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Fie stufenweise die natürliche Religion in der Form des reliz gidsen Gattungsbewußtseins (als überlieferte Volksreligionen) darstellen, zu begreifen, und die chriftliche theils wie sie in dem Hebraismus und Judaismus begründet ist (der s. g. Beweis aus den Weissagungen) theils wie sie sich selbst unmittelbar historisch dargestellt (der f. g. Beweis aus den Wundern) theils wie sie sich in der Folgezeit geltend gemacht hat (der Beweis des Geistes und der Kraft). Die historis schen Religionen des Heidenthums sind aber an sich keine Momente der Offenbarung, sondern dieser gerade so entge gengesetzt, wie die natürliche Religion der durch Offenbarung mitgetheilten; deßhalb muß, wie in Ansehung dieser der chriftliche Geist als die Einheit von Natur (in ihrem erhöhten ́ Zustande) und Gnade begriffen wird, in Ansehung jener gez zeigt werden, wie das religiöse Heidenthum durch sich selber zum Christenthum hingetrieben und in diesem die von Ans fang an vermißte Weihe und Vollendung gefunden habe. Nicht als ob das Christenthum die Religionen des Heidenthums in sich aufnähme und in der Einheit mit sich selbst darstellte, sondern die im Heidenthum erregten und unters haltenen religiösen Bedürfnisse sind als solche zu begreifen, welche durch die heidnischen Religionen nicht befriedigt wur den und nur im Christenthum ihre volle Befriedigung finden konnten.

Diese Betrachtung des Christenthums aus dem apolo getischen Standpuncte ist zum Unterschiede von der theologis schen insofern wesentlich philosophischer Art, als sie durchaus keine concrete christliche Wahrheit voraussetzt, sondern nur den ganz allgemeinen Glauben an die absolute

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Wahrheit der chriftlichen Religion zum Principe nimmt und von allen andern religiösen Erkenntnissen nachweist, daß sie sich als Stufen der Entwickelung des natürlichen Gottesbe wußtseins zu ihr als der schlechthin höchsten, darum aber auch in Wahrheit andern und allein wahrhaft geoffens barten verhalten. Indem sie ferner und insbesondere den, Grund des christlichen Gottesbewußtseins theils für sich sel- ber, theils im Vergleich mit den Gründen des bloß vernünftigen Gottesbewußtseins und der geschichtlichen Glaubensweisen entwickelt, unterscheidet sie sich als Untersuchung der lezten Gründe aller Religion und der christlichen insbesondere (früher Kritik, jeht auch Philosophie und Theorie der Offenbarung genannt) namentlich von der Entwicke lung des christlichen Gottesbewußtseins innerhalb seiner selbst und im Einzelnen, d. h. von der Dogmatik. Auf der andern Seite nimmt aber die christliche Religionsphilosophie den positiven Glauben zum Princip, der das eigenthümliche Object der Theologie ist (f. oben S. 407.), und unter: scheidet sich somit auch wieder von der Philosophie selbst im engern und strengern Sinne, deren Princip und Object der Vernunft glaube ist. So ist sie also eigentlich die Wissen, schaft von jenem Doppelprobleme, welches, wie wir bemerkt haben, auf der Gränzscheide zwischen der Philosophie und Theologie liegt, und nimmt eben darum auf beiden Seiten ihren Plaß ein. Als christliche Religionsphilosophie aber kann sie sich unter allen Umständen, wie gezeigt, nur das durch erweisen, daß sie den Glauben über das Wissen, die Religion über die Philosophie stellt, und das Verhältniß von

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Glauben und Wiffen aus dem Standpuncte der Offenbarung in Christus bestimmt vgl. S. 386.

2) Das Bedürfniß dieser Wissenschaft hat die Theologie von Anfang an gefühlt. Während es aber ursprünglich vors zugsweise practische (apologetische) Interessen waren, aus welchen sie hervorging, sind es jetzt durchaus erkenntnißtheoretische Gründe, denen sie ihre Ausbildung verdankt. Das Christenthum gilt jetzt nicht mehr als eine Thorheit selbst die Sarkikoi sind zu schüchtern, um eine solche Anklage zu erheben; noch ist die politische Existenz der Christen gefährdet, obwohl es Staatsrechtstheorien gibt, die nicht allzuferne sind, das alte non licet esse vos auszusprechen 28): sondern es ist allgemein geltend und die herrschende Religion aller civilisirten Staaten: so daß es lediglich die theoretische Aufgabe gilt, sich der allgemeinen Gültigs, keit desselben in der Wissenschaft bewußt zu werden. Dies ses Streben liegt auch der, nun so bekannt gewordenen, ,,Einleitung in die christ, katholische Theologie" von Georg Hermes zum Grunde, und sollte vornehmlich durch den ersten Theil derselben, die „,Philosophische Einleitung“ (Münfter, 1819) zur Ausführung gebracht werden. Um ein richtiges Urtheil über diese Einleitung in die christ-katholische Theologie zu gewinnen, müssen wir uns zunächst über ihr Verhältniß zur Philosophie und ihre Stellung in dem Kreise der theologischen Disciplinen orientiren.

