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612 Hefele, über d. Beschränky, der kirchl. Lehrfreiheit.

und der Freiheit der andern Staatsbürger gegenüber als Tyrannei und Terrorismus auftråte; so in der Kirche, selbe als Gesellschaft betrachtet..

Darum sind wir Katholiken weit entfernt, jener Schranke der kirchlichen Lehrfreiheit zu fluchen, wir segnen sie viel mehr, überzeugt, daß durch sie uns die göttliche Wahrheit, dieses heilige Dopositum unserer Kirche, vor frecher Antastung beschützt werde, daß wir durch sie bewahret werden vor der Verführung durch eigene Hirten, Lehrer und Seelsorger, daß wir gesichert sind vor freølen Umwälzungsversuchen der Einzelnen, gesichert vor jenem falschen Scheine der Weisheit, die fich auf den Altar der Gottheit stellen zu wollen erkühnt, gesichert vor dem Zerfalle der kirchlichen Einheit im Glaus ben und Leben, und gesichert endlich vor der Tyrannei uns gläubiger zerstörungsmuthiger Pfarrer und Lehrer. Wir wiss sen, daß schrankenlose Freiheit zum Verderben führt.

Hefele

Toleranz.

613

(Eingesandt.)

Es ist bekannt, daß schon Rousseau den Satz aufstellte, die Protestanten sprächen von Toleranz, die Katholiken übten dieselbe. Die neueste Zeit hat wieder eine Menge schlagender Beweise für die Wahrheit jenes Sahes geboten, und es ließe sich aus den politischen Tagesblättern, den Kirs chenzeitungen, der Maffe Flugschriften, selbst aus Romanen der letzten zwei Jahre eine recht ansehnliche Blumen, øder vielmehr Dornenlese der giftigsten Ausfälle auf die katholische Kirche zusammentragen; extensiv würde die Sammlung zu einem großen Haufen anwachsen, intensiv würde sie den saftigsten Geistesblüthen Luthers und anderer Coryphäen des sechszehnten Jahrhunderts in nichts nachstehen. Die Weißlingere sind in die protestantische Kirche übergetreten, und ihr Schimpftalent ist auf so manche protestantische Notabilitäten geistlichen und weltlichen Standes als Erbschaft ex asse übergegangen, Wohl kaum einer dürfte sich dieselbe so nutzbar gemacht haben, wie der Weimarische General - Superintendent Röhr, der in seiner Reformationspredigt in groben und gemeinen Ausfällen einen Wettkampf mit dem Reutling gischen Stadtschreiber Fezer bestehen zu wollen schien.

Nachfolgendes ist ein kleines Spicilegium der kernhaftesten Ausdrücke gegen die katholische Kirche: „Das Reich der ,,Finsterniß, des Irrthums, des Aberglaubens; Fürst der

,,Finsterniß;

geistlicher Blödsinn; -päpstliches Joch;

,,vernunftwidriges Mengsel römischen Aberglaubens; - Mact ,,gebote unduldsamer Priester; beschränkte Priesterköpfe; - römische Geistesvormünder; geborne Pfleger allgemei

,,ner Unwissenheit; blindgläubige Knechte der FinsterFreunde der Finsterniß; - neue Weltverfinsterer;

,,niß;

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- römische Priesterherrschlinge;

,,rungsversuche;

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kecke römische Helfershelfer;

,,lich weltliche Doppelherrscher auf Petri Stuhl;

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,,blike; -blinde Sclaverey; päpstliche Satzungen; ,,knechtisches Joch selbstsüchtiger Priester; mittelalterliche

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weltverdüsternde Gebote;

,,knechte; priesterliche Dunkelmånner;

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Priesters

römischer Antis

,,christ; despotisches Priester-Regiment;" u. f. w. Man fieht, das ganze Arsenal von Schimpfwörtern, wie es vor dreihundert Jahren angelegt wurde, ist wieder gesonnt wor den, einzig der sterkorologische Theil, als „der Bildung der Zeit" nicht mehr angemessen, unberührt geblieben. Uebris gens ist die Predigt, in welche jene Ausdrücke gleich fun, kelnden Juwelen gefaßt waren, als „ein Siegesruf des Protestantismus," als Meisterstück „åcht protestäutischer Kanzels beredtsamkeit angerühmt worden.

