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Petri auf dem Stuhle zu Rom waren sich's auch wohl bes wußt, daß ihnen die Obsorge für die ganze Kirche obliege. Aus diesem Bewußtseyn sprach der römische Legat auf der dkumenischen Synode zu Ephesus (a. 431.): Gratias agimus sanctae venerandaeque Synodo, quod literis sancti beatique papae nostri vobis recitatis sancta membra sanctis vestris vocibus sancto capiti sanctis etiam vestris acclamationibus vos adjunxeritis Nulli du

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bium, immo saeculis omnibus notum est, quod Petrus apostolorum princeps et caput fideique columna et ecclesiae catholicae fundamentum a Domino nostro Jesu Christoclaves regni accepit, solvendique ac ligandi peccata potestas ipsi data est, qui ad hoc usque tempus et semper in suis successoribus vivit et judicium exercet. Hujus itaque secundum ordinem successor et locum tenens s. Papa noster Coelestinus episcopus etc. 1).

Der Gesammtglaube der Kirche endlich hat dem Nachfolger Petri zu Rom die Rechte des Oberhirten der Chris stenheit, und seiner Kirche die Würde der Mutter und Hauptdidcese aller übrigen durch alle Zeiten herab zuerkannt. Wie auf dem Concil von Chalcedon (a. 451.) die gesammte Christenheit den Pabst,, universalis ecclesiae Pontificem " nennt 2), dann erklärt:,, nos capiti (Leoni papae) adje

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Cornelium mitterem, ut sciret, te secum, hoc est, cum ecclesia catholica, communicare.

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cimus consonantiam," endlich dem Pabste Leo schreibt, daß fie das Benehmen des Nestorius gegen den römischen Stuhl für einen Angriff auf den erkläre,,,cui vineae custodia a Salvatore commissa est": ) so bekennt die Sys node von Constanz (a. 1417.) den Pabst als den ́„ vicarius Jesu Christi, successor beati Petri, universalis rector ecclesiae, gregis dominici director," 2) die von Basel als,,dominici gregis primus et summus pastor"; 3) fo vereinigt auf dem Concil zu Florenz (a. 1439.) sich die grie chische Kirche mit der abendländischen in der Erklärung : Definimus, s. apostolicam sedem et Romanum Pontificam in universum orbem tenere primatum, et ipsum Pontificem R. successorem esse beati Petri principis Apostolorum, et verum Christi vicarium, totiusque ec. clesiae caput, et omnium Christianorum patrem ac doctorem existere, et ipsi in b. Petro pascendi, regendi ac gubernandi universalem ecclesiam a D. J. C. plenam potestatem traditam esse, quemadmodum etiam in gestis oecumenicorum conciliorum et in ss. canonibus continetur; 4) und erkennt endlich die letzte allgemeine Synode dem Pabste das Recht zu, zu vers fügen,,pro suprema potestate sibi in ecclesia universa tradita." 5).

1) Ep. ad Leon,

2) Sess. XL.

3) Sess. XXIII.

4) Mox ab init.

5) Concil. Trid. Sess. XIV. cp. 7.

Man hat weder Kunst, noch Anstrengung gespart, um diese Ueberzeugung zu bekämpfen; hat das Verhältniß des Herrn zu seinen Jüngern anders, als es von uns geschehen ift, aufgefaßt, hat die bekannten Reden Christi an Petrus anders gedeutet, hat über die Stellung desselben zu den Glåubigen anders geurtheilt, hat die Vererbung des Primats auf feinen Nachfolger in dem bischöflichen Amte zu Rom, hat fogar den Aufenthalt Petri in Rom und seinen Tod daselbst in Abrede gestellt, hat das Ansehen, welches der Bischof von Rom und seine Kirche von Anfang an genossen, aus zufälligen, oder politischen, oder persönlichen Verhältniffen, "hát es aus kluger und wohlgelungener Berechnung, und, was weiß ich, aus noch wie vielen anderen Ursachen hergeleitet. Für unseren Zweck ist dieß Alles ohne Bedeutung; denn wir fragen hier nicht, welche Vorstellungen in dieser und jener Schule entfaltet werden, sondern welche Ueberzeugung hinsichtlich der allgemeinen Kirche in dem Glauben, der Ges chichte und Sitte der katholischen Christenheit enthalten sey.

