erdförpers und über die ursprünglichen Ueberlieferungen von dem Menschengeschlechte.

Im zweiten Theile läßt uns der Verfasser in das Innerste des Christenthums eindringen. Er entwickelt den inneren Zusammenhang und die wunderbaren Beziehungen zwischen Dogmen, Moral, katholischem Cultus und all' den Bedürfnissen der menschlichen Erkenntniß und des menschlichen Herzens. Diese göttlichen Harmonieen bilden die inneren Gründe unserer Religion.

In einem dritten Theile endlich giebt uns Herr Nicolas die Darlegung der äußeren, historischen Gründe von der göttlichen Sendung Jesu Chrifti: nämlich die Prophezeihungen, die ihn der Welt ankündigen; die Wunder, die ihn offenbaren; die übernatürlichen Erfolge der Predigt des Evangeliums; die heilsame Umwandlung, welche das Evangelium bewirkt, und durch welche alle Verhältnisse im Leben der Völker sich anders gestalten; die Vervollkommnung der Erkenntniß und der Sittlichkeit, deren fruchtbare Keime es in den Schooß der Gesellschaft niedergelegt und die Jahrhunderte beauftragt hat, dieselben zu entwickeln; endlich das Wunder der Erhaltung und Fortdauer der Kirche mitten unter den Prüfungen und Anfeindungen jeder Art, durch welche ein. menschliches Werk längst würde zu Grunde gegangen sein.

Man sieht, daß diese Studien über das Christenthum einen vollständigen Vertheidigungsplan umfassen, der zugleich unserer jeßigen Zeit durchaus angepaßt ist. Die Ausführung entspricht vollkommen der Größe des Planes. Dieses Buch, bei dessen Beginn der Verfasser nur den Zustand einer einzelnen Seele, die ihm theuer war, im Auge hatte, wird die Bedürfnisse sehr vieler Geister vollkommen befriedigen. Die Religion zeigt sich da in ihrem wahren Lichte, wie es sich für unsere Zeit geziemt; sie zeigt sich, so zu sagen, im Wiederschein all' der Lichtstrahlen, die von den Forschungen einer gesunden Philosophie und von den neuesten Entdeckungen der Wissenschaft zurückfallen auf die göttlichen Grundfesten ihrer Auctorität.

Wir dürfen bei dieser Gelegenheit noch ein anderes Verdienst

dieses Buches nicht übergehen,

ein Verdienst, welches noch besser als alles Andere, was Wir soeben bezeichneten, das Gute prophezeihet, welches es zu stiften nicht verfehlen wird und bereits augenscheinlich in unserer Diöcese gestiftet hat. Das ist nämlich die Gesinnung, aus der dieses Werk geflossen ist; es ist der lebendige Glaube und die tiefe Frömmigkeit, die soviele schöne Seiten eingegeben, in denen noch mehr das Herz des Verfassers sich offenbart, als sein Talent.

Gegeben zu Bordeaux, x.

Ferdinand,

Erzbischof von Bordeaux.

Im Auftrage Sr. Erzbischöflichen Gnaden

H. de Langalerie,

Ehrendomherr und Generalsecretair.

An die Herren Rechtsanwalte des Gerichtshofes zu Bordeaux.

Meine Herren und ehemaligen Collegen!

Die Abfassung dieses Werkes fällt in eine Zeit, wo ich die Ehre hatte, mich „Rechtsanwalt am Gerichtshofe zu Bordeaux“ zu nennen. Ich habe es entworfen in dem Pflichtgefühle, welches mir ein sehr vertrauter Freund eingeflößt. Die unvorhergesehene Ausdehnung dieses Buches forderte aber bald, daß ich mir mein Ziel weiter steckte; und da war es denn Ihr Kreis, der Kreis meiner werthen Collegen, der sich mir Anfangs darbot als der erste Horizont, für den ich mein Werk bestimmen wollte. Seitdem habe ich nun aufgehört, in Ihren Reihen zu zählen, um anderswo die Stelle einer friedlichen Magistratur anzutreten, die mir hinlängliche Muße vergönnte, die leßte Hand an mein Werk zu legen; aber der Gedanke, der mir stets vorschwebte, als ich es mit vieler Mühe ausarbeitete, er ist mir nachgefolgt und bei mir geblieben, und wie ein Schiffer, der im Hafen anlangte, komme ich heute, es Ihnen widmend, das Gelübde zu erfüllen, das bei Sturm und Wetter gemacht ward.

