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Abfaffung nur noch ein einziger Beweisgrund übrig, der darin besteht, daß Sepharad erwähnt wird; denn Versiches rungen etwa, wie die, daß der Verf. des B. Jona als Vers theidiger des Obadja aufgetreten fey, aber erst in so spåter Zeit gelebt habe, können wir nicht als hieher gehörige Gründe ansehen. Aber selbst die Erwähnung von Sepharað kann nicht früher etwas beweisen, als bis gewiß ist, daß der Boss poros damit gemeint sey, und selbst in diesem Falle könnte man noch an die Bemerkung des Hieron. zu Zach. 10, 12. erinnern: Narrant Hebraei captivum populum Judaeorum non solum in Medos et Persas, sed in Bosphorum quoque et Septentrionalem plagam ab Assyriis atque Chaldaeis esse translatum, et postea eos ex parte revocatos, Dei eos ad se convertente clementia. Uebrigens brauchen wir auf diese Bemerkung, wie sie nicht' viel Rücksicht vers dient, auch kein Gewicht zu legen, denn daß Sepharad der Bosporos sey, ist noch nichts weniger als bewiesen, und die Zuversicht, womit Hr. Hißig dieses dennoch versichert, kann eben den Mangel genügender Gründe doch nicht ersetzen. Gegen den etymolog. Zusammenhang von Bóɑropos und

O spricht schon die förmliche Verschiedenheit beider Wörs ter, und daß der Name Bóonogos der Mythologie angehört (wiewohl Hr. Hißig hieraus das Gegentheil folgert), nub so ganz offenbar griechischen Ursprunges ist; von dem frühes ren Namen des Bosp. wissen wir nichts und können daher mit Hülfe desselben auch nichts beweisen, daß aber der Name Booлogos selbst beim Uebergang von den Griechen zu den Semiten in DO sich verwandelt habe, fordert einen so stars

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ken Glauben, wie man ihn schwerlich, Vielen zumuthen darf. Auch die Ländertafel bei Niebuhr, welche in Hrn. Hißigs Augen der Hauptbeweis zu seyn scheint, führt uns, wenn die Zählung in der Richtung von Armenien nach Cappados cien fortgeht, nicht zum Bosp., hält vielmehr von demselben zurück, geht sie aber nicht in dieser Nichtung fort, so ist hie ohnehin für die Lage der aufgezählten Länder oder Gegenden nicht maaßgebend. Die onagriatal ferner 1. Maccab. 15, 23. kommen gar nicht in solcher Verbindung vor, daß man fie als Bewohner des SaPaRaD auf dieser Låndertafel ansehen könnte. Und die Aussage der Juden endlich zur Zeit des Hieron., daß DO der Bosporos fey, bat bier wohl das selbe Gewicht, wie die ändere, daß schon die Assyrier und Chaldaer viele Juden an den Bosp. verpflanzt haben. Wollte Hr. Hißig vermuthen, lehtere Angabe sey nur um dieser Stelle willen erdichtet worden, weil man eben wußte, daß TO der Bosp. sey, so könnten wir mit gleichem Rechte das Umgekehrte vermuthen. Warum aber nicht an die ZaOnεLoss (Herod. I. 104. IV. 37. VII. 79.) foll gedacht wers den dürfen, wäre wohl auch eines Beweises werth 'gewesen. So list sich denn der Hauptgrund Hißigs (und wie wir ges sehen haben der einzige) für eine nacherilische Abfaffung des Obadja in eine unerwiesene Behauptung auf, die nicht eins mal viele Wahrscheinlichkeit hat. Wahrlich, wenn für die

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(entdeckte"?) Lage des To Bóoлogos keine andern Βόσπορος als die ebenberührten Gründe sich anführen lassen; so wollen wir noch lieber mit Hrn. Heffelberg sagen:,,Sepharad ist eine unbekannte Gegend," wiewohl wir dieses für viel zu leicht

und allgemein hin gesagt halten, als sagen: Sepharad – ist der Bosporos.

