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II. Entstehung des Romans;

die verschiedenen Ausgaben.

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Goethe erzählt in,,Wahrheit und Dichtung", dass er Jacobi in jenen Tagen ihrer neugeschlossenen Freundschaft aufgefordert habe, sich schriftstellerisch zu versuchen. Wir waren beide", sagt er (Bd. 26, S. 290), „von der lebendigsten Hoffnung gemeinsamer Wirkung belebt, dringend forderte ich ihn auf, Alles, was sich in ihm rege und bewege, in irgend einer Form kräftig darzustellen. Es war das Mittel, wodurch ich mich aus so vielen Verirrungen herausgerissen hatte, ich hoffte, es solle auch ihm zusagen. Er säumte nicht, es mit Muth zu ergreifen, und wieviel Gutes, Schönes, Herzerfreuendes hat er nicht geleistet!" Auch noch brieflich muntert Goethe seinen Freund zu eigenen Schöpfungen auf und zwar im Gegensatz zu der bis jetzt blos spekulativen Richtung Jacobi's (G. u. J. 21. Aug. 74, S. 37). Auf diese Briefstelle beruft sich Jacobi in den Widmungsworten seines ,,Woldemar" (J. W. V, S. X). In dem Briefe Jacobi's an Goethe, 26. Aug. 74, wird lebhaft ein von den Düsseldorfer Freunden in der freien Natur zugebrachter Tag geschildert. Da heisst es (wol von Heinse's Rost's Hand): „,Fritz schreibt an seinem Roman." Am Schlusse des Briefes (G. u. J., S. 37) schreibt Jacobi: „Ich selbst habe in Deinem Namen den Plan zu einem Romane in Briefen entworfen und wirklich auszuarbeiten angefangen." Die Frage, in welcher Zeit die einzelnen Briefe des Romans entstanden sind, ist nicht mehr genau zu beantworten, und wir müssen uns an die Zeit der Publikationen halten. Vergl. übrigens Jacobi's

Brief an Charles Truemann (Graf D' Angiviller), 11. Okt. 96, J. a. B. II, 238-243.

September 75 erschienen die ersten Briefe in der Zeitschrift Iris ( Ir.), Bd. 4, S. 193-236.

Wieder abgedruckt wurden diese Briefe und vermehrt im Deutschen Merkur (= T. M.) und zwar in folgenden drei Abtheilungen: 1776, April (T. M. 76, 2. Stück, S. 14—75), dann 76, Juli (T. M. 76, 3. St., S. 57-71), zum Schluss 76, Dezember (T. M. 76, 4. St., S. 229-262).

Zusammengedruckt erschienen diese Briefe zuerst 1781 in den vermischten Schriften von Friedrich Heinrich Jacobi. I. Theil. Breslau bey Löwe. 1781 (= V. Sch.), S. 143-268, unter dem Titel:,,Eduard Allwill's Papiere." (Ein Abdruck dieses ersten Bandes der vermischten Schriften steht in: Sammlung der besten deutschen Schriftsteller und Dichter, 118. Theil. Jacobi, vermischte Schriften [mit Allerhöchst- gnädigst kayserlichem Privilegio], Karlsruhe bey Christian Gottlieb Schmieder, 1783. ,Eduard Allwill's Papiere" stehen S. 149-268).

Eine neue vermehrte Ausgabe erschien 1792: Eduard Allwill's Briefsammlung, herausgegeben von Friedrich Heinrich Jacobi mit einer Zugabe von eigenen Briefen. I. Bd. Königsberg bey Friedrich Nicolovius, 1792. 323 Seiten (= Asg. [92]). Einen Abdruck dieser Ausgabe, Leipzig 1826. 8., führt Goedeke (Grundriss, S. 657) an; ich selbst habe denselben nicht gesehen.

Schliesslich erschien 1812 Allwill noch zu Lebzeiten Jacobi's in den gesammelten Werken: Friedrich Heinrich Jacobi's Werke. I. Bd. Leipzig, bey Gerhard Fleischer d. Jüng., 1812. ,,Allwill's Briefsammlung" steht S. 1-226, die „Zugabe. An Erhard Oxx" S. 227-253.

Noch besitze ich einen Abdruck, wahrscheinlich Nachdruck, dieses ersten Bandes von Jacobi's gesammelten Werken aus dem Jahre 1817. ,,Friedrich Heinrich Jacobi's Eduard Allwill's Briefsammlung mit einer Zugabe von einigen Briefen. Neueste

Ausgabe. Wien, 1817. Im Verlage bey Leopold Grund"; 336 Seiten, klein Oktav.

Für uns kommt blos Ir., T. M., V. Sch., Asg. [92] und J. W. I in Betracht. Die drei angeführten Abdrucke sind als solche von keinem Werth.

Es soll im Folgenden das Verhältniss der verschiedenen Ausgaben zu einander in's Auge gefasst und jede wichtige Abweichung des Textes angemerkt werden; diejenigen Stellen, bei denen blos unbedeutende Veränderungen oder Umstellungen eintreten, bleiben unberücksichtigt. Solche Stellen anzumerken, wäre Aufgabe einer kritischen Ausgabe des Romans.

Im Uebrigen wird die Ausgabe von 1812, d. h. die Ausgabe in den gesammelten Werken, zu Grunde gelegt. Um Raum zu ersparen, werden ganze Briefe oder längere Partien, die in der Ausgabe 1812 fehlen, und ebenso solche Stellen, welche im Laufe der folgenden Untersuchung vollständig angeführt werden, hier nur durch Anfang und Schluss angemerkt.