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Für den Glauben und das Leben der Mitglieder der katholischen Kirche ergibt sich aus dem Bisherigen:

1) Es gibt keinen katholischen Christen, wels cher nicht in der Gemeinschaft mit dem römischen Bischofe, als dem einzig rechtmäßigen Nachfol ger des hl. Petrus im kirchlichen Oberhirtenamte stebt. Diese Gemeinschaft zerreißen, oder schwächen, oder in der öffentlichen Meinung herabseßen, ist nichts anders, als das christkatholische Leben selber untergraben und schwås

chen. -- Ndmisch seyn in diesem Sinne ist unvertilglicher Charakter des katholischen Christen. Daraus erklärt sich der unbesiegbare Drang des Katholiken des Zusammenhangs mit dem Vater der katholischen Christenheit sicher zu seyn und Merkmale desselben zu geben und zu empfangen; daraus fein Schmerz, wenn der Verkehr mit dem Pabste aus was immer für Gründen unterbrochen und gehemmt wird; dars aus das Verlangen, daß alle katholischen Christen, und ins besondere diejenigen, mit welchen er in seinem Kreise ein kirchliches Gemeinleben führen soll, ihre Gemeinschaft mit dem hl. Vater beurkunden ); daraus endlich sein Abscheu vor jedem Attentate zur Auflösung der Gemeinschaft zwischen ihm und dem Bischofe zu Rom.

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2) Es gibt keinen guten Katholiken, der in seinem Herzen nicht jenë Gesinnungen der Ehrfurcht, des Vertrauens und Gehorsams trige, welche der von Gott angeordnete Beschüßer und Förderer des christkatholischen Lebens auspres chen kann, und welche ihm zu allen Zeiten sowohl von der ganzen Kirche, als von jedem wahren und erleuchteten Katholiken dargebracht wurden. Möchten das Jene erwägen, die sich in Spott, Schmähung und Lästerung des Oberhauptes unserer Kirche nicht genugthun können! Wir können ihnen das nicht weh

1) Mit den Våtern der fünften Synode von Constantinopel (Act. IV.) fprechen alle Katholiken: 'Nos apostolicam sedem sequimur, et ipsius eommunicatores, communicatores habemus, et condemnatos ab ipsa, et nos condemnamus.

ren; aber wissen sollen sie, daß jeder Hohn, jede Befchims, pfung des Pabstes eine durch den ganzen Kreis, ihrer kathos lischen Mitchristen hindurchgehende Beleidigung und eine Stdrung des Religionsfriedens ist. Doch den Meisten von jenen ist die katholische Empfindungsweise etwas so durchaus Uns bekanntes, daß sie gar nicht begreifen, was jene Ergüsse ihrer Laune mit Intoleranz und Injurie gemein haben sollen; darum überläßt sie der Katholik immerhin ihrem Bergnügen, nur daß er nicht. Miene macht, als habe er selbst auch seine Freude daran. Aber jene Katholiken, die mit ihnen ges meinsame Sache machen? Es wäre sehr zu verwundern, wenn es dergleichen nicht auch in unserer Zeit gåbe, wo Unnatur mit Thorheit die tolleften Bündnisse eingeht. Es kann mannhaft scheinen, sich über das hinwegzusetzen, was andern heilig ist; aufgeklärt, dem Glauben keiner Kirche bohnzusprechen; freimüthig, gegen eine Würde ungebåhrdig zu seyn, welche auf Ungebührlichkeiten entweder nicht achtet, oder doch sie nicht körperlich züchtigt; liberal, die dem Vorsteher der allgemeinen Kirche wesentlichen, durch die bl. Schrift, durch die Geschichte, durch die feierlichsten Verträge übertragenen und zuerkannten Rechte feil zu bies, ten, oder ihre unrechtmäßige Zurückhaltung zu loben: nach katholischen Principien ist jede Verunehrung des. Oberhaup- -, tes unserer Kirche von einem Mitgliede der lchteren das Zeis chen eines schlechten Katholiken, und schlechter Kas tholik" ist eben so wenig ein Ehrenname, als schlechter“ Christ, „schlechter“ Patriot, „schlechter“ Unterthan, „schlechter" Jurist u. s. w.

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Eine solche Sprache nennen sie heutzutage die Sprache

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