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Grad 878 L5

MAS

Vila

Buhr

Einleitung.

Das neunte Buch des Livius schließt mit dem Jahr 304 vor Chr., in welchem der zweite Samniterkrieg beendigt wurde. Der Friede dauerte nur sechs Jahre. Während desselben legten die Römer 303 v. Chr. zu Alba Fucentia eine starke Kolonie an, einen der festesten Punkte Italiens, um die Verbindung zwischen Samnium und Etrurien zu erschweren. Gleichzeitig wurde die Kolonie Sora am oberen Liris erneuert zum Schutze von Latium gegen die Samniter; und bald darauf wurde auch Carseoli kolonisiert. Durch diese Ansiedlungen wurde ein Teil der ärmeren Bevölkerung aus Rom entfernt und zugleich römische Sitte in Italien verbreitet. Letzteres geschah auch durch Erteilung des Bürgerrechtes (der civitas sine suffragio) an treue Bundesgenossen, an die Städte Arpinum und Trebula; dagegen wurde das treulose Frusino hart bestraft.

302 und 301 vor Chr. fanden kleine Kriege gegen die Aequer, Marser und Etrusker statt; der spartanische Abenteurer Kleonymus machte Einfälle in Apulien und ins Land der Veneter, wurde aber an beiden Orten geschlagen.

300 vor Chr. veranlaßte die Rogatio Ogulnia einen heftigen Kampf zwischen den Patriziern und den Häuptern der Plebs. Die Plebejer hatten Zutritt zu allen Staatsämtern, ebenso zum Kollegium der Zehnmänner, welches die Aufsicht über die sibyllinischen Bücher und den Kult des Apollo führte. Dagegen waren sie noch immer ausgeschlossen vom Pontifikat und Augurat, den beiden ältesten Priesterämtern. Da nun aber der plebejische Adel sich durch seine Verdienste um den Staat zur sittlichen Würde des Patriziates emporgeschwungen zu haben glaubte und die Staatsverwaltung mit der Götterverehrung in enger Verbindung stand, so konnten die Patrizier dieses Vorrecht nicht länger behaupten, und es wurden in den beiden Kollegien der Pontifices und der Augurn von je neun Stellen je fünf den Plebejern zugeteilt. Zugleich wurde zu Gunsten der niederen Plebs die von den Beamten vielfach

verletzte Lex Valeria über die Berufung an das Volksgericht erneuert und verschärft.

299 vor Chr. wurden zu den 31 Tribus zwei neue hinzugefügt. Nequinum in Umbrien wurde erobert und in die Kolonie Narnia umgewandelt. Die unruhigen Etrusker wurden durch einen Feldzug darniedergehalten, ebenso im folgenden Jahr, in welchem der dritte Krieg der Römer und der Samniter begann (298-290), weil die Römer mit den von den Samnitern bedrängten Lukanern ein Bündnis schlossen. Nachdem die Samniter bei Bovianum (298) und Tifernum (297) geschlagen worden, hatten sie während zwei Jahren einen förmlichen Vertilgungskrieg zu bestehen, indem die Römer verwüstend von Ort zu Ort zogen. Deshalb floh 296 Gellius Egnatius mit einem Heer der Samniter nach Etrurien. Es gelang ihm, den dortigen Landtag für eine gemeinsame Kriegsführung zu gewinnen; aber das vereinigte Heer der Etrusker und Samniter wurde geschlagen, ebenso ein samnitisches Heer, welches einen Einfall in das nördliche Campanien gemacht hatte.

Nachdem Gellius Egnatius die Überreste seines Heeres wieder gesammelt hatte, wies er die Etrusker an auf einen Bund mit den oberitalischen Galliern, ihren bisherigen Feinden, und den Umbrern. Die vier verbündeten Völker sammelten 295 vor Chr. ein gewaltiges Heer, welchem die Konsuln Quintus Fabius Rullianus und Publius Decius entgegenzogen, während zwei andere Heere im südlichen Etrurien standen und eines die Samniter in ihrem eigenen Lande bedrohte. Ein Volk von 260 000 Bürgern (Kap. 47, 2) hatte zehn Legionen oder 50 000 Mann zu Fufs und 3000 Reiter ins Feld gestellt, welche unterstützt waren von der doppelten Zahl Bundesgenossen. Leider ist der Verlauf der Ereignisse nicht klar, weil Livius über dieses Jahr mehrere sich widersprechende Berichte vorgefunden und überliefert hat. Bei Sentinum in Umbrien fand eine große Schlacht statt, in welcher die Römer den Sieg errangen, indem Publius Decius, wie ehemals sein Vater, sich für das Heer dem Tode weihte. Gellius Egnatius fiel in dieser Schlacht. Noch drei andere Niederlagen sollen die Samniter in diesem Jahre erlitten haben, bei Tifernum, im Lande der Päligner und im Stellatischen Felde.