Den Gegensatz von Natur und Gnade, welchen die ors

28) K. Schmitt henner, über das Recht des Regenten in kirchlichen Dingen. Berlin, 1838.

thodore supernaturalistische Auffassung des Christenthums zum Grunde legt, und worauf der Unterschied des Wissens und Glaubens als der Materialprincipien der Philosophie und Theologie beruht, verwerfend, läßt Hermes gleich von vorne herein Philosophie und Theologie stetig in einans der übergehen und betrachtet das philosophische Erkennen (das Wissen) der Wahrheit als die nothwendige Grundlage der theologischen (des Glaubens), Die ganze eigentliche Theos logie zerfällt nach ihm in die theoretische (dogmatische Theologie) und in die practische (Moraltheologie). Die theoretische Theologie hat aber keinen festen Grund ohne die philosophische und positive Einleitung, sondern die in diesen zu erweisenden Säße machen mit den eigentlich dogs matischen Wahrheiten eine ununterbrochene und geschloffene Reihe von Wahrheiten aus, wovon immer eine durch die andere begründet und die so begründete wieder der Grund der folgenden wird. Es kann also eine theologische Wahr, heit, z. B. die von der übernatürlichen Kraft des Glaubens, nur in sofern für gewiß gelten, als sie in der Reihe liegt, welche von einem schlechthin Gewiffen anfängt, in strenger Folgerichtigkeit auf das zweite, dritte u. s. w. Gewiffe forts geht und zuletzt bei ihr anlangt. Um aber hiebei nicht auf Sand zu bauen, wird der positive Zweifel an allem, was unabhängig von diesem Verfahren und vor ihm für wahr und gewiß gehalten wird, zum Princip erhoben, und demnächst das erste schlechthin Gewisse, an welchem aller Zweis fel zu Schanden wird, aufgesucht 29). Der Gang, welchen

29) Für die Philosophie hat dieses Vrincip hauptsächlich Carte fius aufgestellt (vgl. meine Schrift: Jacobi und die Philo

dem zu Folge die Hermesische Theologie einschlägt, ist nun im Großen und Ganzen folgender: Zuerst wird die rein philosophische Untersuchung (die allgemeine Aufgabe der Mes taphysik, nennt sie Hermes; sonst auch der erkenntnißs theoretische Theil der Philosophie oder die Wissens schaftslehre im Unterschied von der Metaphysik genannt): über den Ursprung, die Wahrheit und Gewißheit der mensch lichen Erkenntniß überhaupt, vorgenommen; sedann die nas türliche (philosophische) Theologie in der Frage: Ist ein Gott und wie ist er beschaffen? erörtert und sofort zu der Beantwortung der Frage übergegangen, ob eine übernatürs liche göttliche Offenbarung möglich sei, und unter welchen allgemeinen Bedingungen sie als wirklich erkannt werde. Dieß ist der Inhalt der philosophischen Einleitung und der Grund zum Beweise des Christenthums als einer von Gott gegebenen Offenbarung.",,Sodann habe ich, sagt Hermes selbst (philos. Einleitung Vorr. X.), auch das Chris stenthum als göttliche Offenbarung und den Katholicismus als das wahre Christenthum erwiesen“ (in der von ihm selbst noch herausgegebenen positiven Einleitung); „und endlich habe ich auch die christ,katholische Dogmatik selbst über jener Grundlage aufgebauet“ (herausgegeben von Achterfeld). Ueber das Princip und den Geist dieser wissenschaftlichen Begründung der Theologie mögen noch fols gende Aeußerungen ihres Urhebers hier Plaß finden: „Und bei allen diesen Arbeiten habe ich den Vorsatz auf das ge=

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sophie seiner Zeit, S. 65 ff.), und das Muster, wornach Her. mes die Theologie gestalten wollte, ist in der neuern Zeit am anschaulichsten hingestellt worden von Fichte in dem ,,Begriff der Wissenschaftslehre."

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