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Obwohl mein Gegenstand unter der Feder eines Juristen*) ein ungewohntes Aussehen hat, so wird er Ihnen doch nicht weniger In

*) Man sehe jedoch die schöne Abhandlung von Erskine, unter dem Titel: Essai sur la Foi; Les témoins de la Résurrection de JésusChrist, examinés et jugés selon les règles du barreau, par Scherlock; Les études de d'Aguesseau sur la Religion; - L'Athée redevenu Chrétien, von Delauro-Dubez, Rath am königl. Gerichtshofe zu Montpellier; — und die schönen Schriften voll christlicher Philosophie vom bedauernswerthen Präsidenten Riambourg.

teresse bieten, als auch eine Abhandlung, die direct Ihre amtliche Bes schäftigung betrifft. Es ist wirklich keiner unter Ihnen, an den sich dieses Buch nicht wendete, und der nicht seinen Plaß und seinen Beweis darin anträfe. Was die Einen angeht, so schlägt es die wichtigste Saite ihrer Seele an, und entspricht einer Brüderlichkeit, die noch fester geschlossen ist, als jene, die die Menschen machen können, der Brüderlichkeit des Glaubens. Bei den Anderen berührt es jene weite und geheime Wunde des Zweifels, der deutlich in ihnen auf einen peinlichen Zustand des Uebergangs hinweiset und bewirkt, daß sie einigen Werth legen auf eine Arbeit, bei der ich ihre Erleichterung mir besonders zum Zwecke gemacht habe. Hierdurch fühle ich mich Ihnen vereint mit einer Brüderlichkeit, die, wenn's möglich wäre, noch inniger sein würde, als die des Glaubens, nämlich mit der der Liebe. Sollte zufälliger Weise mein Werk unter Ihnen einen Gegner antreffen, wohlan! ich würde ihn selbst zum Richter der Wahrheit nehmen, weil er in der geeignetsten Lage wäre, ihre ganze Kraft an den Tag zu legen; und ich zweifle nicht, daß es ihm zum wenigsten gehen würde, wie dem Statthalter von Judäa, bei dem Paulus eines öffentlichen Verbrechens angeklagt war: erschüttert von der Lehre, die er vor seinen Richterstuhl gefordert, verlangt er von seinem Sträfling einen Ausstand, um sie zu erwägen.*) Ferner, was ehemals bei der allgemeinen Achtung der Glaubensfäße und bei der gehörigen Erfüllung unserer Pflichten vielleicht übel angebracht gewesen wäre, das kommt heute bei der allgemeinen Verwirrung der Begriffe und bei dem Zusammenfinfen aller Anstalten und Einrichtungen gerade zur rechten Zeit. Der Glaube war verborgen in den Fundamenten des Baues, von wo er an alle Theile Gleichgewicht und Kraft vertheilte; heute ist er bloßgelegt durch den Einsturz all' des Uebrigen, er gewinnt das Ansehen und die Wichtigkeit eines lezten Gutes, welches aus der Vergangenheit uns erübrigte, und so wird er das einzige und ausschließliche Fundament, welches wir noch haben für Gegenwart und Zukunft. Aus diesem Grunde kann man sagen, daß heute die religiöse Frage alle sonstigen Fragen des Lebens verschlinge; daß sie in Wahrheit an der Tagesordnung ist; daß ihre Behandlung und Vertheidigung zugleich eine Behandlung und Vertheidigung aller übrigen Fragen ist. Wenn die Stadt vom Feinde umlagert wird, so ist für jeden waffenfähigen Mann der häusliche Herd auf dem Walle.**)

*) Da er aber von der Gerechtigkeit, der Keuschheit und vom zukünftigen Gerichte sprach, zitterte Felix und antwortete: Für diesmal geh, zu einer gelegenen Zeit will ich dich rufen." (Apostelgeschichte 24, 25.)

