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keinen anderen Schleier, als eine heilige und vollkommene Bescheidenheit haben sollten. Vom Erzbischofe von Paris, von Ludwig XIV., und von Pabst Clemens IX. ward diese schöne Stiftung bestätigt und unter Vincenz-und seine Nachs folger, die Generalvorsteher der Missionsgesellschaft gestellt.

Bald gieng eine andere, neue Stiftung von Vincenz aus, die Gesellschaft der Matronen zu Paris, welche sich zuvörderst dem Dienste des Hôtel Dieu, des größten Spiz tals von Paris, bald aber noch anderen Liebeswerken widMit Staunen und Rührung sah man Frauen vom böchsten Range, an alle Feinheiten des Lebens gewöhnt, unter der Leitung von Vincenz demüthige Krankenpflegerins nen werden.

meten.

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Um einen guten Elerus zu erziehen, errichtete Vincenz mehrere Seminarien in und außerhalb Paris, dabei schränkte er aber nicht blos auf Frankreich seine wohlthätige Wirksamkeit ein, die ganze Welt lag ihm am Herzen, und er fand vielfach Gelegenheit, dieß zu bethätigen. Als das benach, barte Lothringen, durch Krieg verwüstet, von Hunger und Seuche heimgesucht, in trostlosem Zustande war, und keine menschliche Hand helfen zu können schien, da sandte er seine Missionspriester in das Land, damit sie leibliche und geistige Nahrung, Ermahnung, Trost und Kleidung den Kranken und Armen bråchten. Ueber anderthalb Millionen Franken, die Kleidungsstücke und Leinwand gar nicht berechnet, hat damals der arme Priester nach Lothringen geschickt, der sels ber oft kaum Brod zur Nahrung hatte. Er war es wieder, der für jene Unglücklichen sorgte, die von Lothringen nachh Frankreich berübergekommen waren, um hier Brod zu sus

chen; und mehr als 20 Jahre lang floßen die Quellen der Wohlthätigkeit, die auf sein Wort und durch sein Bemühen sich geöffnet hatten. Es schien, als ob seinen Worten die Schlösser an den Kaffen der Reichen nicht widerstehen könne ten. Während das Gesagte geschah, wendete er seine Aufmerksamkeit den von Cromwell vertriebenen Katholiken aus England zu, und auch für sie fand er Unterstützung und Hülfe. Wo eine Noth war, da war Vincenz mit seinen Genossen, brach eine Hungersnoth aus, so gab er Getreide, oder Geld um solches zu kaufen, in die Picardie und Champagne z. B. schickte er über eine Million Franken; war eine Ueberschwemmung eingetreten, so kamen seine Priester auf Nachen, um zu retten, oder den Eingeschlossenen. Nahrung zu bringen. Ganze Provinzen, Städte und Ortschaf ten verdankten ihm ihre Rettung und Erhaltung. Darum ist auch sein Andenken in Frankreich so gesegnet, wie nicht leicht das eines anderen Menschen.

Ludwig XIII, war 1643 in Vincenz's Armen gestorben, und Anna von Oestreich übernahm die Regentschaft während der Minderjährigkeit Ludwigs XIV.. Jetzt wurde Vincenz als königlicher Rath in geistlichen Angelegenheiten berufen, und bat vergebens um Enthebung von dieser Stelle. Uners schrocken trat er nun den selbstsüchtigen und unreinen Abfichten des allgewaltigen Ministers Mazarin entgegen, und flößte diesem so große Scheue ein, daß er nur dann eine seiner Creaturen auf geistliche Stellen zu befördern wagte, wann Vincenz abwesend war, denn kühn vertrat dieser allen Unwürdigen den Zutritt zum Heiligthum.

Während des Aufstandes der Fronde kämpfte Vincenz

mit vielen Mühen und Gefahren als treuer Anhänger des königlichen Hauses, aber auch die Kriegsunruhen konnten ihn nicht abhalten, unter Lebensgefahr in den aufgeregten Gegenden seine Missionen zu machen, und ohne Unterschied jedem Leidenden Troft zu spendén. Fast war er unter den Mühen seiner apostolischen Arbeiten erlegen, als ihn die Königin nach Paris zurückrief.