Die Ausgaben zerfallen ihrer Verwandtschaft nach in zwei Klassen. Zu der einen gehören: Ir, T. M., V. Sch.; zu der anderen: Asg. [92] und J. W. I. Die Ersteren sind kürzer, die Letzteren länger.

In J. W. I stehen 21 numerirte Briefe (I-XXI), welche in den verschiedenen Ausgaben folgendermassen vertreten sind:

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Asg. [92] und J. W. I haben alle 21 Briefe. T. M. hat noch

zwischen Brief 7 und 8 einen später gestrichenen Brief (= Brief 7/8).

Statt „Allwill's Briefsammlung" (J. W. I, 1) steht Ir., Bd. 4, S. 193; T. M. 76, 2., 14; V. Sch. S. 143,,Eduard Allwill's Papiere." Asg. [92] stimmt mit J. W. I überein.

Ir., Bd. 4, S. 193, steht das Motto:,,Wie viel Nebel sind von meinen Augen gefallen, und doch bist Du nicht aus meinem Herzen gewichen, Alles belebende Liebe! die Du mit der Wahr

heit wohnst, ob sie gleich sagen, Du seyst lichtscheu und entfliehend in Nebel."

Aus einer alten Handschrift.

Ebenso T. M. 76, 2, 14, V. Sch. steht statt „Aus einer alten Handschrift" der Name „Goethe."

Die Stelle ist aus Goethe's ,,dritte Wallfahrt nach Erwin von Steinbach's Grab."

Asg. [92] hat statt dieses Motto's andere. Auf dem Tittelblatte steht:

,,Tel est l'effet de la vérité: on la repousse, mais en la repoussant on la voit et elle pénètre.“

Auf der Rückseite des Titelblattes steht:

Garat le jeune.

„Though all things foul would wear the brows of grace Yet grace must slill look so."

Und darunter:

Macbeth, Act. IV, Sc. 3.

,,Wenn auch alle bösen Dinge die Gestalt des Guten annähmen, so muss doch das Gute immer diese Gestalt behalten."

Esch. Uebers.

(= Eschenburg's Uebersetzung, Zürich, 1775-83).

S. XXVII steht folgendes Citat aus Kant:

„Die Natur in ihren schönen Formen spricht figürlich zu uns, und die Auslegungsgabe ihrer Chiffernschrift ist uns im moralischen Gefühl verliehen. Schon der blosse

Reiz in Farben und Tönen nimmt gleichsam eine Sprache an, die einen höheren Sinn zu enthalten scheint und die Natur näher zu uns führt."

Kant (Cr. D. Uk., S. 168, 170).

S. XXVIII steht noch Folgendes:

,,Das Urbild jeder Tugend, jeder Schöne;

Was ich nach ihm gebildet, das wird bleiben! ..
Es sind nicht Schatten, die der Wahn erzeugte,
Ich weiss es, sie sind ewig, denn sie sind."

Goethe's Tasso, Akt II, Sc. 2.

Darunter:

4 Ολυμπος ηυλει, Μαρσνον λεγω, τουτου διδαξαντος. τα ουν εκείνου εαν τε αγαθος αυλητης αυλῃ, εαν τε φαυλη αυλητρις, μονα κατέχεσθαι ποιει, και δηλοι τους των θεών τε και τελετων δεομενους, δια το θεια ειναι."

Plato in Conviv. Ed. Bip. X, p. 257. Diese Stelle wird Asg. [92], S. 321, so übersetzt: „Was Olympos spielte, nenne ich Stücke des Marsyas; denn dieser war sein Lehrer. Daher jenes Stücke ein guter Flötenspieler oder eine schlechte Flötenspielerin spielen mag; weil sie göttlich sind, so setzen sie für sich allein in Begeisterung und offenbaren, wem Götter und Religion Bedürfniss sind."

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J. W. I hat von allen diesen Citaten blos das aus Goethe's Tasso.

Den Inhalt der verschiedenen Vorreden berühren wir nicht näher.

Ir. hat ein kürzeres Vorwort unter der Aufschrift: „An den Herausgeber der Iris" (Ir., Bd. 4, 193-194). Statt dessen giebt T. M. einen längeren ,,Vorbericht" (T. M. 76, 2, 14-16). V. Sch. spricht sich in dem Vorwort zum ganzen Bande (V. Sch. 4-6) über Allwill aus. Von diesen Vorreden hat Asg. [92] und J. W. I gar Nichts, sondern beide Ausgaben enthalten zuerst eine Widmung „An den Herrn Geheimen Rath Schlosser in Carlsruhe" (Asg. [92], 2. u. 3. Blatt; J. W. I, S. VII) und dann eine lange,,Vorrede" (Asg. [92], S. VII-XXV; J. W. I, S. IX-XVI).

Vor J. W. I, S. XIV: „,Soviel zur inneren Wahrscheinlichkeit" steht (Asg. [92], S. XX: „Der zweyte Band, welcher schon auf Johanni erschienen wäre, wenn nicht kluge Männer anders gerathen hätten, enthält die Epoche von Clerdon's Abwesenheit, die man in diesem ersten angekündigt findet."

J. W. I endlich hat noch eine ,,Nachschrift im Jenner 1812" (J. W. I, S. XVI).

Vor J. W. I, 4:,,Es hatte Sylli geahndet" hat T. M. einen

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