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find kleine, geringe Vögel. Und doch regiert Gott auch ihr Leben. Und der HErr sett hinzu: „Eure Haare auf dem Haupte sind alle gezählet.“ Wir Menschen zählen, was wir für groß und wichtig halten, damit nichts davon verloren gehe. So will der HErr sagen, selbst eure Haare sind vor Gott wichtig und groß, und er hat dieselben in das Regiment der Welt mit aufgenommen.

So ist es Gott der HErr, der alles leitet und regiert. Aber dieses sein Regiment richtet der HErr gewöhnlich nicht unmittelbar aus, sondern durch irdische Mittel. Das, was der HErr hier thut, hat gewöhnlich auch seine irdischen Ursachen. Wir Menschen werden satt durch Brod und irdische Speise und erhalten diese dadurch, daß die Erde Getreide und allerlei Nahrungsmittel hervorbringt. Und die Erde wird fruchtbar dadurch, daß die Sonne sie bescheint und der Regen sie befeuchtet. Und soll die Erde ihre Frucht bringen, so müssen die Menschen sie bearbeiten, müssen fäen und ernten. Und doch steht Gott der HErr hinter diesem allen, er ist es, der Regen und fruchtbare Zeiten gibt“, er ist es, „der seine Sonne aufgehen läßt über Gute und über Böse, und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte". So heißt es mit Recht von ihm Ps. 145, 15.: „Aller Augen warten auf dich; und du gibst ihnen ihre Speise zu seiner Zeit. Du thust deine Hand auf und erfüllest alles, was lebet, mit Wohlgefallen.“ Vgl. Pf. 104, 27. 28. So verhält es sich mit allem, was in dieser Welt ge= schieht, es sind gewöhnlich irdische Ursachen da, aber hinter diesen steht Gott der HErr und lenkt und leitet sie, und macht, daß sie zusammentreffen und eine solche Wirkung haben, wie es sein Wille ist. Daher sagt auch Luther: „Und Summa: alle Creaturen sind Gottes Larven und Mummereien, die er will lassen mit sich wirken und helfen allerlei schaffen, das er doch sonst ohne ihr Mitwirken thun kann und auch thut; auf daß wir bloß an seinem Wort allein hangen, also, es sei Brod da, daß wir darum nichts desto mehr trauen; oder sei nicht da, daß wir darum nichts desto mehr verzagen; sondern brauchen desselben, wenn's da ist, gewiß, daß wir doch leben und ernährt sind zu beiden Zeiten durch Gottes Wort, es sei Brod oder kein Brod da.“ (St. L. Ausg., Bd. XI, 539.)

Die heilige Schrift sagt aber nicht nur im Allgemeinen, daß Gott der HErr diese ganze Welt mit allen Ereignissen lenkt und regiert, sondern auch, daß Gott der HErr insonderheit schwere Zeiten, Unglücksfälle und dergleichen in seiner Hand hat, daß wir es auf Gott zurückführen müssen, wenn große Blagen über ein ganzes Land oder eine ganze Stadt kommen. So lesen wir Amos 3, 6.:,,Jst auch ein Unglück in der Stadt, das der HErr nicht thue?“ Ein jedes Unglück in Stadt oder Land kommt von Gott dem HErrn; es gibt kein Unglück, bei dem nicht Gott die Hand im Spiel hätte. So heißt es ferner beim Propheten Jesaias (45, 6. 7.): „Ich bin der HErr, und keiner mehr; der ich das Licht mache, und schaffe die Finsterniß; der ich Friede

gebe, und schaffe das Uebel. Ich bin der HErr, der solches alles thut." Was uns in dem ersten Spruch negativ, verneinend, gesagt ist, das wird hier behauptend ausgesprochen: daß wirklich von ihm die Heimsuchung komme. Gott ist es also, der das Licht macht, der gute Zeiten gibt, aber auch Finsterniß, Unglück und Trübsal. Er gibt Frieden, Glück, Heil, er ist es aber auch, der das Uebel sendet. Endlich heißt es Micha 1, 12.: ,,Die betrübte Stadt vermag sich nicht zu trösten; denn es wird das Unglück vom HErrn kommen, auch bis an das Thor Jerusalems." Und so sehen wir auch, daß die heilige Schrift, wenn sie von schweren Plagen und Heimsuchungen, die über Länder und Völker ergangen sind, uns erzählt, auch gewöhnlich dieses mit berichtet, daß sie von Gott geschickt sind. Wir brauchen nur zu denken an die Sündfluth, an die Plagen Egyptens, an die Pestilenz zu Davids Zeiten, an die Zerstörung Jerusalems 2c. Alle diese Plagen hatten, wenigstens zum Theil, ihre natürlichen Ursachen, und doch war es Gott der HErr, der sie sandte.

