ภาพหน้าหนังสือ
PDF
ePub

Kleinod der reinen Lehre zu rauben. Zum Deftern brausten seine Sturmglocken laut durch die Lande, um all sein Heer gegen uns unter Waffen zu rufen und zum Kampf auf Tod und Leben wider uns anzufeuern. Wildes Kriegsgeschrei und Getümmel erhob sich vor unsern Thoren. Die Feinde legten ihre Sturmleitern an unsere Wälle, um unsere Burg dem Erdboden gleich zu machen. Aber Gott half uns. Die Wächter auf Zions Mauern schnarchten und schliefen nicht, gaben sich nicht gemächlicher Ruhe hin, bliesen vielmehr hell und rein die Posaune des göttlichen Wortes, führten mit so großem Nachdruck das Schwert des Geistes, daß unsere Feinde zu Boden geschlagen wurden. Gott war bei uns drinnen, darum sind wir geblieben; Gott kämpfte mit und für uns, darum siegten wir; Gott stürzte unsere Feinde zu Boden, darum ist Friede in unsern Mauern. Gott, dem treuen, barmherzigen Gott, gebührt allein alle Ehre dafür. Zum Lobe und Preise unsers Gottes jubiliren wir daher in diesem Jahre. Wir rufen es laut durch die Welt, sagen es jedem, der es hören und auch nicht hören will: „Der HErr hat Großes an uns gethan, deß sind wir fröhlich."

Unser lauter Jubel über Gottes Hülfe, Gnade und Beistand verdrießt aber unsere Feinde nicht wenig; sie beißen die Zähne über uns zusammen und schmieden Pläne, um uns zu verderben. Die Missouri - Synode foll und muß fallen, so hat es der Teufel beschlossen, so wollen es unsere Widerfacher, deren Zahl groß ist. Unser baldiges Ende wird uns denn auch nicht bloß in den Blättern der Falschgläubigen, sondern auch in den Zeitungen der Ungläubigen immer und immer wieder bestimmt angekündigt. Wir zweifeln auch nicht daran, was der Teufel, was die falsch- und ungläubige Welt thun können, unser Ende herbeizuführen, das werden sie gewißlich thun; am guten, oder besser gesagt, am bösen, sehr bösen Willen, um uns den Garaus zu machen, fehlt es unsern Feinden sicherlich nicht. Was follen wir nun aber thun, um den Nachstellungen unserer Feinde zu entgehen und das Feld zu behalten? Mit unserer Macht, Weisheit und Klugheit richten wir im Kampfe wider unsere Feinde nichts aus. Wenn wir uns mit den Waffen, die Menschen Wig und Scharfsinn darbieten, auf den Kampfplay wagen, dann sind wir schon geschlagen und überwunden. Nur wenn der allmächtige Gott mit uns ist und alle Anschläge unserer Feinde zu nichte macht, können wir das Feld behalten und über unsere Feinde triumphiren. Darum singen wir auch mit Luther:

Mit unser Macht ist nichts gethan,

Wir sind gar bald verloren;

Es streit für uns der rechte Mann,
Den Gott hat selbst erkoren.

Fragst du, wer der ist?

Er heißt JEsus Christ,
Der HErr Zebaoth,

Und ist kein ander Gott,
Das Feld muß er behalten.

