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übertragen hatte, Lehrer, Priester und Regent der ganzen Kirche zu seyn, sämmtlichen Zwölfen þen Auftrag gab, zu lehren, zu taufen und zu regieren, (Matth. 18, 18. 28, 19. 20. Joh. 20, 21. 23.) und als die Gemeinde auch durch den Zufluß der Heiden vermehrt wurde, für diese in der Person des Paulus einen weiteren Apostel berief (Act. 9.).

Auch diese Lebensform trat gleich Anfangs als eine wesentliche in das Bewußtseyn der Gläubigen, der Vorsteher wie der Untergebenen, ein; denn nach dem Austritte des Judas war die Gemeinde alsbald besorgt, daß seine Stelle durch einen Anderen ersetzt würde (Act. 1, 15-26.); vom ersten Pfingstfeste an erhoben sich mit Petrus auch die übri gen Apostel als Anwälte der Gläubigen (Act. 1, 14. 4. 19.); wie Petrus, so galten auch die anderen Apostel als Säulen der Kirche (Gal. 2, 9.); sie erkennen den bes sonderen Beruf der Einen aus ihnen für die Juden, der Anderen für die Heiden (Gal. 2, 6—9.); sie setzen den Gemeinden je in einzelnen Städten, Gegenden und Provinzen eigene Bischöfe mit der Ermächtigung ihrers seits ein Gleiches nach Umständen und Bedürfnissen zu thun (1 Tim. 1, 3. 3, 1 ff. 2 Tim. 2, 2. Tit. 1, 5 ff.). Dems gemäß ist das Verhältniß der allgemeinen Kirche zu den bes fonderen Kirchen nach katholischer Anschauung folgendes:

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Der Stifter und das ewige Oberhaupt der Kirche, Jes sus Christus, ist nur Einer, und vor Ihm, Ihm dem Alleinigen, beugen sich alle Kniee der Gläubigen. Wie Er ist der Mensch und Menschensohn im absoluten Sinne, só sind auch alle Gläubigen ohne Unterschied der Nation, des Standes und der sonstigen Verhältnisse Ihm unmittelbar uns

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terthan und geeinigt, weil sowohl ihr Gemeinsames, als ihr Eigenthümliches in Ihm seine Ruhe und Währung findet; in Jesu Christo ist nicht,,Heide noch Jude, nicht Beschneix dung noch Vorhaut, nicht Barbar, Scythe, Knecht, Freier" (Col. 3, 11.).

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Als der Herr von der Erde schied, setzte er an seiner Stelle die Gesammtheit der Apostel und ihrer Nachfolger in das Hirtenamt eiu: Wie mich der Vater gesendet hat, sende ich euch“ (Joh. 30, 21.). Die von ihm angeordneten menschlichen Träger des Hirtenamtes theilen fich in sein Verhältniß zur Gemeinde also, daß der Eine das Verhältniß Jesu Christi zur allgemeinen Kirche, die Uebris gen aber das zu den besonderen Kreifen der Gläubigen darstellen. Jener Eine ist Petrus und feine Nachfol= ger zu Rom, diese find die übrigen Apostel und ihre Nach=_ folger, die Bischöfe. Doch hat sich auch in dieser Vertheis ung die Vereinigung des allgemeinen und des besonderen Hirtenamtes in Christo insoferne nachbildlich erhalten, als Petrus der Hirte aller Schafe auch einen besonderen Wirkungskreis hat, in Jerusalem, in Antiochia und zuleßt in Rom, und Paulus, der zunächst an die Heiden gewiesen ist, sich doch auch den Juden als Schuldner weiß. Doch aber ist sowohl das allgemeine, als das besondere Hirtenamt so fest in der Kirche unterschieden, und diefer Unterschied so gewahrt, daß Jesus Christus selbst so= wohl dem Petrus den Primat, als allen einzelnen Aposteln den Episkopat unmittelbar übertragen hat, so daß zwar biese an jenen gewiesen sind, und Petrus hinwiederum an die Gemeinschaft mit den übrigen Aposteln, aber weder diese

fagen können, daß das Oberhirtenamt aus ihnen hervorgegangen sey, noch der H. Petrus die übrigen Apostel etwa als seine Geschäftstråger, statt als seine Mitbischöfe båtte behandeln dürfen.

