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werden, und sie wird um so erfreulicher sein, je mehr sie diesen Zweck zu erreichen durch Inhalt und Form befäs bigt ist.

Diesen Zweck hat sich das Taschenbuch Cdlestina, von welchem bis jekt 3 Jahrgänge erschienen sind deren beide lehte vor uns liegen, gestellt. Der Herausgeber spricht sich darüber im Vorwort also aus:

,,Der Gedanke zur Herausgabe dieses Festgeschenkes wurde zunächst durch das Bedürfniß veranlaßt, ein Las schenbuch zu besitzen, welches man Frauen, Töchtern und Schwestern ohne die Besorgniß in die Hånde geben könnte, daß die Phantasie der Lesenden befleckt und ihr Gemüth zerrüttet werde. Durch das Zuthun verehrter Freunde wurde der anfangs sehr beschränkt angelegte Plan erweitert und unserer Edlestina eine viel höhere Aufgabe gestellt; sie soll, wie ihr Name schon andeutet, Blüthen spenden der himmlischen Poesie im Gegensaße zu der, die am Its dischen klebt. Das Gemeine und Nichtige wurde oft und lange genug befungen. Oder wie, Hohn und Spott wåren allein poetisch, und für die kämpfende und leidende Seele gåbe es keine andere Lösung ihres Schmerzes, als die Vers zweiflung? Nur das Herz, das im Schmutze eines wüsten Lebens untergeht, wäre anziehend, nicht aber das reine und fittige, das seine zarten Empfindungen in melodischen Lauten aushaucht, oder sich in überströmender Lebenskraft auslebt? Die leeren und todten Mythen des Heidenthums wåren dichterisch, und die ewigen Mysterien des lebendigen und ewigfrischen Christenthums wåren es nicht?"

Zu diesen schönen und wahren Worten haben wir nur

noch beizufügen, daß damit nicht gemeint sein kann, nur die religiöse oder nåber die geistliche Poesie d. h. jene, wel che ausschließlich geistliche Gegenstände behandelt, sei die wahre, denn weder die ganze Natur, noch das ganze Leben der Menschheit ist in der Kirche und ihren Formen beschloss sen, sondern nur, es dürfe und müsse von der wahren und christlichen Poesie verlangt werden, daß sie religids sei, d. i. daß fie vom Geiste der Religion durchweht alles Schöne, Gute und Heilige, was in der Natur und im Leben der Menschheit verborgen ist, mit sinnigem Auge und mit tiefer, reiner Empfindung auffasse und künstlerisch darstelle.

Gehen wir nun von dem Standpunkt, auf den fich der Herausgeber dieses Taschenbuchs gestellt hat und den wir als richtig anerkannt haben, zu der Beurtheilung der Leistung selbst über.

Das Taschenbuch ist so angelegt, daß poetische und prosaische Stücke mit einander abwechseln. Wir wollen zus erst die prosaischen und dann die poetischen Leistungen in beiden Jahrgången vornehmen.

Der Jahrgang 1838 enthält zwei biographische Skizzen: Johanna Franziska von Fremiot, Baronin von Chantal, von Betty Sendtner, geb. Wolf, and Kaiserin Adelheid, von J. B. v. Pfeilschifter, wie auch eine kleine Erzählung: die weiße Taube, mitge theilt von H. v. P., eine råthselhafte Begebenheit, deren Wahrheit vom Erzähler verbürgt wird, und die einen neuen Beleg des Hereinragens der Geisterwelt in die sinnliche darbietet.

Vor allem hat uns die biographische Skizze der heil.

Franziska von Chantal angezogen durch die Fülle des religiösen Lebens, das in dieser herrlichen weiblichen Persönlichkeit sich offenbarte, und durch die meisterhafte Darstellung und tiefe Auffassung, mit welcher uns die Frau Verfasserin dieses Charakterbild anschaulich klar vor Augen gestellt hat. Wir fühlen, daß nur eine weibliche Seele die Tiefe, Innig, keit und Zartheit des religidsen Seelenlebens einer Franziska von Chantal wahrhaft auffaffen und darstellen konnte, und wir können den Wunsch nicht unterdrücken, daß die Frau Verfasserin uns noch mit mehreren solcher Darstellungen weiblicher Charaktere erfreue.

Herr von Pfeilschifter gibt gedrängt das ereigniß. reiche Leben der Kaiserin Adelheid, Gemahlin des deutschen Kaisers Dito I., die in Zeiten, wo schlechte Lehre und noch schlechteres Beispiel die Erkenntniß trübten und das Gewissen abstumpften, im Unglück wie auf der höchsten Stufe weltlic cher Ehren, den Weg zum ewigen Leben fand und wandelte.

