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die vorzüglichere? Auch wird gerne zugestanden, daß in cis nem bestimmten Falle ein Prediger eine Homilie niederer Art schreiben mag, obwohl sein Lert, da sich dem schärferen Auge Alles in demselben in eine Einheit vereiniget, eine Homilie höherer Art forderte; und daß umgekehrt ein auderer in einen Lert, in dem keine wahre Einheit liegt, eine solche hinein künfteln kann. S. 11. wird gesagt: ,,Wenn Perikopen zusammengefeßt find, so muß entweder ein ges meinschaftlicher Einheitspunkt für dieselben aufgefunden wers ben oder nur das eine Stück des Lertes zur Behandlung kommen.“ Ich denke, es gibt noch ein anderes Oder, man kann nämlich in dem genannten Falle eine Homilie niederer Art bearbeiten. Oder ist diese aus praktischen Rücksichten auszuschließen? Der Verf. hat wenigstens nirgends einen Beweis für diesen Punkt geliefert, obwohl er durch die ganze Abhandlung hindurch immer und in jedem Falle hdhere Homilien verlangt. Die S. 8. aufgestellten Gattungen der Homilie sind nicht aus dem Wesen der letteren, sons dern aus der Erfahrung abstrahirt und zusammengestellt. Die als die niederste Gattung bezeichnete Homilie ist z. B. aus einer verwerflichen Disposition des Stoffes entstanden. Die wirkliche Anlage und Bildung der Homilie zerfällt der Verfasser a) in die Ausgliederung der zu Grunde gelegten Stelle (Disposition), b) in die populäre Eregese (Entwick lung der im Texte enthaltenen Gegenstände), c) in die praks tische Exegese (Anwendung). S. 7. Der Verf. gesteht selbst, daß sich Nr. 2. u. 3. nicht streng auseinander halten lassen. Sofort redet er nur weitläuftiger von jedem einzelnen der genannten Punkte, Im Verlaufe der Abhandlung begeaner

uns recht viel Sutes. Ein besonderes Verdienst dieser Ars beit ist es, auf die nicht ohne beträchtlichen Nachtheil so oft vernachläßigte Benützung der im Cult und kirchlichen Leben gelegenen Elemente mit Nachdruck hingewiesen zu haben.Zu rühmen ist auch das Beibringen von Beispielen zur Er: läuterung der aufgestellten Regeln, leider aber werden die einzelnen Punkte der Abhandlung durch die oft zu große Zahl jener Beispiele sehr auseinander geriffen. Die in Vorschlag gebrachte Anordnung muß öfter aus praktischen Rücksichten verworfen werden. 3. B. Tit. 2, 11-15. ist. S. 18. so disponirt:,,Christus ist erschienen: 1. Wie? mit seiner heilbringenden Gnade; II. Wem? allen Menschen; III. Wos zu? 1) damit wir entsagen -a) der Gottlosigkeit b) den Lüften der Welt und 2) in dieser Welt leben a) sittsam, b) ge= recht, c) gottesfürchtig, 3) und in Hoffnung harren der Erscheinung des großen Gottes und unseres Erlösers Jesu Christi, weil er sich selber für uns geopfert, a) um uns von unserer Sünde zu erlösen," b) um sich ein Volk zu heiligen, welches ihm aa) eigen und bb) zu allem Guten eifrig erges ben ist.“ Auf eine solche Weise ist augenblicklich die Dispos fition einer Stelle fertig. Wenn ich jene Stelle homiletisch bearbeiten will, werde ich vor Allem die Frage an mich stellen: was will ich mit meiner Auseinanderseßung unter Gots tes Beistand in meinen Zuhörern bewirken? Die Antwort liegt im gegebenen Falle im Texte: fic sollen entsagen der Gottlosigkeit u, s. w. V. 12, sie sollen ein ihm angehdrendes Volk voll-Eifers zu guten Werken werden V. 14. Dieß wird also der stete Zielpunkt meiner ganzen Darstellung seyn. Sofort werde ich klár, anschaulich, das Herz und den Willen