Hr. Heffelb. ist über das Zeitalter des Obadja anderer Ansicht. Durch die Stellung des Propheten im Kanon zwie schen Amos und Micha sich leiten lassend, bestimmt er für seine prophetische Wirksamkeit die Jahre von 780 bis 768 vor Chr. Freilich erscheint diese Stellung vorläufig nur als sein schwas cher Beweisgrund, wenn man bedenkt, daß die Sammler des Kauons die kleinen Propheten zwar chronologisch zu ́ordis nen suchten, aber in einzelnen Fällen offenbar irrten. Wenn jedoch für Obadja dem Jerem. gegenüber Originalitåt in Anspruch genommen werden muß, so kann man kaum ans ders, als die Abfassung seiner Weissagung vor den Anfang des babylonischen Exils ansetzen. Ist man aber einerseits dazu genöthigt, so ist man andererseits durch nichts gehin= dert, sich noch eine geraume Strecke von diesem Anfange zu entfernen, und so hat man denn schon keinen genügenden Grund mehr, die in der Stellung des Propheten mittelbar ausgesprochene Tradition nur geradehin zu verwerfen. Dieser Tradition kommt noch eine andere in der armenischen Bibel aufbewahrte zu Hülfe, auf welche schon Eichhorn (Einleitg. B. IV. S. 321.) gern Gewicht gelegt håtte, wenn sie nicht durch - Whistons & falsche Uebersetzung für jeden Beweis uns brauchbar geworden wäre. Die armenische Uebersetzung ers weitert nämlich die Ueberschrift der Weissagung y m also: tesil abdiu wor jechev haratsch kan 'sels asorestanvuin, und Whiston übersetzt die Worte so: dpaois Aßdis, ἢ ἐγενήθη πρὸ τῆς ἐξόδε ἐξ Ασσυρίας. Das nun aber asorestanvuin nicht der genit. von asorestan (Ussyrien),

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fondern nur von asorestani (Affyrier) seyn könne (wofür freilich asorestazi die gewöhnliche Bildungsweise wäre), zeigt jede armenische Grammatik, und daß die Verba und Verbalsubstantiva der Bewegung, wie hier iolk, den Ort, von dem die Bewegung ausgeht, nicht schlechthin im genit,, sondern mit einer Pråposition zu sich nehmen, ist ebenfalls unlåugbar; zudem würde άváßaais oder äpisis der eigentlichen Bedeutung des ielk weit nåher stehen als e§odos; Whiston hätte demnach übersetzen follen: ögaσis —— ngò tñs άvaβάσεως (ἀφίξεως) το Ασσυρία. Bei Diefen Bortem aber denkt man unwillkührlich zunächst an Salmaneser und`seinen Bug gegen Israel, oder etwa auch an Sanherib, während man bei Whistons Uebersetzung an gar nichts denken kann, denn die Rückkehr aus dem babylonischen Exile, mit wel cher theilweise auch die Rückkehr aus dem assyrischen zugleich Statt fand, ist nie und nirgends Auszug aus Assyrien ges nannt worden und könnte auch nicht mit Fug so genannt werden, und ans etwas anderes ließe sich ohnehin nicht leicht beuken.

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1 Fragen wir sofort aber nach dem Werth und Gehalt der obadjanischen Weissagung, so zeigt sich der Einfluß der schon berührten Hizig'schen Grundansicht noch weit auffallender als im Bisherigen. Zwar der Umstand, daß Obadja den Feremia nachahme, wäre, wenn nur erwiesen, an sich nicht gerade befremdend. Denn daß ein für feinen Beruf förmlich gebildeter Prophet mit den vorhandenen Schriften früherer Propheten bekannt sey, und wenn er sich zu ähnlichen Aussprüchen wie sie veranlaßt sieht, dieselben theilweise auch in ibre Worte einkleide, die sich bei den gleichartigen Gedanken

zunächst darbieten mögen, und so als Nachahmer irgend eis nes seiner Vorgånger erscheine, hat gewiß nichts Verfånglis ches und dem prophetischen Ansehen etwa Nachtheiliges. Aber die Art, wie Obadja den Jeremia nachahmt, hat schon mans ches Verfängliche und für schwache Gemüther Achstößige, weil fie sich auch gar zu ungeschickt ausnimmt. Obadja nämlich reißt z. B. einen Vers aus der richtigen Verbindung heraus und stellt ihn natürlich in eine unrichtige; er kehrt die Reis henfolge der Glieder um und schwächt, mehr Worte machend, die Kraft der Rede; er stört den Parallelismus und lähmt den Gedanken ; er fügt auch dém bildlichen Ausdrucke einen eigentlichen bei, und zwar einen solchen, der zu jenem paßt, wie der Mittag zur Mitternacht, und ihn nicht etwa unpoes tisch) erläutert ››› sondern geradezu aufhebt und vernichtet (S. 346.). Und wie Jeremia's, so werden auch Joels Ausdrücke unter Obadja's Hånden unpassender (S. 350.). Db diese ungeschickte Nachahmung im Uebermaaß der Begeistes rung, wo der Prophet noch nicht recht zum Bewußtseyn feiner selbst, und dessen, was er thut, gekommen ist, ober in der Unkraft und dem Gegensaße derselben ihren Gründ habe, wo, nach gänzlichem Aufhören der wilden formlosen Begeisterung, das erwünschliche Maaß von Verständigkeit sich nicht wieder einstellen wollte, mag hier ununtersucht bleiben, immerhin kann eine derartige Nachahmung uns nur eine schlimme Meinung gegen den Nachahmer und sein Pros dukt beibringen. Dieselbe wird aber noch weit schlimmer, wenn wir das Produkt selbst nach seiner ganzen Gestalt ges nauer ins Auge faffen. Obadja versetzt sich weit in die Vers gangenheit - zurück› hinter eine längst vergangene Thatsache

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