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wiesen. Freilich können die hier gegebenen Vernunftbeweise, so schon sie durchgeführt find, doch die Ungläubigen nicht wahrhaft bekehren, und den Gläubigen kann die Unsterblich teit tiefer, fieghafter und fruchtbringender aus dem ganzen Wesen des Christenthumes dargethan werden. Nr. 9. H. 2. Luf. 21, 27. 1),,Die Auferstehung der Leiber wird die \. Qual des unglücklichen Sünders verdoppeln, ^2) die Offens br rung der Gewiffen wird seine Schande zum vollen Maße bringen, 3) das letzte Urtheil der Scheidung, aus dem Munde Jesu felber, wird seine Verzweiflung vollenden." Der Eingang, der 2. u. 3. Theil find sehr gelungen. Im zweiten Theile ist der Verfasser in Betreff des eigentlichen Jubaltes und der Darstellung über die Schrift und die Kirs chenlehre hinausgegangen. Der Leib, mit dem sich die Seele des Lasterhaften bei der Auferstehung vereinigen soll, wird chrecklich geschildert. Die Seele kann den Anblick des Leichnams nicht ertragen, noch den Gestank, der von ihm ausgeht.... Ganz in Verzweiflung ruft fie aus: Dich Unglückliche! so mußte es denn für mich Etwas geben, das noch årger ist, als selbst die Hölle! O Haus voll Gestank und Koth, so verächtlicher Mist!",,Die Flammen, von benen sie die mit dem Leibe vereinte Seele des Lasterhaften ergriffen wird, theilen sich alsbald mit, ergreifen gierig ihre Beute, hållen sie ein u. f. w.“ - „Nach welcher Seite hin dieser lebende Leichnam seine Schritte lenkt, weicht man, flieht man.“ S. 256. „Eure Leiber find Opferthiere, die ihr für den Tag der Rache måstet." Durch solche Uebertreibungen kann der Glaube nicht gefördert, wohl aber szeschwicht, ja unter Umständen getilgt werden. Höchstens

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Fönnen dieselben einen vorübergehenden Schrecken erzeugen. - Die aus dem Lateinischen übersetzten zwei Homilien von Ardens find, besonders die zweite, sehr gut. Daffelbe gilt: von den drei Homilien des Johannes Wild (Ferus) *). Vor. nehmlich ausgezeichnet ist die über Luc: 14, 1-11, —

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Manche Mitarbeiter sind dem Publikum schon als Schriftsteller bekannt, mehrere andere haben durch ihre in den zwei vorliegenden Heften mitgetheilten Arbeiten zu schde nen Hoffnungen für die Zukunft berechtigt.

Die durch 78 Seiten hindurchgehende Abhandlung von H. I. Himioben, Subregens am bischöflichen Seminar zu Mainz, führt die Aufschrift: Die Homilie in der katholis schen Kirche." S. 1 handelt vom Begriff und Gegenstand der Homilie, F 2 vom Werthe derselben, §. 3 vom Mates rial der Schrifthomilie u. vom Perikopenzwang. S. 6. wird gesagt:,,wenn kathol. Homileten die Gründe der Protestans ten mit obligatem Beifallnicken abgeschrieben haben, indessen andere, aus Pietåt gegen liturgische Anordnungen der kath. Kirche, sich mit dem Aufsuchen von Gegengründen abgemüht, um die stehenden Perikopen als entsprechend nachzuweisen; so haben beide Theile dabei die Fragen übersehen: 1) Sind die sonn und festtäglichen Perikopen das einzige, was die Kirche zur homiletischen Behandlung darbietet? und 2) besteht in der kath. Kirche für den Prediger wirklich ein Verikopenzwang ?" In Betreff der ersten Frage wird auf die außer dem Evangelium und der Epistel in der jedesmas

*) Die Redaktion trägt die Schuld, wenn ein Leser glaubt, die fer Wild lebe noch heute und zwar als Domprediger in Mainz.