Christus, der allmächtige Gott, will für uns kämpfen und uns zum Siege führen. Alles, was sich wider uns erhebt, will er zerschmettern und in den Staub treten. Das ist unser Trost. Dieser Trost wiegt aber nicht in fleischliche Sicherheit uns ein, wie mancher denken möchte, sondern macht uns wacker und munter zum Kampf wider jegliche Versuchung, Schalkheit und Trügerei der Feinde. Denn wer da weiß, keiner, auch der beste Christ nicht, kann aus eigener Kraft dem Satan etwas abgewinnen, nur Christus allein kann den Kampf zum Sieg führen, der wird wachen und beten, wird ohne Unterlaß zu Christo seufzen: Behüte mich vor des Teufels Trug und List; erhalte mich bei dem Einigen, daß ich deinen Namen fürchte. Das gegenwärtige Synodaljubeljahr mahnt uns daher dringend: „Wachet und betet, daß ihr nicht in Versuchung fallet; der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach." Marc. 14, 38. Der Teufel wendet auch allerlei Künste an, um uns auf Abwege zu führen; mißlingt das Eine, dann greift er flugs zum Andern. Kann er uns nicht durch falsche Propheten fällen, dann versucht er es durch die glattzüngige Welt zu thun. Und in diesen schweren Zeiten, welche Gott über unser Land hat kommen lassen, trachtet der Teufel mit Nahrungssorgen uns das Auge zu trüben und das Herz zu beschweren. In Folge der reichen Jahre sind unsere Bedürfnisse gewachsen, wir sind es gewohnt geworden, im Ueberfluß zu leben, denn in den guten Jahren sind viele reich und wohlhabend geworden. Manche Gemeinden haben Gott auch für den irdischen Segen gedankt durch das Lobopfer ihrer Hände, haben schöne Kirchen und Schulen, geräumige Pfarrhäuser und Lehrerwohnungen erbaut, haben denen, die sie mit dem Wort unterrichteten, allerlei Gutes mitgetheilt, haben auch das Missionswerk mit ihrem Gelde reichlich unterstüßt, so daß auch unsere lieben Reiseprediger nicht bloß mit dem Allernöthigsten, sondern, daß ich so sage, auch mit dem zum Leben Nöthigen versorgt werden konnten. Nachdem aber die schweren Zeiten ins Land gekommen sind, ist vieles anders geworden, ganz besonders scheint die Innere Mission in Folge der kärglichen Gaben Noth leiden zu müssen. Missionare und Reiseprediger haben in den lezten Jahren öfters Monate lang auf ihren geringen Gehalt, der ihnen im Auftrag der Synode von der Missionscommission versprochen war, vergeblich warten müssen, weil die Kasse leer war. Mancher hat da wohl schon mißmuthig werden und die Flinte ins Korn werfen wollen, indem er etwa dachte: Ich muß in Wind und Wetter, in Hiße und Kälte über Berg und Thal wandern, um unsern verlassenen, zerstreut wohnenden Volksgenossen das Brod des Lebens zu bringen, während die Synode, die mich durch ihre Commission zum Reiseprediger berufen hat, mir das leibliche Brod sehr kärglich zumißt, — darum will ich möglichst bald den Missionsdienst quittiren." So sehr nun auch die Nothlage, in welche Reiseprediger durch die abnehmende Opferwilligkeit der Gemeinden gerathen, zu beklagen ist, so sind doch jene Gedanken, die sich zuweilen auch in den Herzen rechtschaffener Reiseprediger regen, arge

Bersuchungen des Teufels, durch welche er sie matt und müde im Werke des HErrn machen will. Gegen solche Versuchungen des Teufels sollten die Reiseprediger sich daher täglich wappnen und zu dem Ende auch hie und da der alten Zeiten gedenken, da es den Missionaren noch viel kümmerlicher erging, als ihnen in diesen Tagen. Man denke an die Apostel. St. Paulus sagt, daß er missionirt habe in Mühe und Arbeit, in Hunger und Durst, in Frost und Blöße. Dasselbe konnten auch in den früheren Jahren die Misfionare und Reiseprediger unserer Synode von sich sagen. Hierfür nur ein Beispiel aus unserm Staat. Im 31. Jahrgang des „Lutheraner“, Seite 37 wird unter der Ueberschrift: „Ein Stück sogenannter innerer Mission", Folgendes berichtet: „Ein Prediger unserer Synode schreibt uns unter dem 30. Januar Folgendes: Ich bin der westlichste von den Unsern im Staate Nebraska und so erstreckt sich mein Arbeitsfeld bis nach Colorado. Jm nächsten Städtchen von etwa 300 bis 400 Häusern mit meist deutschen Einwohnern habe ich nicht ein einziges Glied. ... Ich wohne etwa 14 Meilen von dem Städtchen entfernt im Mittelpunkt meiner Gemeinde. Dieselbe erstreckt sich etwa 25 bis 30 Meilen weit und von meiner Wohnung aus etwa 15 Meilen im Umkreis und besteht aus 25 Familien und einigen. ledigen Leuten, die sich seit einem, zwei, auch drei Jahren hier eine Heimath gegründet haben. Sie sind alle arme Leute und durch die letzte HeuschreckenVerheerung noch ärmer geworden. Manche bedürfen der Unterstüßung, wenn sie nicht verhungern sollen. Auf Gehalt kann ich unter solchen Umständen natürlich dieses Jahr gar nicht rechnen, und weil sie für mich kein Koftgeld bezahlen konnten, auch nicht Plat hatten, mich in eine ihrer Wohnungen aufzunehmen, erklärte ich ihnen, sie sollten mir ein nebraskaisches Schloß von nebraskaischem Marmor, nämlich von Rasen und Erde, bauen; darin wolle ich vor der Hand wohnen, bis der liebe Gott uns bessere Zeiten. schenken werde. Gesagt, gethan. So wohne ich denn in meiner Erdhütte, in die mir diejenigen meiner Gemeindeglieder, die es thun können, von dem Wenigen, was sie haben, so viel bringen, als ich zu dem armen Leben bedarf. Gott hat mir auch bis jetzt durch seine Gnade ein zufriedenes Herz gegeben, daß ich mich so glücklich fühle, als wohnte ich in dem schönsten Hause und speiste täglich an der besten Tafel." Während nun der „Lutheraner" hierzu folgende Bemerkung macht: „Siehe, lieber Leser, so treiben lutherische Prediger innere Mission", so erlaube ich mir den heutigen. Reisepredigern zuzurufen: Sehet, liebe Amtsbrüder, so trieben noch vor 23 Jahren lutherische Prediger in Nebraska innere Mission. Wie? wenn ihr dieselben zum Vorbild nehmen und euch durch tägliches Gebet einen solchen Sinn von Gott erbitten würdet? Wahrlich, das würde euer Schade nicht sein und das Missionswerk würde nicht ins Stocken gerathen, sondern einen gesegneten Fortgang haben.