Nur ein wenig gemäßigter in der Form ließ sich bei åbulicher Gelegenheit der großherzoglich bessische H of prediger Zimmermann vernehmen. Aber auch er behauptet von der Kanzel, von welcher doch das Wort der Wahrheit und der Versöhnung (unserer Meinung nach) verkündet werden sollte: ,,daß der Katholicismus zum Aufruhr führe; daß in kathos lischen Ländern die Ruhe und der Friede der Völker am häufigsten gestört, Throne und Verfassungen umgestürzt, ges

fronte Häupter gemordet (und Carl I. Gustav III., Paul I.?), wiederholte Anschläge auf das Leben der Regenten gemacht worden seyen; daß sich die katholische Kirche gegen die Ges fete des Staats aufgelehnt, ihre Glieder von der Pflicht des Gehorsams gegen Fürst und Obrigkeit entbunden, Undulds famkeit laut gepredigt; daß sie, was seit fünfzig Jahren im bürgerlichen Leben seye verschuldet worden, auf ihr Schuld. buch zu nehmen habe."

Diese Ausfälle veranlaßten einen (wahrscheinlich geists lichen und zu Mainz wohnenden) Katholiken des Großhers zogthums Hessen und bei Rhein zu einer Schrift:

Betrachtungen über die neuesten Angriffe auf die Ehre der katholischen Kirche. Eine Epistel an Herrn Generalsuperintendenten Röhr zu Weimar und Herrn Hofprediger 3 immermann zu Darmstadt. Schaffhausen, Hurter'sche Buchhandlung. 36 kr.,

die wir ihres milden Sinnes, ihrer gemäßigten Spra dbe, ihrer conciliatorischen Tendenz wegen, mit Recht zu den erfreulichsten Erscheinungen zählen. Aus dem Ganzen spricht das wehmüthige Gefühl, einer Vereinigung anzugehdren, an welcher Feder zum Ritter werden zu müssen sich berufen wähnt, welche, noch bei Menschengedenken mit Ehre, Ansehen, Besitz, Rechten ausgestattet, die ersten alle im Sturme der Zeiten eingebüßt hat, von den lehtern nur so viele noch bewahrt, als fremde Gnade ihr bis auf weiteres vergönnen mag; es ist das Scothgeschrei, durch ein von allen

Seiten losbrechendes Bedrångniß endlich zum Lautwerden gezwungen, welches aber auch dann noch die Macht, sich zu mäßigen, besitzt, und der Lästerung nicht Lästerung, sondern das Bewußtseyn, sich doch nicht ganz mundtod und völlig verschollen zu halten, entgegenstellt.

wie

Nachdem der Verfasser die gehässigen Ausdrücke, den kränkenden Inhalt der beiden fraglichen Reformationspredigten nåher bezeichnet, frågt er: „was gab jeßt, am Schluffe das Jahr 1838, Veranlassung, den Streit auf ein allgemeines Feld herüberzuziehen und der ganzen katholischen Kirche einen so vandalischen Vernichtungskrieg anzukündigen? Bevor er diese Frage beantwortet, weist er mittelst der`Thats sachen, der gesellschaftlichen Zustände und sich entwickelnden Gewöhnungen nach, daß in Prari unter den mit und durcheinander lebenden Gliedern der verschiedenen Confefsionen nirgends Haß, Zwietracht, auch nur Spannung sich gezeigt, feit Langem ein versöhnlicher Geist unter den Partheien gewaltet habe, mithin ein derartiger Feuerruf wenigstens nicht de tempore gewesen seye,

Vier Veranlassungen sind es, welche die auf dem Titel erwähnten Herren in solche fürchterliche Bewegung setzten, 1) Die strengere Geltendmachung der katholischen Ansicht (warum hat der Verf, nicht das bestimmtere Wort Lehre gebraucht? Ansichten sind immer etwas subjectives) über die gemischten Ehen; 2) die Lehre von der alleinseligmachenden Kirche; 3) die päpstliche Allokution; 4) die Regsamkeit der Katholiken für die Sache ihrer Kirche.

Ueber den ersten Punkt wird bemerkt; daß Uebereins stimmung zwischen den Ehegatten in Bezug auf die oberste

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