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Ordensleuten und Laien die staatsgefährlichsten Aeusserungen und durch und durch verbrecherische Plane in den Mund legt, ist seine Absicht keine andere, als die Katholiken revolutionåren Sinnes und Wirkens zu verdächtigen; indem er dies selben eine Blasphemie um die andere aussprechen läßt, will er die Katholiken der Gottlosigkeit und Irreligiofitåt bezüchtigen, indem er sie allem gesunden Menschenverstand Hohn sprechen läßt, will er sie der Absurdität und Dummheit anklagen. Dieß die Tendenz dieser, sauberu Brieffammlung. Insofern indeffen der Verfasser jedem unbefangenen Leser die Kritik so sehr leicht gemacht hat, enthalten wir uns jeder weitern Beleuchtung und erlauben uns nur die eine Bemers kung, daß wer Jesuiten im modernen Sinne des Worts abkonterfayen will, doch wenigstens selbst so viel Verstand haben sollte, sie nicht als Einfaltspinsel und Dummköpfe dars zustellen. Wer Solches unternimmt, auf denselben fällt alles, was er ihnen von Dummheit aufbürden will, zurück.

Acta historico- ecclesiastica Seculi XIX. Herausgegeben von G. F. H. Rheinwald, der Theol. u. Philof. Dr., der Theol. o. Prof. zu Bonnic. Jahrgg. 1835 u. 1836. Hamburg bei Fr. Perthes. 1838 u. 1839. 2 Bde. in 8. 522 u. 592 S. 4 fl. 30 fr. u. 5 fl.

Die Zweckmäßigkeit einer Sammlung kirchenhistorischer Aktenstücke leuchtet von selbst so klar in die Augen, daß sie

nicht durch Mehreres dargethan zu werden braucht, und darum bedarf auch das Unternehmen des H. Rheinwald keiner Rechtfertigung. Gewiß werden ihm sehr Viele Dank wissen, daß er sie durch seine Sammlung des beschwerlichen und zeitraubenden Nachsuchens der einzelnen Aktenstücke in den verschiedensten Zeitschriften und öffentlichen Blättern überho ben und zugleich manche Dokumente, deren Einsicht sie sonst hätten entbehren müssen, ihnen zugänglich gemacht hat. Für das Studium der neuesten Kirchengeschichte ist eine solche Sammlung eine sehr zweckmäßige, fast unentbehrliche Unters flüßung, und wird darum bei Allen, die sich um die neuen kirchenhistorischen Erscheinungen interessiren, willkommene Aufnahme finden.

Die uns vorliegende Sammlung beginnt mit dem Jahrs gange 1835, und enthält im ersten Bande Abdrücke sämmt= licher dem Herausgeber zugekommener und von ihm für wichtig erachteter Aktenstücke über kirchliche Zustände und Verhältnisse, welche im Jahre 1835 erschienen sind. Jedem folgenden Bande soll dann wieder ein besonderer Jahrgang zugewiesen werden. Die Wahl des Jahres 1835 als Anfangspunkt der Sammlung ist eine rein zufällige, wie uns die Vorrede zum ersten Bande sagt. Aber nicht blos von da an auf die Zeit vorwärts soll sich diese Sammlung erstreken, sondern sie soll auch zurückgehen bis auf den Anfang unseres Jahrhunderts, und uns die kirchenhistorischen Aktenstücke der verfloffenen Jahre in nachzutragenden Bånden liefern, so daß diese Sammlung an eine ähnliche frühere zu Weimar begon. nene und von Verschiedenen bis zum Anfange des neunzehni ten Jahrhunderts fortgesetzte sich anschließen kann und soll.

Was dabei der Herausgeber und Leser besonders wüns schen muß, ist die gehörige Vollständigkeit, und daß diese nicht überall bis jetzt erreicht werden konnte, ist ein Mangel, den der Herausgeber selber bedauert, dem aber im, mer mehr abhelfen zu können er die Hoffnung begt. Es ist in der That auch gewiß mit vielen Schwierigkeiten verbun den, aus allen Enden und Ecken, wenigstens wie bisher Europas, die betreffenden Dokumente, nicht blos einer Kirs chengesellschaft, sondern aller beizubringen. Wenn aber

nun, wie voraussichtlich, ein oder das andere Aktenstück für den betreffenden Jahrgang nicht mehr beizuschaffen ist, so soll es im folgenden nachgetragen werden, wie dieß schon im zweiten Bande bezüglich auf den ersten Jahrgang ge schah.