Und noch mehr. Die Schrift redet auch ganz besonders von theurer Zeit, Mangel und Hungersnoth, und wenn sie das thut, führt sie gerade auch solche Zeiten auf Gott den HErrn, als den Urheber, zurück. So ist dies der Fall bei jener schrecklichen Hungersnoth, welche über Jfrael kam zu Elias Zeiten. 1 Kön. 17, 1. ff. Gott der HErr kündigt durch seinen Propheten diese Zeit selbst an, von Gott ist sie gesendet. Noch klarer wird dies gesagt, 2 Kön. 8, 1., von der theuren Zeit in Elisas Tagen: „Elisa redete mit dem Weibe, deß Sohn er hatte lebendig gemacht und sprach: Mache dich auf, und gehe hin mit deinem Hause, und sei Fremdling, wo du kannst; denn der HErr wird eine Theurung rufen, die wird ins Land kommen sieben Jahr lang." Ps. 105, 16. 17. wird von der theuren Zeit geredet, dig in Josephs Tagen über Egypten und die umliegenden Länder kam: Und er (nämlich Gott) ließ eine Theurung ins Land kommen, und entzog allen Vorrath des Brods. Er sandte einen Mann vor ihnen hin; Joseph ward zum Knechte verkauft." Also von jenen sieben theuren Jahren wird ausdrücklich gesagt: „Er (Gott) ließ diese Theurung ins Land kommen."

Wir sehen also, die heilige Schrift sagt im Allgemeinen, Gott ist's, der alles regiert; dann insonderheit, daß Plage und Unglück von Gott kommt; sie sagt dies auch ganz insonderheit von theurer Zeit, und so machen wir den Schluß: Gott ist es, der auch diese schwere Zeit über unser Land ge= sandt hat, es mögen noch so viele natürliche Ursachen da sein. Das müssen wir vor allen Dingen einmal erst erkennen, damit wir nicht wie die Welt nur von natürlichen Ursachen wissen. Und wenn wir das erkennen, dann erkennen wir auch, daß Gott es vorher versehen hat, wie lange die Theurung bleiben, wie schwer sie werden soll, wann die rechte Zeit und Stunde kommt, daß wiederum Wohlstand und Segen ins Land zurückkehre. Das alles steht in Gottes Hand. So erkennt der Christ in diesen schweren Zei

ten die Hand seines Gottes. Diese Lehre gehört freilich zum Abc des Christenthums, aber wie oft wird sie vergessen! Nach unserm Fleisch wollen wir immer wieder bei den natürlichen Ursachen stehen bleiben, daß wir vor den „Larven und Mummereien“ den vergessen, der alles regiert und leitet nach seinem guten und gnädigen Willen.

II.

Sie erkennen, daß Gott diese schweren Zeiten über unser Land gesandt hat um der Sünde willen, daß aber dennoch Gott seine gnädigen Absichten dabei hat, sowohl über unser ganzes Land und Volk, als auch insonderheit über die Christen.

Christen erkennen, daß Gott der HErr es ist, der die schweren Zeiten sendet, daß er die letzte Ursache derselben ist, aber sie bleiben bei dieser Erkenntniß nicht stehen. Sie gehen weiter, sie suchen auch den Grund zu er kennen, warum Gott der HErr sie gesandt hat, und was er für Absichten dabei hat, welche Zwecke er erreichen will. Nur wenn wir Christen auch das erkennen, prüfen wir die Zeichen der Zeit und verstehen unsere Zeit recht und heilsam. Davon handelt unser zweiter Sat.