**) „Denn ich habe mit dir einen Kampf zu kämpfen für Altar und

Wenn nun dieses Werk in Anbetracht seines Gegenstandes Sie nicht gleichgültig finden kann, so darf ich wohl sagen, daß es ebenfalls durch seine Einkleidung und wegen der Art der Durchführung berechtigt ist, Sie zu interessiren. Ich habe mir in der That viele Mühe gegeben, Alles, was ich an Regeln und Beispielen für die große Kunst der Erörterung und des Ueberführens mir in Ihrem Kreise kann gesammelt haben, in diesem Buche zur Anwendung und Geltung zu bringen; und ich habe mich bestrebt, auf den Beweis und die Vertheidigung der Religion jene Methode anzuwenden, die Ihnen alle Tage bei der Vertheidigung der irdischen Interessen so treffliche Dienste leistet.

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Wie vollständig würde ich, meine Herren, mein Ziel erreicht haben, wenn ich vermocht hätte, meiner Seele alle die großen Muster und Vorbilder von Schärfe und Beredtsamkeit vorzuführen, die Ihre Vorgänger Ihnen gelassen haben, um nicht derer zu gedenken, die noch unter Ihnen glänzen: jene Deutlichkeit der Darstellung, die schon gleich an der Schwelle der Erörterung uns entgegenleuchtet und wie eine Fackel über den weiteren Verfolg bis an sein Ende hin ein helles Licht verbreitet; jene Anordnung und bezaubernde Kraft der Beweise, die keinen Punkt übrig lassen, wo der Feind nicht angegriffen wäre, keinen Ausweg, wo er entfliehen könnte; jene überschwängliche und zugleich in Schranken gehaltene Gelehrsamkeit, die jeder Beweisführung Zuwachs an Stoff giebt, und selbst, nachdem sie hinlänglich geboten hat, noch bemerken läßt, daß sie Vieles für sich behalten; endlich jenen Stil, dessen Wärme erzeugt worden durch die Gründlichkeit und die Lust und Liebe für die Sache, und jene Sprache, so classisch in ihrer Form und so hoch in ihrer Begeisterung, daß sie in Behandlung der Hauptfragen gewissermaßen eine heilige wird und den vergänglichen Interessen dieser Welt, ich weiß nicht, etwas Ewiges mittheilt! Ausgezeichnete Fähigkeiten! Wenn sie auf einen größeren Schauplat verseßt wurden, was oft geschehen, so fanden sie sich mit den größten Interessen des Vaterlandes und der Gesellschaft natürlicher Weise auf gleicher Höhe. Den Gerichtshof der Gironde aber haben sie so berühmt gemacht, daß, wenn man heute seine Geschichte wiedergeben wollte, man allenthalben eingehen müßte in die Geschichte Frankreichs

Herd und für die Tempel und Heiligthümer der Götter und für die Mauern der Stadt, welche ihr Priester heilig nennet. Ihr umgebet auch die Stadt sorgfältiger mit Religion, als selbst mit Ringmauern, welche zu verlassen, so lange noch ein Odemzug in mir ist, ich für eine Gottlosigkeit achte.“ Cicero, De natura Deorum, in fine, nach der Uebersehung von Johann Friedrich Schröder.

Bewährte Ueberseßungen von Citaten sind benußt worden, wo sie uns zu Gebote standen. Anmerk. d. Uebers.

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