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Wirksamkeit im Geiste und Geschmaɗe des feeleneifrigen Vincenz war; so glaubte er doch nicht mehr långer an seis ner Stelle im gräflichen Hause bleiben zu sollen, denn das Leben der großen Welt war ihm zur Last. Er gieng darum mit Berulle's Zustimmung nach Chatillon les Dambes als Missionár und Pfarrverwalter. Es war dieß eine schwierige Gemeinde. Viele Einwohner, im Verbande mit dem bes nachbarten Genf, waren calvinistisch geworden, Vincenz selbst wohnte bei einem Calvinisten, die sechs katholischen Geistlis chen dieser Stadt aber waren ohne wissenschaftliche Bildung, und wenig geneigt und geeignet, durch rühmlichen Eifer und durch das Ansehen eines guten Beispiels ihre Gemeinde zu heben. Aber bald lebte in Chatillon ein neuer Geist auf, und auch die bisher trågen Cleriker wurden zu neuem, fitte lich religiösen und eifrigen Leben geweckt. Durch seine Bez mühung trat im J. 1617 die Schwesterschaft der christlichen Nächstenliebe ins Leben, die von zwei durch ihu bekehrten edlen Frauen gegründet wurde, und sich bald in andere Städte Frankreichs und selbst des Auslandes verbreitete. In diese Zeit fällt auch die glänzende That der durch Vincenz bewirkten Bekehrung des Grafen von Rougemont. Der Ges fürchtete wurde jeßt eine Zuflucht der Leidenden und Armen.

Auf die Bitten der Familie Gondi, und in der Hoff: nung, durch den Grafen, der General der französischen Gas leeren war, den physischen und moralischen Zustand der Ges fangenen bessern zu können, kehrte Vincenz im J. 1617 wie der zum Grafen Gondi zurück. Unter Thränen und Schluchzen nahmen die Bewohner von Chatillon von ihm Abschied, und die Protestanten der Stadt gaben ihm das schduste

Zeugniß, wenn sie zu den katholischen Einwohnern sprachen: Ihr verliert die Stütze und den Grundstein eurer Relis gion."

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Von Paris aus, wo sich nun Vincenz wieder aufhielt, unternahm er Missionen, und stiftete Genossenschaften der christlichen Nächstenliebe. Weiter lagen ihm besonders die Galeerensflaven am Herzen. Mit Einwilligung seines Graż fen kaufte er ein Haus in Paris, und bestimmte es für Aufnahme jener Stråflinge. Ein Aufruf an die dffentliche Wohlthätigkeit schaffte ihm die Mittel dazu, und besonders unterstützte der Erzbischof von Paris die neue wohlthätige Austalt, die nicht blos für die leiblichen, sondern auch geis ftigen Bedürfnisse der verwahrlosten Verbrecher sorgen sollte. Täglich besuchte Vincenz seine Galeerensklaven, und redcte mit ihnen von Gott_mir jener eindringlichen Salbung, die ihm ganz eigen war. Die Religion drang in die Gefångnisse der Verbrecher, und die glückliche Veränderung, die sichtlich mit den Lehteren vorgieng, erfüllte alle Welt mit Staunen und mit Achtung vor dem Manne, der solches ges wirkt. König Ludwig XIII. ernannte den Vincenz im J. 1619) zum Generalalmosenier der Galeeren von ganz Frankreich, damit die treffliche Ordnung, die dieser unter die Galeerensklaven der Hauptstadt gebracht hatte, überall zur Besserung dieser Verbrecher eingeführt werde.

Um diese Zeit übernahm Vincenz das. weitere Amt eines Vorstehers in dem Kloster der Heimsuchung Mariå, welches die fromme Frau Fremiot von Chantal zu Paris gestifter batte. Der hl. Franz von Sales hatte Vincenzen in Paris kennen und verehren gelernt, und wünschte jene unter seis

nem Schutze stehende Anstalt den besten Hånden anzubers trauen. Der große Bischof von Genf und der edle Priester von Paris lebten von nun an in der innigsten Freundschaft, einer würdig des andern. Bald gieng Vincenz nach Marseille, um bei den dortigen Galeeren seine heilsamen Einrichtungen zu treffen. Hier war es, wo er für einen unglücklichen, wegen Schmuggelei eingekerkerten Familienvater fich an Fesseln legen ließ, um diesen den Seinigen zurückzustel, len, eine That, die durch die Demuth, welche sie so sorg: sam zu verheimlichen suchte, noch schöner geworden ist. Rastlos arbeitete dann Vincenz an seinem begonnenen Werke weiter, führte die Verbrecher zur Erkenntniß ihrer Schuld und pflanzte in den Herzen ihrer Zuchtmeister Milde und Freundlichkeit.