Freilich, während besonders die Reiseprediger in diesen schweren Zeiten fich von Gott ein genügsames Herz zu erbitten haben, damit sie in ihrer

Arbeit nicht unlustig und verdrossen werden, so sollen hingegen alle unsere lieben Christen und Gemeinden sich zum reichlicheren Geben für die Mission ermuntern und Gott täglich bitten, ihnen willige Herzen und offene Hände dazu geben zu wollen. Es ist keine Frage, unsere Reiseprediger und Missionare könnten heute noch ebenso wohl wie vor etlichen Jahren nicht bloß mit dem Allernöthigsten, sondern auch mit dem zum Leben Nöthigen versorgt werden, wenn man nicht die Missionsgaben, sondern andere zum Leben. nicht gerade so sehr nöthige Ausgaben verringerte. Leider ist es nun aber oft so, wenn die Einnahme kleiner wird, so ist es in erster Linie der Gotteskasten, dem man die schuldigen Gaben vorenthält und sie für andere Dinge verwendet, während es doch gewiß in schweren Zeiten so sein sollte, im eigenen Haushalte sich so viel als möglich einzuschränken, um wo möglich noch mehr als vorher in den Gotteskasten, in die Collecten für Mission, einlegen zu können. Wer klug ist, thut das Lettere, denn JEsus steht heute noch am Gotteskasten und sieht zu, wie viel ein jeder einlegt. Und wer gibt, dem wird gegeben, wer viel gibt, dem wird viel gegeben. „Denn eben mit dem Maß", sagt Christus, da ihr mit messet, wird man euch wieder messen." Ferner stehet geschrieben: „Wer da kärglich säet, der wird. auch kärglich ernten; und wer da säet im Segen, der wird auch ernten im Segen." Ach, daß wir Christen dieses Gottes Wort glauben möchten! Dann würde unsere Missionskasse bald zum Ueberfließen voll sein und das ins Stocken gerathene Missionswerk von neuem herrlich aufblühen. Möchten wir die Probe, vor welche Gott uns durch die gegenwärtigen schweren Zeiten gestellt hat, bestehen. Gott hat uns sein heiliges Wort in apostolischer Fülle und Reinheit gegeben: denn unter uns gilt keines Menschen, ja, auch keines Engels Wort, sondern allein das klare Schriftwort, das wissen wir. Die reine Lehre des göttlichen Wortes ist das höchste und theuerste Kleinod, wodurch wir hier glücklich und dort selig werden, — das wissen wir auch. Und daß wir das Kleinod der reinen Lehre als das rechte Himmels brod allen verlornen, in der Wüste dieser Welt darbenden Seelen zu ihrer ewigen Rettung darbieten sollen, das wissen wir ebenfalls ganz gewiß. Nachdem Gott uns diese Erkenntniß geschenkt hat, so will er jetzt einmal wieder sehen, ob wir die reine Lehre seines heiligen Wortes wirklich für den höchsten Schatz im Himmel und auf Erden halten und demgemäß handeln, er will sehen, ob wir bereit sind, nicht bloß von unserm Ueberfluß, sondern, wenn es sein muß, auch von unserer Armuth so viel in den Gotteskasten einzulegen, als nöthig ist zur Führung des Gemeinde- und Synodalhaushaltes, wie auch zur Betreibung des uns befohlenen Missionswerkes, — ja, um uns in Bezug hierauf einmal wieder zu prüfen, dazu hat Gott unter anderm die gegenwärtigen schweren Zeiten über unser Land und Volk kommen lassen. Werden wir nun diese Prüfung bestehen? Aus eigener Kraft nicht; das hat uns die Erfahrung der letzten Jahre zur Genüge gelehrt; denn wir können es nicht leugnen, daß unser Missionseifer nach