Es wird zunächst in der These gesagt, daß Gott die schweren Zeis ten gesandt hat um der Sünde willen. Wenn ein Mensch, der, auch so er kein Christ ist, doch noch also steht, daß er anerkennt, daß es einen Gott gibt, und zwar nicht einen Gott, wie die Deisten ihn malen, der in unnahbarer Ferne sich befindet und sich um diese Welt nicht kümmert, sondern einen lebendigen, persönlichen Gott, der selbst eingreift in das Getriebe dieser Welt, der alles lenkt und leitet und die legte Ursache aller Dinge ist, wenn ein solcher Mensch gefragt wird: Was bewegt denn nun wohl Gott, Plagen und Heimsuchungen über ein Land und Volk zu senden? so wird er alsobald antworten: Das muß daher kommen, daß Gott mit einem solchen Volke zürnt, das ist eine Folge und Strafe der Sünde. Ein jeder Mensch, auch der gefallene, hat eben ein Gewissen. Sein Gewissen bezeugt ihm, daß er ein Sünder ist, daß er nicht vor Gott bestehen kann, es fagt ihm allemal, wenn solche Zeiten kommen, daß sie Folgen der Sünden find, daß Gott durch dieselben ihn strafe. Das haben auch die Heiden, die von Gottes Wort nichts wissen, erkannt. Bei großen Landplagen, theurer Zeit, Krieg, Pestilenz 2c. schlossen sie immer auf den Zorn der Götter, und suchten in ihrer Blindheit dieselben zu versöhnen durch allerlei Opfer.

Und was schon das natürliche Gewissen dem Menschen sagt, daß alles Leiden der Zeit, alle Plagen, Heimsuchungen, die einzelne Menschen und ganze Länder und Städte treffen, Folgen der Sünde sind, das sagt uns auch, und zwar noch viel klarer und deutlicher, Gottes Wort. Es sagt uns, daß alle solche Plagen Zuchtruthen und Heimsuchungen Gottes sind. Die hei

lige Schrift berichtet uns eine ganze Menge von solchen Plagen, und sie gibt dabei gewöhnlich als Grund an, daß dieselben um der Sünde willen gekommen seien. Bei der Erzählung von der Sündfluth heißt es z. B.:,,Die Men= schen wollen sich meinen Geist nicht mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch." 1 Mos. 6, 3. Gott gereuete, daß er die Menschen geschaffen. 1 Mos. 6, 6. 7. Auch bei dem Strafgericht über Sodom und Gomorra sagt Gott zu Abraham, er wolle ihrer schonen, wenn auch nur zehn Gerechte drinnen seien. 1 Mos. 18, 32. Auch die zehn Plagen sind über Egypten gekommen um der Sünde willen Pharao, daß er des HErrn Wort nicht hören wollte. 2 Mos. 7. Ein besonders deutliches Beispiel ist das Volk Israel. Gott der HErr drohte demselben Fluch und Strafe, wenn es abfallen und gottlos werden würde, und so, wie Gott gedroht hatte, kam es. Besonders das Buch der Richter ist in dieser Beziehung lehrreich. So oft das Volk von Gott abfiel, überfielen die Feinde das Land. Wenn es sich bekehrte, so bes freite Gott es durch die Richter, und so geht es das ganze Buch hindurch. Ein anderes Beispiel ist die Pestilenz zu Davids Zeiten, die deswegen kam, weil David in sündlichem Hochmuth das Volk gezählt hatte. Jer. 25, 4-9. wird von der babylonischen Gefangenschaft gesagt, daß Gott dieselbe um der Sünde willen sende.

Es ist ja wahr, im leßten Grunde ist Gott nicht Ursache der Leiden, sofern sie Leiden und Trübsale sind. Bei ihm ist kein Uebel. Was er ges schaffen hatte, war alles sehr gut. So wenig Gott die Sünde will, so wenig ist er Ursache der Leiden und Trübsale. Er will sie nicht, sondern alle Leiden und Trübsale, sie betreffen einen Einzelnen oder ein ganzes Volk, find durch die Sünde in die Welt gekommen. Durch die Sünde sind die Menschen von Gott abgefallen, Gott aber ist der Quell alles Wohlergehens, und so müssen durch die Sünde Leiden und Trübsale kommen.

Aber nachdem nun einmal durch die Sünde Leiden und Trübsale in die Welt gekommen sind, nimmt Gott fie in sein Regiment mit auf und sendet sie Völkern und Einzelnen zu als Strafe und Heimsuchung und Folge ihrer Sünden. Das fordert Gottes Gerechtigkeit. Sofern die Leiden also Heimsuchungen sind, werden sie von Gott gesandt um der Sünde willen. So heißt es Röm. 1, 18.:,,Denn Gottes Zorn vom Himmel wird offenbart über alles gottlose Wesen und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit in Ungerechtigkeit aufhalten." Und dazu gehört auch Röm. 2, 8. 9. Aber denen, die da zänkisch sind, und der Wahrheit nicht ge= horchen, gehorchen aber dem Ungerechten, Ungnade und Zorn; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die da Böses thun, vornehmlich der Juden, und auch der Griechen."