Endlich bezeichnete er noch die letzten Jahre seines Lebens durch wohlthätige Anstalten, die durch ihn und seine Beibülfe ins Leben gerufen wurden. Dahin gehört die Ges nossenschaft der Löchter der Vorsehung, der Löche ter vom hl. Kreuze, die Stiftung des großen Fins delhauses vonParis, des Spitals vom Namen Jefus, des allgemeinen Spitals, worin gleich Anfangs gegen 5000 Arme aufgenommen wurden, und endlich des Spitals zu Saint-Reine in Burgund für Gebrechliche aller Art, welche bei den dortigen Mineralquellen ihre Genesung suchen wollten. Lauter Institute, von denen jedes allein schon seinen Namen verewigen würde.

Nach allen diesen Arbeiten wurde der treue Diener am 27. September 1660 in einem Alter von 85 Jahren von seis nem Herrn zu sich gerufen, und in den Hütten der Armen, wie in den Pallåsten floßen Thränen, dankbarer Liebe und inniger Verehrung für den außerordentlichen Wohlthäter der Menschheit, den die Kirche bald unter ihren Heiligen vers ehrte.

Hefele.

Kommentar über die Genesis von Dr. Friedrich Luch, Privatdocent an der Universität zu Halle. Halle, 1838.

Die Einleitung (S. I—XCVIII.) beschäftigt sich zuerst überhaupt mit der Begriffsbestimmung von Sage und Mythus. Der Unterschied von beiden wird im Wesentlichen also festgesetzt: Die Sage beruht auf der Anschauung eines Faktums, welches mit einem Gedanken gleichsam erfüllt und belebt wird; sie würde daher überall wahre Geschichte mittheilen, wenn das ihr zum Grund liegende Faktum von der Ueberlieferung in allen seinen Momenten immer treu wieders gegeben würde, was jedoch keineswegs der Fall ist. Beim Mythus verhält sich die Sache umgekehrt. In ihm ist ein Gedanke als das erste gegeben, und dieser kleidet sich sofort frei in die Form der geschichtlichen Thatsache ein. Die Grundlage des Mythus ist somit eine poetische, und obwohl feine Form ebenfalls die der historischen Thatsache ist, so kaun er doch nie auf historische Glaubwürdigkeit Anspruch machen. Uebrigens erscheinen in den alten Ueberlieferungen Sage und Mythus nicht immer scharf geschieden, sondern wie der Mythus oft sagenhaft behandelt wird, so drångt sich in die Sage gern der Mythus ein. Obne die Richtigkeit dieser Begriffsbestimmung, die in ihrer weitern Entwickelung manches Gute enthält, anfechten zu wollen, erlaubt sich Ref. nur auf einen Fehler aufmerksam zu machen, in Folge deffen ihn die Erörterung, sofern sie mit besonderer Rücksicht auf die mosaischen Urkunden geführt wird, unbefriedigt gelassen bat. Wie z. B. in von Bohlen's Einleitung zum Coms

mentar über die Genesis, so wird auch hier mit einer ges wissen aprioristischen Befangenheit schlechthin Sage und Mys thus vorausgesetzt und bloß die Aufgabe gewählt, deren Das sein begreiflich zu machen und als naturgemäß nachzuweisen, etwa auch das zum Grund liegende historische Element, oder die in historische Formen eingebüllten Gedanken herauszufins den; da doch jene Voraussetzung, namentlich in dem Ums fange, wie sie hier und von der rationalistischen Bibelkritik fast durchweg, gemacht wird, noch von Niemand als eine schlechthin nothwendige und Wahrheit enthaltende nachgewies sen worden ist. Die Frage, was historisch sei, und was nicht, wird fast durchweg keiner förmlichen Untersuchung uns terworfen und rein nach Gutdünken und subjektivem Gefühle entschieden. Und wenn etwa auch, um einzelnen Erzähluns gen eine historische Grundlage zu sichern, bemerkt wird, daß ,,fie zwecklos von der spåtern Zeit erdichtet wären, wenn ihnen keine historische Tradition zum Grunde låge“ (S. XI.); so bleibt doch zu bedauren, daß selbst derartige Bemerkuns gen nicht durchweg den gebührenden Einfluß auf die Aufs fassung und Erklärung des Einzelnen erhalten haben.

Die Genesis selbst betreffend, wird zuerst über Inhalt, Plan und Einheit des Buches; sodann über die Verschiedens beit seiner Bestandtheile; endlich über das Zeitalter desselben gesprochen. Verglichen mit von Bohlen's Commentar vers dient bei vorliegendem Buche vor allem das gelobt zu wer den, daß Hr. Tuch seine Aufgabe sich genau abgrenzt und bei seinem Gegenstande stehen bleibt, und, obgleich er die. Untrennbarkeit der Genesis von den übrigen mosaischen Büs chern anerkennt und behauptet, sich doch nicht in solche kris

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