ligen Meffe vorkommenden Schriftsstellen hingewiesen, Ferner wird gesagt: „Iene Sonntage des Kirchenjahres, zu welchen' sich leicht noch eine andere Feier mit anderen Perikopen ges fellt, gewinnen dadurch ein doppeltes Material, und ist`es gewiß dem Geiste der Kirche, welche die Predigt mit der Messe gerne vereiniget sieht, gemäß gehandelt, wenn mit Umgebung der fonntäglichen Abschnitte diese auch in der Meffe gelesenen zur Behandlung kommen, so steht nichts desto wes niger auch das Material des Sonntags zu Gebote, dessen Evangelium und Gebote ohnehin auch in die Festmesse einges führt erscheinen. In zwei bis drei Jahren möchten doch wohl alle Perikopen", die nie zu umgehenden Perikopen der höhern Feste ausgenommen, sich durch andere ersehen lassen. Ob das Volk sich einen solchen Austausch seiner ges wohnten Abschnitte wird gefallen lassen? Ohne Zweifel gerne, sobald es, durch einige Worte unterrichtet, weiß, daß der Prediger nicht aus Willkür, sondern durch den Wink` der Kirche geleitet und durch die Messe des Tages, veranlaßt, die Aenderung vorgenommen habe. Man rechne zu diesem Allem noch das Liturgische, z. B. die Kirchengebete dieser Lage, und urtheile dann über den Reichthum oder Mangel des also dargebotenen Stoffes." Diese Worte sind gewiß sehr beachtungswerth, Zur Beantwortung der zweiten Frage wird ausgeführt, wie für die Nachmittagspredigten die Wahl des Textes freigegeben sey, wie man aber für diejenigen Pres digten, welche die Obliegenheit übernehmen, das christliche Volk historisch unter Anleitung des Kirchenjahres durch das Christenthum zu führen u. s. w. billig ein engeres AuschlieBen an die Idee der Perikope verlange, wie indessen der Pre

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diger seinem Vortrage eine andere mit der Idee: der Peris kope vereinbare Schriftstelle zu Grunde legen könne, was zu allen Zeiten ohne Widerrede der Kirche und ihrer Glieder geschehen sey, ja wie in jedem Falle einer besonderen Vers anlassung der Lert ganz frei gewählt werden dürfe, Auch dagegen habe ich Nichts einzuwenden. Aber ich vermisse eine genaue Unterscheidung zwischen Homilie und Predigt, aus welchem Mangel mehrere, durch die ganze Abhandlung fich hindurchziehende, Mißstände zu erklären sind. Um dies sen zu begegnen, erlauben wir uns folgende Bemerkung. Wenn ich irgend einen Tert oder eine kirchliche Perikope oder einen beliebigen größeren oder kleineren Theil derselben wähle, so kann ich über das Gewählte eine Predigt oder eine Homilie bearbeiten. Mache ich das so Gewählte zum Thema meiner Arbeit, so daß ich mich ganz an die in dem nunmehrigen Thema liegenden Gegenstände und die durch daffelbe geforderte Abfolge von diesen halte; so entz steht eine Homilie. Hebe ich aber aus dem Gewählten einen Gegenstand heraus und mache ich diesen, nicht den vollen Inhalt des gewählten Tertes zu meinem Thes ma, so daß ich sofort die Anordnung und Ausführung nicht aus jenem sondern aus diesem hervorgehen lasse, also auf die anderweitigen im Terte enthaltenen Gegenstände nur dann in der Ausführung Rücksicht nehme, wenn soweit dieß mein Thema zuläßt; so entsteht mir eine Predigt im engeren Sinne des Wortes. Marheineke sagt: In der Homilie ist der Text alles, Quelle der gans

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zen Predigt; in der freien Predigt ragt

das Thema, als

die bindende Seele des Ganzen über den Text hinaus.“

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Man sekt oft ven Unterschied zwischen Predigt und Hos milie darein, daß die Predigt Einen Gegenstand der Perikope nehme und bearbeite, die Homilie sich aber über die ganze Perikope verbreite. Allein nach dem wahren Begriffe der Homilie kann ich Theil, ja über einen einzelnen digt oder Homilie bearbeiten. Sofort ergeben sich aber auch aus dem Wesen der Homilie die Gattungen derselben. Sind in dem gewählten Terte, in der Perikope oder dem ausges hobenen Theile derselben mehrere fich in keine Einheit zusammenschließende Gegenstände enthalten; so kann, wenn ich eine Homilie bearbeiten will, diese, weil durchweg von ihrem Thema beherrscht, auch keine Einheit in sich enthalten: es ergibt sich mir eine Homilie niederer Gattung. Gehen aber die in dem gewählten Terte vorkommenden Gegenstände in eine Einheit zusammen; so wird auch die Homilie die Einheit des Thema's in fich tragen, ich erhalte eine Homilie höherer Gattung. Daß sich einzelne Partien einer Hos milie niederer Gattung in eine Einheit zusammenschließen, wenn diese in den entsprechenden Theilen des Lertes liegt, versteht sich. So ergibt sich allerdings eine gemischte Gats tung. Es hångt also nicht von meiner Willkür ab, ob ich, nachdem ich einmal einen Text gewählt habe, eine hdhere oder niedere Homilie schreiben will; der Text entscheidet hier, jede Gattung hat diesem sein objektives Recht wieders fahren zu lassen. In dieser Hinsicht kann man auch nicht mit unserm Verfasser sagen, daß eine Gattung über der ans dern stehe. Eine andere Frage ist freilich die: welche Gats rung ist für die Zuhdrer in praktischer Beziehung

auch über einen ganz kleinen Vers einer Perikope eine Pree

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