Aber die heilige Schrift sagt nicht bloß im Allgemeinen, daß Unglück und Herzeleid um der Sünde willen von Gott gesandt werden, sondern sie sagt dies auch ganz besonders von drückenden, theuren Zeiten, von Zeiten des Mangels und der Noth. So lesen wir z. B. Hesek. 14, 13.: „Du

Menschenkind, wenn ein Land an mir sündiget, und dazu mich verschmähet, so will ich meine Hand über dasselbe ausstrecken, und den Vorrath des Brods wegnehmen, und will Theurung hineinschicken, daß ich beide Menschen und Vieh drinnen ausrotte." Auch Hesek. 5, 16. gehört hierher: „Wenn ich böse Pfeile des Hungers unter sie schießen werde, die da schädlich sein sollen, und ich sie ausschießen werde, euch zu verderben; und den Hunger über euch immer größer werden lasse, und den Vorrath des Brods wegnehme." So hat auch Gott diese Plage oft in schrecklichem Maße über Länder und Völker kommen lassen um ihrer Sünden willen, so z. B. zu Davids Zeiten. Von dieser theuren Zeit heißt es 2 Sam. 21, 1.: „Es war auch eine Theurung zu Davids Zeiten, drei Jahr an einander; und David suchte das Angesicht des HErrn." Und Gott offenbarte auch dem David, warum die Theurung gekommen sei. Und der HErr sprach: Um Sauls willen, und um des Bluthauses willen, daß er die Gibeoniter getödtet hat." Saul hatte unrechtmäßiger Weise in verkehrtem Eifer die Gibeoniter getödtet, die Ueberreste jenes Volks, das Josua zu Holzhauern und Wasserträgern gemacht hatte. Um dieser ungefühnten Blutthat willen łam jene Theurung über Jfrael. So kam auch jene noch schrecklichere Theurung zu Elias Zeiten, weil Ahab und das ganze Volk von Gott abgefallen So lesen wir auch 1 Mos. 12, 10. und 26, 1. einmal von theurer Zeit zu Abrahams und das andere Mal zu Jsaaks Zeit. Es wird allerdings nicht ausdrücklich gesagt, daß Gott um der Sünde willen sie gesandt hat. Luther macht aber darauf aufmerksam, daß es in jenen Zeiten war, als Abraham und Isaak lehrten und predigten von dem Namen des HErrn, und macht den Schluß, daß die Theurung gekommen sei, weil das Volk der Cananiter die Lehre und Predigt vom wahren Gott nicht annehmen wollte.

war.

Da es nun also steht nach Gottes Wort, so machen wir mit Recht den Schluß, daß auch diese schweren, drückenden Zeiten, unter welchen unser Land Jahre lang geseufzt hat, um der Sünde willen von Gott über uns gefandt sind. Wir Christen sollten daher nicht so viel klagen und murren über schwere Zeiten und über andere Leute, die dieselben herbeigeführt haben. sollen, sondern sollten murren ein jeglicher über seine Sünde. Wenn wir unser Volk überblicken, so erkennen wir, daß wir uns nicht beklagen können, wenn Noth und Heimsuchung über uns gekommen ist. Sehen wir zunächst auf das Volk im Großen und Ganzen; es fehlt wahrlich nicht an mancherlei Sünden und Abfall von Gott. Es würde zu weit führen, alle die einzelnen Sünden aufzuführen, nur darauf wollen wir achten, ob nicht gerade die Sünden bei unserm Volk sich finden, um welcher willen Gott früher solche Heimsuchungen über Länder und Völker gesandt hat.

Als einst unter dem gottlosen Ahab schier das ganze Volk Israel von Gott abgefallen war, daß es dem Propheten Elias vorkam, als sei er allein überblieben von denen, die ihre Kniee nicht vor Baal gebeugt hatten, da łam die schreckliche Theurung. Abfall von Gott, offenbarer, bewußter Ab

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