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Augen, dünkte sich Gott gleich zu werden, und bemächtigte fich gegen Gott der Frucht des Baumes ). Und von dem ersten Menschen an - Alle, so Viele sich der Erde bemäch tigten, sey es als Herrscher über große Reiche oder als Bes wohner enger Höhlen: sie herrschten und besaßen so, daß sie dem Fürsten dieser Welt verfielen sey es in Hochmuth und Herrschsucht, sey es in ungeordneter Sorge um das tågs liche Brod und des Leibes nothdürftige Bedeckung.

Wird der Messias die Herrschaft und den Besitz der Erde von Satan annehmen? Wenn er es thåte, wenn er

aus

Lust und Befriedigung an dem Erdenleben 2) Gottes und feiner Beziehung zu Gott vergåße: um das Reich Gottes, welches er bringen und stiften soll, wäre es geschehen. Denn dieses ist ja seinem Wesen nach Erhebung der irdischen Verhältnisse in eine höhere, göttliche Ordnung: Satan aber will durch die niedere Ordnung die höhere bes wältigen; das Reich Gottes ist Zerstörung des Scheins, Sas tan will es selber mit dem Flitter irdischen Schmuckes um: geben; das Reich Gottes ist Ausscheidung des innerlich Faus len im Gebiete der irdischen Macht und Hohheit; Saran aber will diese, wie sie ist, ewig machen. Geht Jesus in das Ansinnen ein, so wird er ein Weltherrscher, aber kein König der Wahrheit.

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Aber, Er ist ein König der Wahrheit, und Sein Reich

1) Gen. 3, 5. 6.

2) Superbia vitae 1.Joh. 2, 16.

ift nicht von dieser Welty). So wenig Er fpåter den Schaaren nachgiebt, die Ihn zum König machen wollen → zu einem irdischen Herrscher, so wenig er für seinen Zweck physische Kräfte um sich her versammelt und sie zum Streite gegen feine Feinde aufbietet, so wenig Er das Reich Israel im gemein jüdischen Sinne herstellt: so wenig nimmt er jezt die Weltherrschaft von Satan an; Gott ist Ihm der allein Anbetungswürdige, Gottes Wille einzige und ununterbrochene Richtschnur seines Wirkens. Das Gebot Mosis an das Volk Israel

Dominum Deum tuum adorabis et illi soli ser,,vies" 2)

erfüllt der messianische König Israels zuerst.

Der Ausgang der Versuchungen.

V. II.

Und, siehe da! eben damit trit Er in sein wahres Kös nigthum ein. In dem Augenblick, da Er sich in der Einheit mit Gott und in der Unterordnung seiner Kräfte unter den Willen Gottes bewährt, erscheint Er als Herr der Erde und des Himmels, der Menschen und der höhern Geister.

Der Erde und des Himmels, denn so wie er ruft: vade Satana, so flieht der Fürst dieser Welt; und wie dieser weicht, treten dienstbar Engel herbei:

1) Joh. 18, 36. 37. 2) Deuteron. 6, 13,

Tunc reliquit eum Satanus et ecce angeli accesserunt,

et ministrabant ei 1).

2.

Mad.

Weber das kirchliche Ansehen der deuterokanonischen Bücher.

Die Frage nach dem kirchlichen Ansehen der sogenann`ten deuterokanonischen Bücher des A. B. zerfälltz von selbst in zwei andere, nåmlich; 1) welches Anschen diese Bücher gegenwärtig in der Kirche haben, und 2) welches sie von jeher in derselben gehabt haben.

Die Lösung der ersten Frage scheint wenig Schwierig. keit zu haben, weil eine Entscheidung der dkumenischen Synode von Trient über diesen Gegenstand vorliegt, welcher deutlich genug zeigt, wie die Kirche die deuterokanonischen Bücher ansehe und angesehen wissen wolle. Denn die abges droschene, schon von Sarpi unter fingirtem Namen vorges, brachte, und längst widerlegte Behauptung, daß die Trienter Synode keine dkumenische, und ihre Entscheidungen nicht Stimmen und Aussprüche der gesammten Kirche seien, be darf hier wohl keiner Besprechung und Beseitigung. Diese Synode nun erklärt, nachdem sie den kanonischen Schriften des A. B. auch die Bücher: Tobias, Judith, Sapientia, Ec clesiasticus, Baruch, duo Machabaeorum beigezählt hat:

1) Vgl. zu der ganzen Perikope v. Hirscher's Betrachtungen über die sonntäglichen Evangelien. Tübingen 1837. I. Thl. S. 571 ff.