Auf der Reise von Marseille nach Paris traf er in der Stadt Maçon ganze Massen von Bettlern, die ohne Relis gion ein wüßtes, bald zügelloses, bald clendes Leben führten. Alsbald faßte er den Entschluß, für die Verwahrlosten zu sorgen, und durch sein Bemühen entstanden zwei fromme Gesellschaften, Bruderschaften des hl. Carl von Boromeo, deren eine für die männlichen, die andere für die weiblichen Armen sorgte. Bald gewann Maçon ein verändertes Auss sehen. Die meisten der Bettler wurden thätig und arbeitsam, die gebrechlichen fanden Pflege und Unterhalt, und das Elend einerseits, wie die Last andererseits hörte auf. Vincenz aber verließ die Stadt in aller Stille, um sich dem öffentlichen Danke der Behörden zu entziehen.

Weiter rief er in Bordeaux die neue Ordnung bei den Galeeren in's Leben, und diese schwimmenden Gefängnisse,

früher ein Schauspiel der Hölle, wurden auch hier in Tems pel verwandelt, in denen man zum erstenmale die Lobgesånge des Herrn und die Stimme der Reue vernahm. So lange Vincenz lebte, sorgte er bei seinen vielen andern Geschäften doch unermüdet für die Galeereusklaven, und erwarb ihnen einen mächtigen Beschützer an dem Cardinal Nichelieu.

Unterdeffen hatten Herr und Frau von Gondi eine Summe gestiftet, durch deren Empfang eine religiöse Genof, senschaft sich verpflichten sollte, alle fünf Jahre in den gråfs lichen Herrschaften eine Mission zu halten. Umsonst bot Vincenz diese Sunime den Oratorianern und Jesuiten an; beide waren schon zu sehr mit Geschäften beladen. Hiedurch, und durch den Wunsch der gräflichen Familie und des Erzbischofes von Paris, eines Bruders des Grafen von Gondi, bewogen, errichtete Vincenz selber eine neue Gesellschaft der Miffionspriester 1624, welche sich besonders dem Seelenheile des Landvolkes und der niedern Stände widmen follte. Bald erhielt das neue Institut die königliche Beståtigung, und Pabst Urban VIII. erhob es zu einer besondern religiösen Gesellschaft unter der Benennung der Priester der Mission, die wir von nun an in allen Gegenden Frankreichs, ja in entlegenen Ländern der Welt in apostolis scher Thätigkeit und in apostolischer Einfachheit treffen.

Nebstdem übertrug ihm der Erzbischof von Paris die Leitung der geistigen Uebungen feiner Seminaristen, und bald zeichnete sich der junge Clerus der Pariser Didzese vortheilhaft aus. Ja die größten Månner jener Zeit, z. B. Bof: fuet, Godeau u. A. bildeten sich unter Vincenz zu tüchtigen Geistlichen, und auch Fenelon gieng aus dieser Schule her

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vor. Bald kamen auch zahlreiche Laien, denen es Ernst war mit ihrer Sinnesånderung und Lebensbesserung, zu den religiösen Conferenzen, welche alle Wochen in dem Hause der Missionspriester entweder von Vincenz selbst, oder vou seinen Gehülfen gehalten worden sind.

Im Jahre 1632 erhielt die Gesellschaft der Missionspric fter das Collegium St. Lazarus, woher sie auch den Namen Lazaristen erhalten haben. Ihr größeres Lokale und die vermehrten Einkünfte machten noch erweiterte Wirksamkeit möglich, und ihre Verdienste um die Neubelebung der Relis gion in Frankreich bei Clerus und Volk find allgemein ers kannt und gewürdigt.

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Neben dem Institute der Missionspriester verdankt noch eine zweite, sehr wohlthätige Anstalt unserem Vincenz ihre Entstehung, die Gesellschaft der barmherzigen Schwes stern. Er war Gewissensrath der Frau le Gras, der Wittwe des Sekretairs der Königin Marią von Medicis ges worden, welche schon lange durch Werke der Wohlthätigkeit sich ausgezeichnet hatte. Durch Vincenz veranlaßt versanı= melte diese Matrone im J. 1633 mehrere fromme Jungs frauen um sich, und widmete sich mit ihnen dem Dienste der Kranken und Unglücklichen. Dies war der kleine Anfang eines nachmals so großen und so segensreichen Justi= tuts. Zu dem Krankendienste und der Besorgung von Hospitälern gesellte sich noch die Erziehung von Findelkinderu und der Unterricht armer junger Töchter. Auch die Pflege seiner Galeerensklaven legte Vincenz in die Hände der barms herzigen Schwestern, die keine andere Clausur, als den Ges horsam, kein anderes Gitter, als die Furcht Gottes, und

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