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Die Beweise dafür, daß von den Aposteln an das Verhältniß des Gesammtepiskopats zu Christus, und des Primats zu den bischöflichen Gewalten nach der ebenbezeich neten Weise von der Christenheit beurtheilt wurde, liegen nicht fern. Wie der h. Ignatius den Bischof für den Stellvertreter Jesu Christi erklärt *), so bezeichnet Cyprian den Gesammtepiskopat als den Erben der in der Kirs che vorhandenen Vollmachten 2) und Pflichten 3). Und der Nåmliche, wie er die Kirche und den Bischof von Rom für den Mittelpunct und das Haupt der ganzen Kirche erklärt 4),

1) ad Trall ep. III, πάντες ἐντρεπέσθωσαν. . . τὸν ἐπίσ κοπον, ὡς Ἰησοῦν Χριστὸν ὄντα υἱὸν τοῦ πατρός. (nach dem hergestellten Terte.) ad Smyrn. cp. VIII. “Όπου ἂν φανῃ ὁ ἐπίσκοπος, ἐκεῖ τὸ πλῆθος ἔστω· ὡσπέρ

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ὅπου ἂν ᾖ Χριστός Ἰησοῦς, ἐκεῖ ἡ καθολικὴ ἐκκλησία. 2) Ep. 76. cum sit a Christo una ecclesia per totum mundum in multa membra divisa, item episcopatus unus, episcoporum multorum concordi numerositate dif fusus.

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3) Inter ep. Cypr. 36. Omnes enim nos decet pro corpore totius ecclesiae, cujus per varias provincias membra digesta sunt, excubare.

4) Oben S. 8. vgl. de unit. ut unitatem manifestaret, unitatis ejusdem originem ab uno incipientem, sua auctoritate disposuit.

spricht die solidarische Theilnahme jedes einzelnen Bischofs an dem Einen Episkopate sehr bestimmt aus 1), und widersetzt sich aufs Kräftigste jedem derartigen Ueberges wichte irgend eines Bischofs, wodurch die Würde und die Rechte der übrigen verdunkelt und verleßt würden 2). Doch ein solches Uebergewicht sprach der römische Bischof auch nicht an, wie denn Gregor M. den in jenem Sinne ges nommenen Titel „Allgemeiner *Bischof“ aufs_Nachdrück, lichste ablehnte 3), und Leo M. die Ordnung der Hierars chie und das Verhältniß der kirchlichen Gewalten genau nach obigen Anschauungen schildert 4). Bekannt ist es, daß

1) De unit Episcopatus unus est, cujus a singulis in solidum pars tenetur.

2) In concil. Carth. Neque enim quisquam nostrum episcopum se episcoporum constituit, aut tyrannico terrore ad obsequendi necessitatem collegas suos adigit, quando habeat omnis episcopus pro licentia libertatis et potestatis suae arbitrium proprium; tamque judicari ab alio non potest, quam nec ipse potest judicare.

3) Ep. ad Eulog. et Anast. Opp. ed. B. B. T. II. 771. Si unus Patriarcha universalis dicitur, Patriarcharum nomen ceteris derogatur. Vgl. ad Joann, episc. l. 1. p. 743. Si sibi in Pontificatus gradu gloriam singulari tatis arriperet, hanc omnibus fratribus denegasse videretur. Ganz besonders 1. VII. ep. 70. 1. IX. ep. 22. 4) Ep. 84. Sacerdotum etsi dignitas non sit communis, est tamen ordo generalis. Quoniam et inter beatissimos Apostolos in similitudine honoris fuit quaedam discretio potestatis; et cum omnium par esset electio, uni tamen datum est, ut caeteris prae

auch die Väter der Synode von Trient des Ursprungs, der Würde und Macht des bischöflichen Umtes sich sehr klar bewußt waren 3), und sich mit aller Freimüthigkeit darüber aussprachen 2). ·

Wie wird sich den hinsichtlich des Verhälenisses der allgemeinen Kirche zu den besonderen, und umgekehrt, aufge ftellten und nachgewiesenen Grundsätzen gemäß der eins jelne katholische Christ betrachten und verhalten?

Es ist klar, daß jedes Mitglied der katholischen Chris fenheit gleichzeitig der allgemeinen Kirche und einer besonderen angehört. Demgemäß wird er 1) seine Gemeinschaft mit dem Pabste und die mit dem Bischof seiner Diocese für gleich wes fentlich halten. Alles Leben des Individuums besteht nur in dem Zusammentreffen der allgemeinen und der besons

emineret. De qua forma Episcoporum quoque est orta distinctio, et magna dispositione provisum est, ne omnes omnia sibi vindicarent.

1) Sess. XXIII. de Sacram. ord. cp. IV. Synodus declarat ..., Episcopos, qui in Apostolorum. 1o

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successerunt, ad hunc hierarchicum ordinem praecipue pertinere, et positos a Spiritu s. regere ecclesiam Dei.

2) Pallav. hist. C. T. 1. XVIII., nach der Uebersehung von Klitsche, 6. Bd. S. 222 ff. Stark genug drückt sich auch Bellarmin (1. c. I. I. cp. 3. p. 152.) aus: Episcoporum, qui veri principes et pastores, non vicarif Pontificis maximi sunt.

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