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wiffenhafteste erfüllt, überall so lange als möglich zu zweis feln, und da erst definitiv zu entscheiden, wo ich eine absolute Nöthigung der Vernunft zu solcher Entscheidung vorweisen konnte...... Ich fürchtete auch niemals durch diesen Weg etwas zu verlieren, denn ich hatte eins gesehen, daß in jedem weniger strengen alles, wornach ich fuchte, mit gleichém Grunde verworfen, als anges nommen werden könnte. Ueber dieß hatte ich auch eingefehen, daß es für Menschen kein sicheres Kriterium der Wahrheit gebe, außer die Nothwendigkeit allein 3o); und mich selbst wissentlich täuschen, das habe ich weder ges konnt noch gewollt Und so bin ich nun zu der Dank sei es meinem Gott, den ich

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Ueberzeugung gefunden habe! gelangt, die ich so sehr wünschte und suchte: ich bin gewiß geworden 31), daß ein Gott sei; ich bin gewiß geworden, daß ich ewig sein und leben werde; ich bin gewiß geworden, daß das Christenthum göttliche Of fenbarung, und daß der Katholicismus das wahre Chriften. thum fei. Darum wünsche ich denn auch von ganzem Herz zen und wer wäre ich, wenn ich das nicht wünschte? daß alle Menschen dieselbe Ueberzeugung gewinnen, und durch denselben Glauben und durch dieselbe Hoffnung mit mir vereinigt werden mögen in dem Einen Gott und in der Einen katholischen Kirche seines Sohnes, unsers Herrn Jesu Christi" (Philos. Einl. Vorr. X. ff.).

30) D. i.,,die absolute Nothigung der Vernunft."

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31) Nåmlich: durch mich selber ganz allein, ohne die Gnade, ohne den Glauben.

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Die so genannte positive Einleitung ist nichts andes res, als was die katholischen Dogmatiker unter dem Titel der allgemeinen Dogmatik abgehandelt und in die Apologetik des Christenthums (demonstratio christiana) und Apologetik der Kirche (demonstratio catholica) eingetheilt has ben, und es kann kein Zweifel sein, zumal wenn mit der Apologetik des Christenthums [die für sich allein auch auf dem philosophischen Felde als christliche Religionsphilosophie festgestellt werden kann (f. S. 437.)] die Apologetik der Kirche verbunden wird, daß sie in den Kreis der theologis schen Disciplinen als integrirendes Glied eingereiht werden kann und muß. Denn nicht nur geht sie als Apologetik des Christenthums (so wie auch als christliche Religionspbiz losophie), wo sie richtig erfaßt wird, von dem Glauben an die absolute Wahrheit des Christenthums aus und nimmt das erste Moment des theologischen Supernaturalismus in sich auf, sondern greift auch als Apologetik der Kirche in die Wahrheit des zweiten Momentes ein, so daß sie auf ihre Weise das theologische Princip nach seinem ganzen Umfange erschöpfend durchführt. Die philosophische Einleitung dagegen ist, was auch ihr Name sagt, nichts als Philosos phie, und kann nur insoweit als unumgänglich gelten für die Theologie, als man dieser ein eigenes, von aller menschlis · chen Erkenntniß und Weisheit unabhängiges Princip der Wahrheit und Gewißheit abspricht und, um es kurz zu sagen, die Offenbarung auf die Vernunft, den Glauben auf das Wissen baut. Da nun auch die Philosophie nichts weniger als eine festbegründete und anerkannte Wissenschaft ist (wie denn Hermes selbst von der Philosophie seiner Zeit behauptet

hat: die heutige Philosophie hat keinen Punct, woran dieser Beweis [der Zuverläßigkeit der theologischen Erkenntnißprincipien und Lehren] ohne Schwärmerei, demonstrativ, angeknüpft werden könnte 32); so hat die Theologie überall selbst die Philosophie aufzustellen, und nur in dem Maaße als es ihr gelingt, derselben Anerkennung zu verschaffen, ist fie selbst in der Möglichkeit Anspruch auf Anerkenntniß ihrer Lehren zu machen. So wäre also die Theologie und das Christenthum selbst, für den Wissenden wenigstens, der sich bei dem „einfältigen Glauben“ der ungelehrten Menge nicht beruhigen kann, all' den Schwankungen und dem Wechfel der Meinungen Preis gegeben, welche die Philosophie seit Thales erfahren, und dem Christen jener Friede nimmer bes schieden, den der Herr versprochen hat den Seinigen zu ges ben, der Friede, den die Welt nicht geben kann, der Friede, den die Weisheit dieser Welt am wenigsten gibt.

