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3. Amalia.

In den Briefen Amalia's hat Jacobi seiner Frau ein herrliches Denkmal gesetzt. Er schildert an ihr das Ideal einer Ehefrau, und er war so glücklich, dieses Ideal in Wirklichkeit zu besitzen.

,,Freilich hat Betty zu meinem Ideale gesessen," schreibt Jacobi an Wieland, 11. Juli 76 (J. a. B. I, 244), „so eigentlich gesessen, dass ich sie ein Paar Mal dazu an meinen Schreib

tisch geholt."

Goethe's Schilderung der „herrlichen Niederländerin“ ist

bekannt.

Wie Allwill in dieser Frau und in ihrem Hauswesen zuerst ein Verständniss aufging für „,eheliche Liebe" im Gegensatz zu seinen haltlosen Schwärmereien, so mag es Goethe gegangen sein.

Allwill schreibt J. W. I, 65 an Clemens von Wallberg: ,,Sage, ob du etwas davon weisst, dass es einen besonderen Affekt giebt, der sich eheliche Liebe nennt; ganz verschieden von jener Leidenschaft, welche allgemein den Namen der Liebe trägt, und die .... Sage, ist dir das schon vorgekommen? Denn was rede ich sonst! Ich wusste Nichts davon; und diese neue Entdeckung in Clerdon's Hause ist das Interessanteste, was sich jemals meiner Betrachtung dargeboten hat."

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Allwill nennt Amalia ,,Mama," ,,liebe Mama" (J. W. I, 64). ,,Ihre Jugend, ihre Schönheit hindern mich nicht, dass ich sie im vertraulichen Umgange Mama heisse; ich wüsste mir auch keinen lieberen Namen für sie. Liebe Mama, Mama Melly wenn ich dir sagen könnte, wie mir ist, wenn ich sie so nenne, und ich ihr dabey in das himmelhelle Angesicht schaue, das nur gut ist, und mich nur anlacht!"

Ebenso nennt Goethe Betty Jacobi „Mamagen" (G. u. J., S. 8, 12, 19).

Die Berichte, die Amalia über ihr häusliches Leben, die Erziehung und das Gedeihen ihrer Kinder giebt, sind das Treff

lichste und Natürlichste, was darüber je gesagt worden; Goethe nannte es, wie erwähnt,,,Wort Gottes."

Auch hier, im Verhältnisse Amalia's zu Clerdon, müssen wir auf die älteren Stellen im T. M. zurückgehen, die Jacobi aus dem öfter erwähnten Grunde später kürzte oder änderte.

Die Ehe zwischen Clerdon und Amalia war aus keinem leidenschaftlichen Verhältnisse hervorgegangen; ebenso hatte Jacobi, zwar angezogen von der trefflichen Betty, aber ohne Leidenschaft dem Wunsche seines Vaters gemäss sich mit derselben vermählt. J. a. B. I, V. XI:,,Sein Vater übergab ihm Haus und Handlung. Schon hatte er auch um die Hand einer reichen Erbin für ihn geworben. Ein bei solchen Anschlägen höchst seltenes Glück gab dem Jünglinge an Betty von Clermont aus Vaels bei Aachen, eine mit allen Gaben der Natur und Erziehung geschmückte Braut."

Ebenso schreibt Allwill über Amalia und Clerdon (J. W. I, 66): „,Anfangs sie wurde Braut mit 17 Jahren hat ihr Mann weiter nichts als einen vorzüglichen Grad der Hochachtung ihr abzugewinnen vermocht; und bis auf diese Stunde weiss sie keine eigentliche Rechenschaft zu geben, wie sie hernach allmählig sich so ganz an ihn verloren hat, dass ihr Herz nun alle seine Regungen allein von dem seinen empfängt, ihre gesammten Kräfte sich unverrückt in seinem Willen fühlen; Freyheit, Leben, Glück, Thun und Sein ihre ganze Seele hingewagt auf ihn.“

T. M. 76, 2, 47 sagt sie von Clerdon: „Dem guten Clerdon war's gar nicht drum zu thun; aber du weisst, er lässt sich seine Zeit, die ihm so kostbar ist, seine Ruhe, Gesundheit, Verdienste, Lust und Leben abschwätzen, wie sein Geld: ich werde ihn noch müssen festsetzen lassen."

Das ist der leibhaftige Jacobi, dessen gutmüthige Freigiebigkeit, zugleich Zartheit des Gebens von Jedermann gerühmt wurde. Siehe J. a. B. I, V., S. XXVII: „Denn viele Bedürftige sind von Jacobi unterstützt, manche aus drückenden Verlegen

heiten gerettet worden, und der würde nicht für unbemittelt zu halten seyn, der besässe, was von ihm theils geschenkt, theils ohne Hoffnung des Ersatzes dargeliehen worden ist."

Auch die Stelle T. M. 76, 2, 53 (J. W. I, 48), wo Amalia in ein hohes Lob Clerdon's ausbricht, ist später verkürzt worden. Ueber Amalia's köstliche Briefe lässt sich in Kürze Nichts sagen; sie wollen selbst gelesen sein.

Es würde zu weit führen, auch in den Kindern Amalia's und Clerdon's die Aehnlichkeiten mit denen Betty's und Jacobi's anzudeuten. Aber auch hier liessen sich Anhaltspunkte

finden.

Die beiden Schwestern Lenore und Clärchen von Wallberg erinnern lebhaft an Jacobi's Halbschwestern und die treuen Pflegerinnen seines Alters: die philosophische Cläre erinnert an die scharfsinnige Helene, Lenore an Charlotte Jacobi.

Luzie allein findet in den uns bekannten wirklichen Personen kein Pendant; ihr scharfsinniger Brief gegen Allwill ist ganz in Jacobi's Sinne geschrieben, und er verweist, wie wir sahen, wenn er auf seinen Roman Allwill zu sprechen kommt, mit Vorliebe auf diesen Brief als auf seine eigene Ueberzeugung.

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