"

gelassen hat und unsere Missionsbeiträge kleiner geworden sind. Wenn es nun aber so weiter ginge, welches würde das Ende sein? Gott müßte sich doch ob unserer Undankbarkeit und Kargheit von uns wenden. Das weiß auch der Teufel sehr wohl; darum sucht er uns in dieser geldarmen Zeit im Missionswerk, das des HErrn Werk ist, lässig zu machen. Verflucht sei" aber, wie der Prophet Jeremias sagt,,,wer des HErrn Werk lässig thut." Es ist daher gewiß hohe Zeit, dieser uns drohenden Gefahr ins Auge zu schauen, um derselben durch Gottes Gnade und Beistand glücklich zu ents rinnen. Denn noch haben wir das Mittel, welches uns aus aller Seelengefahr, also auch aus dieser Gefahr retten kann und soll, — Gottes reines, lauteres Wort. Wenn wir das hören, und Tag und Nacht unter brünstigem Gebet zu Gott im Herzen bewegen, dann wird der Teufel auch diese Schlacht verlieren und der Sieg unser sein. O, lasset uns daher doch täglich Gottes Wort unter unablässigem Gebet zu Gott in unsern Herzen bewegen und so immer das Eine, was noth ist, vor Augen und im Herzen behalten, dann werden wir des HErrn Werk wieder fleißig treiben und mit Freuden unsere Kräfte und Mittel in den Dienst unsers Gottes stellen. Unser Synodaljubeljahr ruft uns allen demnach mit lauter Stimme zu: Haltet, was ihr habt, damit Niemand eure Krone nehme; thut des HErrn Werk mit Lust und großem Eifer; predigt das euch anvertraute reine Evangelium JEsu Christi in aller Welt zum Heile vieler Seelen, damit Gottes Haus voll wird; ja, seid getreu bis an den Tod, so werdet ihr das liebliche Wort aus Christi Munde hören: Ei du frommer und getreuer Knecht, du bist über wenigem getreu gewesen; ich will dich über viel sezen; gehe ein zu deines HErrn Freude." Amen.

[ocr errors]

Lehrverhandlungen.

(Geleitet durch Herrn Prof. G. Mezger.)

Wir lesen im 12. Capitel des Evangeliums Lucä vom 54. bis 56. Vers folgenden wichtigen Ausspruch unsers Heilandes: Er sprach aber zu dem Volk: Wenn ihr eine Wolke sehet aufgehen vom Abend, so sprecht ihr bald, es kommt ein Regen; und es geschiehet also. Und wenn ihr sehet den Südwind wehen, so sprecht ihr, es wird heiß werden: und es geschiehet also. Ihr Heuchler, die Gestalt der Erde und des Himmels könnt ihr prüfen, wie prüfet ihr aber diese Zeit nicht?" Mit diesen Worten tadelt der HErr das Volk der Juden, daß es seine Zeit, in der es lebte, nicht prüfte. Er erinnert die Juden daran, weist sie darauf hin, daß sie in irdischen Dingen, die für ihr zeitliches Wohl von Wichtigkeit wären, keineswegs so unerfahren, sondern klug seien, daß sie die äußerlichen Zeichen des Himmels wohl prüfen und aus denselben erkennen könnten, ob Regen oder schönes

« ก่อนหน้าดำเนินการต่อ
 »