Gleichwohl waren ihre Kräfte noch nicht erschöpft, so daß Livius ihre Widerstandsfähigkeit erstaunlich findet. Im nächsten Jahre, 294 vor Chr., stellten sie wieder drei Heere ins Feld und machten neue Einfälle in die Thäler des Volturnus und Liris. Als der eine Konsul in ihr Land eindrang, wagten sie einen Sturm auf sein Lager und nötigten ihn, die Ankunft seines Kollegen abzuwarten, und nachher leisteten

sie in den einzelnen Städten hartnäckigen Widerstand. Livius. fand über dieses Jahr drei verschiedene Berichte vor; sie stimmen darin überein, daß bei Luceria in Apulien eine Schlacht zwischen Samnitern und Römern stattfand, in welcher die Römer nur mit der größten Anstrengung und großem Verluste siegten, und dies erhält eine Bestätigung dadurch, daß der Senat in diesem Jahr den Bau eines Tempels für den Juppiter Stator bewilligte. Gegen Ende des Jahres wurde auch in Etrurien gekämpft. Die Etrusker besafsen nicht die gleiche Energie, wie die Samniter, aber größeren Reichtum. Ihre bedeutendsten Städte, Volsinii, Perusia, Arretium, erkauften einen Waffenstillstand auf 40 Jahre. Dadurch wurden die Samniter vereinzelt und die Bezwingung derselben den Römern erleichtert.

293 vor Chr. boten die Samniter alle Waffenfähigen bei Strafe der Achtung zum Widerstande gegen die Römer auf und sammelten bei Aquilonia ein Heer von mehr als 30 000 Mann. Diesem brachte aber der jüngere Papirius Cursor durch Anwendung einer Kriegslist eine blutige Niederlage bei; er eroberte auch das Lager der Feinde und die Stadt Aquilonia, während der andere Konsul Spurius Carvilius das feste Cominium einnahm. Nachdem die Konsuln noch mehrere Burgen der Feinde bezwungen hatten, brachten sie eine reiche Beute nach Rom.

Hier schließt das 10. Buch des Livius, indem es nur die 11 Jahre 303-293 vor Chr. umfaßt. Im Jahre 292 gewannen die Samniter unter C. Pontius noch einen letzten Sieg über Q. Fabius Gurges, wurden dann aber von demselben mit Hilfe seines Vaters Fabius Rullianus geschlagen und Pontius gefangen. Damit war der Widerstand der Samniter gebrochen; Manius Curius Dentatus zwang sie 290 vor Chr. zum Frieden. Der Umstand, daß die Römer eine Hauptstadt und eine einheitliche Regierung hatten, während die Samniter in befestigten Städten ohne enge Verbindung lebten, trug wesentlich zum Siege der Römer bei, welcher ihnen die Herrschaft in Italien sicherte.

Während der Zeit des dritten samnitischen Krieges hatte alljährlich ein großer Teil der Bürger auf den Feldzügen Anstrengungen und Gefahren jeder Art zu bestehen. Dies förderte außer ihrer Kriegstüchtigkeit auch den inneren Frieden. Der alte Hader zwischen den Patriziern und Plebejern, wie er im Jahre 300 beim Streit um die Lex Ogulnia sich erneuert hatte, ruhte während dieser Zeit fast ganz; doch wird 297 vor Chr. noch ein Versuch der Patrizier erwähnt, die Plebejer vom Konsulat zu verdrängen. Über die Beobachtung der Gesetze wurde strenger gewacht. Die Ädilen verhängten

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