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anregend auseinandersetzen: 1) die Gnade Gottes ist für alle Menschen erschienen, d. h. der eingeborne Sohn Gottes ist Mensch geworden so darf ich die Worte für den homis letischen Gebrauch faffen, 2) Jesus Christus hat sich får uns dahingegeben in den Tod des Kreuzes, um uns zu ers lösen u. s. m., 3) der große Gott und Heiland Jesus Chris flus wird mit großer Macht und Herrlichkeit erscheinen, um den Einen ewiges Leben, den Anderen ewigen Tod zuzuspres chen. Dieß sind die drei dogmatischen Punkte in der Stelle, welche allemal jenes bezeichnete Ziel des ganzen Vortrages als praktische Folgerung aus sich hervorgehen lassen. - Der eigenthümlich christliche Geist, mit welchem man zur prak, tischen Schriftbetrachtung schreiten muß, wenn dieselbe wahrs haft fruchtbringend werden soll, håtte wegen seiner großen Wichtigkeit mit weit mehr Nachdruck hervorgehoben werden follen; es wird in dieser Beziehung nur im Vorbeigehen auf einige Worte Sailer's hingewiesen. Ueber manches Andere will ich mit dem Hr. Verf. nicht rechten, wenn ich auch neben dem vielen Guten öfter eine tiefere und allseitigere Bes bandlung der einzelnen Punkte vermisse.

Indem ich schließlich dem Unternehmen gesegneten Forts gang wünsche, bemerke ich nur noch, daß Druck und Papier recht gut sind. Die Zahl der Druckfehler ist nicht ganz flein, des Preis, 1 fl. 20 kr. für jedes Heft, billig.

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1. Allgemeines Jahrbuch für die katholische Geistlichkeit auf das Jahr 1838. Ein Jahrbuch für kirchliche Statistik und Topographie, Kirchengeschichte, kirch liche Biographie, Liturgie, Kunst und Geseßkunde, Bibelstudium und biblische Archäologie, Homiletik, Kirchengeschichte der Katholiken, Schul- und Erzie hungswesen zc. Herausgegeben von mehreren Theos logen der Seckauer Diocese. Neue Folge 2ter Jahr gang. M einem Stahlstiche. Grák, b. Damian

und Sorge. Lex. 8. 2 fl. 40 kr.

2. Deffelben Jahrbuches neuer Jahrgang 1839.

Ein Unternehmen, welches sich zum Zwecke sezte, alles Wichtige, bas fich im Laufe eines Jahres in Beziehung auf Religion und Kirchenwesen ereignet hat, übersichtlich zusammenzustellen, wäre gewiß nicht unverdienstlich, und für die Kenntniß und den Anbau der neuesten Kirchengeschichte ein sehr nüßliches Hülfsmittel. Die Brauchbarkeit eines solchen Werkes wird sich noch steigern, wenn es alle nennenswerthen literarischen Erscheinungen des neuesten Jahres verzeichnet, und die für den Kreis seiner Leser allgemein interessantesten und zweckmäßigsten in angemessener Kürze schildert. Kommt dazu noch, daß ein solches Jahrbuch wichtige theologische und kirchliche Fragen und Gegenstände bespricht, solche bes sonders, die durch das Interesse der Zeit angeregt sind; so ist kaum zu zweifeln, daß der Plan eines solchen Jahrbuchs ein sehr vernünftiger, und die Durchführung desselben recht

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Vielen angenehm sey. Eine solche Zeitschrift wäre dann eine sehr nüßliche und zweckmäßige Ergänzung der eigentlich gelehrten theologischen Blätter, und während die leßtern `ungés theilt die wissenschaftlichen Interessen vertråten, würde erz fiere die mehr praktischen Bedürfnisse zu befriedigen suchen. Mit dem Gesagten haben wir unsere Grundanficht über das vorliegende Jahrbuch für die katholische Geistlichkeit ausgesprochen, und zugleich die Tendenz desselben im Allgemeis nen verzeichnet. Berechnet ist es zunächst für die praktische Geistlichkeit. Diese soll hier das in öffentlichen Blättern über die neuesten kirchlichen Erscheinungen Mitgetheilte zus sammengestellt finden, und zugleich mit den neuen literarischen Erscheinungen bekannt gemacht werden, von denen die allgemein brauchbarsten besondere Empfehlung finden. ́ In Beziehung auf die beiden ersten Punkte verfolgt es somit den oben verzeichneten Plan. In Beziehung auf den dritten Punkt aber können wir nicht ganz dasselbe rühmen, da weber lauter zeitgemäße, noch überhaupt lauter wichtige theologische und kirchliche Fragen und Gegenstånde darin besprochen und behandelt werden. In Beziehung auf diesen Punkt scheinen die Herausgeber sich ihres Planes noch nicht recht klar geworden zu seyn, oder auf unübersteigliche Hinderniffe in der Durchführung desselben gestoßen zu haben. Daraus mag fich erklären, daß sich Abhandlungen finden, die ihren Platz in den eigentlich gelehrten Zeitschriften haben könnten und follten, während andere ihre Beziehung auf die Gegenwart und deren Zustände, ohne daß dieselbe besonders ausgespro chen wäre, dennoch verrathen. Andere Abhandlungen vertreten mehr nur das Lokalintereffe der Herausgeber und ih Theol. Quart. Schr. 1839. 18.

II

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