Der Jahrgang 1839 macht uns zuerst mit einem portugiesischen Dichter, Agofthino de Pimenta, genannt da Cruz, bekannt, der im Jahre 1540 geboren, nachdem er neun und fünfzig Jahre das Ordenskleid des hl. Franziskus getragen und 14 Jahre lang als Einsiedler in der Serra da Arrabida ein strenges aber gottgeeinigtes Leben geführt, im Jahr 1619 starb. Die interessante biogr. Skizze ist von Dr. Fr. Jos. Schermer aus dem Portugiesischen übersetzt, und wir bedauern nur, daß der Verf. nicht einige Proben von Augustins Gedichten beigefügt hat, um die äußerst günstige Schilderung, die er von dessen Dichtweise macht, durch eigene Einsicht einigermaßen bestätigen zu können.

Die Charwoche in Rom, von Bernhard Wag ner, gibt ein anziehendes und frisches Bild des Lebens in Rom und der Feierlichkeiten, mit welchen in der Hauptstadt der Christenheit die heilige Woche begangen wird.

Schwester Augustina, Memoiren einer Karmeliters Nonne, von ihr selbst niedergeschrieben. Aus dem Französ. übersetzt. Höchst interessante Bekehrungsgeschichte der Demoiselle Gautier, Schauspielerin am Theatre Français zu Paris, aus der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Besonders sichtbar ist in diesen Memoiren, wie die Gnade Gottes an geringfügige Umstånde anknüpft, und die Seele, die sich ihr überläßt, stufenweise zu größerer Vollendung führt.

Nicht ohne freudige Rührung kann man das Lebensges målde aus unsern Tagen „Viktorine von Galard“ von Betty Sendtner, geb. Wolf, lesen, das uus thatsächlich zeigt, daß auch unsere Zeit ihre Heiligen hat. Wir können uns nicht enthalten, folgende Stelle auszuheben: „Gebt euch zufrieden, in deren Gemüthern die heilbringende Sehnsucht nach dem Heiligen aufgegangen! Gewiß, auch unsere Zeit hat ihre Heiligen, hat ihre Mårtyrer und Bekenner, hat ihre gottgeweihten, jungfräulichen Seelen, hat sie in allen Ständen, in jedem Alter, in jedem Geschlechte.

Lernt

das höhere Leben nur verstehen und muthig, frei von Men, schenfurcht, es erfaffen! Oeffnet euer Herz dem Geiste felis ger Gemeinschaft und löst euer Gemüth aus der Umstrickung des Neßes, das in tausendfachen Verknüpfungen der Egoiss mus des Verstandes hochmuths über die ganze Meuschheit geworfen. Bereitet euch so vor, die höheren Lebensbils

der in euer Inneres aufzunehmen, wie sie auch in unsern Lagen den Gläubigen,,,die guten Willens find“, erschéinen, und nicht, wie die Thiere des Waldes die Erscheinungen des Naturlebens an sich vorbeigehen zu lassen, die da stehen, einen Augenblick verwundert blicken und dann weiter weiden, gebückt nach dem Futter der Erde."

Der legte Montfalcon, eine Sage aus dem 17ten Jahrh. Aus dem Franz. übersetzt von Willibald; sehr ergreiz fendes und durch den Schluß überraschendes Sittenbild.

Herr v. Pfeilschifter widerlegt in seinen Fragmens ten aus der Geschichte der dramatischen Kunst bei den Spas niern zuerst lügenhafte Berichte über das spanische Theater von Reisenden, die Spanien nicht gesehen, und gibt interesz sante, nur zu kurze Nachrichten über dramatische Poesie der Spanier überhaupt.

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Diesen gewiß würdigen Leistungen in Prosa stehen die poetischen Leistungen, die Edlestina uns bietet, im Allgemeinen keineswegs nach, wiewol uns gerade keine bes rühmte Dichternamen begegnen. Sie sind Blüthen der himmlischen Poesie, im Allgemeinen aus tiefem religiösen Gefühl hervorgegangen, nach Inhalt und Form mehr oder minder vollkommen. Die Namen der Dichter, welche Beiträge ge= geben haben, sind: Sigismund von Norden, J. B. Gofmann, Guido von Meyer, Franz von Maltiz, Fr. Schloffer, Georg Henner, Jakob, Eduard Michelis, Wilh. Junkmann, Dr. Fr. Hoffmann, Friedr. Beck, Theod. Mühlbaur, A. Hungari, Karl Edel, Franz Vierkante u. A...

Cdlestin der Acolyth, ein dramatischer Roman aus den Zeiten der Reformation von Sigism. v. Norden (Jahrg.

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