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Siquis autem libros ipsos integros cum omnibus suis partibus, prout in Ecclesia Catholica legi consueverunt, et in veteri vulgata Latina editione habentur, pro sacris et canonicis non susceperit So -; anathema sit. deutlich und bestimmt diese Erklärung ist, .so wurde sie doch in verschiedenem Sinne aufgefaßt und verstanden. Während ein Theil der Theologen, und zwar der zahlreichere, aus den Worten des trientischen Dekretes nichts anderes zu entuchmen vermag, als daß die Kirche den Begriff der Kanoniciz tåt auf die deuterokanonischen Bücher in demselben Sinne, wie auf die protokanonischen, anwende, versichert der andere Theil, dem es weder an Geist noch Gelehrsamkeit gebricht, daß die zu Trient ausgesprochene Kanonicität der deuteros kanonischen Bücher nichts weiter besagen_wolle, als daß diese Bücher geeignet seien, in der Kirche zum Behufe der ́ Erbauung vorgelesen zu werden, daß aber ihre Aussprüche zu dogmatischen Beweisführungen nicht gebraucht werden dürfen, und das Merkmal der Kanonicitåt in Betreff ihres etwaigen dogmatischen Inhaltes nur so viel bedeute, daß, derselbe den anerkannten und anderwärts her begründeten kirchlichen Dogmen nicht widerspreche. So führt du Pin als Beweis für die geringere Auktorität der deuterokanonischen Bücher den protokanonischen gegenüber die bekannte Aeußerung des Hieronymus über einige der ersteren an: legit quidem ecclesia, sed eos inter canonicas scripturas non recipit (Praefatio in libros Salomonis), und indem er diese Aeußerung auf alle deuterokanonischen Bücher bezieht, fügt er die Bemerkung bei: Remarquez que c'est l'Eglise qui ne les reçoit pas au rang des Livres Canoniques Theol. Quart. Echr. 1839. 28.

15

Ils ont ajoûté qu'ils etoient bons et utiles, qu'on pouvoit les faire lire aux Catechumenes; mais qu'ils n'etoient pas de la même auctorité que les Livres Canoniques; qu'on ne pouvoit pas s'en servir pour établir les Dogmes de la Religion; et qu'il falloit les lire avec discernement et avec sobrieté ). Der gelehrte Dratorianer Bernard Lamy beruft sich auf die Schlußbemerkung, welche Ruffin seinem Verzeichniß der deuterokanischen Bücher beifügt: Quae omnia legi quidem in ecclesia voluerunt, non tamen proferri ad auctoritatem ex his fidei confirmandam, und auf eine Aussage des Hieronymus: Legebantur illi Libri (ut loquitur B. Hieronymus praefatione in Proverbia) ad aedificationem plebis, non ad auctoritatem ecclesiasticorum dogmatum confirmandam, und entscheidet sich dann für ein geringeres Ansehen derselben sehr unbestimmt also: Idcirco libri, qui in secundo canone sunt, licet conjuncti cum ceteris primi canonis, non tamen sunt ejusdem auctoritatis 2). J. Jahn erklärt geradezu:,,Es ist also, selbst nach der Versicherung der Båter zu Trient, der Unterschied zwis schen den deuterokanonischen und protokanonischen Büchern nicht aufgehoben 3)." Für die Richtigkeit solcher Ausdrücke wird jofort mit großem Nachdruck die Geschichte in Anspruch genommen, und nicht bloß im Allgemeinem auf den Widers streit der Ansichten rücksichtlich der deuterokanonischen Bücher in der alten Kirche hingewiesen, sondern sogar an Augustin,

1) Dissert. preliminaire, sur la Bible, Liv. I. Ch. 1.

2) Apparat. Biblic. L. H. c. 5.

3) Einleitung in die göttlichen Bücher des A. B. Th. I. S. 141,

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