Aber nicht bloß dieß, daß auf solche Weise zwei ganz verschiedene Wissenschaften in einander laufen und die Philos sophie ein integrirender Theil der Theologie wird, erscheint schon nach logischen und formalen Rücksichten zu urtheilen ganz unzuläßig und als ein an der Philosophie begangenes Unrecht; sondern weit mehr noch müssen wir uns im Ja tereffe der Theologie und ihres abgesonderten Daseins gegen eine solche Vermischung erklären. Denn, wenn wir früher erkannt haben, daß die am meisten philosophische Disciplin der Theologie, d. h. diejenige, welche in dem großen Kreise

32) Hermes, Studir- Plan der Theologie, ein Anhang der philosophischen Einleitung, S. 15.

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menschlicher Wissenschaft der Philosophie am nächsten liegt, die Apologetik des Christenthums und der Kirche, doch durch ihr supernaturalistisches Princip der Theologie wahrhaft angehört; so fällt auch sie (oder die positive Einleitung) nach der Untergrabung ihres Princips durch die philosophische Einleitung in das Gebiet der Philosophie zurück. Und nicht anders auch die Dogmatik selbst, nachdem ihr unmittelbares Fundament, die positive Einleitung, ihres theologischen Grundes beraubt, eine rein philosophische Disciplin gewors den ist.

Sollte dieses einem so scharfsichtigen Manne, als Hers mes wirklich war, gänzlich entgangen sein; sollte ein so eifriger Theolog und Katholik, als welcher er uns nach der oben (S. 61.) eben deßhalb absichtlich angeführten Aeuße rung und nach allem, was wir sonst von ihm wissen, erscheint, nicht wahrgenommen haben, daß er den Weg der Untergrabung des christlichen und insbesondere des katholischtheologischen Princips wandle? Man muß aber wissen und bedenken, daß es ihm eine hohe Befriedigung gewährte, ein eigenes System der Philosophie aufgestellt und die Theologie, auf die man philosophischer Seits so gerne hoch herabsicht, zum Range einer Wissenschaft, gleich der Philofophie, er= hoben zu haben. Diese Befriedigung machte ihn vieles, ja alles andere vergessen. Dazu kommt, daß er in der vors herrschenden Meinung, das Christenthum als wahr und den Katholicismus als das wahre Christenthum bewiesen und ges gen jede auch noch so weit getriebene Skepsis sicher gestellt zu haben, den Gedanken gar nicht in sich zum Nachdenken Theol. Quart. Schr. 1839. 38. 29

bringen konnte, ob er nicht vielleicht den Glauben statt er: wiesen vielmehr untergraben habe. In der ihm über alles gehenden Ueberzeugung, daß man, um zu einem festen und ficheren Wissen zu gelangen, vom Zweifel ausgehen müsse, hatte er dafür keinen Sinn, auch diese Ueberzeugung zu bes zweifeln und insbesondere zu zweifeln, ob man auch jemals wieder zum Glauben kommen könne, wenn man ihn nicht fcbon irgendwie am Anfang gesetzt hat; obgleich auch dieser Zweifel demjenigen håtte aufstoßen sollen, der sich vorgesetzt, an allem zu zweifeln, was nur immer bezweifelt werden könnte, da es nur zu offenbar ist, wie sehr man eben die ses bezweifeln kann. Oder sollte das Falsche nicht bezweifelt werden können? Aber Er konnte es nicht. Hätte Her: mes einen solchen Gedanken jemals gefaßt, so würde er seiner skeptischen Marime selbst widersprechen und mit einemmale aus seiner Rolle gefallen sein, die er folgendermaßen bes schreibt: Ich fing an zu studiren mit dem Vorsatze, alles, was ich wußte, nur in sofern als mein Wissen gelten zu laffen, als ich es von nun an selbst finden würde; und seßte, um sicher zu gehen, späterhin noch hinzu: nichts als gefuns den gelten zu lassen, als was ich nicht läugnen könnte.“ Hermes gehörte zu denen, welche dem Faß seinen Boden ausschlagen, um es sofort gründlich zu füllen, welche keine andere Ueberzeugung kennen, als die aus Vernunftgründen,“ nicht bedenkend, daß sie damit auf einen Regreffus in Jus finitum, d. h. zu nichts kommen; denn wenn sie bei derje gen Erkenntniß endlich stehen bleiben, welche sie nicht laugs nen können, bei dem nothwendigen Erkennen, oder wie

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