Man erwartet weiter mit Recht von einer solchen Samm lung Treue und Genauigkeit, und wir können im All gemeinen nicht läugnen, solches Requifit im vorliegenden Falle getroffen zu haben. Nur möchten wir den Herrn Hers ausgeber ersuchen, die da und dort eingeschobenen Fragezeiz chen, z. B. Theil I. S. 177. im Schreiben des Bischofs von Basel an den kleinen Rath von Aargau, und S. 346. in dem Sendschreiben Möhlers an Bautain künftig bei Seite zu lassen, da er doch nicht die Absicht haben wird, von seinem persönlichen Standpunkte aus zugleich die Dokumente der Bekenner anderer Ansichten zu critisiren, oder das Urtheil der Leser gleich beim Anblicke der Akten gefangen nehmen zu wollen. Wie würde dieß zu seinem Zwecke passen, Mates rialen für die wahre Geschichtskenntniß und wahre Ges schichtschreibung zu liefern? Weit besser håtte die Mühe,

solche kritische Zeichen zu sehen, auf genauere Correktur vers wendet werden können, denn auf S. 226. des I. Thle. z. B. fehltooffenbar ein Wort oder eine Linie, anderer Fehler nicht zu gedenken, ja schon auf der ersten Seite des ersten Jahre ganges ist ein sinnstörender Druckfehler. Der Herausgeber einer solchen Sammlung muß durchgängige Unparteilichkeit zeigen, und auch nicht im kleinsten Punkte sie vermissen lass sen; wenn er nicht den Glauben an die Treue seiner Samms lung von Grund aus zerstört sehen will. Darum müssen wir Herrn Rheinwald auch wegen der Note zu S. 20. Thl. 1. tadeln, wo es heißt: „Erst in neuern Zeiten wurde die Ans gelegenheit (der schismatischen Synode von Antiochien A. 1806 vgl. Quart. Schrift 1836.) wieder in Anregung gebracht, angeblich vom Orient her, wahrscheinlicher durch Grez gor XVI. selbst." Damit bezüchtigt H. Rheinwald die eis gene, auf derselben Seite abgedruckte, rein historische Angabe des Pabstes, daß ihm von Seite orientalischer Bischöfe und Priester Klagen über jene Synode zugekommen seyen, und ihn veraulaßt haben, die Sache genauer zu untersuchen, der Unwahrheit. Veun aber H. Rheinwald einer historischen Angabe des katholischen Kirchenoberhauptes keinen Glauben schenken zu wollen öffentlich erklärt, wird er da im Auge des Katholiken nicht Bedenken gegen seine eigene Unparteis lichkeit, und darum gegen die Glaubwürdigkeit und Treue feiner Sammlung hervorrufen? Bei dieser Gelegenheit kön nen wir nicht umhin, eines Ausdrucks in der Vorrede zum ersten Theile zu gedenken, wo gleich von vorneherein die Unparteilichkeit des Herausgebers suspekt wird. Es heißt hier S. VII.:,,Wir erinnern statt anderer nur an Aargau. Dies

ses kleine Land hat durch seinen kräftig nachhaltigen Widers stand gegen die Hierarchie Europa eine Lehre und ein Beis spiel gegeben, welche nicht verloren seyn werden." Also dieses kleine Land, wo dem katholischen Bischofe und dem kas tholischen Theile der Bevölkerung gegenüber eine katholische Staatsbehörde, der s. g. katholische Kirchenrath, sich herausnimmt, im vollkommenen Widerspruche mit der katholischen Lehre zu behaupten, daß das Dogma nur aus. der hl. Schrift geschöpft werden dürfe, und als Auktorität hiefür possirlich genug den frommen urchrist-katholischen Philosophen und Religionslehrer Eschenmayer aufs führt *), ein solches Land und Benehmen will H. Rheinwald dem ganzen Europa zur Nachahmung vorführen! Herr Leo hat in seinem Sendschreiben an Görres den Katholiken den Vorwurf gemacht, es werde von ihnen der Rationalismus unter deu Protestanten begünstigt in der böslichen Absicht, die orthodox protestantische Kirche zu verderben. Welchen Vorwurf sollen wir nun Ihnen machen, H. Rheinwald, wenn Sie das das katholische Dogma und Kirchthum verletzende Thun und Treiben von Katholiken vor ganz Europa nicht blos preisen, sondern zur allgemeinen Nachahmung hinstellen wollen? Ist das die Unparteilichkeit, die den Sammler von kirchenhistorischen Urkunden zieren und empfehlen muß? Doch im zweiten Theile Ihrer Sammlung ist uns so Etwas nicht mehr begegnet, und wir hoffen von den folgenden, daß diese fich freihalten werden von allen Ausbrüchen der Intolleranz und Parteilichkeit, und sprechen diese Hoffnung um so

*) Siehe acta hist. eccles. T. I. p. 133.

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